Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.05.1931
- Erscheinungsdatum
- 1931-05-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-193105230
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19310523
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19310523
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1931
- Monat1931-05
- Tag1931-05-23
- Monat1931-05
- Jahr1931
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
X- 117, 23. Mai 1931. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn Buchhandel. Eine gewisse Vorstellung von dem Bedarf an deutscher Literatur in den baltischen Ländern können wir aus der folgen den Tabelle erhalten, die den Prozentsatz baltischer Subskribenten von größeren deutschen Werken in ihrem Verhältnis zur Snb- skribenienzahl Brandenburgs und Pommerns, Mecklenburgs und des nichtdeutschen Auslandes 'darstellt: "L" BE L 1. Wieland, Agathon. 4Bde. Lpzg, 1773" 941 o.g°/<> 0,2°/° 0,9°/. Reise d. Deutschland u. d. Schweiz. 12 Bände. Berlin 1783—1796 . . . 1041 2,8°/, 17,0°/. 5,0°/. I,2°/° 3. Wieland, Sämtl. Werke in 36 Bdn. (u. 6 Suppl.). Leipzig 1794—1801 . . 185 5,9°/-, 7,5°/-. 0,5°/, IO,8°/> 4. Die Horen. Jahrq. 1795 1761 2>S°/o 10,9°/. 1,97° 1,87. 6. Herder, Sämtl. Werke in 45 Bdn. Stuttgt. 1806— 1820 1325 5,9°/. 12,0°/. 1,5°/. 4,37° 6. Müller, I. v., Sämtl. Werke. 27 Bde. Stuttgt. 1810—1819 1003 06°/, 5,3°/, 0,2°/° 7. Goethe, I. W. v., Werke. 20 Bde. Stuttgt. 1815— 1819 776 1,2°/-. 9,2°/, 0,1°/. 0,3°/. 8. Pestalozzi, Sämtl. Schrift. Stuttgt. 1819—1826 . . 2069 5,0°/. 7,5°/. 0,4°/. 9,5°/, 9. Allg. Enzyklopädie der Künste u. Miss. Lpzg. 1818 2785 »2°/. 7,0°/o 2,8°/, 5,87° 10. DasNibelungenlied.Hrsg. G. O. Marbach. Lpzg. 1841 3324 1,7°/. >1,9°/. 19°/, 4,1°/. Über den Buchhandel der Vorkriegszeit besitzen wir keine statistischen Angaben. Wie sehr er am aufblnhenden Leben teil hatte, geht daraus hervor, daß Riga als Bücherstadt im Aus lande und im russischen Reich die erste Stelle «innahm und bei einem auf rund 100 000 deutsche Einwohner berechneten Bedarf an deutschen Werken den Berlins um das Doppelte überstieg. Dazu kam Rigas Aufgabe, die im ganzen russischen Reich ver streut und in Kolonien lebenden Deutschen mit Literatur zu ver sorgen oder auch nur als Kommissionsplatz zu dienen. Für An gehörige des reichsdeutschen Buchhandels war es ein gesuchter Ausbildungsort, da die Entfernung vom Leipziger Platz und die 2—4 Monate währende Eissperre viel größere Lager verlangte und weil in bezug auf die Vielseitigkeit der Wissensgebiete und der Preisabstufungen die vorhandenen Lagerbestände sich mit denen erster deutscher Firmen vergleichen konnten. Es gab kein noch so teueres Werk, das nicht unter den Gutsbibliotheken oder in Literatenkreisen 2—3 Abnehmer fand. Eine jede Bewegung auf künstlerischem, literarischem und wissenschaftlichem Gebiet hat auch in den drei Ostseeprovinzen Anhänger gefunden, die ihrerseits au der Förderung deutschen Geisteslebens stark betei ligt gvtvcsen sind. Der Verlagsbuchhandel widmete sich fast aus schließlich baltischen Angelegenheiten, sodaß ins Reich fast nur wissenschaftliche Werke gelangten. Daneben pflegte besonders die Kymmelsche Buchhandlung das englische und französische Sorti ment. Auch für russische Literatur war großes Interesse vor handen, während die junge estnische und lettische Dichtung nur in estnischen und lettischen Kreisen gelesen wurde. Diesem regen Leben bereitete der Weltkrieg ein jähes Ende. Nach dem Krieg zwangen die veränderten Verhältnisse zur Verminderung des Personals, da mit Rußland keine Verbindung mehr bestand und die Bevölkerung an Zahl gemindert und völlig verarmt war. In der lettischen und estnischen Intelligenz erwuchs dem deutschen Buchhandel ein gewisser Ersatz. Die gegenwärtige Organisation des Buchhandels in Lettland und Estland. In Lettland werden die buchhändlerischen Firmen vom Lettländischen Buchhändler- und Verlegerverein zusammenge- faßt. Das Zentrum ist Riga. 1926 erschien ein gemeinsames Verlagsverzeichnis der diesem Verein angeschlossenen Firmen. Es umfaßt 476 Verleger. Davon entfallen bei vorsichtiger Schätzung etwa 70 Firmen auf Berufsverlage und 45 Firmen auf selbständige Sortiment«. Etwa 25 Firmen vereinigen Sor- S08 timent und Verlag. Die meisten Geschäfte befinden sich in Riga. Etwa 30 Sortimenter und 50 Verleger. Di« Zahl der bedeuten deren Verlage beträgt etwa 20, während die übrigen etwa 1—5 Werke jährlich veröffentlichen. Außerdem bestehen noch etwa 10 Antiquariate, die meist mit Sortimentsbuchhandlungen verei nigt sind. Die deutschen Firmen sind im Verein der Buch- und Musi kalienhändler Lettlands zusammengeschlossen und vom Börsen verein anerkannt. 17 Firmen gehören dem Börsenverein an, 24 zum deutschen Kreisverein und sind alle mit einer Ausnahme Sortimente, die in 9 Fällen mit einem Verlag verbunden sind. Die Zahl der deutschen Sortimente dürfte etwa 30 betragen. Unbestimmt ist die Zahl russischer Firmen, sie wird schätzungsweise nicht höher als 10 sein. Davon entfallen 5 auf Verleger. Ebensowenig ließen sich Angaben über den jüdischen Buchhandel beschossen. Auch er wird kaum mehr als 5—8 Fir men ausweifen. Wie in Lettland sind auch in Estland die buchhändlerischen Firmen vereinigt, und zwar im »Estländischen Verleger- und Buchhändlerverband«. Ihr Katalog aus dem Jahre 1926 um faßt 222, der Nachtrag von 1930 die Namen von 278 Verlegern oder Herausgebern. Bon diesen gehören etwa 50 zu den Berufs verlegern und 32 sind Sortimentsbuchhandlungen. In 16 Fir men sind beide Zweige vereinigt. Auf Reval entfallen 30, auf Dorpat 25 Firmen, der Rest verteilt sich auf die kleineren Städte. Dem Börseuverein sind 7 Firmen angeschlossen, im ganzen bestehen hier schätzungsweise 15 deutsche Firmen, davon sind 12 Sortimente, 7 Verlage und 5 Antiquariate. (Fortsetzung folgt.) Die Zeitschrift im Dienste der Politik. Kultur und Wirtschaft. Aus Einladung des Reichsverbaudes Deutscher Zeitschriften-Ver- leger, Her am 11. und 13. Mai seine ordentliche Tagung in Berlin abhielt, sprach im Hause der Deutschen Presse Reichsminister Tre viranus in Anwesenheit hervorragender Vertreter der Reichs-, Landes- und städtischen Behörden sowie der Spitzenorganisationen der Wirtschaft Lider die »Zeitschrift im Dienste dev Politik, Kultur und Wirtschaft«. Der Minister führte unter anderm aus: Ich bitte, heute abend im Namen der Reichsregierung aus dem politischen Gesichtswinkel Ihre Arbeit mit kurzen Strichen betrachten zu dürfen. In einer Zeit, wo Regierung, Reich und Länder ge zwungen sind, die Aufgabenteilung der staatlichen Funktionen zwischen Volksvertretung und Regierung strenger durchzuführen, als es im letzten Jahrzehnt üblich geworden war, mutz es jeder Regierung am Herzen liegen, das; die öffentliche Meinung sich weniger an Pariei urteilen, durch Parteibrillen, als an sachlichen Tatbeständen bildet. Der Kampf in der politischen, kulturpolitischen und wirtschaftspoli tischen Arena mühte größere Ehrlichkeit aufiveisen, als es leider bei uns der Fall ist. Zu diesem Ziele glaube ich, kann es keinen besseren Helfer geben als die Zeitschrift, eine dankenswerte und erfolgver sprechende Hilfe -für alle Kreise, die öffentliche Verantwortung tragen. Sie hat vor der Tageszeitung vor allem voraus, daß sie nicht so momentphotographisch, von Stunde zu Stunde, von Tag zu Tag wechselnd, die Entwicklung auf den vielfachen Gebieten des Lebens bei uns und den anderen Völkern festhält und aufzeichnet. Sie ist nicht auf Sensationen angewiesen. Sie gibt stets einen größeren Quer schnitt mit der Zeitlupe wieder. Infolgedessen muh ihr Urteil ab gewogener, ihre Beweisführung gründlicher und ihr Ton sachlicher sein, als es nun einmal im Wesen der Tageszeitung liegt, die andere Vorzüge hat. Eine Zeitschrift kann, von wenigen Ausnahmen ab gesehen, nicht so ausgesprochen einseitig parteipolitisch abgestempclt sein, wie es die Zeitung sein muß. Zeitschriften find die besten Wegweiser zur Kenntnis der menschlichen Arbeitsgebiete im eigenen Lande wie in den Ländern der Nachbarnationen. Die politische wie wissenschaftliche Zeitschrift verbindet Gründlichkeit mit weiser Be grenzung auf Ausschnitte. Der größte Teil des Wissenswerten wird der Welt auf diesem Wege vermittelt. Wenn neue Bahnen der Forschung beschritten werden, braucht die Wissenschaft den uneigen nützigen Mittler als Wegbereiter ebenso wie der Kaufmann den be sinnlichen Träger einer anspruchsvolleren Werbekunst. Ich will aber auch der Gruppe der Zeitschriften ein dankbares Gedenken nicht vor enthalten, die der Menschheit in leichterem Gewände freundlichere Empfiltdungen nahebringen als bei der ernsten Betrachtung von
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder