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Das Fachschulwesen im Buchdruckgewerbe
- Bandzählung
- 1933
- Erscheinungsdatum
- 1933
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. 4. 6055-30.1933
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512046921-193300003
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512046921-19330000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512046921-19330000
- Sammlungen
- Gebrauchsgraphik
- LDP: SLUB
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Ausgabebezeichnung
- März
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Titel
- Das Fachschulwesen im Buchdruckgewerbe
- Autor
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Das Fachschulwesen im Buchdruckgewerbe Typographische Mitteilungen März 1933 Die staatsbürgerliche Erziehung in der Berufsschule In der bisher erschienenen Literatur über die staatsbürgerliche Erziehung können wir zwei Grundeinstellungen feststellen. Die eine übersteigert sich mit begeisterten Worten in ihrer Überzeugung von der Möglichkeit einer als Ideal gedachten staatsbürgerlichen Er ziehung, während die andere selbstsicher diese „Überzeugungen” in ein Nichts aufzulösen versucht. Für uns gilt es nun, den richtigen Weg zu suchen. Durch den staatsbürgerlichen Unterricht soll der Jugendliche zur freiwilligen Einordnung in die Gemeinschaft erzogen werden. Diese Gemeinschaft ist unser Volk, also die Volks gemeinschaft mit ihren Gliedgemeinschaften Familie, Schule, Gemeinde, Staat. In diese Gemeinschaften sind wir hineingeboren, sind wir mehr oder weniger freiwillig hinein gestellt. Sie geben uns die Grundlagen und den Nährboden für unser körperliches, seelisches und geistiges Wachsen und Gedeihen. Unser Ziel muß es sein, die Jugend zum Staatsgedanken zu erziehen, sie aus den Irrungen und Wirrungen herauszubringen und ihr klarzumachen, daß es in der Staatslehre um geistige Dinge und nicht um rohe Gewalt geht. Das Ziel kennen wir also. Aber der Weg dorthin ist ein Problem, dessen Lösung eine der dringendsten Aufgaben der Schule ist. Viele Kreise lehnen die staatliche Bevormundung in der Richtung auf die Erziehung zum gesinnungstüchtigen Staatsbürger ab. In einem solchen Falle würde ein Staat, der seinen Einfluß, den er durch die öffentlichen Schulen auf die politische Erziehung der werdenden Staatsbürger hat, aufgibt, sich damit selbst aufgeben. Es muß eine Möglichkeit geben, so auf den Menschen einzuwirken, daß eine bestimmte Formung entsteht. Eine Jugend, die sich zu einem Extrem bekennt, handelt viel eher aus einem Gefühl der politischen Schwäche als der Stärke. Es kommt nicht darauf an, die Jugendlichen mit Büchern politi schen Inhalts oder mit politischem Stoff aller Art zu überfüttern. Wichtig ist vor allem, den Jugendlichen zu zeigen, daß die Politik ihnen die Möglichkeit gibt, zur bejahenden positiven Willensformung zu kommen. Dazu kann der Stoff der Verfassung oder die Klassenselbstverwaltung benutzt werden. Wozu wir in der Schule kommen müssen, ist nicht eine Anerziehung einer bestimmten politischen Staatsgesinnung, sondern einer Ge meinschaftsgesinnung. Wir müssen den Menschen in seiner Verbundenheit betrachten, wir müssen den Jugendlichen zur Hingabe und Opferbereitschaft hinlenken, wir müssen ihn fähig machen, mit Verständnis die Not anderer zu sehen. Hier drängt sich nun die Frage auf, können wir dieses Ziel durch den Unterricht überhaupt erreichen, können wir überhaupt zu Gesinnungen erziehen? Diese Frage ist zu bejahen. Gesinnungen formen sich aus dem Erlebnis. Der Unterricht ist also so zu gestalten, daß er zum Erlebnis des Schülers führt. Das ist zu erreichen, wenn wir vom Beruf des Schülers ausgehen und ihm zeigen, daß sein Beruf und seine Arbeitsstätte ihm einen Platz in der Umwelt bieten. Er steht als Glied in der Arbeitskette, er ist durch seinen Beruf mit dem Volksganzen verbunden; er arbeitet für andere und andere für ihn, er muß deshalb be strebt sein, ein Ganzes im Ganzen zu werden. Wenn wir also den Schüler in den Mit telpunkt des Unterrichts stellen, ist es in den meisten Fällen möglich, daß der Unterricht ihm zum Erlebnis wird. Nun noch ein sehr wichtiger Faktor: Hinter dem Erlebnis muß immer die Persönlichkeit dessen stehen, der es trägt und an unsere Seelen heranbringt. Wir alle wissen aus unserer Schulzeit, daß auch dieser oder jener Lehrer für den einen oder anderen zum Erlebnis, vielleicht sogar zum Schicksal wurde. Der Lehrer muß also ein Mensch sein, von dem gesinnungsformende Erlebnisse abstrahlen. Ein weiterer Weg zur staatsbürgerlichen Er ziehung ist die Klassenarbeitsgemeinschaft. Bei jedem Schulausflug, bei jeder Klassen selbstverwaltung kann man die Schüler an Selbstbeherrschung, an ruhiges und taktvolles Auftreten gewöhnen. Es ist daher zweckmäßig, gerade unbeherrschten, widerstrebenden Naturen verantwortungsvolle Posten anzuvertrauen, weil sie dann erkennen, wie unerträg lich der Mangel an Disziplin für jegliche Gemeinschaft ist. Diese Erfahrungen werden den späteren Staatsbürgern von großem Nutzen sein. Die Aufgabe der Berufsschule, durch die fast die gesamte werktätige Bevölkerung geht, ist es also, die Jugend vorzubereiten auf ihr künftiges verantwortungsvolles Amt als Schulgeldbefreiung Wie der „Amtliche Preußische Presse dienst” mitteilt, hat der Reichskommissar für das preußische Ministerium für Wirt schaft und Arbeit im Einverständnis mit dem Reichskommissar für das preußische Finanzministerium angeordnet, daß be dürftigen und würdigen Kriegerhinter bliebenen der Besuch der gewerblichen Fachschulen dadurch erleichtert werden soll, daß ihnen ausnahmsweise das Schul geld von vornherein und über die sonst nach dem Kassenanschlag feststehende Grenze von 10 vom Hundert der Istein- nahme am Schulgeld hinaus ganz oder teilweise erlassen wird. Der Schulgeld erlaß darf nur solchen Kriegerhinterblie benen gewährt werden, die nach ihrer Vorbildung und nach sachverständiger Be rufsberatung sowie nach dem Urteil der Lehrkräfte der Anstalt sich zum Besuch der Fachschule eignen. Kursus iür Erwerbslose in Potsdam An der hiesigen Berufsschule wurde ein Erwerbslosenkursus für Buchdrucker ein gerichtet, dem sich 22 Kollegen im Alter bis zu 25 Jahren anschlossen, und zwar 16 Setzer und 6 Drucker. Eingerichtet wurde dieser Kursus vom Arbeitsamt Potsdam- Nowawes. Es finden zunächst neun Unter richtsstunden an drei Wochentagen statt; die Leitung hat der Gewerbelehrer Keller, Potsdam. Folgende Unterrichtsfächer sind vorgesehen: Deutsch, Fachrechnen, Fach vorträge und Werkstattarbeit in der Lehr werkstatt der Berufsschule zu Potsdam. Im Ruhestand Zu Ende des vorigen Jahres traten zwei ver diente Fach Schulmänner, der Kollege Rein hold Bammes, München, und der Kollege Maxim Schuhes in Breslau, in den wohl verdienten Ruhestand. Beide Kollegen gingen aus dem Gewerbe hervor und haben sich seit Jahrzehnten um die be rufliche Fortbildung des Nachwuchses mit Erfolg bemüht. Die Anerkennung ist ihnen nicht vorenthalten geblieben. Von der Leipziger Meisterschule Die unter Leitung des Direktors Professor Karl Blecher stehende Schule übersendet einen neuen Lehrprospekt, der inhaltlich eine ausführliche Darstellung des gewerb lichen Unterrichtsstoffes bietet. Die zahl reich eingestreuten Aufnahmen, die druck technisch gut wiedergegeben sind, geben ein lebendiges Bild vom Schulbetrieb; auch satztechnisch bietet der Prospekt interes sante Lösungen. Das gleiche ist von der III. Jahresarbeitsmappe zu sagen, die wir ihres Inhaltes wegen gern erwähnen. Einbanddecken für die Typographischen Mitteilungen 1952 91 Preis in Ganzleinen 1,80 Mark einschließlich Porto Verlag der Typographischen Mitteilungen Berlin SW 61 Dreibundstraße 5 Postscheck Berlin 341+7
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