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Das Fachschulwesen im Buchdruckgewerbe
- Bandzählung
- 1933
- Erscheinungsdatum
- 1933
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. 4. 6055-30.1933
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512046921-193300003
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512046921-19330000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512046921-19330000
- Sammlungen
- Gebrauchsgraphik
- LDP: SLUB
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Ausgabebezeichnung
- April
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Titel
- Das Fachschulwesen im Buchdruckgewerbe
- Autor
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von Erwerbslosenkursen gezwungen. Besonders von den Arbeits- und Jugendpflegeämtern, aber auch von den Ortsgruppen des Bildungsverbandes und den Ortsvereinen des Ver bandes der Deutschen Buchdrucker wurden solche Kurse eingerichtet. Leider weisen die meisten behördlichen Kurse den Fehler auf, daß sie einmal zu kurz in der Dauer sind, und dann nicht genügend auf die Bedürfnisse der Erwerbslosen eingehen. Einheitliche Richtlinien für die Durchführung der Erwerbslosenkurse, wie sie erfreulicherweise durch die wirtschaftlichen Organisationen des Gewerbes angestrebt werden, wurden deshalb als unbedingt notwendig erachtet. An die fünfstündige Sitzung schloß sich dann der schon eingangs erwähnte Vortrag des Kollegen Fischer in der Arbeitsgemeinschaft der Berliner Mitglieder des Reichsvereins. Kollege Fischer sprach über „Gefahren, die der Fach- und Berufsschule drohen”. Redner behandelte das aktuelle Thema sehr erschöpfend. In der längern, äußerst sachlich ver laufenen Aussprache stand wieder die Erwerbslosenschulung im Vordergrund. Die Ver sammlung wählte dann noch zu Revisoren des Reichsvereins die Kollegen Alfred Bräuer und Wilhelm Garnitz, Berlin. Sie wurde mit dem Wunsche geschlossen, daß die Mit glieder dem Verein auch in wirtschaftlich schwerer Zeit die Treue halten und befreundete Lehrer zum Beitritt veranlassen mögen. Sie dienen damit dem Gewerbe und der Schule! Fachunterricht und Lehrlingsausbildung Unser Beruf ist so vielseitig geworden, daß es der Berufsschule Vorbehalten bleibt, eine ganze Menge Berufs- und Allgemeinwissen dem Lehrling zu übermitteln. An den größeren Schulen haben wir bereits Fachklassen mit getrenntem Unterricht für Setzer und Drucker. Sie sintl mit Lehrkräften besetzt, die Gewähr bieten, daß die Lehrlinge wirklich einen Vorteil vom Besudi der Schule haben. Leider sieht es in den Schulen der kleinen Orte in dieser Beziehung noch trübe aus. Die geringe Anzahl der Schüler läßt die Anstellung eines Fachlehrers, auch nebenamtlich, nicht zu, und in den Klassen sind nicht selten alle Berufsgattungen durcheinandergewürfelt. Hinzu kommt noch die oft ungünstige Unter richtszeit in den frühen Abendstunden. Ein Abendunterricht ist aber für den Lernenden immer anstrengend und ermüdend, weil die Aufnahmefähigkeit durch dieTagesarbeit stark eingeschränkt ist. Auch der Lehrer arbeitet lieber mit frischen als mitabgespanntenSchülern. Der Erfolg des Unterrichts hängt aber nicht nur von der Schule selbst, sondern auch von der Wertung des Schulunterrichts in den Betrieben ab. Es kommt nicht selten vor, daß zwischen den Gepflogenheiten im Betriebe und in der Unterrichtsmethode in der Schule ein Unterschied besteht. Dies oder jenes wird in der Schule anders gelehrt, als man es in der Druckerei gewohnt ist. Dann soll man aber im Betriebe dem Lehrling nicht gleich erklären, bei uns machen wir das so und nicht anders, sondern man soll der Sache einmal richtig auf den Grund gehen und überlegen, ob es anders nicht doch besser oder mindestens ebenso gut ist. Es bestehen ja heute in manchen Dingen Meinungsverschiedenheiten, ins besondere auf dem Gebiete der Gestaltung der Drucksachen. Man lasse den Lehrling darüber auch mal selbst nachdenken, damit wird das Vertrauen zur Schule oder zu seinem Meister gestärkt. Beides ist gleich förderlidi für die Ausbildung. Es muß auch be achtet werden, daß durch die Spezialisierung in unserem Gewerbe die Gefahr der ein seitigen Ausbildung in der Lehrdruckerei besteht. Die Schule will deshalb einen Aus gleich schaffen, indem sie die jungen Menschen in die Vielseitigkeit des Berufes einführt. Dann noch eins: Für den Fachunterricht, also für den theoretischen Unterricht, für Schrift schreiben, Skizzieren und für den rein praktischen Unterricht stehen an den meisten Be rufsschulen wöchentlich nur drei Stunden zur Verfügung; viel zuwenig, um all den vielen Unterrichtsstoff zu bewältigen. Wenn man die Ferien abrechnet, sind das auf das Jahr etwa 120 Stunden. Es kommen also im Durchschnitt auf das einzelne Unterrichtsfach nur etwa 30 Stunden. Der Unterrichtsstoff kann nur im Eiltempo erledigt, aber nicht inter essant genug gestaltet werden. Dadurch erklärt es sich auch, daß leider von den Lehr lingen nicht genügend behalten wird. Es wird früher oder später der Ruf nach Erhöhung der Stunden für den Fachunterricht lauter werden müssen. Zwei oder drei Stunden weniger in der Lehrdruckerei und diese Stunden dafür mehr in der Schule, wird sicher von großem Nutzen sein für den Lehrling und auch für die Druckerei. Neben einer reibungslosen Zusammenarbeit zwischen der Lehrerschaft der Schule und den mit der Ausbildung in den Betrieben Betrauten ist also ein Ausbau der Schule, besonders aber eine Erwei terung der Unterrichtszeit für Berufs- und Fachkunde unbedingt nötig. Haben wir ge eignete Berufsschulen, gute Lehrkräfte und eine gute Werkstattausbildung, die mit der Schule Hand in Hand arbeitet, dann werden wir den Nachwuchs erhalten, den wir uns wünschen und der auch ein guter Gehilfenstamm werden wird. Hans Ziegler, Kassel Tschichold kommt nicht nach Berlin! Die „Bayerische Staatszeitung” meldet, daß Tschichold den Lehrauftrag als Leiter der Fachabteilung Typographie an der Höheren Graphischen Fachschule der Stadt Berlin abgelehnt hat, während wir im vorigen Hefte auf Grund einer schulamt lichen Mitteilung das Gegenteil berichten konnten. Lehr- und Lernmittelschau Gestaltungslehre Die Praxis eines zeitgemäßen Kunst- und Werkunterrichts von Alfred Ehrhardt, Do zent an der Hamburger Kunstschule (For schungen und Werke zur Erziehungswis senschaft, Band 16). Mit 132 Abbildungen (Photos).Großoktav, 128 Seiten.Verlagvon Hermann Böhlaus Nachfolger, Weimar. Das Buch, das bereits im Jahre 1931 er schienen ist, will den Zeichenunterricht mehr in Lebensnähe des Schülers rücken; Arbeitsweise, Stoffgebiete und Ziele des Unterrichts sollen dem neuen Gestaltungs willen und auch den gegenwärtigen Zeit anschauungen entsprechen. An einer Fülle von Beispielen wird gezeigt, wie jedes Material zu schöpferischem Ausdruck be nutzt werden kann. Zweckmäßigkeit und Einfachheit sind die Grundzüge des Ge- staltens. Ausgangspunkt ist nicht mehr die Nachbildung des Gegenstandes, son dern das Gestaltungsbedürfnis des formen den Menschen .Für denTypographen bietet das Buch neben dem Formgestaltenden gerade durch die Anwendung der ver schiedenen Materialien mancherlei Anre gungen, die auch im Klassenunterricht der Berufs- und Fachschulen sowie in den Ge hilfenkursen gute Dienste leisten können. Eine praktische Schneidefeder Der entwerfende Setzer muß sehr oft Flächen und Buchstaben aus anderen Papieren schneiden. Wichtig ist es dabei, daß die Konturen ganz scharf werden. Zum Schneiden werden die verschieden sten Werkzeuge verwendet (Taschenmes ser, Rasierklingen,T onplattenmesser u. a.), die meisten sind jedoch unhandlich. Sehr praktisch bewährt hat sich die kleine Be schneidefeder, die auch zum Beschneiden derPhotoabzüge verwendet wird. Sie kann in jeden Federhalter gesteckt werden, gibt einen scharfen Schnitt, hat eine wunder bare Spitze, mit der man die kleinsten Ecken scharf schneiden kann,undist billig. Als Schneideunterlage eignet sich eine Glasplatte von etwa 4 mm Stärke. Die Feder kann vom Verlag des Bildungsver bandes bezogen werden, die Glasplatte ist in jeder Glaserei erhältlich. F.
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