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Das Fachschulwesen im Buchdruckgewerbe
- Bandzählung
- 1933
- Erscheinungsdatum
- 1933
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. 4. 6055-30.1933
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512046921-193300003
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512046921-19330000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512046921-19330000
- Sammlungen
- Gebrauchsgraphik
- LDP: SLUB
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Ausgabebezeichnung
- Mai
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Titel
- Das Fachschulwesen im Buchdruckgewerbe
- Autor
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Das Fachschulwesen im Buchdruckgewerbe Typographische Mitteilungen Mai 1933 Die Aufgaben der Schulwerkstätten in der Setzer-Ausbildung Bei Besichtigung von Schülerarbeiten der Berufsschulen entschlüpft uns älteren Kollegen oft der Ausdruck: Wenn uns Älteren während der Lehrzeit doch nur eine solche Ausbildung zuteil geworden wäre! Wir geben damit zu erkennen, daß wir an diese Lehrlingsarbeiten unrichtigerweise den Maßstab des eigenen Könnens, also des schon jahrelang in der Praxis stehenden Gehilfen legen und dann zu der Feststellung kommen, daß zwischen der Güte der eigenen Gehilfenarbeit und diesen Lehrlings-Arbeitsproben nicht nur kein großer Abstand ist, sondern daß sogar einige Arbeiten unsere Leistungen übertreffen. Dieser unsachlichen Einschätzung solcher Lehrlingsarbeiten wohnt eine große Gefahr inne: sie ist oft der Anlaß, die Lehrwerkstätten zu immer höheren Gipfelleistungen in geschmack licher Hinsicht zu treiben. Es ist dann nicht selten wahrzunehmen, daß die Unterschiede zwischen den Arbeitsproben der Berufsschule und den der ganz andere Ziele verfolgenden Kunstgewerbeschule fast verwischt werden. Manchmal sind es auch ausgesprochene Lehrer arbeiten, wobei dem Schüler nur die Rolle eines technischen Nothelfers zufiel. Dieses Bestreben entfernt uns immer mehr von dem eigentlichen Sinn der Ausbildung in der Schulwerkstatt der Berufsschule, die doch die Lücken in der Ausbildung des Lehrbetriebes ausfüllen soll. In der Regel hat der Lehrling in der Schule am meisten an den Arbeiten gelernt, die keine Auferstehung im Abdruck erlebten, die still wieder weggeräumt wurden und nicht als glänzende Paradestücke an den Wänden in der Ausstellung hingen. Die Er kenntnis dieser Dinge sollte uns eine Mahnung sein, nicht im gegenwärtigen Zustand zu beharren. Deshalb ist dieser Aufsatz, der in mehreren Fortsetzungen erscheinen soll, nicht nur für die Unterrichtenden in der Berufsschulwerkstätte geschrieben, sondern auch für diejenigen Kollegen, die bei Ermangelung geeigneter Einrichtungen der örtlichen Berufs schulen die gesamte Verantwortung für die Ausbildung der Lehrlinge tragen. Wenn der Lehrling bei den Zwischen- und Gehilfenprüfungen versagt, oder wenn er als junger Gehilfe bei einem Stellenwechsel ungenügendes Können zeigt, so sind wir nur allzuoft geneigt, die Schuld nicht nur der mangelhaften Betriebsausbildung oder dem Lehr ling zuzuschreiben, sondern wir machen meist auch die Berufsschule dafür verantwortlich. Das ist aber irrig, denn die Schule kann bei den wenigen Unterrichtsstunden und den meist dürftigen Werkstatteinrichtungen nichts Unmögliches leisten. Wohl aber können wir sagen, daß der Lehrling den stark erhöhten Anforderungen der Gehilfenprüfung kaum entsprechen könnte, wenn ihm nicht in dem Berufsschulunterricht sehr wichtiges Wissen und Können vermittelt würde. Wir wollen an dieser Stelle nicht das gegenwärtig traurige Bild der Lehrlingsausbildung aufrollen, wie Arbeitszeitverkürzung und die Selbstüber lassung des Lehrlings im gehilfenlosen Betrieb, Dinge, die nicht ohne Einwirkung auf den heranwachsenden Facharbeiter bleiben; nicht selten muß auch der Lehrling mit seinen jungen Kräften manchen Betrieb als einzige Arbeitskraft vor dem Erliegen bewahren. Wir müssen uns vielmehr fragen, ob derWerkstattunterricht in der Berufsschule in seiner jetzt üblichen Form den Zeitverhältnissen und den Anforderungen der gegenwärtigen Zeit angepaßt ist; ob wir uns nicht durch die meistens zu stark betonte geschmackliche Er ziehung zu sehr von der praktischen Tagesarbeit entfernen, und ob die Berufsschule wirklich fühlbare Lücken der Meisterlehre ausfüllt. Ist auch der Weg nicht zu einseitig abgebogen, um den überspannten Anforderungen der Fachwelt an die Ergebnisse des Werkstatt unterrichts in der Berufsschule entgegenzukommen? Wir müssen uns zunächst klar darüber sein, wie sich die Arbeit des Setzers gegenüber früher geändert hat. Von jedem denkenden Fachgenossen wird zugegeben werden müssen, daß die Grundlage und Übung zum werkgerechten Handsatz fehlt. Wenn heute schon die Zwergbetriebe dazu übergehen, in einer Maschinensatz„fabrik” den zeitraubenden glatten Satz gesondert herstellen zu lassen, so ergibt sich daraus, daß für den Handsetzer ein früher sehr wichtiges Arbeitsgebiet verlorengegangen ist. Damit ist aber auch die letzte Hoffnung der so viel besungenen guten alten Lehre in einem Kleinbetrieb zu Grabe ge tragen. Die älteren Berufskollegen konnten sich in langjähriger Tätigkeit eine reiche Er fahrung und einen „guten Griff” aneignen. Diese Vorbedingung zu einer selbstbewußten Reinhold Bammes gestorben In München verstarb Ende März der be kannte FachschulmannReinhold Bammes. Nach jahrzehntelanger Tätigkeit an der Münchner Buchdrucker-Berufsschule war er Ende vorigen Jahres in den Ruhestand getreten. Sein Wirken war als Lehrer wie als Kollege und Mensch vorbildlich. Arbeiten der Schulen Dresden und Zittau Die Jahresmappe der 4. Knaben-Berufs- schule Dresden und die 22. Schülermappe der Werkstatt für Buchdrucker an der Handwerker- und Gewerbeschule in Zit tau liegen vor uns. Der Inhalt dieser Map pen zeigt jenen Grad von Anleitung in der Ausbildung, den man allen Lehrlingen un seres Gewerbes gern wünscht. Mögen im einzelnen einige Arbeiten noch nicht ge nug abgeklärt sein oder da und dort etwas zu aufdringlich wirken, das Gesamtergeb nis ist erfreulich und zufriedenstellend. Gehen wir die einzelnen Arbeitsergebnisse durch, so sehen wir, daß überall die Erfah rungen der Praxis und die verschiedenen Arbeitstechniken berücksichtigt wurden. Besonders die Dresdner Mappe zeigt viel Abwechslung — nicht zuletzt durch die Ar beiten der Graphischen Abteilung —, die Zittauer dagegen stellt die Ergebnisse der einzelnen Klassenaufgaben mehr heraus. In den Geleitworten beider Schulen wird auf den Wert der Erwerbslosenkurse hin gewiesen, die in den Schulwerkstätten ab gehalten wurden. Dresden belegt die er reichten Erfolge mit Arbeitsproben in einer Sondermappe, die zweifellos anspricht. Es ist wohl ohne weiteres anzunehmen, daß auch in diesen Kursen die verschiedenen Arbeitsgebiete und -techniken zu ihrem Rechte gekommen sind und so der Er ziehungsweg gradlinig von der Jugend- zur Erwachsenenbildung gezogen wurde. Zweiter Erwerbslosenkursus in Leipzig Von der Ortsgruppe Leipzig des Bildungs verbandes der Deutschen Buchdrucker konnte ein zweiter Erwerbslosenkursus mit Unterstützung des Arbeitsamtes durch geführt werden. Die Teilnehmerzahl be trug 37. Das Alter derTeilnehmer ging von 18 bis zu 42 Jahren; das Arbeitsamt zahlte aber nur Zuschüsse für dieTeilnehmer von 18 bis zu 25 Jahren. Der Unterricht dauerte l2Tage;jedeWoche 2Tage zu jejStunden. Die Dauer der Erwerbslosigkeit derTeil nehmer war 1 bis 36 Monate. Die Teil nehmer hielten gut durch, ein Abgang war nicht zu verzeichnen. Der Erfolg des Kursus war sehr zufriedenstellend, so daß noch ein dritter Kursus angeschlossen werden konnte. Die erzielten Arbeiten wurden zur Rundsendung zusammengestellt. R Unsere FernKurse wind die besten Lehrmittel 141 für Schulen, Ortsgruppenabende und Selbstunterricht
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