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Das Fachschulwesen im Buchdruckgewerbe
- Bandzählung
- 1933
- Erscheinungsdatum
- 1933
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. 4. 6055-30.1933
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512046921-193300003
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512046921-19330000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512046921-19330000
- Sammlungen
- Gebrauchsgraphik
- LDP: SLUB
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Ausgabebezeichnung
- Juni
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Titel
- Das Fachschulwesen im Buchdruckgewerbe
- Autor
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Das Fachschulwesen im Buchdruckgewerbe Typographische Mitteilungen Juni 1933 Die Setzerausbildung in der Schulwerkstätte Beim Lesen der kurz umrissenen Ziele, die meinen Artikel „Die Aufgaben der Schul werkstätten in der Setzerausbildung” in Nr.5 der Fachschulbeilage schlossen, wird mancher Lehrende sich gesagt haben, daß schon immer nach diesen Grundsätzen unterrichtet wurde. Aber nach allen Erfah rungen der letzten Jahre mußte die Fest stellung gemacht werden, daß neben dem großen Ausmaß der geschmacklichen Lei stungsproben dieTechnik ohne Zweifel zu kurz gekommen ist. Wir wollen deshalb an diesen Proben kräftige Abstriche machen und dem jungen Fachgenossen das wich tigste und notwendigste Rüstzeug in sei- nemTagewerk in verstärktem Ausmaße zu vermitteln suchen.DieTechnikmußim Un terricht genügend berücksichtigt werden. In welcher Form ist nun dieser tatsächlich berufs- und lebensnahe technische Unter richt im Rahmen des bestehenden Lehr plans unterzubringen? Es kann so ge schehen, daß nach Bedarf alle 8 Tage im Lehrplan eine Stunde oder besser zusam mengefaßt alle 14 Tage zwei Stunden Tech nik eingesetzt werden. Bei der verschie den gelagerten Zeitdauer und dem auch zeitlich verschiedenen Werkstattunterricht braucht hier nicht eine Abgrenzung nach Schuljahren zu geschehen, sondern es kann dem Lehrer überlassen bleiben, den Stoff in den gesamten Unterricht nach Möglich keit einzugliedern; die Hauptsache ist je doch nicht theoretisch, sondern praktisch. Der Schüler soll alle Lehrversuche im Ma terial und mit den Werkzeugen praktisch ausführen. Die kurzen technischen Arbeits vorgänge brauchen nicht bis zur druck reifen Arbeit durchgeführt zu werden, sondern können jeweils, wenn der Zweck erreicht ist, abgebrochen und die herge stellten Satzproben wieder weggeräumt werden. Die Stoffgliederung ist, mit ein fachen Beispielen beginnend,mit den Lehr zielen der Lehrlingsordnung übereinstim mend aufzubauen und mit schwierigeren Anforderungen an den älteren Lehrling ab- zuschließen.Hier soll nur der erste wichtige Punkt, Schaffung der Grundlagen der Satz technik, behandelt werden. Zu den ein zelnen Punkten sind dabei über die Durch führung des Unterrichts kurze erläuternde Hinweise eingefügt. 1. DasWerkzeug, Pflege und Erhaltung der Gebrauchsfähigkeit a) Der Winkelhaken: Auseinandernehmen und wieder zusammensetzen, ölen. (Wie wenig wird diese Übung in der Praxis be achtet!) b) Die Ahle: Sachgemäßes Schleifen durch den Schüler, Unterweisung der Auf bewah- rung. c) Das Setzschiff: Schonende Behandlung, ölen; Untersuchung, ob das Schiff winkel recht ist; Einlegen von Stegen, wenn Seiten nicht mehr winkelrecht. d) Kolumnenschnur: Sachgemäßes Ausbin den; Aufwickeln und Aufbewahrung der gebrauchten Schnüre. e) Die Handpresse: Anfertigung eines Deckelaufzuges; Abrichten des Druckes; Einlegen von Leisten zur Vermeidung zu starken Druckes; Abziehen mit Steganlage zu Korrekturzwecken. f) Walze und Farbstein: Sachgemäßes Auf trägen der Farbe im notwendigen Maß; Verreibung. 2. Das Blindmaterial Zusammensetzung verschiedener Stärken, wie 3,4, 5, 6 Punkte, nach Angabe aus den Ausschlußstücken verschiedener Schrift grade; Unterbinden des häufig anzutref fenden „Pfuschens” bei der Anwendung kleiner Längen; Schärfung des Unter scheidungsvermögens größerer Stärken und Längen; Beginn des tvpographischen Rechnens auf einfache Art. 3. Der glatte Satz 3 4 Zeilen zur grundsätzlichen Festsetzung der Wortabstände; die Reihenfolge und Richtung der Vergrößerung und Verenge rung; die stark abweichenden Anschau ungen der Lehrbücher sind auf einheit liche Norm zu bringen, und die Reihenfolge der Erweiterung des Wortabstandes ist zu erklären (die Buchstaben a — e beziehen sich auf das untenstehende Beispiel): a) zwischen Mittellängen (s n); b) zwischen Mittel- und Unterlänge (u g); c) zwischen zwei Oberlängen (t b); d) zwischen Ober- und durchgehender Länge (t [); e) Zwischenraum vor Versalien. ab ec d (3ebes neu gebruckte SBort bcbeutet ficfjer) VorkommendeAbstände nach Zeichen und Zusammentreffen von besonderen Buch staben besonders regeln.Verengern in um gekehrter Reihenfolge. Um diese Zufällig keiten auch zu erreichen, ist ein passendes Manuskript zu entwerfen und erst vorher unter Berücksichtigung der zu lösenden Schwierigkeiten auf die entsprechende Satzbreite abzusetzen.Es spielt keineRolle, ob der kurze Satz textlich stimmt. Der Schüler erhält von Schreibmaschine oder Hand geschriebenes Manuskript. Auch für die nachfolgenden Übungen gilt dieselbe Anordnung und Vorarbeit der Aufgabe. 4. Erschwerungen im laufenden Satz a) Schwierigkeiten in dem Vorkommen von Buchstaben mit Fleisch (V W T); ver schiedene Behandlung der Wortabstände bei besonderen Zeichen (()§:;?); b) Satz mit Abkürzungen: Behandlung der entstehenden Zwischenräume; c) Anwendung von Maßbezeichnungen (m kg ccm); d) Silbentrennungen : Vermeintliche Zu fälligkeiten beim Schüler durch vorheriges Ausprobieren festlegen;Zweifelsfälle brin gen. Hierzu bieten die Vorbemerkungen des „Duden” ausreichende Beispiele. 5. Auszeichnung im Satz a) Sperren (Spatiieren): Einfügung von zu sperrenden Ligaturen (fl) und nicht zu sperrenden in Fraktur (tj); b) Auszeichnungsschrift: Die möglichen Formen am Anfang und innerhalb des Satzes üben. 6. Durchschießen 4 5 Zeilen wenig und stark durchschießen; Zeilen zu Satzflächen Zusammenlegen oder -kleben. Hier ist der Grundstein zur Be handlung der Schrift als verschieden starke Graufärbung zu legen (das A und O des späteren Akzidenzsetzers). 7. Umbrechen Umbrechen in andere Satzbreiten prak tisch üben. Durch Umstellen des Satzstük- kes auf dem Schiff (Signatur nach unten) ist eine Satzbeschleunigung zu erzielen. 8. Korrigieren Anwendung der Ahle: Richtiges Anstechen des Buchstabens; vorsichtiger Gebrauch der Pinzette; Einbringen von „Leichen”, Ausbringen von „Hochzeiten”. g. Unterlegungen a) mit Schreiblinie (Beachtung derNormal- schriftlinie); b) größerer Grad mit kleinerem; c) größerer Grad mit zwei oder drei kleine ren Zeilen daneben (letzteren Schriftgrad allein wählen lassen). (Fortsetzung folgt)
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