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Das Fachschulwesen im Buchdruckgewerbe
- Bandzählung
- 1933
- Erscheinungsdatum
- 1933
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. 4. 6055-30.1933
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512046921-193300003
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512046921-19330000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512046921-19330000
- Sammlungen
- Gebrauchsgraphik
- LDP: SLUB
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Ausgabebezeichnung
- Januar
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Titel
- Das Fachschulwesen im Buchdruckgewerbe
- Autor
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Arbeiten aus Erwerbslosenkursen Im Buchgewerbesaal des Verbandshauses zu Berlin sind in letzter Zeit schon zu ver schiedenen Malen Ergebnisse aus Erwerbs losenkursen der Buchdrucker ausgestellt worden. Gegenwärtig werden wieder Ar beiten der Erwerbslosenkurse für Buch drucker in Berlin und Leipzig gezeigt. Der Zweck dieser Kurse ist bekanntlich, die zum Teil jahrelang durch Arbeitslosigkeit der praktischen Beschäftigung entwöhn ten Berufsangehörigen wieder mit dem Beruf in Verbindung zu bringen und sie über die technischen Neuerungen und den Geschmackswandel im Gewerbe zu unter richten. Wichtig ist, daß bei den ausstellen den Kursen das Alter derTeilnehmer nicht engherzig begrenzt war; es nahmen Buch drucker aller Altersstufen daran teil. Der Berliner Kursus wurde unter Leitung des Kollegen George von der Stadt Berlin, der Leipziger Kursus unter Leitung der Kol legen Grote, Poers, Raabe und Wittig von der Ortsgruppe Leipzig des Bildungsver bandes durchgeführt. — Außer diesen Ar beiten gingen uns in letzter Zeit weitere Ergebnisse aus den Erwerbslosenkursen in Bremen, Essen, Gera, Halle a. d. Saale, Hamburg, Meißen, Merseburg, Pößneck und Zwickau zu.Die eingesandten Arbeiten erbrachten den Beweis, daß es trotz der zur Verfügung stehenden kurzen Zeit möglich ist, den Erwerbslosen in ihrer Berufsnot zu helfen und die Lücken in ihrem beruf lichen Wissen und Können auszufüllen. Sie finden in den Kursen eine Stütze und Gelegenheit zur beruflichen Tätigkeit. Wenn diese Kurse auch keine Spitzen leistungen erbringen können und sollen, so stehen die Ergebnisse doch auf einem rech t guten Durchschnittsniveau. Selbst die kleineren Orte zeigen, daß auch sie durch theoretischen und praktischen Unterricht ihr Ziel erreichen. Leider ist es uns nicht möglich, auf die einzelnen Ergebnisse ein zugehen, allen Einsendern danken wir aber für ihre Mühe. Arbeitslasenkurse in Giefjen Es ist der Arbeitsgemeinschaft für das Buchdruckgewerbe gelungen, mit Unter stützung des Arbeitsamtes Gießen den ersten Arbeitslosenkursus zu beginnen. Er wird in zwei Abteilungen durchgeführt, und zwar für Setzer und Drucker. Die Dauer ist zunächst auf 6 Wochen festge setzt. Das Entgegenkommen, das das Ar beitsamt zeigte, verweigerten die Unter nehmer, indem sie die Inneneinrichtung der Lehrwerkstätte, die zum großen Teil den Prinzipalen und nur zu ungefähr einem Drittel dem Staat und der Stadt gehört, für die Durchführung dieser Kurse sperrten. Berufliche Schulungskurse im Arbeitsamtsbezirk Zwickau i. Sachsen Jeder Situation im Leben die beste Seite abzugewinnen ist ein Stück Lebenskunst. Das bezweckte auch der Kursus für jugendliche erwerbslose Buchdrucker, der vom 26. August bis 4. November im Arbeitsamtsbezirk Zwickau i. Sa. durchgeführt wurde. Den jungen Leuten wurde dadurch Gelegenheit gegeben, ihr noch lückenhaftes Können zu vervoll kommnen. Leider waren nur die erwerbslosen Buchdrucker zugelassen worden, die in den Jahren 1928 bis 1932 ausgelernt hatten. Ein Beweis, daß trotz dieser einschränkenden Be stimmung, die im Interesse der gesamten arbeitslosen Berufsangehörigen zu bedauern ist, ein fester Wille zur Fortbildung unter den jugendlichen Erwerbslosen bestand, war die Notwendigkeit, einen zweiten Kursus einzurichten. Die aus den Kursen hervorgegangenen Arbeiten zeigen, daß durch methodisches Arbeiten auch in der Erwerbslosenschulung gute Leistungen erreicht werden können. Spitzen leistungen darf und kann man natürlich nicht erwarten; dazu sind die Teilnehmer in ihrer Vorbildung und Veranlagung zu verschieden; auch die Kursusdauer ist zu kurz. Aber gutes handwerkliches Können, das den oft nach ihrer Lehrzeit arbeitslos gewordenen Teil nehmern naturgemäß fehlt, konnte vermittelt werden. Und dies bedeutet für alle Teil nehmer einen Gewinn für ihre berufliche Lebensarbeit. Der von den Lehrkräften (Martin Müller und Paul Siemon) aufgestellte Lehrplan berücksichtigte alle Voraussetzungen für erfolgreiche Durchführung; er umfaßte sowohl für Setzer wie auch für Drucker einen theoretisch vorbereitenden und einen praktischen Teil. Zu dem theoretischen Teil waren folgende Doppelstunden vorgesehen: Für Setzer: I. Einleitende Besprechung, gemeinsam mit Druckern; 2. Geschäftskarte, Mit gliedskarte oder Einladungskarte; 3. Programm; 4. Prospektseite mit Abbildung; 5. Titel seite oder Schutzumschlag; 6. Briefbogen mit Umschlag, eventuell mit Fenster; 7. Tabelle für Katalogseite; 8. Inserat, Verbesserung eines Zeitungsinserats; 9. Kleinplakat mit Photo in mehreren Farben; 10. Abschlußarbeit, nach Wahl; II. Abschließende Besprechung, mit Druckern gemeinsam; Ausstellung der gefertigten Arbeiten. Für Drucker: I. Einleitende Besprechung, gemeinsam mit Setzern; 2. Unsere Druckma schinen; 3. Behandlung der Druckmaschinen; 4. Das Einrichten; 5. Aufbau der Zurichtung, mechanische Zurichtung, Zurichtung von Stereotypieplatten; 6. Der Farbendruck; 7. Druck schwierigkeiten; 8. Herstellung und Verwendung der Farbe; 9. Unsere Druckstöcke; IO.Ver- schiedene Druckverfahren; II. Abschließende Besprechung, gemeinsam mit Setzern. An den 11 theoretischen Doppelstunden, die Freitags von 4 bis 6 Uhr abgehalten wurden, nahmen 162 Besucher teil. An der praktischen Arbeit in der Lehrwerkstätte der Zwickauer Fachschule nahmen dagegen 198 Erwerbslose teil. Diese Arbeitsstunden wurden wöchent lich dreimal (Montags, Dienstags und Mittwochs von 9 bis 10 Uhr) durchgeführt. Der theoretische Unterricht wurde durch Vorführung von Lichtbild- und Rundsendungs material des Kreises Leipzig im Bildungsverbande der Deutschen Buchdrucker wirksam unterstützt, während der praktische Unterricht nur durch das Entgegenkommen der Direktion der Gewerbeschule möglich war. Der Unterricht in der Schule bereitete zwar manchmal Schwierigkeiten, weil die Teilnehmer in einer Stunde Arbeit nicht fertig werden konnten, aber alle waren mit Lust und Eifer bei der Sache. Es wäre jedoch zu begrüßen, wenn bei künftigen Kursen dem Werkstattunterricht mehr Zeit zugeteilt würde. Vor Ausführung jeder Arbeit wurde ein satzreifer Entwurf hergestellt. Es war erfreulich, daß außer der gestellten Aufgabe oft nodi eine zweite Arbeit vorgelegt wurde. Ent sprechend den in den theoretischen Vorbereitungsstunden durchgesprochenen Aufgaben, wurden insgesamt 146 praktische Arbeiten ausgeführt. Bedenkt man, daß zu jeder Arbeit mindestens zwei Schmierskizzen nötig waren, um einen brauchbaren Entwurf zu schaffen, so kann man ermessen, was für eine Arbeitsleistung vollbracht wurde. Ganz besondere Aufmerksamkeit wurde dem Kleinplakat und der Abschlußarbeit nach freier Wahl ge schenkt. Hier konnte jeder nach eignem Willen gestalten und sich den Text selbst wählen. Die im Kursus geschaffenen Arbeiten machten den Teilnehmern alle Ehre. Wenn zu Anfang des Kursus noch unsicheres Tasten und Suchen nach Ausdrucksformen bei fast allen Teilnehmern vorhanden war, so konnte am Schluß festgestellt werden, daß das Gefühl für Schriftform und Farbe sich gefestigt hatte. Auch bei den Abschlußarbeiten begnügten sich einige Teilnehmer nicht mit einer Arbeit, sondern lieferten bis zu vier Entwürfe ab. Die Kursusleiter waren bemüht, neben der Erledigung der umfangreichen Vorarbeiten, wie Beschaffung der Manuskripte und Vorträge, Verbesserung der Skizzen usw., auch den Teilnehmern mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. In einer freiwilligen Arbeitsgemein schaft soll das Gewonnene noch weiter ausgewertet werden — gewiß ein Zeichen für die gute Zusammenarbeit. 30
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