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Das Fachschulwesen im Buchdruckgewerbe
- Bandzählung
- 1933
- Erscheinungsdatum
- 1933
- Signatur
- Z. 4. 6055-30.1933
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512046921-193300003
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512046921-19330000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512046921-19330000
- Sammlungen
- Gebrauchsgraphik
- LDP: SLUB
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Ausgabebezeichnung
- Februar
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Titel
- Das Fachschulwesen im Buchdruckgewerbe
- Autor
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Das Fachschulwesen im Buchdruckgewerbe Typographische Mitteilungen Februar 1933 Erweiterung der Erwerbslosenschulung Der Erwerbslosenschulung, die aus der Not der Zeit geboren wurde, drohte durch die Finanznot des Reiches und der Gemeinden eine ernste Gefahr. Zwar wurde die von der Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung am Ende des Vorjahres geplante Kürzung der Mittel wieder rückgängig gemacht, aber die verringerten Zuschüsse aus den Gemeinden usw. bedingten doch eine wesentliche Einschränkung der Erwerbs losenkurse, die trotz ihrer einengenden Bestimmungen, wie Festsetzung der Altersgrenze auf 23 Jahre, Ausdehnung der Kurse auf höchstens 3 Monate und der Bestimmungen über den Pflichtbesuch, eine anerkennenswerte Tätigkeit entfalteten. Diese Kurse sind nun durch ein sogenanntes „Notwerk der Deutschen Jugend”, das 9 Millionen für Maßnahmen zur Schulung jugendlicher Erwerbsloser im Alter bis zu 25 Jahren in Aussicht stellt, er weitert worden. Aus den Mitteln des Notwerks können neben den von den Arbeitsämtern eingerichteten Kursen auch die Maßnahmen unterstützt werden, die von behördlichen und privaten Stellen, also auch von den Jugend- und Berufsverbänden, getroffen sind. Voraussetzung jedoch ist, daß die Verbände keine staatsfeindlichen Ziele verfolgen und daß die Stellen, die Unterstützung, die 15 bis 25 Pfennig je Tag und Teilnehmer beträgt, in Anspruch nehmen, die jungen Erwerbslosen mindestens 4 Stunden am Tage Zu sammenhalten. Hiervon sollen nach Möglichkeit 2 Stunden der beruflichen Fortbildung dienen. Der übrige Teil soll sportlicher und geistiger Bildungsarbeit gewidmet sein. Auch muß den Teilnehmern eine warme Mahlzeit außerhalb der Unterrichtszeit verabreicht werden. Bei Entfernungen über 5 km kann demTeilnehmer das Fahrgeld erstattet werden. Die Kursusteilnehmer sollen sich im erforderlichen Maß bei Hilfsdiensten zur Beschaffung und Zubereitung der gemeinsamen Verpflegung und bei der Instandhaltung des Heims (Werkstätten) und ihrer Arbeitskleidung betätigen. Es ist auch zu prüfen, ob Gruppen von Jugendlichen zu Helferdiensten bei Einrichtungen der öffentlichen und freien Für sorge, die sich nicht zur Anerkennung des freiwilligen Arbeitsdienstes eignen, eingesetzt werden können. Die Teilnehmerzahl soll in der Regel nicht unter 25 betragen. Um die Jugend möglichst durch eigene Mitarbeit in das Notwerk einzugliedern, ist die Bildung freiwilliger Kameradschaften von jungen Arbeitslosen vorgesehen. Auf Grund dieser Bei hilfe sind bei den Arbeitsämtern Arbeitsgemeinschaften gebildet worden, die unter Ver meidung jeder überflüssigen Organisationsarbeit alle Stellen zusammenfassen sollen, die nach ihrem Aufgabenkreis Hilfe für die erwerbslose Jugend leisten. Die Arbeitsämter haben in Übereinstimmung mit dem Notwerk die Altersgrenze für die Kursusteilnehmer ebenfalls auf 25 Jahre erhöht. Wenn auch diese Hilfe für die erwerbslosen Jugendlichen zu begrüßen ist, so muß doch gesagt werden, daß auch dieses Notwerk nur eine Hilfs maßnahme ist. Wünschenswerter wäre die Zusammenfassung aller zur Verfügung stehen der Mittel gewesen, die unter Heranziehung der Berufsverbände und Schuleinrichtungen nicht nur den jugendlichen, sondern allen Erwerbslosen wirksame Hilfe zur Erhaltung ihrer Arbeitskraft gebracht hätten. Erwerbslasenkursus für Setzer und Drucker in Görlitz Von der Überzeugung ausgehend, daß ein Kursus für Erwerbslose am vorteilhaftesten und praktischsten ist, wenn er im Betriebe abgehalten wird, wurde in Görlitz durch Ver mittlung des Arbeitsamtes versucht, dies in die Tat umzusetzen. Bereitwilligst übernahmen die Arbeiterdruckerei Görlitz fünf Setzer und einen älteren Kollegen von 14 bis 18 Uhr, und die Firma Hoffmann & Reiber zehn Setzer in zwei Schichten, von 8 bis 12 und 12 bis 16 Uhr. Die vier Drucker konnten durch Entgegenkommen der Städtischen Berufs schule in der Fachklasse für Buchdrucker untergebracht werden. Die Leitung der Kurse für Setzer übernahmen die Betriebsleiter der beiden Druckereien unentgeltlich; für die Drucker wurde ein erwerbsloser Kollege gewonnen. Der Kursus umfaßte für jede der Gruppen 128 Stunden; er wurde so geleitet, daß die Gruppen gegenseitig Hand in Hand arbeiten konnten. So wurde es möglich, daß nicht nur die Setzer nach einem festumris- senen Plan (vom Inserat über Geschäftsdrucksache, Innentitel, Buch- und Katalogumschlag, Preußens berufspädagogische Institute Die befürchtete Schließung der preußi schen pädagogischen Akademien, wozu auch die für die Gewerbelehrerausbildung in Betracht kommenden berufspädagogi schen Institute zählen, ist nach einer Äuße rung des kommissarischen Unterrichts ministers in Preußen, Dr. Kaehler, noch nicht „akut”. Die „Reformarbeiten” für die zukünftige Ausbildung der Lehrer sind jedoch schon so weit gediehen, daß die vier pädagogischen Institute unterLeitung eines Direktors in Berlin vereinigt werden sollen; die andern Institute sollen im ver kleinerten Umfange unter Leitung eines stellvertretenden Direktors erhalten blei ben. Die Berufsgruppen, die jetzt in fünf Fachschaften gegliedert sind, sollen bis höchstens auf zwei zusammengelegt wer den. Wir können uns gegen eine derartige Reform nur auf das entschiedenste wen den, denn dadurch wird ein Bildungsweg verbaut, der noch reiche Früchte tragen sollte, und der äußerst wichtig für den Unterricht in der Berufsschule ist. Kursusergebnisse in Bern Während des letzten Wintersemesters hat die Gewerbeschule der Stadt Bern für die Mitglieder der Handsetzervereinigung Berns praktische Inserat- und Skizzier kurse durchgeführt. Die Leitung der zahl reich besuchten Kurse lag in den Händen des Fachlehrers Kollegen Walter Zerbe. Es galt, den Setzer geschmacklich so weit zu bringen, daß er seine Schriftzeilen in feinsinniger Weise zu einem wirkungs vollen Inserat gestalten kann. Wie die in einer recht ansprechenden Mappe ver einigten Arbeiten zeigen, sind hervor ragende Lösungen erzielt worden. Zu wün schen wäre nur, daß die Mappe nicht nur zweifarbige, sondern auch einfarbige und besonders Kleinanzeigen, die ebenfalls im Kursus gepflegt wurden, gebracht hätte. Eine Wilhelm-Busch-Gedenkschrift Den hundertsten Geburtstag von Wilhelm Busch nahm die Buchdruckerlehranstalt Leipzig zum Anlaß, eine kleine Gedenk schrift hersteilen zu lassen, die außer einem Lebensbilddes humorbegnadeten Meisters die kleine Geschichte „Hans Huckebein, der Unglücksrabe” enthält. In trefflicher Gemeinschaftsarbeit von Lehrern und Schülern ist hier ein Werkchen entstanden, für das alle Freunde der Buchdruckerlehr anstalt ihr dankbar sein werden. Einfüh rungstext, Bildwiedergabe, Schriftsatz und Druck sind gut gelungen. Es ist ein schönes Zeichen handwerklichen und geistigen Schaffens der Leipziger Lehrlingsschule.
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