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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.08.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-08-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-189108251
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18910825
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18910825
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1891
- Monat1891-08
- Tag1891-08-25
- Monat1891-08
- Jahr1891
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.08.1891
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Erscheint täglich früh «'/, e»u». -l u«?r^„l p» 8»p- »tEdir- a4»e la« «« «.«, t»r bt». l I»» Io«« - N»l»r - VM«r: I krildjeke »»e^rük- 10« a, »r 6,o« «i, ULM«. - Loki» eküa- S»»»« k»t. - »r«dol«L per 8«p- -.^»krn»r p»dro»r «r S«L0, 66.10. - iptewder- , » vk) Lrpvri -n 8, <io> ftrotoer« 1«v> i« ko» >p»ir »ter «er ^tewber orätnktt »»«»rer: !>r »»dm >»ilek«e« v»r»uk- äinwuiie «ro^ari, Leerer», k »er t» ln Le« tu» «r»r 6 ans I Oetoder- L »-W L. ,»«»>,> > llnrk« >. erdod « »«rerkdrr rer, k»»L zretlldlltt rermetirt i»L reckt wecdre» »o Stett. i ?»»«» ledtell» könnt«», l «runlell m »nrs» >e«n rar. sedlele» lAle» be te» »Ick krtecber - I« di, ,«. >»- —<ib<>. — »6« Lei» Lred« 8»»,. rr «0 6. kel r b»„ « Verik, M/- Ver- e-ä»nu»r Lpttl «1. >» riet», cn»«»är", »vker: I» r,ä-äi»' Lllicesso" 14»w,-t«r 8> ^Ilo, iä Vaer- UU <18 n> «> ,LII» a», <l?s> >»iä. vo» äiunptkr: tüewpter >»"; von rleruli,- iäkwptte »»" vo» et«, mit »t« »w ivklkt- terjcbte» Illletire» uoeerew »»» »Ir, » 8t»o<I« »teer»» ikelt bet > «rieäer «er keil o«k <ie» dir«», <l» ick »ick ok» Lok- Uhl »»r Lr»r-iti«» Johaanrsgasse 8. S»rechfti»-ku trr Nrdartiou koruttttag« 10—18 Uhr. Nachmittag« 5— S Uhr. U««tz»e her für »tr «ächftfalgentze N»««er drstt««ten Insernte an S»ch«»1nirn di« I Uhr Nachmittag«, «»«nn- »»«Kesttngen früh dts'/,» Uhr. 3« tr« Filialen siir 3as.-/X»aah«e: vtta Me»»'« Enrti«. iAlfrrt Haha), Univerfitättsttaße 1» «nni» Lösche, Jithariuenstt. 14, patt, und K«nig»platz 7. »,r bi« '/,» Uhr. amiM TMblaü Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- nnd Geschäftsverkehr. Nbonnem entspreiS vierteljährlich 4»/, Mk. in Alt-Leipzig, incl. Brinarrlobn5 Mk., durch die Pos» bezogen 6 Mk. Linzttae Nr». 20 Pi. Belegexemplar 10 Pf. Gebühren sür Extrabeilagen (in Tageblatt-Format gefalzt) ohne Postbeförderung KO Mi., mit Pvstbeförderung 70 Mk. Inserate 6 gespaltene Petitzeile 20 Pf. Größere Schriften laut uns. Preisverzeichnis Tabellarischer u.Ziffrrnsatz nach höh«na Lank. Reklamen unter dem Redactionsstrich di«4aespalt Ztt!«50Pi.,vorden Famil iennachrtchten die Kgespaltene Zeile 40 Pf. Inserate sind stet« an die Expedition za senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung praeuumernulio oder durch Post» Nachnahme. ^ 237. Amtliche Bekanntmachungen. Eröffnung des Sprechverkehrs zwischen Leipzig und Dresden. Die Fernsprech-verbindungSleitung Leipzig-Dresden ist fertig, gestellt und wird am 26. Vlugust 7 Uhr Morgen« in Betrieb genommen werden. Die Anlage dient zunächst »ur zu», Sprech- vettehr zwischen Theilnehmern an den Stadt-Fernsprecheiiirichlungen in Leipzig und Dresden nebst Bor- und Nachbarorten. Die Gebühr sür da« gewöhnlich« rinfache Gespräch bi» zur Dauer von 8 Minuten beträgt 1 «rrzeichnisse der Theilnehmer an der Stadt-Fernsprecheinttchtung in Dresden sind bei dem Kaiserlichen Stadt-Fernsprechaint hierseldst käuflich zu haben. Leipzig, 84. August 1891. Der Kaiserliche Vber-P»stdirect«r. Walter. Letumntmachuug. Drr Gerbrreibesitzer Herr Emil Hermann Aeigenspan in Leipzig-Lindenau beabsichtigt «Ine Vergrößerung seiner aus dem ihm gehörigen Grund» stück« Bernbardslraße Nr. 9 (Nr. ü Abth. > de» Brandkatasters, Nr. La de« Flurbuch» und Folium 523 de» Grund- und Hypotheken- buch» für Lindeuau) befindlichen Gerbereianlage vorzunchinen. Wir bringen die>«S Unternehmen hiermit zur össenllichen Acnntniß mit der Aufforderung, etwaige Einwendungen dagegen, weiche nickt auf privatrechtlichen Titeln beruhen, bei deren Verlust binnen 14 Tagen bei un« anzubringen. Einwendungen, welche aus besonderen privatrechtlichen Titeln beruhen, sind, ohne daß von der Erledigung derselben die Geneh» migung der Anlage abhängig gemacht werden wird, zur richterlichen Entscheidung zu verweise». Lechzig, am 21. August 1891. Der Math der Stadt Leipzig. VI. 2475.Vr. Georgi.Kasselt. Dienstag den 25. August 1891. 85. Jahrgang Atockliolzauclion. Mittwach, den SU. August d. I»., sollen von Nachmittag» 2'/, Uhr an im Forstreviere Cannrwiy, auf dem Miltelwald»! schlage in Abth. Sk und 6a, dem sogen. Apitzsch, ca. 2L» Hansen harte», NeingrinachteS Stackholz unter den im Termine auehängenden Bedingungen und der üblichen Anzahlung an den Meistbietenden verkauft werden. Zusammenkunft: ans dem Mittelwaldschlage im Apitzsch, an der hohen Brücke bei Eonuewttz und den Wegen nach der LLaldschänke. Leipzig, am 18. August 189l. De» Math» Aarstdcputatian. Die englischen Parteiführer. * Al» vor fünf Zahrcn in England die ToricS, unterstützt von den conservaliven und liberalen Unionisten, wieder an« Ruder gelangten, da ward vielfach von ihren eigenen An hängern bedauert, daß eS der Partei zur Zeit an einer ! größeren Anzahl hervorragender Führer fehle. Seit dem > Tode Lord BeaconSsicld'S'war Lord Salisbury anfänglich fast der Einzige, dem man die Bezeichnung eines Politikers ersten Ranges beilegen zu Können meinte. Seine Minister ersten JabreSdrittcl mehr ergeben, als ein Drittel deS EtatS- ansatze« beträgt, die erste« sogar 2 Millionen mebr. Dagegen haben LaS BcranlagunzSdrittcl weder die Tabaksteuer, »och die Salzsteuer, noch schließlich die BranntweinvcrbrauchS- abgabe erreicht; die letztere ist mit 1,2 Millionen hinter ibm zurückgeblieben. Die Zolle allerdings baden da« Veranlagung-- drittel um l3 Millionen übcrtrosfen. Im vorigen Jahre hatten sie allerdings sür den gleichen Zeitraum ein PluS gegen die ersten vier Monate des JahrcS 1889/90 von über IS»/, Millionen ergeben und stehen nunmehr gegen 1890M mit über 7 Millionen zurück. Die Arbeiten am Nord-L'stsee-Canal, welche mit Aufgebot aller Kräfte gefördert werden, nebmen namentlich in Bezug auf die Betonirnng einen sehr erfreulichen Fort gang, über den, wie nachträglich bekannt wird, sich jüngst auch der Kaiser sehr lobend ausgesprochen bat. In den letzten Tagen hat leider andauernder Regen scbr hemmend ans die Arbeiten gewirkt, so daß dieselben stellenweise ein geschränkt werden mußten. Man hofft jedoch, daß das Arbeitsprogramm im Großen und Ganzen nicht gestört werden wird. * Wie von gut unterrichteter Seite verlautet, wird der ersten Ranges beilegen zu tonnen meinte, ^e.n- 'Minister-. G^yc.uwurf. betreffend die B-Iämpsung deS Mißbrauchs Igcistiger Getränke, den,nächst dem BundeSrach zugehen, der sich alsdann damit in einer der nächsten Sitzungen, Eroß hatten trotz allgemeiner Tüchtigkeit in der Verwaltung kaum eine erheblichere politische Begabung gezeigt, und man war daher geneigt, nächst dem Premierminister auf den jugendlichen Lord Randolph Eburchill die Haupt Hoffnung zu setzen. Wie scbr diese Hoffnung enttäuscht worden, ist bekannt. Die anscheinend so viel versprechende Earriere deS „Lord Feuerbrand" sand durch seine eigene Schuld einen vorzeitigen, unerwarteten Abschluß. Gleichzeitig aber trat dann neben dem liberalen Nachfolger EhurchiU's, dem Schatzkanzlcr Goschen, in dem neuen Odersecretair sür Irland eine bis dahin wenig beachtete Persönlichkeit ersten NangeS in den Vordergrund. Wie einst, wenn auch mit gewifsen Bedenken, so sieht man jetzt allgemein in dem noch welche zu Ende nächsten Monats wieder ausgenommen werten, beschäftigen wird. Dem Entwurf wird ein umfangreiches Material, Gesetze und Gcsctzcnlwürfc anderer Staaten dei- gefiH t. Di« Bekanntmachung. Man berichtet aus Darmstadt: Die „Darmst. Ztg." veröffentlicht nachstehenden Tagesbefehl des GrcßberzogS: „Ich will den Bataillonen meiner Infanterie-Regimenter neue Fahnentücher verleiben. Soldaten! Die nadc.n 100 Jahre, in welchen Eure Fahnen allen Unbilden der Witterung in Krieg und Frieden auSgcsctzt yewese», die Vorkommnisse der ruhmreichen Feldrüge haben die Fahnen, die Symbole Eurer Treue und Tapferkeit, ibrcS TncheS fast gänzlich beraubt. fugendlichen Balfour den „kommenden Mann", den berusenen I ^ ^ geschmückt erhaltet Ihr Eure asten'Fahnen nun Zurück,, bewahrt sie. getreu dem ihnen geleisteten Fahneneide. Herren Aull«» Arthur Herr«««« und L«ha«n Heinrich «rim« ' in Lerpzia-Plagwitz beabsichtigen auf dem an der Bahnliosstraße in Leipzig-Plagwih unter Nr. 60 gelegenen Grundstücke (ptr. 41 Abth. L de» Brand- katasterS, Nr. 286 deS Flurbuch« uud Folium 888 des Grund- und HypothekenbuchS für Plaawitz) «ine Fabrik zur Herstellung von Vaseline und Maschinenfett einzurichten. Wir bringen diese« Unternehmen hiermit zur öffentlichen Kcnntniß mit der Austordcrunif, etwaige Einwendungen dagegen, welche nicht aus privatrechtlichen Titeln beruhen, bei deren Verlust binnen 14 Tagen bei ua« anzubringen. Einwendungen, lvelche aus besonderen privatrechtlichen Titeln beruhen, sind, ohne daß von der Erledigung derselben die Geneh migung der Anlage abhängig gemacht werden wird, zur richterlichen Entscheidung zu verweisen. Leipzig, den 22. August 189l. Der Nath der Stadt Leipzig. VI. 2503. Or. Georgi. Kasselt. In Gemäßheit des 8- 1 der Vorschriften für die Ausführung von Anlagen zur Benutzung der Stadtwasserkunst vom 6. Februar 1888 machen wir hierdurch bekannt, daß der Klempner Herr Ernst Ncumann, L.-Reudnitz. Aeußere Tauchaer Straße Nr. 3, »ur Uebernahme solcher Arbeiten bei uns sich angeineldet und den Besitz der hierzu erforderlichen Bottichtungen nachgcwiesen hat. Leipzig, den 21. August 1891. Der Nath der Stadt Leipzig. X, 5790. vr. Georgi. Wolfram. Ja Gemäßheit deS 8. 1 drr Vorschriften für die Ausführung von Anlage» zur Benutzung der Stadtwafferknnst vom 6. Februar 1888 mache» wir hindurch bekannt, daß der Klempner Herr Ludwig Wünsch. L.-Srllerhausen, Wurzener Straße Nr. 4, «ur Uebernahme solcher Arbeite» btt uns sich angeineldet und den Besitz der hierzu erforderlichen Vorrichtungen nachgewiejen hat. Leipzig, den 21. August 1891. De, Nath der Stad« Leipzig. X. 5562. vr. Georgi. Wolfram. Gesucht wird der am 3. Januar 1862 in Cüthen geborene Handarbeiter Varl Theodor Friedrich Stansch, welcher zur Fürsorge für die Seinen anzuhalten ist. Leipzig, den 19. August 1891. Der Nath der Stadt Leipzig. (Armen-Amt.) X. st. 1/1518». He Nischel.Mlr. Diebstahls-Bekanntmachung. von ihnl so trefflich gesühren irischen Angelegenheiten verbleiben, oder ob er schon bald an Stelle de« leidenden Smith die Leitung des Unterhauses übernehmen wird, steht noch dahin. Möglich ist auch, daß zunächst nicht er, sondern der erheblich ältere Gojchen der Nachfolger von Smith werden ma^; ja, nach den neuesten Nachrichten kann dies sogar als wahrschein lich bezeichnet werden. Jedenfalls aber dürste Balsour sür die Zukunst eine bedeutende, leitende Rolle in der Geschichte seiner Partei und Wohl auch der Englands Vorbehalten sein. Nicht mit Unrecht schrieb PcrthcS einmal: „Der Ruf nach großen Männern ist sür Biele nur ein Deckmantel sür die eigene Trägheit." Trotzdem aber sind eS erfahrungsgemäß nicht Parteien, sondern Männer, welche die Geschichte machen, und so dürfen sich denn die englischen Conservaliven freuen, voraussichtlich auch über die Lebenszeit Lord SaliSbury'S hinaus eine erste Kraft an ihrer Spitze z» wissen. Wesentlich anders sicht eü mit den Führern im op^o silionellen Lager aus. Parncll ist entthront, und eS hat fici keiner gesunden, der ihn in der Leitung der irischen Partei nur einigermaßen zu ersetzen verspräche. Die liberale Partei andererseits hat, abgesehen von Gladstone, ihre beste» Kräfte verloren. Lord Hartington, Goschen, Sir Henry James, Chamberlain, der Herzog von Argyll, Lord Derby u. A. bilden die Partei der liberalen Unionisten, eine Partei, die verhältnißmäßig klein ist, die aber fast alle Capa citätcn der ehemaligen Whigs in sich vereinigt. Lieben Gladstone sind, von unbedeutenderen Kräften abgesehen, eigentlich nur John Morley, Lord Rosebcry nnv Sir William Harcourt geblieben, von denen Überdies die beiden erstercn weniger in Betracht kommen, da Morley sich, wie behauptet wird, vom politischen Leben zurückzicben will, nnd Lord Rosebcry niemals ein besonders eifriger Vertreter der inneren Politik Gladstone'S war. Gladstone selbst mit seiner großen Vergangenheit, seiner alten Popularität und seiner zündenden Bcrettsamkcit wiegt freilich immer noch eine ganze Zahl kleinerer Geister auf. Aber er steht doch trotz seiner körperlichen und geistigen Frische am Ende seiner politischen Laufbahn, und man kann daher dein Gedanken nickt aus dem Wege gehen, waS einst nack ibm kommen wird. Es fehlt in seiner Partei nicht nur ein Mann wie Balsour, sondern über Haupt ein Größeres versprechender Nachwuchs. Und daö ist nicht unerklärlich, wenn man bedenkt, in wclcke Sackgasse der Expremicr mit dem unmöglichen Home Rule-Prv>ect seine Partei gebracht hat. So lange er selbst noch am Leben, mag sein gefeierter Name den Seinen an Stelle eines ProarammeS dienen, ja er mag um so zündender wirken, je Verschiedenartigeres die Einzelnen an Wünschen und Hoff Ruhm und Sieg mit der I Gestohlen wurden laut hier erstatteter Anzeige: 1) ein« englisch« Nepettr-Uhr, in einem ca. 12 cm hohen bron zitten, mit einem silbernen ca. 3 cm großen Abler versehenen Ge- häufe und der Aufschrift .Jxmckoo" auf dem Zifferblatt, am l4. d. M.; 2) « Flaschen N»th- und S Flaschen Weißwein, am 14. d. M .; 3) ein Frack und ei« Aacketanzup, letzterer von graumelirtem Winterstoff, am 17. d. M.; 4) eine Kiste Seife, mit 15 kx Gewicht, am 2. d. M.; 5) et« Haadwagrn, vierrädrig, mit Kaslenaussatz, bla» ge strichen, mit ttserncn Stemmlttsten, am l9. d. M.f 6) ea. Iv m VIetrahr, am 17. d. M.; 7) rin« silberne Anker-Newontotrnür mit Goldrand nnd gra- dirter Rückseite, sowie mit auhäng. schlangenförmiger Talmikette, am 22. d. M.; 8) ttn Sawwertberzieher von braunem glatten Stoff, mit einer Reihe Knöpfe, Sammetkragen und Kettchenhcnkel, vermuthlich «ich mit der Firma „Otto Hops, Reichenbach" am Kragen, und ttn weißltt». Taschentnch, „? s " grz., am 28. d. M. Etwaine Wobrnehmungen über den Verblieb der gestohlenen S>eq,niiänd« oder über den Thitter sind ungesäumt btt unserer Eriminal-Abtdttlung zur Anzeige zu bringen. Leipzig, den 24 August 18»l. Da» V«lizeia«t per Stadt Letpzi,. In Stellvertretung: vr. Gchmid. D »n w tw» »»«I» wwzz. Dt« in der Zeit vom 1. bis einschließlich 1b. September e. btt btt Feldschlächteret Borna aus der Schlachtung von ca. 60 Ochsen entstehende» Abfälle, alt: Häute, Köpfe, Geschlinge, Eingeweide, Füße und Talg sollen mttstbietrnd verkauft werden Offerten, z» welchen Schema« in den Geschäst«zimmern der! Proviant-Aemter Leipzig — Plttßenbnrg — und Borna zur Ein sichtnahme und «»«nt. Benntzung ausliegen, sind bis 26. August a.! portofrei a» da« Proviant-Amt Leipzia eiuzusenden. Ks«t»ltch« Felpschlichtrret Varna. nungen mit demselben verbinden. Aber später dürfte cö Harcourt, oder dem, der sonst an die Spitze der Glad stoneaner tritt, äußerst schwer werden, die Partei überhaupt nur nothdürftig zusammcnzubalten. Vielleicht mag dann die Prophezeiung Sir Robert Peel'S in Erfüllung gehen, daß I Gladstone einst damit enden würde, seine eigene Partei zu Grunde zu richten. Leipzig, 25. August. Tie Lage der Finanzen des Deutschen Reiches, wie sie durch die Veröffentlichung der Jsteinnahme an Zöllen und Verbrauchssteuern sür baS erste Drittel deS laufenden EtatSjahreS dargestellt wird, ist nicht so erfreulich, wie sie sich im Juli deS verflossenen Jahres sür den Beginn des Ganzen ansatzcS sür die Zölle und Verbrauchssteuern beläuft sick aus rund 193 Millionen und der wirkliche Ertrag der ersten vier Monate beziffert sich auf nahezu 240 Millionen, übersteigt also die betreffende Gruppe der Etat-Positionen um 47 Mil lionen. Jedoch wird daraus hingcwicsen, daß die Ein nahmen der Matcrialstruern in der zweiten Hälfte deS JabreS bei Weitem nicht so günstig auSfallcn, wie im ersten, daß später die Bonisicationen diese Einnahmen fast völlig ans zehren, daß also die jetzt vorliegenden Zahlen noch keine Grundlage für ein allgemeine« Urtheil darüber geben, ob der gesamt»te Etatsansatz erreicht, oder ob und eventuell wie er voraussichtlich übertroffcn werden dürfte. Dagegen ist eine Schätzung der einzelnen Verbrauchssteuern mit AuSnabmc der Materialstcuern schon jetzt angängig. Diese haben aber in ihrer Mehrheit kein erfreuliches Aussehen. Nur die Ver- dranchsabgabe von Zucker und di, Brausteurr haben in >hrt sie, vor Schande, führt sie »ur allen Dessentreue, die sich in diesen Augusttagcn vor 21 Jahren ' glanzend bewährte. In guten wie in bösen Tagen, im rirven wie im Kriege mir nnd unserem Hessenlande treu, stehen wir gemeinsam fest »u nnscrm Allerhöchsten Kriegs« b^rrn. Seiner Majestät dem Kaiser und König. WolsSgartcn, 20. August 1391. Ludwig." * In Holland ist endlich, wie schon kurz gemeldet, nach langen Mühen ein neues Ministerium zu Stande gebracht Worten. Nack dem Rücktritte deS vorigen Eabinet« hatte die Königin-Regentin den Bürgermeister von Amsterdam, van Tienhoven, mit der Bildung eines neuen beauftragt; man glaubte allgemein, daß er das Ministerium des Innern und damit zugleich den Vorsitz im neuen Eabinet übernehmen würde, statt dessen bat er es jedoch im allgemeinen Interesse vorgczogen, daö Präsidium dem bisherigen Fübrer der liberalen Partei in der zweiten Kammer, Taak va» Poortvlict, zu überlassen und sich selbst mit dem Ministerium des Acußern zu begnügen. Finanzininistcr ist vr. Pierson, der Präsident der Piedcrländiscken Bank. Er ist ein Mann von 50 Jabrcn nnd ursprünglich Kaufmann. Tie Doctorwürde erkielt er im Jahre 1875 bei dem 300jährigcn Jubiläum der Universität von Leyden als Anerkennung seiner bekannten ökonomischen nnd finanziellen Verdienste. In dem Jahre 1877 wurde Pierson Professor der Lekonoinie an der Amsterdamer Universität und daS blieb er, bis er 1885 zum Präsidenten der Niederländischen Bank ernannt wurde. DaS Justiz lninistcrium wird übernommen von vr. zur. Sckmidt, ehe nialigcm Gouverneur von Surinam und Justizministcr im liberalen Ministerium Kappcyne. KriegSministcr ist Oberst Seyfsardt, einer der besten Ofsicicre deS GcneralstabeS. Die Eolonien werden durck Baron van Dedem, den libe ralen Abgeordneten aus Hoom, und die Marine durck den Chefingenieur Janssen vertreten. Minister der öffentlichen Arbeiten ist der Chefingenieur Lelv. Ter liberale Charakter deS neuen CabinetS ist damit zur Genüge bekundet * Der „Polit. Corr.* wird vom 20. August geschrieben: Die Engländer strömen von allen Seiten in großen Massen nack Portsmouth, um daS französische Geschwader ui sehen. Es ist wohl richtig, daß diefcr Andrang zum großen Thcile in dem überaus lebhafte» Interesse seinen Grund hat, daS die Briten dem Marincwescn cntgcacnbringcn. NicklS destowenigcr bleibt eS eine Tbatsachc, daß die Engländer der französischen Flotte einen würdigen Empfang bereiten. Na mentlich verdient eS anerkannt zu werten, daß die englische Presse dem Gegenstände sehr angemessene Belracktungcn niidmet. Selbst der „Standard", im Allgemeinen wobl gewiß kein franzosensrcundlichcS Oraan, siebt sich zu der Erklärung brmüßigt, daß England der Verbündete oller friedliebenden Mächte sei und daß eS, falls irgend ein Staat Händel mit Frankreich suchen sollte, gegen denselben Stellung nehmen würde, selbstverständlich nicht mit den Waffe» in der Hand, sondern in diplomatischer Beziehung. Die Engländer, betont b»ö Londoner Blatt, wünschen mit Frankreich, welche- die zweite maritime Macht Europas sei und über eine bedeutende Armee verfüge, in Frieden zu leben. Man constatirt ferner in London mit Befriedigung, daß Frankreich den Ehrgeiz, in Efiropa eine Art Suprematie auSzuübcn, ausgegcbcn habe, w,S drr wirklichen politischen Machtstellung der Republik nur zu statten kommen könne. Fast gleichzeitig mit dem Besuche der französischen Flotte in Portsmouth bat in Billrfrancke ein Austausch von Höflichkeiten zwischen Admiral HoSkinS nnd dem Admiral Dupcrrö itckttgeiunden, allerdings in viel beschränkterem Maaße, als bisse Acte sich in PortSmouth entwickeln. Ohne diese Bor aäige zu überschätzen, wird man einränmen dürfen, daß die selben geeignet sind, manche kleinen ReibnngSpuncte im Ver kehre zwischen Paris und London zu beseitigen und die diplo nicktischcn Auseinandersetzungen zwischen den beiden Staaten einigermaßen zu erleichtern. Nur darf man sich nicht der Täuschung hingcben, daß auch die öffentliche Meinung in Fr»nkreich sich mit dem Besuche de- französischen Geschwader» in PortSmouth schließlich dock befreundet harr. Im Gegen- tbeile, die Anschauungen der Regierung und jene de- großen ^PicklicumS gehen hierin auch letzt auseinander. Die Re gierung hat eS mit guten Gründen für ihre Pflicht erachtet, die von englischer Seite ergangene Einladung anzunebmcn datei auch der Stimmung deS französischen Volke-, wie »r allgemeinen politischen Lage insofern Rechnung getragen, daß i sie den Besuch in dem englischen Hafen, sowohl m Bezug aus die Zeitdauer, sowie betreffs der dabei zu erfüllenden Förm lichkeiten, genau auf den Radmen de- Nothwcndigen cin- schränkte. Die ernsten Blätter und die besonnenen politischen Kreise, welchen das Vcrständniß für daS Wesen des Oppor tunismus in internationalen Beziehungen nicht abgeht, würdigen die Motive der Regierung und begreifen, daß daS Erscheinen der EScadre in PortSmouth als Erwiderung einer Höflichkeit geboten war und politisch auch nicht völlig werthloS ist. * Die „Kölnische Zeitung" meldet ans Petersburg: Gut unterrichtete Hvskreisc erzählen als Thatsache, die Kaiserin sei vollständig sür de» möglichst engen Anschluß an Frankreich. Ihr Einfluß sei wesentlich mitbestiminend bei der schwer erwirkte», nunmehr jedoch unerschütterlichen Annäberung des Zaren an Frankreich gewesen. Bei dieser eleaenheit, bei der namentlich der Botschafter in Paris, von Mobrcnbcim, eine große Rolle spielte, habe die Kaiserin mehr als geborene dänische Prinzessin denn als Zarin ge handelt und die Zusicherung Frankreichs zu einer Verständigung vermittelt, wonach bei eine», glücklich durck Rußlands Hilfe beendeten Kriege mit Deutschland die Rückgabe Schleswig» an Dänemark erfolgen solle Die Berufung von Mohrcn- heim'S stehe mit diesen Verhandlungen in Verbindung. * In London verfolgt man das Treiben der Russen in Mittel-Asien mit wachsendem Mißtrauen. Die „Mor- ning Post" schreibt: ,,Die russische Expedition, welche soeben ihren Einzug in Pamir gehalten, scheint »ach den hierher ge langten Depeschen für den friedlichen Zweck einer geogra- philchen Ausnahme deS Lande» eine recht bedeutende Streit macht zu sein. ES heißt, daß sie aus 600 Kosaken und Jnsantcrie besteht und außerdem über 2 Berggeschütze ver fügt. Es leuchtet nicht ein, weshalb eine so bedeutende Machtcnifaltung nothwendig war, da die Stämme in den Districten des Pamir-Hochlandes, wenn auch roh und gesetzlos, den früheren, ziemlich häufigen russischen ForschuiiaScxpcditionen bisher nie Widerstand entgegengesetzt habe». Es liegen jedoch noch gewichtigere Gründe vor, wrs- balb die Engländer daS Vordringen der Russen in diesem Thcil Central-AsicnS sorgfältig verfolgen sollten. DaS Hoch land von Pamir erstreckt sich von den Grenzen eine» jetzt russischen Gebietes bis zum Hindoo Koosh, d. h. bis an die Grenzen Britisch-JndienS, und der Weg über die Pamir- Berge würde den kürzesten ausführbaren Weg von Sibirien und Ostlurkestan nach der indischen Provinz Caschmir dar- stcllen. ES bleibt abzuwarten, ob die Russe» durch die Ent sendung einer so bedeutenden Macht nach Pamir weitere Zwecke verfolgen oder nicht." * Aus Nrw-Uork wird geschrieben: Da Harrison sich kaum zum zweiten Male um das Präsidentenamt bewerben wird, so wäre James G. Blaine für die Republikaner wobl der geeignetste Candidat, weil kein andere- Mitglied dieser Partei einen so starken Anhang zu derselben habe wie er. Zn der Partei der Demokraten sei aber Cleveland noch immer der stärkste PräsidentschaftScandidat: wenn er auch durch seine Gegnerschaft gegen die freie Silber- Prägung sich Feinde gemacht habe, so besitze er im Volke doch noch immer große Liebe und Achtung. Dies hat sich noch kürzlich in den Staaten Maryland und Missouri glänzend gezeigt. Im Staate Ohio droht ein harter Kampf zwischen Sherman und Foraker wegen der Wahl in den BundcSscnat auSzubrechen; Beide gehören der republikanischen Partei an, aber eü unterliegt keinem Zweifel, daß Sherman bei Weitem fähiger ist als Foraker, nament lich in der Finanzfrage. Diese Frage steht aber gegenwärtig ans der Tagesordnung, denn der Silbrrschwindcl hat kühn sein Haupt erhoben. Da nun Sherman in seinem langen politischen Leben stets für ehrliche Goldwährung ringetretcn »st, so darf man sich Wohl der Hoffnung hingeven, daß von einem Foraker nicht bei Seile geschoben wird. er en enthüllt brr das zu Socialdemokratisches. * DaS Innerste der socialdemokratischen ein Berichterstatter deS „Vorwärts", wenn Ehren de» internationalen Socialisten-CongreffeS veranstaltete svcialistischc Sommerfest im „Thöatre Lyrique" zu Brüssel Folgendes berichtet: UnS Tcutscheil fiel beispielsweise die „Freiheit" aus — wenn man den Mangel an Polizeibevonnundung schon Freiheit nennen will —, mit welcher die belgische» Genoffen Monarchie und LandeSvater verhöhnten. Ganze Mcnschcnalter von Freiheits strafen wurde» deutsche Richter für solche Freiheit verhängen. Im Saale z. B. stand i» Lebensgröße das GypsmoLell des König- Leopold II. Aber wie sah eS aus'? Die Genossen hatten ihm ein rolhes Tuch über Len Kops geworfen, so daß nur der Rumpf sichtbar war, und so zwang die Llatue des König« unmittelbar zum Vergleiche mit dem Rm»vt eines Delinquenten, der eben von der Guillotine weg an die Wand gestellt wurde. Aber dies« Relvect- Widrigkeit war nicht die einzige I In ttnem „Panorama" wurde als Extra-Lvecialität „Die letzte Cravatt« König Leopold'«" — Patipendtlkelkönig ist sein Spitzname — angekündigt. Und was sahen wir »ach Erlegung eines Exlrattübolus zu Gunsten der Partci- casse'? Eine» derbe», bandseste» StrickI Daneben kündigten sich Feuer- und Glassreffer, Thierbändiger u. s. w. mit marktichrelerischem Lärmen an. In einer aiideren Bude wurde der Schrecken der Hölle und de» Fegefeuer« dargestellt. Diensteisrige Catane befSrderten Psaffc» und Ausbeuter je »ach der Grüße ihrer Verbrechen und trotz Wehegeschrei und Widerstandes in den feuersveienden Schlund I ES bat gar keinen Zweck, über die Socialdemokralen sich optimistischen Täuschungen hinzugeben. * Ein außerordentlich drastische« Beispiel davon, wie e» in dem idealen Social st aat unter der Dtctatur de« Proletariat« mit der persönlichen Freiheit de- Einzelnen im öffentlichen Leben aussehen würde, liefert da« Verhalten der Berliner Social- demokraten dem Abgeordneten Auer gegenüber, den man, ohne daß er gefragt worden war, zum Referenten in ttner BeZammlung ernannt batte. Als Herr Aner nicht erschien, wurde dieses sebr übel vermerkt und es als Pflicht de« Herrn Auer bezeichnet, enlweder selbst in der Versammlung zu «scheinen oder einen Ver treter zu senden. Herr Auer stellt sich dagegen auf den rich tigen Standpunkt, daß man vorher doch weniasten« gefragt werden müsse, ob man über den bette sie» den Gegenstand der Ver sammlung reseriren wolle oder nicht, „daß e« meine Pflicht sei", so ichreibt Herr Auer, „in Versammlungen, für welche ich ohne meine Zustimmung als Referent ausgestellt bin, zu erscheinen oder doch einen meiner College» au- dem Partttvorstnnd zn schicken, ist mir neu." — Herr Auer stellt sich mit dies« Erklärung genau aus den selben Standpunkt, wie der Nttchstagsabgeordnete Pttnz Handjerv, den die Soclaldemokraten seine« Wahlkreise« »um Referenten über seine Thätigkeit im Reichstag aufgefordert hatten. Al« Prinz Handjery sich naturgemäß wttgrrie, dies« Aufforderung von Leuten nachzukommen, die ihm sicherlich nicht ibre Stimm« gegeben haben, ward rr seiten« der Socialdemotratea sttne«
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