Allgemeine Uhrmacher-Zeitung

Allgemeine UHRMACHER-ZEITUNG. Erscheint am 13. und 28. jeden Monats. Abonnementspreis vierteljährlich 1,25 Mark bei allen Post-Anstalten und Buchhandlungen. Preis der Anzeigen: Die viergespaltene Petit-Zeile 20 Pfg., bei "Wiederholungen Rabatt. Beilagen nach Uebereinkunft. Organ des Deutschen Uhrmacher-Gehilfen-Verbandes. Für die Redaction verantwortlich F. C. Schulte, Berlin S., Dresdenerstr. 35. —FCrnsprech-Anschluss Amt IV, No. 913 HauptvertretuEigen im Auslande, welche namentlich Abonnements auf die »Allgemeine Uhrmacher-Zeitung“ annehmen: London E. C., American WaJtham Watch Co., Waltham Buildings Holborn Circus, ft ien, R. Lechner, Graben 81. Zürich, Orell Füssli & Co. New-York, S. Zickel, 19 Dey Street. The International News-Company, 29 und 31 Beckman Street. Kopenhagen, Hüst & Sohn, Gothersgade 49. Brüssel, C. Muquardt, rue des Paroissiens 18—22. Amsterdam, Seyffardt’sche Buchhandlung. VIII. Jahrg. Fürstenwalde (Spree), den 1. November 1895. No. 20. Bekanntmachungen des Central-Vorstandes. V erbandstag 1 1896. Angesichts des bevorstehenden Verbandstages ist es jetzt an der Zeit, etwaige Anträge beim Central-Vorstand einzureichen bezw. dieselben in Berathung zu ziehen und vorzubereiten. Darauf Bezug nehmend, erlassen wir an alle Bezirks- und Ortsvereine die höfliche Aufforderung, für möglichst frühzeitige Einbringung der Anträge Sorge zu tragen. Die einlaufenden Anträge werden nach der Reihenfolge des Eingangs im Organ veröffentlicht werden, damit ausser dem Einsender auch die übrigen Vereine dazu Stellung nehmen können. Jedem gestellten Antrage ist eine Begründung beizufügen. Berlin, den 20. October 1895. E. Schultz, 1. Vorsitzender. Es wird hiermit zur allgemeinen Kenntniss gebracht, dass wegen der geringen Zeit, die den werthen Collegen während der Weihnachtssaison zur Verfügung steht, der Termin betreffend „Einsendung von Preisarbeiten“ bis zum 1. Februar 1896 verlängert worden ist. I. Auftr.: Schulte, I. Schriftführer. Bezirksverein „Chronologia“ München von 1878. Nach nunmehr erfolgter Wahl der Preisrichter, geben wir hiermit das Resultat bekannt: Es fungiren demnach von Seiten der Prinzipale die Herren: Friedr. Knauer, Karl Schmutzer, Wilh. Vogt und Hans Dietz. Von Seiten der Gehilfen die Collegen: Fr. Testorf, Rud. Frahnert und Wilh. Herrmann. Ganz besonders machen wir noch auf den Einlieferungstermin am 15. November lfd. Jahres aufmerksam. Zur Vermehrung der Preise wurden vom Verein „Chronologia“, München, 10 Mark zur Bildung von zwei weiteren Preisen bewilligt. I. A.: G. Krumbein, I. Schriftführer. Das Emailliren. Unter Emailliren versteht man ein Verfahren, durch welches die Oberfläche von Metallarbeiten ganz oder theilweise mit durch sichtigen oder undurchsichtigen, meistens farbigen Glasmassen über zogen wird. Jene Glasmassen selbst heissen Email, Schmelz, Schmelzglas. Sie haben zur Grundlage ein farbloses, durchsichtiges, leichtflüssiges Glas, welches aus Quarzpulver oder weissem Sande, kohlensaurem Kali oder Natron und Bleioxyd, zuweilen noch .mit verschiedenen anderen Zusätzen geschmolzen wird. Fügt man zu diesem durchsichtigen Glase Zinnoxyd, so wird es weiss und un durchsichtig, Email im engeren Sinne des Wortes. Sowohl das durchsichtige, als dieses von Zinnoxyd undurchsichtig gemachte Glas, kann durch Zusatz verschiedener Metalloxyde auf mannig faltige Weise gefärbt werden: auf diesem Wege entstehen zahl reiche Arten von farbigem, theils durchsichtigem, theils undurch sichtigem Email. Zur Bereitung des weissen, undurchsichtigen Emails wird 1 Theil Zinn mit 1, 2, bis 6 Th. Blei zusammengeschmolzen, und die Mischung in einer flachen eisernen Pfanne bei schwacher Roth- glühhitze so lange kalcinirt, bis sie ganz in eine gelbliche, aus Zinnoxyd und Bleioxyd bestehende Masse verwandelt ist. Diese versetzt man, nachdem sie durch Mahlen und Schlämmen zu feinem Pulver zerkleinert ist, mit weissem Sand oder Quarzpulver und gereinigter Pottasche oder Soda. Die Verhältnisse dieser Zusätze sind sehr verschieden nach dem Bleigehalte des Zinnoxydes und nach dem grösseren oder geringeren Grade von Schmelzbarkeit und Härte, welchen man dem Email zu geben wünscht. Je mehr - Kieselerde (Sand oder Quarz) und je mehr Zinnoxyd in der Mischung vorhanden ist, desto schwerflüssiger und härter fällt die-