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Typographische Mitteilungen
- Bandzählung
- 18.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. 4. 6055-18.1921
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id51204371X-192100003
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id51204371X-19210000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-51204371X-19210000
- Sammlungen
- Gebrauchsgraphik
- Kunst
- Saxonica
- LDP: SLUB
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Ausgabebezeichnung
- 9, September
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Ausgabebezeichnung
- 12, Dezember
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitschriftTypographische Mitteilungen
- BandBand 18.1921 -
- Ausgabe1, Januar 1
- Ausgabe2, Februar 15
- Ausgabe3, März 29
- AusgabeBilden und Wirken : zehn Jahre Bildungsverband der Deutschen ... 43
- Ausgabe5, Mai 67
- Ausgabe6, Juni 79
- Ausgabe7, Juli 93
- Ausgabe8, August 115
- Ausgabe9, September 137
- Ausgabe10, Oktober 159
- Ausgabe11, November 189
- Ausgabe12, Dezember 211
- SonstigesHefteinbände 1 - 12 -
- BandBand 18.1921 -
- Titel
- Typographische Mitteilungen
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TYPOGRAPH ISCHE MITTEILUNGEN ZEITSCHRIFT DES BILDUNGSVERBANDES DER DEUTSCHEN BUCHDRUCKER * ACHTZEHNTER JAHRGANG DEZEMBER 1921 * ZWÖLFTES HEFT ALOIS SENEFELDER, DER ERFINDER DER LITHOGRAPHIE ZUM EINHUNDERTFUNFZIGSTEN GEBURTSTAGE DES MEISTERS / VON ERNST HERBST (BERLIN) I ie Gefchichte epochaler Erfindungen lehrt, dab |um diefe ein mehr oder weniger poetifcher | Sagenkreis gewoben wurde, der glückliche 3j Zufälle oder äufere Umflände als maßgebend 3 für die Erfindung in Erfdieinung treten läfjt Die Sage fchreibt die Erfindung Gutenbergs einer im Zorn zer trümmerten Schriftiafel zu. Bei Erfindung der Lithographie foll ein zufällig am Ufer der Ifar in den Gef chtskreis Senefelders gekommener, flacher feinkörniger Stein Urfache gewefen [ein, die fchon in der Ausführung begriffene Selbftentleibung zu ver hindern. In Wirklichkeit verhalten [ich die Dinge ganz anders: Harte Arbeit, Mühe und Kämpfe (ind die Begleiter grober Er findungen. Ganz be[onders war das bei der Erfindung Sene felders, der Lithographie, der Fall. Alois Senefelder wurde am 6. November 1771 als erf er Sohn des aus Königshofen (Ober franken) gebürtigen Sdiaufpielers Peter Senefelder geboren. Nach vielfachem Umherziehen lief [ich die Familie Senefelder im Jahre 1778 zu dauerndem Aufenthalt in München nieder. Hier befuchte Alois von 17S3 bis 17S6 das Kurfürf liehe Gvm- nafium und von 1787 bis 1789 das Lyzeum. Sein glänzendes Abgangszeugnis befindet fich im Befitje der Staatsbibliothek in München.—Dem Beifpiele des Vaters folgend, wollte der Sohn ebenfalls [ein Glück als Schau[pieler verfuchen. Die dem Vater nur zu gut bekannten Schattenfeiten diefes Berufs ver anlagten ihn, den Sohn dem Studium der Rechte zuzuführen. Das konnte um [o leichter ge[chehen, als die Kurfürftin von Bayern ein jährliches Stipendium von 120 Gulden zum Be- [ucheder Hochfchule in Ingolf adt aus[et?te. Hier verblieb Sene felder bis 1793 und beendete [ein Studium mit der erften Note. In feinen Mu[eftunden folgte Senefelder [einer perfönlichen Veranlagung und gab [ich der Dichtkunft hin. Er verfaßte aus befonderem Anlaf u. a. ein Luftfpiel: „Die Mädchenkenner“, das auch am 13. Februar 1792 mit grobem Beifall auf der Na- tionalfchaubühne in München auf geführt wurde. Hierdurch er mutigt, lief? Senefelder [ein Werk drucken, verfchenkte den größten Teil der Auflage und verkaufte den Ref mit einem Gewinn von 50 Gulden an den Buchhändler Lentner in München. Am4.Auguft 1791 [tarb Peter Senefelder und hinterlieb feine Frau mit acht unmündigen Kindern. — Nach Abfchlub [einer Studien nach München zurückgekehrt, war Alois ohne Unter- (tütjung; er fabte den Entfchluf, [ich der dramatifchen Kunft als Diditer und Schauf pieler zu widmen. Zwei Jahre verbrachte er in verfdiiedenen Städten bei der Schaufpielertruppe des Vaters des Komponiften Karl Maria von Weber, lernte aber nur die Schattenfeiten des Theaterlebens kennen. Niederge drückt nach München zurückgekehrt, wollte er durch den Ver kauf der von ihm gefchriebenen Theaterftücke feinen Unter halt erwerben und [ich ganz der Schriftfellerei widmen. Der [chon genannte Buchhändler Lentner kaufte ihm auch eins (einer Theaterftücke „Mathilde von Alten(lein“ unter der Be dingung ab, dab die Auflage zu Beginn der Leipziger Mef[e abgeliefert fein mübte. Die Unzuverläffigkeit des Druckers, der die Arbeit er(t vierzehn Tage fpäter beendete, brachte es mit [ich, dab Senefelder froh fein muble, wenigftens eine kleine Summe zur Deckung [einer Unkoften zu erhalten. Die Folge diefes Mibgefchicks waren zahlreiche Verfuche, feine Werke felbft zu drucken. Ein folcher Verfuch veranlage Sene felder, die Lettern in ein Gemifch von Ton, Mehl, Kohlenftaub undfeinem Sand einzudrücken. Nach Erftarrung derMaffe gob er mit feinem Gips gemifchtes Siegelwachs auf die Form und erhielt eine Stereotypplatte, von der er dem Originaldruck ebenbürtige Abdrücke herfellte. — Seine Mittellofgkeit lieb die Weiterverfolgung diefer Idee nicht zu, da nicht genügend Material befchafft werden konnte. Aus gleichem Grunde mubten die Verfuche, nach Art der Kupferfecher eine Platte herzu [teilen,aufgegeben werden,da Senefelder nur eine [olche für Übungszwecke befab- Hartnäckig fetjte er feine Übungen zum gleichen Zwecke auf einer Kelheimer Platte fort; damit hatte er das Material gefunden, das fpäter feinen Namen über die ganze Erde tragen follte. Die Lithographie war hiermit allerdings noch nicht erfunden, denn die Kelheimer Platte war ihm nur Erfab für Kupfer; er arbeitete ähnlich dem Radierer und erzielte auch einigermaben befriedigende Abdrücke. — In diefer Zeit (1796) führte ein Zufall Senefelder zum Hochätjen des Steines. Nach Überwin dung grober Hinderniffe konnten mit Unterfütjung des Hof- mufikus Gleibner Noten gedruckt werden. Die erfte Arbeit war der „Jägermarfch der ChurpfalzbayerfchenTruppen“,die 70 Gulden Gewinn brachte. Für die neue Art des Drückens erhielt der Erfinder von der Akademie der Wiffenfchaften eine Belohnung von 12 Gulden. Der Mangel einer geeigneten Druckpreffe führte Senefelder im Jahre 1797 dazu, feine Stangenpreffe zu konfruieren, die im Deutfchen Mufeum in München aufbewahrt wird. Weitere Verfuchelieben ihn in der gleichen Zeit den anaflatifchen Druck und endlich den von ihm als „chemifchen Druck“ bezeichneten eigentlichen Steindruck erfinden. Der anaftatifche Druck zeigte Senefelder neue Grundlagen feiner Erfndung, und es war naheliegend, nicht nur vorhandene Drucke wieder zu er wecken, fondern auch neue Darfellungen mittels geeigneter Materialien auf den Stein zu bringen. Die Tatfache, dab Fett und Waffer in chemifchen Gegenfätjen zueinander f ehen, bilden die Grundlage des Flachdrucks. Je mehr es gelingt, die Gegenfäfe zu feigem und dauernd in diefer Steigerung zu erhalten, um fo befer fnd die Ergebnife des Flachdrucks. Der Lithographiefein befeht nach einer von Schlumberger 1840 gegebenen Analyfe aus: 97,22 Teilen kohlenfaurem Kalk, 1,90 Teilen Kiefel, 0,2S Teilen Alaunerde, 0,46 Teilen Eifenoxyd.SpätereAnalyfen zeigen im wefentlichen das gleiche Bild. Ziemlich die gleichen Befandteile enthält auch der Mar mor. Obgleich er härter als der Lithographiefein ift, if jener 211
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