Otto Rehme. Uelzen II. Preisgruppe Martin Scholze. Dresden II. Preisgruppe Werner Christoph. Teplitz III. Preisgruppe Wie leicht ist das Ansehen eines ersten Akzidenzsetzers in einer Provinzstadt dadurch untergraben, wenn sein Name oder seine Arbeit als mangelhaftes Beispiel veröffentlicht wird! Verärgerung ist die Folge, und Gleichgültigkeit tritt an die Stelle der Berufsfreudigkeit und des Berufsstrebens, das die eigentliche Ursache an der Beteiligung bei einem Wettbewerb gewesen war. Dazu dürfen wir unsere Hand nicht bieten. Wir sehen aus diesem Grunde auch von einer kritischen Betrachtung der im vorliegenden Heft veröffentlichten Arbeiten ab. Mögen die Kollegen an jedem gezeigten Entwurf selbst die Sonde der Kritik anlegen, mögen sie selbst überlegen, was an den einzelnen Entwürfen zu verbessern wäre, mögen sie Vergleiche anstellen bezüglich der Klassifizierung durch den Bewertungsausschuß; denn nur dadurch wird ein fruchtbares Betrachten der vorliegenden Arbeiten zustande kommen. Es werden sich Diskussionsgemeinschaften bilden, die in reger Aussprache mehr an Belehrung geben können, als dies kurze Bemerkungen zu den einzelnen Entwürfen seitens der Bewertungskommission vermöchten. Derartige kurze Bemerkungen gehen oftmals nur wenig über berufstechnische Gemeinplätze hinaus, weil es in den meisten Fällen unmöglich ist, in wenigen Worten das zu sagen, was zu der betreffenden Arbeit zu sagen wäre. „Eine glück liche Lösung”, „Eine gute kompositorische Arbeit”, „Die Schrift ist gut in die Fläche gestellt”, und was dergleichen berufliche Gemeinplätze mehr sind, geben dem Kollegen, der aus den gezeigten Beispielen etwas lernen will, auch nichts Wertvolles an die Hand, um sein berufliches Können zu schulen und sein Wissen zu erweitern. Zu den hier gezeigten Arbeiten ließe sich doch ganz bequem ein mehrstündiger Vortrag halten. Aber auch ein solcher Vortrag wäre nur unvollkommen, weil er all die Dinge, die zu den Arbeiten zu sagen wären, nur individuell, vom Sichtpunkt des Vortragenden aus, behandeln könnte. Erst eine Diskussion würde die berufliche Befruchtung bringen. Für den Vorstand des Bildungsverbandes und für die Leitung der Büchergilde Gutenberg entstand angesichts der 1111 Entwürfe die schwierige Frage, wie dieses ungeheure Material am besten zum Nutzen der Kollegen ausgewertet werden könnte. Ein glücklicher Gedanke war es, die gesamten Entwürfe in Rundsendungen aufzuteilen, deren jede rund 50 Plakate umfaßt. Jedem Kreis wurde eine derartige Rundsendung zur Verfügung gestellt. Der Mangel, daß die Kollegen nun nicht alle Plakate zu sehen bekommen, tritt gegenüber den vielen Vorteilen, die diese Aufteilung mit sich bringt, völlig in den Hintergrund. Zunächst ist zu bedenken, daß es den meisten Ortsgruppen schon sehr schwer wird, die 50 Plakate in geeigneter Weise gut unterzubringen und zu besprechen. Wie erst sollte es werden, wenn einer selbst ganz großen Ortsgruppe die gesamten IUI Entwürfe für eine Ausstellung übergeben worden wären. Nichts hindert uns, die so geschaffenen Plakatrundsendungen nach dem Umlauf in dem einen Kreise mit andern Kreisen auszutauschen. Eine fortlaufende Debatte über die Gestaltungsmöglichkeiten, die eine derartige Aufgabe bietet, ist der nicht zu unterschätzende Erfolg einer solchen Maßnahme. Mögen unsere Kollegen die Veröffentlichung der wenigen Arbeiten in diesem Heft von diesen Gesichtspunkten aus beurteilen und sie benutzen zu einer fruchtbaren Aussprache bei den Zusammenkünften in den Ortsgruppen des Bildungsverbandes der Deutschen Buchdrucker. a. g.