Suche löschen...
Typographische Mitteilungen
- Bandzählung
- 29.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. 4. 6055-29.1932
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id51204371X-193200004
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id51204371X-19320000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-51204371X-19320000
- Sammlungen
- Gebrauchsgraphik
- Kunst
- Saxonica
- LDP: SLUB
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Ausgabebezeichnung
- 1, Januar
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- Titel
- Typographische Mitteilungen
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Gebiete bereits getroffenen Bildungsmaß- nahmen — die produktive Beschäftigung hat bei diesen den Hauptwert — werden aus öffentlichen Mitteln in einer nach den gegenwärtigen Umständen erträglichen Weise gefördert. Für Veranstaltungen all gemeinbildender oder auch jugendpflege rischer Art ist jedoch in völlig unzuläng lichem Umfang gesorgt. Es muß von Reich, Ländern und Gemeinden gefordert wer den, daß sie trotz ihrer schwierigen Finanz lage ausreichende Mittel für die kulturelle Betreuung der Erwerbslosen zur Verfü gung stellen, wobei das Reich mit gutem Beispiel vorangehen muß. Wird die kul turelle Betreuung vernachlässigt, so ent steht die Gefahr, daß auch die berufsbil denden Veranstaltungen ganz erheblich an Wert einbüßen, da die Erfahrungen lehren, daß die Erwerbslosenveranstal tungen vornehmlidi dann ihren Zweck erfüllen, wenn in ihnen berufliche Bildung und Betätigung mit Allgemeinbildung, Leibesübung u.dgl. in engste Verbindung gebracht sind. Für uns Buchdrucker sind fachliche Kurse notwendig. Berufsfortbildung als Schutz vor Entlas sung. In einer Entlassungsstreitigkeit vor dem Arbeitsgericht in Chemnitz wurde nach Prüfung der sozialen Gesichtspunkte zur Feststellung von unbilliger Härte von dem Antragsgegner verlangt, die tech nische Qualität des zu Entlassenden zu prüfen. Dem Antrag wurde stattgegeben und gefordert, daß aus einem bestimmten Zeitabschnitt sämtliche Arbeiten von vier Setzern der Begutachtung durch einen praktisch tätigen Fachmann unterzogen werden sollten. Dadurch sollte erreicht werden, daß nicht technisch qualifizierte Kollegen aus anderen mißliebigen Ur sachen heraus zur Entlassung kommen. Die technische Eignung soll neben den sozialen Verhältnissen ebenfalls beachtet werden. W. M. Zwei Aufträge statt einen. Wenn der Drucksachenvertreter einen Auftrag vom Kunden erhält, dann soll er blitzschnell überlegen, ob nicht noch Bedarf für Druck sachen vorhanden sein könnte, die mit dem ersten Auftrag irgendwie im Zusam menhang stehen. Zum Beispiel können von einemGe samtkatalog Spezialkataloge oder ein kleinerer Katalog gemacht wer den; eventuell könnten einzelne Seiten zu Prospekten verarbeitet werden. Es muß versucht werden, die Drucksachenbestel lung zu vergrößern und das Publikum für Drucksachen aufnahmefähigerzu machen. Durch Drucksachen müssen die Produkte des Kunden wertvoller gemacht werden. Die Vertreter und Angestellten der Druk- kerei müssen den Kunden Vorschläge machen und sie in der Werbung unter stützen. sl. Drucksachenwerbung in derProvinz. Zwei Musterbeispiele für die Drucksachenwer bung durch guten Text in Anzeigen der eigenen Zeitung können wir nachstehend mitteilen. Im »Volksblatt für Oldenburg« fanden wir folgenden Anzeigentext: »Den Briefbogen, der Ihnen geschickt wurde, betrachten Sie ihn kritisch! Wie lautet Ihr Urteil? Welche Rückschlüsse ziehen Sie auf diese Firma? Ist Ihr Urteil fertig, dann nehmen Sie bitte Ihre eigenen Druck sachen unter die Lupe. Prüfen und wägen Sie, ob es so noch weitergehen soll! — Fordern Sie dann schnellstens von der Wandlungen ... Wandlung bedeutet nicht schlechthin aufgabe des bisherigen . Wandlung kann auch abänderung und erweiterung des seitherigen bedeuten . eine Wandlung im sinne erweiterung, abänderung hat auch der bildungsverband der deutschen buchdrucker durchgemacht . eine Wandlung in viel weiterem sinne aber trat in bildungsfragen überhaupt ein. für die letzten generationen war bildung: das wissen um den Zusammenhang der dinge; etwas feierliches, etwas vom alltagsieben gelöstes, mit den profanen dingen des täglichen lebens nicht in Verbindung stehendes . heute haben wir eine andere auffassung von alltag und bildung . was nicht mit dem täglichen geschehen zusammenhängt, erscheint uns tot; was nicht für alle bestimmt ist, betrachten wir als minderwertig . bildung muß von den dingen des alltags ausgehen, darf nicht nur für besondere anlässe bestimmt und reserviert sein, das wissen um die erkenntnisse auf naturwissenschaftlichem und technischem gebiet, das wissen um die erkenntnisse in soziologischen und ethischen fragen, das wissen auf dem gebiet der kunst, in fragen der literatur usw. erscheint uns wertlos, wenn es nur dazu dienen soll, geistreiche gespräche führen zu können, wenn nicht beim täglichen geschehen seine einwirkung zu spüren ist, wenn nicht im alltagsleben eine merkliche höherentwicklung durch die bildung in erscheinung tritt . bildung bedeutet aber auch nicht mehr nur das wissen um die Vergangenheit . bildung bedeutet nun auch das wissen um diegegenwart. bildung muß heute am gegenwartsgeschehen einsetzen und darf nicht mehr nur ein schwacher abglanz vom vergangenen auf das Zeitgeschehen sein . eine solche grundsätzlich andere beurteilung der bildung konnte aber auch am bildungsverband der deutschen buchdrucker, als einem teile der bildungs- bewegung unserer zeit, nicht spurlos vorübergehen. auch unsere Ortsgruppen gingen nicht an diesen fragen der zeit vorüber, son dern arbeiteten eifrig mit. die einftihrung der maschine in den arbeitsprozeß hatte das interesse mehr und mehr auf die quantität gelenkt . die güte, die qualität der arbeit schien eine zeitlang an bedeutung verloren zu haben . auch die ausbildung der jungmannschaft ging, hierzu in parallele, mehr als ange- legenheit des arbeitstempos vor sich wie als Sicherung einer wertleistung . es bedurfte einer neuorientierung auf diesem gebiet . und auch hier leistete der bildungsverband wertvolle mitarbeit bei der aufstellung neuer ausbildungs- wege . er gab den jungen berufsangehörigen gelegenheit, in sonderkursen ihr wissen zu erweitern, und trat für die ergänzung der werkstattlehre durch die berufsschule ein — bildungsarbeit im anschluß an das tagesgeschehen. das in bedrängnis geratene handwerk glaubte seine position gegenüber der mächtigen industrie durch einführung der meisterprüfung verbessern zu können . neue anforderungen stellte die zeit an das wissen und können, an die bildung des berufsgenossen . da wandelte der bildungsverband seine Vorstands mitteilungen in eine fachzeitschrift um, die dem werktätigen zur quelle für seine bildungsarbeit wurde . die änderung in der betriebsform der druckereien, der Übergang vom kleinbetrieb zum mittel- und großbetrieb verlangte nach kalkulatoren und drucksachenbearbeitern, nach fachmännern, die neben der technischen und gestalterischen beherrschung ihres berufs noch kaufmännische kenntnisse haben müssen . immer wieder Wandlungen . Wandlungen, die nicht abkehrvom seitherigen bedeuten, sondern erweiterung des bisher gepflegten, die bemühungen um die gute drucksache, um das gute buch, führten logischer weise zu dem wünsche, diese gute drucksache, dieses gute buch auch in den eigenen kreisen, in den kreisen der werktätigen einzuführen . dies konnte wieder nur durch eine erweiterung des arbeitsgebietes, konnte nur durch die eigenherstellung und den eigenvertrieb bewerkstelligt werden . die büchergilde gutenberg trat ins leben . bücher haben aber außer ihrer typographischen form auch einen inhalt . und gerade um dieses inhaltes willen werden sie hergestellt und vertrieben . bücher um eines bestimmten inhaltes willen zu vertreiben, ist bildungsarbeit. bildung muß an die tagesfragen anknüpfen . und das tun die werke der bücher^iLle_gülenberg. für die fragen der gegenwart, für die neue auffassung v^mg^ente^i^n^^^Keten die Verfasser der büchergildenwerke ein. / LandesbibiicLhck \ ( ?4. JULI 1964 J DrcOuwfi .X 4
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder