ZUM Q E L E I T Meißen gehört zu den Städten, in denen sich die Kunst der alten und der neuen Zeit in eindrucksvoller Weise vereinigt. Die kostbare mittelalterliche Architektur der Albrechtsburg und des Domes und die glänzende Tradition der Porzellan- Manufaktur, aber auch die jüngste Entwicklung des Theaters, sind Zeugen der schöpferischen Kraft des werktätigen Volkes. Während die Baumeister und Künstler der Feudalzeit in Meißen ein großartiges Erbe hinterlassen haben, erweist sich die Kunstfeindlichkeit des Kapitalismus durch ihre Unfruchtbarkeit mit aller Deutlichkeit. Jetzt erst beginnt sich ein neues künstlerisches Leben zu entfalten. Die Arbeiter an den Elbekais, auf den Zillen, im Kabelwerk und in der Manufaktur stellen Forderungen an die Kunst, die der Rolle der Werktätigen in der Politik und Wirt schaft entsprechen. Dem Künstler fällt die schöne Aufgabe zu, diesen Forderungen gerecht zu werden und mit der Arbeiterschaft die neue demokratische Kultur aufzubauen. Das Stadttheater Meißen ist auf diesem Weg vorangeschritten. Es zeigt damit, daß die hundert Jahre, auf die es zurückblickt, nicht eine Bürde des Alters sind, son dern ein Schatz von Erfahrungen bei der Entwicklung vom Alten zum Neuen. Zu dieser Entwicklung beglückwünschen wir den Intendanten und die Mitglieder des Stadttheaters und hoffen, daß Humanismus und Fortschritt weiterhin ein ständiges Kennzeichen der Theaterkunst in Meißen sein werden. ehern. Minister für Volksbildung des Landes Sachsen