Wenn wir hier von unserer Arbeit sprechen, so wird man es in Anbetracht des 100. Geburtstages unseres Stadttheaters nicht unbescheiden finden, denn auch wir sind aktiv am Aufbau beteiligt und fühlen uns trotz des „alten Hauses" jung genug, mit allen Kräften dabei zu sein. Theater und Volk zur Einheit zu ver schmelzen ist nicht nur eine selbstverständliche Pflicht einer Regierung gegen über, die in großzügiger Art durch Kulturverordnung, Förderung unserer Künstler und Subventionen den Bestand unserer Kulturstätten sichert und die immer neue und schönere Theater für unsere Werktätigen zur Erbauung und Entspannung errichtet. Es muß vielmehr zu einem inneren Auftrag, zu einem Herzensbedürfnis jedes Intendanten und Schauspielers werden, Freund des werkenden Menschen zu sein, ihm ein Theater zu schaffen, das wirklich für ihn da ist. Ein Blick nach dem westlichen Theater der Verneinung ■— und er muß erkennen, wie herrlich die Aufgabe ist, am lebensbejahenden Schaffen unserer Theater teil zuhaben. Im Mittelpunkt unserer Arbeit steht der Mensch mit seinem Friedenswerk! Sorgen wir dafür, daß Künstler und Werktätige ein Ganzes werden. Schaffen wir durch gegenseitigen Austausch — mit Kritik und Selbstkritik — Vertrauen, so wird das Verständnis, Achtung vor dem kulturellen Erbe und der Gegenwarts dichtung zu haben, ständig wachsen. Streben wir danach, dem Beispiel unserer sowjetischen Freunde zu folgen, wo es längst das gibt, was zu erreichen unser höchstes Ziel ist — ein theaterverbundenes Volk! Nicht immer war der Weg bisher ein dornenloser! Nicht immer „klappte" die Verbindung FDGB und DVB in den Jahren 1948 und 1949. Und es bedurfte zäher intensiver Arbeit, über Betriebspremieren, Betriebskonzerte hinweg und viele Diskussionen, bei denen sich erfreulich der Kulturbund einschaltete und die im Ensemble einen immer besseren Geist der Gemeinschaft entwickelten, um auch