Ja, es zauderte nicht lange, es bangte nicht lange, es fragte nicht lange: Du, Junger, hast du auch schon einen Namen? Lohnt sich's auch mit dir? Wird die Kasse auch voll sein, wenn wir dich .. . Nein! — Es sagte ganz einfach ja durch den Mund seines Intendanten Kirchhoff: Jawohl! Nun sprich du! Faß Mut und sprich! Und wir sprachen! Mit heißem Herzen! Von der Bühne herab, aus den Menschen unserer und vergangener Tage. Wir sprachen, und es kam eine Antwort, genau so einfach und schlicht, wie ein Kumpel sagt, wenn die Brigade am Ziel ist: Macht weiter so! — Intendant, Schauspieler, Beleuchter, Bühnenarbeiter, junger Autor: Das galt dir! Das galt allen! Und was uns das gilt, so ein schlichtes: Macht weiter so! — Aber wir dachten auch an jene von uns, die noch vor verschlossenen Türen stehen müssen, drüben, in Kassel, Köln oder Braunschweig, eben überall, wo der Profit noch den Menschen versklavt. Wo keine Regierung einen Finger rührt, den Nachwuchs zu fördern. Wir jungen Autoren können unserer jungen demokratischen Republik und in ihrem Herzen unserem Meißner Stadttheater, das sich gerade unser in so mutiger, beispielhafter Wfeise annimmt, wir können dieser wahrhaft fortschrittlichen deut schen Kulturstätte zu ihrem 100. Geburtstag nicht besser danken als mit dem Gelöbnis, durch unser Wirken beizutragen, daß der Frieden, daß Meißen und seine zukunftweisende Kultur uns und den Kommenden erhalten bleibt. Denn nur im Frieden kann die Kunst gedeihen! GÜNTER FELKEL GÜNTER WIELAND