Jahre 1864 erfahren, die, zu einer Zeit, als Meißen 10 000 Einwohner zählte, mit 400 Mitwirkenden stattfand. Wobei wir heute gestehen müssen, daß unter den augenblicklichen Verhältnissen eine derart prunkvolle Aufführung eines Orchester werkes nicht möglich ist. Aber auch schlechte Zeiten hat das Meißner Musikleben hinter sich. Den trost losen Zuständen nach dem ersten Weltkrieg paßte sich der Konzertspielplan an, als man mit Parkkonzerten, verbilligten Volkssinfoniekonzerten und Abend konzerten im Stadtpark und im Burgkeller um die Gunst des Publikums warb, wobei dem noch durch anschließende Tanzveranstaltungen Nachdruck verliehen wurde. Noch schwieriger war es, aus dem totalen kulturellen Zusammenbruch nach dem zweiten Weltkrieg ein neues Musikleben aufzubauen. Einen städtischen Musikdirektor gab es nun in Meißen nicht mehr. Vielmehr wurde die künstle rische Leitung des städtischen Orchesters dem jeweiligen musikalischen Ober leiter des Stadttheaters übertragen. Nach tastenden Versuchen im Sommer 1945 mit bunten Programmen, die neben artistischen auch vokale und instrumentale Darbietungen enthielten, dirigierte Richard Breitung am 10. September 1945 das 1. Nachkriegssinfoniekonzert. Das Programm enthielt neben Werken von Mozart, Beethoven und Schubert zum ersten Male wieder das langentbehrte Violinkonzert von Mendelssohn. In schneller Aufwärtsentwicklung erhielt Meißen nun wieder das ihm zustehende anspruchsvolle Musikleben. Die Leitung des städtischen Orchesters bemüht sich auch weiterhin, diese Leistungs steigerung beizubehalten. Durch Werkskonzerte wird versucht, unter der werk tätigen Bevölkerung neue Anhänger wertvoller Musik zu werben. Wie das Theater publikum wird auch das Konzertpublikum von morgen ein anderes sein. Der Weg dorthin führt über die unermüdlichen Bemühungen, den schaffenden Menschen unserer Zeit mit den kostbaren musikalischen nationalen und internationalen Kulturgütern vertraut zu machen. In den Sinfoniekonzerten selbst werden neben der Pflege des kulturellen Erbes von Bach und Bruckner auch zeitgenössische Komponisten aus allen Teilen Deutsch lands zu Gehör kommen. Umfangreiche Verpflichtungen von Solisten machen die Zuhörerschaf t neben der anerkannten Prominenz mit jungen aufstrebenden Talenten bekannt, wobei auch unsere einheimischen Künstler nicht vergessen werden sollen. Populäre Orchesterkonzerte sollen das Programm nach der volkstümlichen Seite hin ergänzen. Am Zuspruch des Publikums liegt es nun, wenn das Konzertleben in Meißen in immer größerem Rahmen vor sich gehen soll. An dem begeisterten Eifer und der hingebungsvollen Arbeit des städtischen Ochesters wird es dabei nicht fehlen. Die städtischen Musikdirektoren 1838 bis 1945 1838—1840 Georg Meyer 1914—1921 Hans Fuchs 1840—1890 Gottfried Hartmann 1923—1934 R. W. Steinbach 1890—1914 Ernst Stahl 1935—1944 Herbert Nerlich Kurt Nichterlein, Musikalischer Oberleiter 4f)