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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 12.10.1891
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1891-10-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18911012017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1891101201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1891101201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1891
- Monat1891-10
- Tag1891-10-12
- Monat1891-10
- Jahr1891
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Abonnementspreis in der Hauptexpeditton oder den im Stadt bezirk und den Vororten errichteten Aus- aabestellen abgeholl: vicrlelläbrtich>c4.50, bei zweimaliger täglicher Zustellung ins Haus 5.50. Durch die Post bezogen sür Deutschland und Lesterreich: vierteljährlich » 6.—. Direcle tägliche Kreuzbandjendung ins Ausland: monatlich ./c 9.—. Tie Morgen-Ausgabe erscheint täglich «7 Uhr, die Abend-Ausgabe Wochentags 5 Ubr. Nedaction und Erpedition : Johannesgaffe 8. Die Expedition ist ununterbrochen ge öffnet von früh 8 bis Abends 7 Uhr. Filialen: Otto Slcmm'S Lortim. (Alfred Hahn), Universilätsslratze 1, Louis rösche, Kathariuenftr. 14, Part, und Königsplatz 7. Druck und Verlag von E. Polz in Leipzig. Morgen-Ausgabe. Anzeiger, Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- ,,„o Geschäftsverkehr M. Montag den 12. October 1891. Insertionspreis Morgen-Ausgabe: d!« (>gespaltene Petlh« zelle 20-H, Reclamen unter dem Redactions- slrrch s-t gespalten) 50/^, vor den FEltte»- nochrtchten <ü gespalten) 40/hj. Abend-Ausgabe: die Ogespaltene Petttzeilo 40 ^.Reclamen unter dnn Redacttousstrick» (4 gespalten) 1 .st, Familieunachrrchten und Anzeige» verlorener Gegenstände tOgespalten) 20^. Größere Schrüten laut unseren, Preis- Verzeichnis. Tabellarischer und Ziffrrnsatz nach höherem Tarif. tkxtra-Beilagen (gesalzt), nur mit de« Morgen-Ausgabe, ob ne PostbesörderiuiA /t 6(1.—. mit Postbesürderung 70.—. Ännatfmeschlllß für Inserate: Abend-AuSgabe: Vormittags 10 Uhr. Morge »-Ausgabe: Nachmittags 4 Uhr. Sonn- und Festtags früh 9 Uhr. Bei den Filialen und Annahmestelle» j« et« balde Stunde früher. Inserate stad stets an di« Expedtttsir zu richten. 85. Jahrgang. Amtliche Bekanntmachungen. Bekanntmachung, die Landtagötvahl ii» I. Wahlkreise der Stadt Leipzig betreffend. Nachdem das Königliche Ministerium des Innern mittelst Verordnung vom 27. August ds. Js. die Ergänzungswahl für die H. Kammer der Ständevcrsammlung aus de» 13 October ds. Fs. ausgeschrieben hat, machen wir hierdurch bekannt, dag wir Len I. Wahlkreis der Stadt Leipzig, in weichem dieses Jahr eine Erganzungswahl slattzufinden hat, in 15 Wadlbezirke eingcthcilt haben. Hierbei verüssentiichen wir zugleich in der Ansuge T die Abgrenzung eines jeden dieser Wahlbezirke, sowie de» Namen des Wahl vorstehers und seines Stellvertreters in jedem derselben. Leipzig, am 3. October 1891. Der Rath der Stadt Leipzig. I k. 79. vr. G e o r g i. Llautz. Ansuge D Wahl bezirk Straßen und Plätze, welche der Wahlbezirk umfaßt. Name dcö Wahlvorstehers. Ramc vcs Ttrllvertrctcrs. 1. Burgstraß« mit Pleißenburg, Petersstraße, Preußer- gäßchen, Schlotzgaffe, Schulstraße, Sporergäßchen. Friedrich Otto Hermann Pieiffcr, Kürschneroberineister und Stadt verordneter, Pelersstraße 34. Carl Ferdinand Theodor Kühn, Mechaniker und Optiker, PcterS- straße 5. 2. Augustusplatz 3b, 4, 5 und 6, An der I. Bürgerschule, Gewandgäßchen, Goelhestraffe, Grimmaische Straße, Kupscrgäßchen, Magazingassc, Markt, Naschniarkt, Neumarkt, Peterskirchhof, Rittcrstraße, Schillerstraße, Universitätsstraße. Carl Rudolf Wunderlich, Kauf mann, Ritterstraße 21. Oskar Wilhelm Adolf Schütte. Fclsche, Kausmann u. Londitor, Augustusplatz 4. 3. Barsußgäßchen, Große Fleischergaffe, Kleine Fleischer- gasse, Hainstrabe. Klostergaffe, Neukirchhof, ThomaS- gäßchen, Thomaskirchbof. Töpserslraße. Friedrich August Herrmann, Küster und Kirchenbuchführer, Tbomaekirchhos 23. Richard Carl Louis Lux, Apo- thekenbcsitzer, Hainstraße 9. 4. Bnhnhosstraße, Brühl, Georgenstraßc. Hallciche Straße, Parkstraße, Planerischer Platz, Plauenjche Straße, Winterqartenslraße. Oscar Otto Heinze, I)r. moci., Wintergartenjtraße 2. Carl Christian Oskar Ilmbach, Kaufmann, Wintergarlenstraße Nr. 9. 5. 6. Böttchcrgaßchen, Goldbahngäßchen, Katbarinenstraße, Löhr's Platz, Nicolaikirchdof, Nicolaistraße, Rcichs- straße, Salzgäßchen, Schuhmachergäßchen, Theater- gaffe, Theaterplatz. Humboldtsiraßc, Lvhrslraßc, Lortzingstraße, Psaffendorser Straße, Uferstraße, Zöllncrstraße. Alphons Friedrich Dürr, Stadt- ralh und Vcrlagsbuchhändlcr, Löhr's Platz 5. Otto Emil Freytag, Rechtsanwalt, Bürgermeister a. D., Nicolai- stratze 17. Carl Gustav Schmidt-Söhlmann, Kaufmann und Sladtrath a. D., Zöllnerstrabe 6. Max August Eduard Aumann, Kausmann, Psaffendorser Straße Nr. 1l. 7. Blücherplatz, Vlücherstraße, Eberbardsttaße, Keilstraße, Rordstratze, Packhosstraße, Parthenstraße. Richard Heinrich Aurer, priv. Kaufmann, Parthenstraße 6. Heinrich Johann Julius Rcppen- Hagen, Sattlerobcrmeister und Stadtverordneter, Blücherstr. 33. 8. Eutritzscher Straße, Gerberstraße. Carl Friedrich August Trincklcr, Standesbeamter, Brühl I. Emil Richard Ernert, Flcischcr- meister, Gerbersiraße 51. 9. Berliner Straße, Exercirplatz, Gneisenaustraße, Gohliser Straße, Gothisches Bad, Aeußcre Löhrstraße, Nord- Platz, Parkplatz, Porkslraße. Arthur Felix Jaule, Kaufmann, Nortplatz 1. Carl Ernst Otto Hüffler, Juwelier, Porlstraße 9. »0. Telilgchcr Straße. Erlenstraße und Thcrcficnslraße in Alt-Leipzig, Blücherstraßc, Lange Straße, Linden- siraße, Marienstraße, Ostttraße. Theresienstraße und Turnerstrab, in Lcipzig-Cntritzsch. Franz Julius Emil Stuck, Privat- mann, Erlenltraße 2. Hermann August Walz, Kauf mann, Leipzig.Eutritzsch, Ost- st ratze 1. 11. Albertsiraße, Braustraße, Telitzscher Straße 21—127 und 18—172, Dübener Siraße, Fabrikstraße, Fricd- dosstraßc, Gartenstraße. Hanplstraße, Markt, Moskauer Straße, Pvtzjchaucr Straße, Querstraße, Schvnesctdcr Straße, Schulstraße, Seitengasse, Weststraße und Wiesen- straßc, sümmtlich in Lcipzig-tsulritzich. Emil Hermann, Buchdruckern- besitzcr, Leipjig-Eutriysch, Dc- litzjcher Straße 80. Friedrich Franz Adolf Ficken- wirth, priv. Kaufmann, Leipzig- Eutritzsch, Telitzscher Straße 29. 12. Bluinenstraße 1—11 und 2—11, Eanalstraße, Aeußcre Halleiche Straße 2—26, sowie Kirchweg 12 in Leipzig- Eutritzich. Auguslenstraße, Bluinenstraße, Bödme- srraße, Dorothecnstraße, Feldslraße. Fricdhosowcg, Georgstraße, Kirchweg, Magdeburger Straße, Marien- stiaße, Tauchacr Weg und ViertetS-Weg in Lcipzig- htohliS. Carl Eduard Otto Ncbe, Kunst- und Handels-Gärtner, Leipzig- Gohlis, Feldstraße 30. Friedrich Julius Richter-Wappler, Fabrikant, L^Gohlis, Augusten- stratze 25. 13. Cerlslraße, Aeußcre Hallciche Straße 1—91 und 28 bis 92, Lindenthaler Straße und Slistslraße in Lripzig- htohliS. IobanncS Friedrich Lotze, Schnl- director, Leipzig-Gohlis.Aeußere Hallcjche Straße 50. Friedrich Wilhelm Roggisch, Buch- bindermcistcr u. Schreibwaareu- händler. Leipzig-Gohlis, Stift- sl ratze N 14. Albertsiraße, Antonstraße, Bergstraße, Bismarckilraße, Böttcherstraße. Brüdcrstraße, Eiicnbahnstraße, Garten- siraße, Hauptstraße, Kirchplatz, Lange Straße 27—45 und 47—60, Leipziger Straße, Lindenstraße, Mittel- siraße, Poctenwcg, Rosenthalslraße, Schillerstraße, Schmiedeslraßc, Seitenstraße, Sidvnicnslraße, Teich- straße, Utrtchsstraße und Wilhetmstraße in Leipzig- «ohliS. vr. Albert Gcntzsch, Rechtsanwalt, Leipzig-Gohlis, BiSmarckstr. 10. Bruno Richard Roch, Kaufmann, Leipzig-Gohlis, BiSmarckstr. 8. 15. Braustraße, Breilenfeldcr Straßc, Untere Gcorgstraße, Aeußcre Hallesche Straße 93—143 und 94—132, Kurze Straße. Lange Straße 1—24 und 6t—65, Louisenstraße, Möckernsche Straße, Schachtsche Straße, Sedanstraße, Turnerstraße, WalLstraße, Wettiner Straße. Wiescnslraße u. Windmühlenslraße in Lcipzig- tztohlis. Carl Gottlob Tießner, emcr. Echuldircctor, Leipzig^Nohlis, Sedanstraße 4. Eduard David Trofihn, Privat- mann, L.-Gohlis, Möckernsche Straße 8. Bekanntmachung. Die Echulcasse und die Schnlcxpedition bleiben Montag, den 12. dss. MlS., wegen Reinigung der Räume geschlossen. Leipzig, den 10. October 1891. Ter Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi.M. Bekanntmachung. Bon dem Unterzeichneten Armenamie solle» Ticusrag, de» t:i. Oktober d. Vormittags vo» i) Uhr ab im hiesige» Ltadthause verschiedene Gegenstände, als: Möbel, Bette», Waiche, Ktcidunas- stücke, HauS- und Küchengeräthe, eine Singer-Nähmaschine zür Schneider, eine Partie TischlerhauLwerkszeug und A. m., öffentlich versteigert werden. Leipzig, am 10. October 1891. Taö Armenamt. Hentschel. Artus. Berlteigerung. Freitag, den IN. October, Vormittags 11 Uhr sollen im Hose des hiesigen Posthaltereigruiidstückes, Hospitalsttaße Nr. 4, 6, 8, ein zweispänniger und neun einspännige anSgemuslcrte Postwagen unter den unmittctbar vor dem Ausgebot bekannt zu machenden Bedingungen gegen sofortige Bezahlung öffentlich versteigert werden. Leipzig. 6. October 1891. Kaiserliches Postamt 10. Oehme. Bekanntmachung. Die Kanzlei des Unterzeichneten Consulats befindet sich von heute an in der titelten,tröffe Nr. S, 2. Etage. Leipzig, den 12. October 1891. Tas Eoniulat der Republik Chile. Graupenstein. Bekanntmachung. Das I. Diakonat an der Kirche zu St. Mattkmei hier ist erledigt. Das mit dieser Stelle verbundene Einkommen besteht aus einem Gehalte von 4200 ^ü, steigend bis zu 4800 ./k, und einer Micths- entschädigung von einem Fünftel des Gehaltes. Geeignete Bewerber wollen sich unter Beifügung von Zeugnissen und LebenSlauf bi- zum 20. Oktober l. ). bei uns melden. Leipzig, am 2. October 1891. Ter Rath der Stadt Leipzig. In. 3197. vr. Trön dlin. Wirthgcn. Bekanntmachung. Wegen der am 13. d. Mts. stattfindende» Reinigung der Lokali täten unseres Ouarttcramtcs. Najchmarkt Nr. 2, Erdgeschoß links, bleiben dieselben am genannten Tage sür den geschäftlichen Ver kehr geschlossen. Leipzig, den 9. October l89l. Ter Rath drr Stadt Leipzig. vr. Georgi. Lamprecht. Bekanntmachung. Bekanntmachung. Nachdem der bisherige Pachter des Gasthofes zum „Napoleon- stein", Herr Schellenberg, den ihm ühertragencn Verkauf von Ouittung-zetteln über Entrichtung der Gebühr für die Benutzung öffentlicher Schuttabladeplätze zuruckgcgeben bat, ist dieser Verkauf an die Ehefrau des Aufsehers der (tädttschen Sandgrube, Frau Wagner daselbst, übertragen worden. Leipzig, den 8. October 1891. . Ter Rath der Stadt Leipzig. l». 5S7L. Vr. Georgi. Lichorm». Tie nachstehend ersichtliche Umnnmeririing des Ranstscheu Ääszchrus wird hiermit zur allgemeinen Kcnittniß gebracht. Leipzig, am 6. October 1891. Ter Rath der Stadt Leipzig. Io. 5155. Vr. Georgi. Cichorius. Linke Seite. Rechte Seite. Alte Haus- Nr. Brand Kat.- Nr. Neue Haus- Nr. Besitz» Alle HauS- Nr. Brand- Kat.- Nr. Neue Haus- Nr. Besitzer Ablh.tt 1 1065 I. Haller und Frau y 4 2 4 ^ bleiben hat weg- 6 6 l wie bisher zusallen, Abtb.A da jetzt an 19 2 8 Lehnert's d. Langen der Erben Straße Grenz- zählend, strotze 20 1 10 F. Schall 3 1065 1 I. Haller der und Frau Grenz- straßc 5 883 8 3 H. E. 21 40 12 H.A. Tannen- der Seifert Hain. straßc — 42 14 A. H. Payne Bekanntmachung. Tic Arbeiten wegen Einsübrung der Wasserleitung in vcr- ichicdenen städtischen Grundstücken der östlichen und nördlichen Stadttdeile sind vergeben. Tie unberücksichtigt gebliebenen Herren Bewerber werden ihrer Angebote hierdurch entlasten. Leipzig, den 7. Oktober 1891. Ter Rath der Stadt Leipzig. Id. 4658. Vr. Georgi. iltchorins Leipzig, 12. October. * In der am 8. ds. Mts. abgehaltenen Plenarsitzung desBnudeSratbs gab zunächst der Vorsitzende, Viccpräsidenl des Staalsministeriunis, Slaalssccretair des Innern Or. v. Börtlich er Namens der Versammlung der Trauer über den am K. ds. M:-s. erfolgten Hinlritt Seiner Majestät des Königs Karl I. von Württemberg Ausdruck. Alsdann wurde in die Tagesordnung cingetreten. Der Vorsitzende thciltc mit, daß während der ftattgehabten Vertagung des BundeSraths der Antrag Preußens, bctr. daS neue GeseUschastSsiatut der Frankfurter Bank, die Vorlage, belr. die zollfreie Ablassung auslänkiscber Fischnetze zur Ausrüstung von Seeschiffen, der En>l"L s einer Verordnung über das Berufungsverfahrcn beim Reichsgericht in Palentsachen, die Vorlage, betr. die zollfreie Ablassung ausländischer Dampf-Tauchcrpumpen bei der Verwendung zum Schiffsbau, der Entwurf eines Gesetzes über die Bekämpfung des Mißbrauches geistiger Getränke, und die Allgemeine Rechnung über den Landcshausbalt von Elsaß Lothringen sür daS Etatöjabr 1887/88 den zuständigen Ausschüssen zur Vorbcratbung übergeben worden feien. Aus den Vorschlag des Vorsitzenden wurden überwiesen: der An trag der Buchdrucker - Berussgciiossenschaft auf Auflösung der PapierverarbcilungS - Berussgenossenschast und Zuthci- lung ihrer Betriebe an die Papiermacher- und Buchdrucker- Bcrussgenossenschasl an den Ausschuß für Handel und Berkehr, die Vorlage wegen Aenberung der Vorschriften über die Einwcrlhung der Marken bei der Invalidität-- und Altersversicherung und die Vorlage, betreffend die Er streckung der VersicherungSpsilcht nach dem Invaliditäts und Alleröversicherungögescy auf die Hausgewerbetreibenden der Tabak- und Cigarren-Industrie, an die Ausschüsse für Handel und Verkehr und für Iuftizwesen, endlich der Antrag auf Dcchargirung der Rechnung der Eassc des NechnungS- koss für 1889)90 an den Ausschuß für Rechnungswesen. — Dem Entwurf eines Gesetzes für Elsaß-Lothringen, betr. den Stempel für RiickoersicherungSvcrlräge, wurde die Zustim mung ertheilt. Endlich wurde über die Wiederbcsetzung einer MitglicdSstelle bei dem DiSciplinarbof und von mehreren Mitgliedsstellcn bei den DiSciplinarkammern Beschluß gefaßt. * Der Bnndcsralh hat den Gesetzentwurf zur Be kämpfung der Trunksucht in die zuständigen Ausschüsse verwiesen, und cü wird bezweifelt, ob er so bald wieder an das Plenum zurückkebrcn wird. Eine Anzahl von Bundes regierungen soll sehr erhebliche Bedenken gegen grundlegende Bestimmungen des Entwurfs geltend machen, und cs ist mit Sicherheit anzunehnicn, daß die Borlage, wenn sie überhaupt an den Reichstag gelangt, vorher noch eine bedeutende Um gestaltung erfährt. Im Reichstag hätte wohl, so bemerkt die „Ralionallibcrale Eorrespcndenz", auch der vorliegende Entwurf wculg Aussichten, Lurchzudringen. Es wird von dem Maß der Umarbeitung abhängcn, wie weit diese Aussichten im Reichstag sich bessern. * Der «Statthalter Fürst zu Hohenlohe kehrte am Sonnabend Nachmittag 5 Uhr nach Straßburg zurück und wurde, wie gestern in der Stadtauflagc kurz mitgethcikt, von den Mitgliedern des Ministeriums, höbcren Beamten und den acht in Straßburg wohnenden Mitgliedern des LandeöauSschusseö erwartet und begrüßt. Im Namen der Letzteren hielt Or. Petri eine Ansprache, in welcher er sagte: „Die hochherzige Entschließung Sr. Majestät des Kaisers, die den Wünschen und Interessen von Elsaß-Lothringen ent sprechende Milderung der Paßmaßregeln eintretc» zu lassen, hat im ganzen Lande freudigen Widerhall gefunden und in allen Thcilcn de: Bevölkerung Empfindungen aufrichtigen herzlichen Tankes gegen Se. Majestät und auch gegen den Reichs kanzler hcrvorgcrilfen. Wir wissen das Vertrauen zu würdigen, welches die Regierung durch Erfüllung unserer Wünsche gezeigt Hai. Euer Durchlaucht dürfen sich versichert hatten, daß die Elsaß- Lothringer cs als gern geübt« Ebrenpslicht anschco, dieses Vertrauen stets zu rechtfertigen Wir werden stets bereit sein, auf der uner schütterlichen Grundlage der Zusammengehörigkeit von Elsaß- Lothringen mit dem Reiche Euer Durchlaucht, den Förderer unserer Interessen, den cdclmüthigen Freund der Bevölkerung nach besten Kräften in dem hohen Bestreben zu unterstützen, die politischen und wirthichastlichen Verhältnisse zu gcdeihticher Entwickelung zu bringen zum Wohle des Reiches und des Landes." Ter Statthalter dankte für die freundliche Begrüßung. Die Entschließung sei, wie mit Recht angenommen worben, aus Se. Majestät den Kaiser zurückzuführen. Es sei dies thatsächlich ein Zeichen des Vertrauens, welches der Kaiser in die Bevölkerung setze. Er werde de» Dank, welchem vr. Petri Namens der ganzen Bevölkerung Ausdruck gegeben, zur Kenntniß Sr. Majestät des Kaiser- bringen; Allerböchst- derselbe würde um so wohllbuender davon berührt werde», als er den Interessen de- NeichSlandrS stet- die lebhafteste und wärmst« Thrtluahme widme. D« Statthalter dankte sodann für die ihm persönlich ausgesprochenen Sympathien und sprach die Hoffnung aus, er werde ferner die Getegcn- bcil finden, sich als aufrichtigen und treuen Freund der ReichSlande zu bewähren. Beim Verlassen des Perrons brach die zahlreich versammelte Menge in Ho^s auf den Statt baller aus. Der Statthalter begab sich zu Wagen nach dem Palais, wo derselbe den Präsidenten des Landesausschusses vr. Schlumberger in Audienz empfing. * Ter Colonialrath ist auf den 2l. October ein- bcrufen. * Nachdem seit einiger Zeit die auf öffentlichen Straßen und Plätzen und an anderen allgemein zugänglichen Orlen ausgestellten automatischen Verkaufsapparate vielfach rum Betriebe von kleinen Druckwerken, insbesondere von Iugendschriften benutzt werden, ist an den Minister des Innern die Frage herangclretcn, ob hiergegen mit polizeilichen Maßnahmen vvrzuaebe» sein möchte. In einem Runderlaß an die königlichen Regierungs-Präsidenten und an den könig lichen Polizei-Präsidenten in Berlin äußert 'sich in Folge dessen der Minister hierüber wie folgt: Es mag vor läufig dahingestellt bleiben, ob eS nach Lage der Gesetzgebung zulässig ist, die in Rede siebende Verwendung der Automaten von Polizciwegen allgemein zu Verbindern. Für notbwendig kann ich ein solches Einschreiten nicht anseben, da, soviel mir bekannt geworben ist, der Inhalt der bisher durch Automaten seilgcbolenen Druckschriften im Allgemeinen zu Bedenken keinen Anlaß gegeben bat, manche dieser Druckschriften viel- mebr nicht ungeeignet scheinen, zu erlaubter Unterhaltung zu dienen und zur Verbreitung nützlicher Kenntnisse bcizulragen. Abgeseben kiervon ist aber dem fraglichen Verbote nur ein sebr beschränkter Werth beiznlcgen, da diejenigen Schriften, deren Vertrieb dnrch Automaten erfolgt, wohl ausnahmslos auch in den Läden der Buchhändler, Buchbinder und Schreibwaaren- händler käuflich zu haben und dort von Jedermann zu den gleichen Preisen wie durch die Automaten zu erstehen sind. Es wird genügen, wenn die Polizeibehörden den automatischen Vertrieb von Drucksachen überall aufmerksam überwachen, dafür Sorge tragen, daß die Automaten nicht zur Ver breitung von Schriften unzulässigen Inhalts benutzt werden, und allen Zuwiderhandlungen in geeigneter Weise entgegen- treten. Diese Uebcrwachung wird mit besonderen Schwierig keiten nicht verknüpft und sogar noch leichter als diejenige de« heimlichen Vertriebes unzulässiger Druckwerke in Läden auSzusührcn sein, da die zum Vertriebe von Druckschriften verwendeten Autcmate« als duchhänblcrische VcrkaufSstätten im Sinne des A. 14 der Gewerbeordnung zn betrachten sind und mithin der dort vorgesehenen Anzeigepflicht unterliegen. * Es geben verschiedene Gerüchte und Anspielungen durch die Presse, als ob es in der Absicht läge, »eben der bis herigen kaiserlichen Schutztruppe in Ostasrika eine Truppe auö Weißen zu errichten. Die Gerüchte sind nach den „Bert. Pol. Nachrichten" einfach äo^iäm ia und entbehren bisher jedes praktischen BodenS. Es scheint überhaupt an gewissen Stellen in Folge des Unglücks der Expedition Zelewski'ü eine nervöse Unruhe obzuwaltcn, trotzdem sich eine ganze Anzabt Meldungen englischer und deutscher Blätter geradezu als unrichtig erwiesen bat. Es ist überflüssig, diese der Reihe nach zu widerlegen; man sollte indessen unverbürgte Meldungen — noch dazu auswärtiger Blätter — gerade dann mit Vorsicht aus- nebmen,wenn die Aufmerksamkeit deS Publicums durch eine kri tische Lage besonders rege ist. Die Neugierde zeitigt dann die selt samsten Vorstellungen und „Seifenblasen". Erst sollte Wist mann abbcruscn worden sein, cs erwies sich als falsch; dann sollte der Gouverneur v. Soden wegen Aufstellung des Bud gets und zur Einholung von Verhaltungsmaßregeln in Berlin cintreffen; dann sollte ein großer Ausstand bcvorstehen :c. That- sächlich sind zufällig zwei Ereignisse zusammengctroffcn, welche bis zu einem gewissen Grade irrigen Vorstellungen Vorschub leisten könnten. Einmal läuft die Frist zahlreicher schwarzerSöld- linge ab, dann tritt zu diesem bevorstehenden Manko der Abgang der Expedition ZelewSki'S. Es dürste aber nicht in der Absicht der Regierung liegen, die Ziffer der Schutztruppe zu ver mehren, sondern nur, sie wieder möglichst schnell auf die ctatSmäßigc Stärke zu bringen (93 Europäer und 1553 Mannschaften), was wegen des Zufammentrelsenö der beiden Umstände größere Anstrengungen erfordert, als sonst nölhig gewesen wäre. Im klebrigen ist, wie das ja auck nicht anders sein kann, der Gouverneur v. Soden vollständig frei in seinen Entschließungen. In seine» Plänen ist er allerdings zunächst von dem Zcilpuncte abhängig, da die Schutztruppe wieder die etatümäßigc Stärke erlangt haben wird. Darüber dürste eS Ende November werden, die nothwendigste Einschulung be ansprucht etwa 4 Wochen. Vor Anfang nächsten Jahres dürfte daher schwerlich etwas von Bedeutung unternommen werten können. Daß der in den nächsten Tagen zusammcii- tretende Colvnialrath sich nicht mit diesen Dinge», welche außerhalb seiner Beurthcilungssphäre liegen, zu befassen Hai, liegt auf der Hand. Dagegen dürsten die Berichte des Gouverneurs über seine in seiner sechsmonatigen Praxis gewonnenen Erfabrungcn hinsichtlich drr Verwaltung, der Erträgnisse der Zölle und der Wirtsamkeit der Steuern wichtiges Material sür die Beratbnngen an die Hand geben, welche natürlich auch auf die Gestaltung dcö Budget-Vor anschlags von Einfluß sind. * AuS Anlaß eines SpccialfaUeS, in welchem eine preu ßische Aufsichtsbehörde entschieden batte, daß die für einen bestimmten Tag angcmeldetcn Versammlungen mit dem Ablauf dieses Tages — »m 12 Ubr NachtS — enden müßten, hat der preußische Minister des Innern in einer Ver fügung an die Obcrpräsidenten auSgeführt, daß, wenn auch die nach dem Vereinögesctzc der Polizeibehörde zu erstattende Anzeige nicht nur die Stunde, sondern auch den Tag der abzuhaltenden Versammlung enthalten muß, doch ans dem Umstande, daß in dieser Anzeige ein bestimmter Endtermin der Versammlung nicht angegeben ist, nicht gefolgert werden könne, daß unter allen Umständen der Ablauf des Kalender tage« zugleich das Ente der Versammlung bilden müßte, und eine über diesen Zeitpunct hinaus verlängerte Versammlung als eine neue — nicht angemeldete — Versammlung zu be trachten sei. * Ueber die Beschießung von Paris bat, wie die „Berliner Politischen Nachrichten" mittheilen, Fcldmarschall vo» Blumen tbal seine Eindrücke und Erfahrungen nieder- geschriebeu und dem GeneralstabSarchiv übergeben. Wahr-
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