hcmniskirche mit dem Besen eifrig den frischgefallenen Schnee zu sammenkehren. Man sprach es an und erhielt die Antwort: „Ich bin das Aschenweibchen der Stadt und kehre die Asche zusammen aller orten, wo sie liegt. Doch hier an der Johanniskirche zumeist." Immer wieder war sie zu sehen. Und die Sage fährt fort: Am 23. Juli 1757 bombardierten die Kaiserlichen die von den Preußen besetzte Stadt. Die Bomben schlugen in die Johanniskirche ein. Ueberall, wo das graue Mütterchen sich hatte sehen lassen, waren glühende Kugeln ge fallen und hatten gezündet. Während des Brandes sah man die graue Gestalt über die glühenden Trümmer schweben und mit einem Besen Wolken von Asche vor sich herfegen. Und die Sage meint, sie hätte gerufen: „Seid wachsam und hütet euch, daß das Unglück nicht noch einmal unerwartet über euch komme!" Eine Sage ists, wie man sie vielfach im Sagenschatze unseres lieben Volkes findet. Und doch! Gott gebe, daß nimmer die grauen Gestalten der Sorge und der Not über Kirche und Stadt schweben möchten, sondern die Gottesboten des Segens und des Friedens und des Glaubens. Gott schütze und segne unser Gotteshaus, die Hütte Gottes bei den Menschen, das Wahrzeichen unserer lieben Stadt, die Stätte lauterer Verkündigung des Evangeliums, den Ort, da Gottes Ehre wohnt: Halte was du hast, daß niemand deine Krone nehme! So gehe diese Festschrift hinaus in die Gemeinde, zu denen, die ihre Johanniskirche liebhaben, die in ihr getauft, konfirmiert, getraut worden sind. Zu denen, die in ihr eine Heimat der Seele gefunden haben, zu allen, die mit ihr irgendwie verbunden sind. Von Herzen danken wir den Männern der Wissenschaft, die diese Schrift mit ihren wertvollen Beiträgen ausgestaltet haben. Gott segne ihren Dienst! Zittau, 1. Advent 1937. Superintendent Uie. II,. Willy Vetter P. Prim, zu St. Johannis.