Basilika in Kreuzform, wie sie in derselben Art in der Frauenkirche und der Löwenberger Johanniterkirche, und zwar beide Male auch mit fast gleichen Maßen, erhalten ist. Da die Turmfundamente alt waren, ist auch der Abschluß im Westen klar und nur der im Osten in Einzelheiten zweifelhaft. Wir haben also einen Bau von dem in der Skizze ausgeführten Grundriß anzunehmen, dessen Maße etwa waren: Breite des Mittel schiffes 7 Meter, der Seitenschiffe fast 7 Meter, Länge der Schiffe 25 Meter, Breite und Länge der Querschiffe 8 und fast 7 Meter, Breite des Chores 7 Meter, Länge und Abschluß des Chores unbestimmt. Erhalten hat sich von dem Bau überhaupt nichts, von seinem Schmuck nur an Bildhauerwerken der hl. Wenzel und eine weibliche Heilige von etwa 1325, die jetzt im Museum der Stadt sind. Auch von der Ausstattung ist nur wenig, was vor dem Brand entfernt und in andere Kirchen überführt war, erhalten. Bekannt als aus der Johanniskirche stammend sind der Altar der Frauenkirche in Zittau und der der Kirche in Jonsdorf, vielleicht ist auch die jetzt in der Kreuzkirche be findliche Kreuzigungsgruppe zu nennen, weiter gehörten hinein das große Hungertuch von 1472 und ein gemalter Altarflügel der Zeit um 1500, beide jetzt im städtischen Museum, endlich blieben die Schätze der Sakristei gerettet, von denen die bedeutendsten die Gradualien und Mifsalien (Bücher mit Text und Noten der Messe und ihrer Ge sänge), darunter eins von etwa 1375 mit meisterhaftem Schmuck der Initialen, sind. Auffällig ist, daß von den Geräten an Kelchen, Kan nen usw. nichts Altes vorhanden ist. Glücklicherweise wurde auch vom Feuer verschont das Archiv der Kirche, dessen älteste Auszeichnungen bis 1490 zurückgehen. Das Archiv der Pfarre und Kommende war mit den Johannitern nach Prag ausgewandert und hat sich dort in unserer Zeit wiedergefunden. Das wenige Erhaltene, namentlich die Meßbücher, läßt schon er kennen, daß der geistlich gerichtete Sinn, der die Kirche in katholischer Zeit schmückte, ein Sinn verfeinerten künstlerischen Geschmacks war. Leider wissen wir ja über die Pfarrer und anderen Geistlichen aus jener Zeit fast nur nackte Daten, wir können uns ihre Persönlichkeit danach nicht vorstellen. Aber nicht nur die Tatsache, daß Zittau im Mittelalter eine der größten und bedeutendsten Städte des Erzbistums Prag war und daß die Schule schon 1310 genannt ist, läßt vermuten, daß Zittau auch geistig eine führende Rolle in seiner Umgebung im Mittelalter hatte, wo z. B. auch der Humanismus durch die Gestalt des Paulus Niavis, des Zittauer Stadtschreibers, eher als sonst in Böhmen und den Sechsstädten vertreten war. Bereits von dem dritten uns mit Namen bekannten Pfarrer Heinrich von Warnsdorfs besitzen wir ein eigenes theologisches, im