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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 03.01.1892
- Erscheinungsdatum
- 1892-01-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-189201035
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18920103
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18920103
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1892
- Monat1892-01
- Tag1892-01-03
- Monat1892-01
- Jahr1892
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 03.01.1892
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Abonnemeutspreis in der Hauptexpedilion oder den im Stadt bezirk und den Vororte» errichteten Aus gabestellen ab geholt: v>erteijäbrllch.4L1.5H, bei zweimaliger täglicher Zuflellung ins Haus ^ 5.50. Durch die Post bezogen lur Deutschland und Leiterretch: vierteljSdrlich .4L 6.—. Dirccte tägliche Krenzbandjendung i»S Ausland: inonatlich 9.—. TirMorgen-Ausgabe ericheint täglich '/«? Uhr, di» Abend-Ausgabe Wochentags 5 Uhr. Nedarlion und Expedition: Astzannesgaffe 8. Dir Expedition ist Wochentags ununterbrochra geöffnet von früh 8 bis Abend- 7 Uhr. Filialen: Ott« Me«m's Sortim. «Alfred Hahn), Universitätsslrasje 1, LoniS Lösche, Lathorinenstr. 14, part. und KönigSplatz 7. npriaerTagtblall Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels. und Geschäftsverkehr. Juscrtionspreis Die 6 gespaltene Petitzeile 20 Psg. Reclamen unter den, Redactionsstrich (4ge- spalten) 50^, vor den Familien nachrichlea (6gespalten) 40^. Größere Schrisien laut unserem PreiS- verzeichuiß. Tabellarischer und Ziffernsatz nach höherem Tarif. Ertra-Beilage» (gesalzt), nur mit der Morgen-Ausgabe, ohne Poftbefördernug 60.—, mit Postdejördernug ^ 70.—. Änuahmeschluk für Inserate: Abeud-Au-gab«: Vormittag» 10 Uhr. Morgen-Ausgabe: Nachmittags 4 Uhr. Sonn- und Festtags früh 8 Uhr. Bei den Filialen und Annahmestellen je eiu» halbe Stunde srüher. Inserate sind sieis an die Expedition zu richten. Druck und Berlag von E. Polz in Leipzig Sonntag den 3. Januar 1892. 8«. Jahrgang Amtliche Bekanntmachungen. Lekaililtmachullg. An Stelle der mit Schluß vorigen IahreS aus unserem Collegium au-geschiedenen Herren Buchhändler und König!. Sactis. Commerzien- rath Franz Reinhard Wagner und Kaufmann Wilhelm Eduard Hugo Schars sind die Herren Königl. Sachs. Baurath Max -lrwed Rotzdach und Banquicr Julius Herrman» Schmidt als unbesoldete Stadträthe heute verpflichtet wordeu und hat ferner die Wicderverpslichtung der Herren Kau,mann Friedrich Gustav Esche, Kaufmann Moritz Polileiitz und Kausnian» Karl Wilhelm Roch alt unbeioldete Stadirälhe staltgefunden. Leipzig, den 2. Januar 1892. Ter Rath der Stadt Leipzig. lir. Georgi. Grätzel. Lekltnnlmachnng. Wir bringen hierdurch zur öjscnlliche» Kenntniß. das) 1) der Buchhändler und Kgl. Sacht. Coiiimerzienrath Herr Franz Reinhard Wagner, weicher 22 Jahre lang, und 2) der Kausmau» Herr Wilhelm Eduard Hugo Scharf, welcher 14' , Jahre lang unbesoldetes Mitglied des Sladlrathes gewesen, auf Grund deS unterm 2. November 1887 von uns errichteten Nachtrags zum Orts- slaiule vom 20. Tecembcr 1877 das Recht haben, den von ihnen geführten Amtstitet als Ttadtrath fortzusllhren. Leipzig, den 1. Januar 1892. Ter Rath der Stadt Leipzig. llr. Äeor gi.Größcl. Stkalllllmllchullg, betreffend die Versichcrungspslicht der HanSgewc» betreibenden der Tabaksabrikation zur Jnvatiditäts- uns Altersversicherung. Mittelst Beto»»>machu»g des Herrn Reichskanzlers vom 16. Te- ccmbcr 1W1 (Reichsgejetzblalt Nr. 80) ist die Bersicherungspflicht nach K. 1 deS Gesetzes voin 22. Jnni 1889 anf solche selbstständige Gewerbetreibende ^Hausgewerbetreibende) erslreckl worden, welche in eigenen Vclricbssrätte» im Aufträge und für Rechnung anderer Gewerbetreibenden (Fabrikanten, Fnbrikkausleutc, Handelsleute) mit der Herstellung oder Bearbeitung von Cigarren oder anderen Tobak- iabrikatcn beschäftigt werden, und zwar auch dann, wenn diese Haus gewerbetreibenden die Roh- oder Hitfssiofse selbst beschaffe», und auch >ür die Zeit, während welcher sic vorübergehend für eigene Rechnung arbeiten. Mittelst Verordnung vom 28. Tecember 1891 — Leipziger Zei tung vom 30. December Nr. 301 — hat das Königliche Muiisterlum des Innern bestimmt, das, die Versicherungsbeiträge für die erwähnte» Hausgewerbe treibende» gemäß 8. 10 der Verordnung zur Aussührung des Jnvatiditäts- und Attersversicherungsgesepes vom 2 Mai 1890 zum Einzuge zu bringen und daher an diejenigen Stellen zu leisten sind, welche die Marken einzukleden und vorschriftsmäßig zn ennvcrtben haben; und daß die Hausgewerbetreibenden, welche keiner der in Z. 135 deS Jnvaiiditäls- und AlterSverffchernngsgesetzeS ans- gcsührten Krankencassen (einschließlich der Gemeindeversichc. rnng) angeboren, wegen der Jnvatiditäts- und NlterSver- sicherung spätesten- ani 3. Tage »ach Beginn der die Vcr> sicheriingspslicht begründenden Beschäftigung sich anzumetde» und spätestens am 3. Tage nach deren Beendigung sich ab- zumetden. ebenso auch jede wahrend der Dauer der Beschüß tigung eintretenve Veränderung, welche auf ihr« JnvaiiditätS. und Altersversicherung von Einfluß ist, binnen 3 Tagen nach deren Eintritt zn melden daben. Hiernach haben die innerhalb des hiesigen Stadtbezirks wohn, hasten Hausgewerbetreibenden der Tabaksabrikation bei der Orts krankencasse ,ür Leipzig »nd Umgegend, Nicolaiktrchhof 2, 1. Ober, geschah sich an- und abzumetden und auch die etwaigen oben er wähnten Veränderungsanzeigen daselbst cinzureichen. Sämmtliche Meldungen sind an die 3 tägige Frist gebunden und mittelst der bei der Ortskraiikeiicasse jeweilig l» Gebrauch befindlichen Formulare — zu haben in der Hauptmeldesicllc der Lrtskiankencassc Nicolaikirchbos 2, 1. Obergeschoß und in sämmtlichen Ncbenmctdestcllen — zu bewirken. Diejenigen, welche schon fetzt das Gewerbe der Tabak- fadrikatiou als HauSgcwervctreibenSc ausübcn, haben sich in der Zeit »o« 4. dis ,. Januar 1892 bei der bezeichnten Casjc anzumelSen. Bezüglich der antheiligen Erstattung der Versicherungsbeiträge wird aus de» unten abgedruckten Punct 7 der Bekanntmachung des Herrn Reichskanzler« verwiesen. Zuwiderhandlungen gegen die in Vorstehendem angeordnete Meldepflicht werden gemäß de- vorletzten Absätze« der Mintslerial- Verordnung vom 28. December 1891 mit Geldstrafe bi» zu 100 >ll geahndet werden. Leipzig, den 31. December 1891. Ter Rath der Stadt Leipzig (Krautenverficherungsamt.) ve. Schmtd. Herzog. 7. Tie Fabrikanten re. sind verpflichtet, den für ihre Rechnung arbeitenden Hausgewerbetreibenden bei der Abrechnung die Hälfte derjenigen Beiträge zn erstatten, welche die letzteren für sich und für die voll ihnen beschäftigten vcrsichrrnngspflichtigcn HitsSpersoncn entrichtet haben. Sind die Beiträge ohne Zustimmung deö Fabrikanten in einer böheren als der geicylich vorgeichricbenen Lohnctaffe entrichtet, so bemißt sich der Erstalliingsanivruch nur nach letzterer Lodnclassc. Ter Anspruch erstreckt sich höchstens ans die sür die beiden letzten Abrech»u»gsperiode» entrichteten,, beziehungsweise fällig gewordenen Beiträge. Für die Dauer vorübergehender Beschäftigung für eigene Rech- nung hat der Hausgewerbetreibende Len vollen Beitrag sür seine Perio», beziehungsweise den halben Beitrag sür seine Hltsspersonen selbst zu tragen. Di« Vorichristen der A8. 147 und 148 des Gesetzes finden aus die Fabrikanten ic. in ihrein Berhältniß zu den Hausgewerbe- treibenden eiitfvrcchende Anwendung. Städtische Höhere Schute für Mädchen ^ Ritze, tstratze 24. — Lsterans trransnatzme werden in der Zeit Ltzr Die Anmeldungen zur vom 14. tzi« 49. Ianaar täglich zwischen 11 n»p 14 eittgegengenommen. Jiims- und Geburtsschein sind rorzulegea. Ausgenvnimcn werden Schülerinnen von S—16 Jahren. Für di« au» den Bürgerschulen in «in« höhere al« dt« 7. Classe über tretenden Schülerinnen wird eia französischer Borberrituag-cursa- eingerichtet werden. Letptzig, 1. ganaar 1692. vr. üekanntmachttng, die AnSführniig der Privatschlentzen und Aallrahruntrr- sührnngen betreffend. Nach 8 10 des Ortsslatutes, die Vereinigung der Landgemeinde Rcnsrllertiausrn mit der Stadt Leipzig betreffend, erleiden vom 1. dieses Monats ab auch die nachstehende», hier bereit« gütigen Bestimmungen auf das neu binzugetrelene Stadtgebiet Anwendung: 1) Tie Aussührung der Privatjchlcußen außerhalb der Privat- grundsiücke ans öffentlichen Straßen und Plätzen, sowie die Einführung derselben in die Hauptschteußen hat lediglich durch den Rath aus Kosten der bctr. Grundstücksbesitzer zu geschehen; und zwar gilt dies sowohl von den zur Abführung der Küchen-, Wirthschaftswäsfer» u. bergt., als auch von den zur Ableitung der Trans- oder Fallrohrwässer unter den Fußwegen hinweg dienenden Beifchteußen; L) vor der Ansiührniig hat der betr. Grundstücksbesitzer di« veranschlagten Bauschkosici, einzuzahlen; 3) die Abteilung der Trans- oder Kallrohnväsjer unter dem Straßcnkürpcr in die Hauptschteußen mittelst besonderer Bei- schleußen muß bei Vornahme von Neubauten und Umbauten, vor jeder Neulcgung oder Umlegung von Granit-Trottoir platten, bei Erbauung bez. Wiederherstellung von Haupt- schteußen und Beischteußen und endlich vor Nenpflasteruug oder Unipslasicrung von Straßen und Straßenstrecken er folge»; deshalb ist bet uns rechtzeitig Antrag zu stellen; 4) Säumige oder Zuwiderhandelnde werden mit einer Geldbuße bis z» 60 .4L oder entsprechender Hast bestraft und haben außerdem zu gewärtigen, daß die obigen Herstellungen auf ihre Kosten vo» Amts wegen ansgesührt, bez. eigenmächtig ansgesührte Anlagen nach Befinden wieder beseitigt werden. Leipzig, am 2. Januar 1892. Ter Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Rüting. Lekanntmachung. Im Monat December 1891 gingen an freiwilligen Gaben bei uns ein: 129 62 ^ durch Herrn G. de Liagre, 15 21 3 4 10 6 12 3 1 b 1 10 2 10 3 5 1 b 1 2 1 5 2 3 40 80 im Hotel Sedan gesammelte Strasgelder-Beiträge, voin Fabrikpcrional der Fa. Gebrüder Pörsch, Sühne in Sachen C. I., F. D. idurchHrn.Friedrus- - - - Cd. S. / A. G. leichter Seidemann, - » - E. Fr./A. F. durch Herrn Friedens richter Liltmann, Leipz.-Thondera. . . - H.«. 50 durch Herrn Friedensrichter ThebuS Leipzig-GohtiS, H. K K./S. K./E. Sch./E. K. A. H.,Sch. L. B. P. G., Leipzig-Conuewitz, G.'F. E. A./G. P. O. Z. / G. «. W. K. / W. W. A. S. / H. S. L. F./W. S. M. S./ W. B. f./L. S. )./F- B. B. H./F. T. W. S./A. H. 8/ Friedensrichter Böhm, Leipzig-Plagwitz. 264 32 Summa, ferner 50 Stück Kohicnzcttct von der Firma Schnitze u. Comp., 50 dergl. von Herrn W. W. Außerdem sind NN« noch für Unterlassung der Zusen dung von Renfahrskarten zugegangen: 0 — -C von Frau Laura Mendelslohn hier und 5 - — > . Herrn vr. Albrecht in Halle a/S. lieber sämmtliche Gaben, die wir zur Unterstützung würdiger Armen verwenden werden, wird hierdurch dankend qutttirt. Leipzig, den 2. Januar 1892. Das Armenamt. Hentschel. Schicker Lekannllnachuug. Zu Gunsten der Lchwestern-Easfe des Altzert-ZweigvereinS Leipzig erhielt ich von dem Herrn Friedensrichter Schwarz mann folgende vom 14. Oktober bis 30. December 1891 vereinnahmte Sühnegclder: Sühne in Sachen P. '/- Sa. 10 - D. '/- Si. - 15 - - K. /. N. - 10 - » L. '/- Bi. - 15 - Z- /. G- 2 M. '/. P. - 9 M B - Kr. '/. R. - 10 » s» - L. '/. K. - 15 - » - Sch. '/. Sch. - 3 - - H. '/- O. 5 - » Z- '/. S- - 3 - » H. K. 20 » » - P. '/- R. 1 - » - C. L A. P. '/- Ps. - 15 M B Fr. '/. G. Th. '/. Sch. 9 - - 5 » St. '/- S. 20 - G. W - 15 Hierzu aus der Sammelbüchse - «0 4L 222 worüber hierdurch dankend quittire. Leipzig, 31. December 1891. Carl Strub«, NechnungSsührer de» Albert-Zweig-Lcreins. Stkanntmllchung, . ^ . di« Abführung der Steuer- rc. Reste der bigherigen ,,r «üemeiude Rcusellerhausen betr. Nachdem mit Len. heutigen Tage die biöbcrige Gemeinde Neu- ellerhausen den, hiesigen Stadtbezirk, eEM an alle diejenigen Einwohner des Stadtbezirks Leipzig ' daiise», welch« noch mit Staats-, Gemeinde-, Kirchen- t-ä, adgaben, svlvie mit sonstigen Beiträgen «u .^S J°dr 8. l >,ch >lelle unseres «tadt-SleuerauilcS abzujuhren. Leipzig, den 1. Januar iE Leipzig. . vr. Georgi. Größe!. HutzholMtlion. TonnerStag, den 7. Januar I8SS sollen von Bormittags 9 Uhr an im sogenannten verschlossene» Holze aus dem Mittel- waldschlage in Abtb. 32»da des Vurganer Forftrrtzterrg tn der lüälie des neuen Schnpenhauscü 58 Buchen- 18,48 - L/10 7 Ahorn- 21,41 - » 4 9 - - 26 Eicken- - - 1939 - - - 3/10 - - 56 Rüstern« « 19 62 - - b/IK 8 Linden- - - 4360 - - - bll - 11 Mabholdeo- 25-41 . » - LiO - - 28 Ellern- - - 17 30 - - - S/1S - - «nd 16 Stück Schtrrhölzrr nuter den öffentlich autdängenden Bedingungen und gegen die üblich« Anzahlung an Ort und Stelle metstbtettnd derkaust wrrden Zusammenkunft: aus dem obengenannten Schlag, Leipzig, am 28. December 1891. HoHauction. Auf Kleinzschocherschci» Ritterguts-Forstrevier, im sogenannten Bauerutzotz, am Schlenß'a'r Wea. »ollen Montag, den 4. Januar 189-, von Horniittags i> Uhr an l«v hart« »anghanfen unter de» vor der Auction bekannt zu Übenden Bedingungen und einer Anzahlung von 1 pro Langhausen meistbietend versteigert ""^" Versammlung früh S Uhr aus dem Holzschlagt. Rittergut Kteinzschocher, am 24. December Königliches Gymnasium. Die Anmeldungen zur Osteratifnahmc werden am 9., 10. und 1l. Januar von 11 bis 1 Uhr angenommen. Bei der Anmeldung ist die letzt. Michaeti-censur oder em spätere- Unterrichlszengniß vorzulegen. Die Ausiiahiurvrüsung wird Montag, den 2o. Apnl abgebalten. «orher und spätestens bis -um 23. April sind die gesetzlich vor- >eschriebe»c» Zeugnisse (Tauizengniß oder Geburtsichein, Inipiichein, -chulzeugniß von Oster») «inzuretchen. Leipzig, am 24. December 1891. ^ ^ vr. Richard Richter. Rector. Thomasschule. Aiinletdungen von Schülern, die zu Ostern 1892 in die treten solle», werden Donnerstag, Leu 7., Freitag, den 8., und . nnadend, den 9. Januar von 10—1 Uhr Vormittags angcnom- men. Da» letzte Schutzeugniß ist vorzulegen. Leipzig, am 24. December 1891. vr. Tuvemaoo. I. Ueatf^ute ' Tie Anmeldung neuer Schüler für tstern 18-4 erbstte ich mir Ttenstag. den >9.,Gnd Mittwoch, den 20. Januar, vo» früh 8 bis Nachmittags 5 Uhr. Ein standesamtlicher Nachweis über die Person de» Schülers, der Jmpsschetn und das letzte Schulzengiiitz svon Michaelis 1891) sind vorzulegen. Die Realschule nimmt die Schüler mit dem 10. Lebensjahre auf, hat sechs oufskktgend« Classe» und gtebt am Ende des Cursu» mit dem Reifezeugnisse zugleich das Zeugnisz für den Einjährtg- Frciwilligen-Ttciift. Vr. F. Pfalz, Dtrector. iii. Nealschule, Peftalozziftratze (Gebäude der III. höhere» Bürgerschule). Anmeldungen von Schülern sür Ostern 1892 wrrden am 19-, 20. und 21. Januar anaenommen. Bei der Anincldung sind das Taufzeugniß oder der Geburtsschein, der Impf- bez. Wiederimpfschein und da» letzte Schulzeugnis» vor zulegc». Leipzig, am 2. Januar 1892. k. klseker. Ueiijahrs-Lundgebungen. Es kommt allmalig außer Gebrauch, daß die Staatsober häupter am NeujabrSlage irgend welche Äeußerungcn von weithin wirkender Stelle auS thun, die geeignet erscheinen, der internationalen Politik des beginnenden IahreS die Richtung r» geben. DaS liegt aber vielleicht weniger an der vorhandenen Neigung zu solchen Kundgebungen als an der Befürchtung, dadurch mehr zu schaden als zu nützen. Die Zeiten sind vorüber, da Napoleon lll. einen beabsichtigten Krieg gegen Lesirrreich durch eine Bemerkung gegen den Vertreter dieser Macht ankündigen konnte, welche bekanntlich lautete: ,Jch sehe dunkle Puncte am politischen Horizont." Wir sind vielmehr seit einer langen Neide von Jahren daran gewöhnt, Arußerungrn der Art vom Throne herab eine Frieden erhaltende Kraft beizumessc» und ihr Ausbleiben in dem Sinne zu deuten, daß die Ver hältnisse zu gespannt sind, um den Ausdruck einer solchen Hoffnung zu gestatten. Wir leben in einer schweren Zeit, in welcher das öffentlich ausgesprochene Wort mit besonderer Vorsicht auSgewäblt werden muß, weil eine große Zahl ge schäftiger Federn jeder Zeit bereit ist, ihm eine nicht beab sichtigte Deutung zu geben und dadurch Schwierigkeiten zu schaffen, die besser vermieden werden. Am deutschen Kaiserhose hat der NeujabrS-Empfang einen rein formellen Verlauf genommen, rS ist jede politische Anspielung vermieden worden, es wird nur berichtet, daß der Kaiser den Reichskanzler und den sächsischen Gesandten durch Händedruck ausgezeichnet habe. Im Laufe deS ver gangenen Jahres waren so viele Gelegenheiten, die politische Lage vom Dbronc aus zu kennzeichnen und zu beleuchten und diese sind in so au-giebiger Weise benutzt worden, daß kein Anlaß vorlag, um beim Neujahr--Empfange daraus zurückzutommen. Dir Welt weiß, daß Deutschland den Frieden will und nicht- versäumt, waS ihn sicher stellt» kann. Die Ziele der verbündeten Regierungen liegen klar zu Tage, sie wolle» einen Zustand schaffen, welcher die berechtigten In,treffen de- In- und Auslandes gleicher Weise wahrninimt und den Austausch der Erzeugnisse der europäischen Staaten auf billige und dauerhafte Grundlagen stellt. Die Fürsorge sür Industrie und Landwirthschast. für Handel und Gewerbe, für das Wohl de« ArbriterstandeS und sür den Ausgleich der materiellen Interessen nach dem Stande der Leistunzssäbigkeit der verschiedenen Bollskreise lassen keinen Zweifel darüber aufkommen, daß Deutschland die bestehenden Zustände nickt gewaltsam verändern, sondern sie ausreckterhalten und befestigen will. In Italien liegen die Verhältnisse ander« al- bei uns dort ist ein anregende- Wort des Staatsoberhauptes einer pol.tisck unreifen und von vermiedenen Einflüssen bewegten Bevölkerung gegenüber sehr am Platze, um sie über die inter- natwnale Lage und di. staatsdüraerlicken Pflichte» der Staats- angehörigeu auf,»klären. König Humbert hat da« in dankros- wertber Weise gethan »nd den NeujahrSempsang besonders dazu benutzt, um die Annahme der Handelsverträge durch taS Parlament zu fördern. Nirgends ist die Rücksicht auf die materiellen Verhältnisse großer als in Italien, und zwar mit vollem Recht, weil durch die Mißwn'thsckast der Vergangenheit ein von der Ralur im höchsten Maße de- günslizlcs Land zu socialen Zuständen gelangt ist, welcke eine» großen Tbeil der Bevölkerung dem Mangcl auSsctzen und in einzelnen Gegenden Raub und Mord zur berufsmäßige» Beschäftigung auögebildet haben, wie in der Romagna und aus Sicilien Solche Zustände sind nur durch unermüdliche Arbeit, durch viel guten Willen und große Geschicklichkeit allmälig zum Bessern zu lenken, und wir müssen cs als eine besonders glückliche Fügung anerkennen, daß in Italien das HauS Savoyen herrscht und daß sick ei» Man» gesunden bat, der wie Rudini da- volle Verständnis; seiner Ausgabe besitzt, ohne sick durch lcidcnsckasllichc Erregungen von dem Ziel seiner Arbeit ablcnkcn zu lassen. In Oesterreich ist ein NeujahrScinpfang von politischer Bedeutung nicht hergebracht, diese Seile des staatliche» Lebens wird von Ungarn auS besorgt Dort pflegt sich der Ministcr- .'räsidcnt am Neujahrstage den Abgesandten der liberalen Parlci gegenüber zu äußern und auch gelegentlich bei diesem Anlaß da- Gebiet der internationalen Polin! zu streifen. DaS ist in diesem Jahre nicht geschehen, Gras Szaparh hat sich daraus beschränkt, die inneren Verhältnisse Ungarns zn besprechen, und ist dabei zu dein Ergebnis; gekommen, daß die Herstellung de- finanziellen Gleichgewichts ebenso zufricden- tellend sei, als die Wiebligkeit der VerwaltnngSresorm ein leuchtend. Maßgebend sür die nächste Zulnusi Ungarns ist daS Ergebniß der bevorstehenden Wahlen. Die Lpposition'ist keineswegs einverstanden mit der Auflösung des Reichstages, weil sic dadurch die Möglichkeit verliert, von der Ecnlralstelle auö auf die Wähler z» wirken, aber die Regierung hat ihren Vortheil verstäntnißvoll wabrgenominen, und Graf Szaparh bat die Wirkung der Auslösung- Maßregel noch durch die Erklärung erhöbt, daß die Ansrechlerhalluiig der staatsrecht lichen Grundlagen des Jabreö 1867 der teilende Gedanke auch der nächsten Wahlen sein müsse, wie er cS seit Abschluß des Ausgleichs gewesen sei. Das Gedeihen Ungarn- ist für den österreichisch-ungarischen Gesammlstaatvon höchster Wichtig keit, unk cö ist offenbar, daß die österreichische Reicksbälste Alle- lhnt, um dieses Gedeihen zu sichern, was von Ungarn nickt in gleichem Maße behauptet werden kann, weil die Opposition im Reichstage Verlegenheiten unk Streitigkeiten berbkifUhrt, die im Interesse des GcsammtstaateS vermieden wrrden müssen und auch sehr wokl könnten. Man muß stets mit den Thatsachc» rechnen, und das geschickt auch von Seiten OesterreickS Ungarn gegenüber, aber cs muß wenig stens volle Klarheit über die Sacklage bestehe». Tic Kundgebung des Königs von Belgien beim Empfang der Abordnung der Kammer ist die letzte, welche uns zn einigen Bemerkungen Anlaß giebt. Der König erkennt m der Thatsachc ei» besonderes Glück, daß Belgien seit seinem Bestehen stets in der günstigen Lage gewesen sei, siev ohne fremde Dazwischenkunft selbst zu regieren, und er kalt die weise Verfassung deS Landes sür die Ursache dieser Erscheinung. Wir können dieser Ansicht nicht beistiinmeii, denn der Bestand Belgiens war vor Ausbruch deS denlsch-sranzosischen Krieges schwer gefährdet durchAitticrionSgclüslc Napolcon's lll., und aus die Abwendung dieser Gesabr bat die belgische Ver fassung keinen Einfluß geübt, wobl aber die politische Eharakterfcstüzkeit und Zuverlässigkeit Preußens. Ihr hak Belgien seine «rlbstständigkcit allein zu verdanken, im klebrigen ist cS trotz seiner weise» Verfassung der Tummelplatz der ultramontanen und socialistischcii Bestrebungen gelvrsen und bat trotz seine- geringen Umfanges Europa in einem Grade beunruhigt, der zeitweise die Frage einer auswärtigen Da zwischenkunft sehr nahe legte. König Leopold erkennt die Ausdehnung deS StiinmrcchtS als dringend »öthig an, und damit hat er gewiß das Richtige getroffen. Belgien kann nur dann in den vollen Genuß seiner verfassungsmäßigen Rechte treten, wenn seine Bevölkerung in einer dem Be- dürsniß entsprechenden Weise ihre Rechte im Parlament geltend macken kann. DaS Uebergewichl der nltramoiitanen Partei bat ihren letzten Grund nur im EcnsuS der Wähler. Wenn Belgien in den Vottgcnus; seiner politischen Selbst ständigkeit treten will, dann muß es in der Lage sein, der thatsächlich vorhandenen Mehrheit auch daS Wort :u ertheile». DaS ist bisher nicht geschcben, und deshalb kann Belgien trotz seiner Verfassung nicht als frei angesehen werden. * Leipzig, 3. Januar. * Bei dem letzten Ber garb ei terauSstande in Bochum im Frühjahr diese- IahreS wurde eine große Anzahl von Bergleuten arbeitslos. Viele derselben baden dem deutschen Boden den Rücken gekehrt und sind, meist nach Brasilien, au-gewandrrt. Zum Tbeil leben diese Ausgewanderten in de» elendesten Verhältnissen und warnen nun in zahlreiche» Zuschriften ihre Angehörigen und ehemaligen Kameraden vor der Auswanderung nach Brasilien, weil dort nur Elend und Noth ihrer harre. Der größte Tbeil der anSgewandcrtc» Bergleute war auS dem Gelsenkircheucr und Essener Revier. * DaS Jahr 1890 war eines der günstigsten der badischen F inan »Verwaltung Die Mehreinnahmen überstiegen den Voranschlag um 8,6 Milk. Mark und »ack Abzug der Aus gaben von 51.4 Mill. Mark ergab sich eine Mchrcinnabine von 5,2 Mill. Mark. Tie Domainenverwaltung ist daran insofern hervorragend brtheiligt, als au» dem Holzcrträgniß sich gegen den Voranschlag rin Mehr von 850 322 -4L ergab. Zwar ergab auch die Steuerverwaltung »ock ein Mehr von nahezu 4 Mill Mark gegen den Voranschlag. Immerhin bleibt aber dieses Mehr gegen das de« Vorjahres um mebr al- eine halbe Million zurück. * Minister Gras Kuenburg bat am 31. December den Minister-Eid in die Hände deS Kaiser- abgelegt. Der neue Minister wird demnächst das Bureau beziehen, da» für ibn im MinisterrathS-Präsidium vorgesehen wird. Eine weitere Veränderung im Eabinct scheint vorläufig ausgeschlossen. Der Forderung des „Vaterland", daß auch dem Hobrnwart- Elub eine krästigrre Garantie sür die WahniNg seine« Stand punctes gegeben werde, wird selbst von officroser Seite mit ' de« Hin»«isr «ntgegengrtreten, daß dieser Elad bereits zwei
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