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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.01.1892
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1892-01-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18920107016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1892010701
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1892010701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1892
- Monat1892-01
- Tag1892-01-07
- Monat1892-01
- Jahr1892
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AbormemeutsPreiS t» L« Hauptexpedittou oder den im Stadt- bezirk und den Bororten errichteten «»«- „avrstellen abg « holt: vierteljährlich ^l 4^0. bei zweimaliger täglicher Zufiel luuq in« 5?ouS ö.50. Durch die Post bezogen für Teutjchland and Oesterreich: virrteiiahrlich ^l 6.—. Direct» täglich« Krruzbaadieaduug i»< Auslaad: monatlich ^4 S —. Die Morgen-Autgab« erscheint täglich '/«7 Uhr, dt, Abend-Ausgabe Wochentag« b Uhr. Redaction and Lrpeditioa: J»heu»e«,affe 8. Die Expedition ist Wochentag« »nnnterbroche» geöffnet »o» früh 8 bi« Abend« 7 Uhr. Filialen: Ott« Me»»'« Eorlt«. <Alfred Hehn), llniversrtätsstraß« 1, Lollis L-sche. Kathartnrnstr. 14, pari, and KSnig«platz 7. ^rlV. Amtliche Bekanntmachungen. Bekanntmachung, die Unmeldung der Oster» 1802 schulpflichtig »erdenden Kinder brtrrssen». Zu Ostern 1892 werden olle die,enigen Linder schulpflichtig, welch» bis dadin daS 6. Lebensjahr erfüllt haben. Außer diesen können aber auch solche Kinder Ostern 1892 mit Ausnahme finden, welch» bi« zum SO. Juni 1892 da- 6. Leben«, jahr vollenden. Alle diese Kinder, die gesetzlich schulpflichtigen sowohl wie die zuletzt ferwähnten Kinder, basern diese schon Ostern 1892 in die Schule »intreteu sollen, sind demnächst zur Schule anzumeiden und zwar bei dem Dirrctor der Schul», in deren Bezirk sie wohnen. Eltern und bez. Erzieher, ivelch« zur Bezahlung von Bürger- schulgeld vermögend sind, haben ihre Kinder in ein« Bürgerschule zu schicken, dasern sie in einem Vürgerschulbrzirke wohnen. Die Anmeldungen haben für sämmtliche hiesige Volksschulen, einschließlich »er Lchuleu in de« eiuverlrtbte» Stadtbezirken, in der Zeit vom 11. di» IS. Januar 18-2, V«r«ittagS 18 di» IS Uhr uud Nachmittag« S dt» 4 Uhr - zu erfolgen. An den ««nannten Dänen und Stunden »erde« auch für di« nächste Oster« zu eröffnende IN. höhere Bürgerschule (Prftalozziftrahe) Anmeldungen für die Mädchrnclaflen I—rill und die Knabrnrlasse» lll—VIII in de« Echolgcdindr, 1. Stage, entgegen ge nommen. Bei der Anmeldung ist für jede- anzumeldende Kind ein« standes- amtliche Geburtsbescheinigung oder da- vom Standesamt beglaubigte Familienstammbuch sowie ein Impfschein und außerdem für alle der christlichen Religion angehörenden Kinder auch ein lauszeugnih. daferu durch da- etwa vorgelegte Familienstammbuch die Taufe nicht nachgewiesen ist. sowie für die Kinder von solchen Dissidenten, welche keiner Religionsgesellschaft angehören, eine schriftliche Er- klärung darüber beizubrtngen, in welcher Religion-lehre diese Kinder unterrtchtet werden sollen. Die Ellern und bez. Erzieher solcher Kinder, welche, wenn auch nach ihrem Alter schulpflichtig, doch wegen Kränklichkeit oder sonstiger körperlicher und geistiger Gebrechen einer Schule nicht oder nicht rechtzeitig zugeführt werden können, werden hierdurch aufgesordert, hierüber unter Beifügung eine« ärztlichen Zeugnisse« binnen obiger Frist Anzeige an un» zu erstatten. Leipzig, am SO. Deeembrr 1891. »er »chnlansschuß der Stadt Leipzig Walter. Lehnert. Bekanntmachung. Rach Z. 10 de- OrtSstatuteS, die Bereinigung der Landgemeinde Rensellerhausen mit der Stadt Leipzig betreffend, leiden vom 1. Januar dieses Jahre« ab die nachstehenden, hier bereit- giltigen Bestimmungen, jedoch mit den durch den III. Nachtrag zu dem Regulative, die neuen städtischen Anbaue und die Regulirung der Straßen betreffend, vom 15. November 1867 getroffenen Abände- rungen auf da« neu hinzugetrekene Stadtgebiet Anwendung. 1) Jeder Grundstücksbesitzer ist zur Herstellung bezw. Unter haltung der vor seinem Grundstücke befindlichen, au öffent lichen Straßen, Wegen und Platzen gelegenen Fuß- weg» in der von un« nach der Straßenbreite zu be stimmenden Brette verpflichtet, so lange dieselben nicht aus drücklich in städtische Verwaltung übernommen sind, vor behaltlich der gleich zu erwähnenden Au-nadme. Die Befestigung der Fußwege muß mindesten« durch Mosaikpflaster erfolgen, welche« nach der Fahrbahn hin mit Bordschwellen au« Granit abzugrenzen ist. Diese Vorschrift gilt für KteSfutztvege selbst dauu llvch, wenn dieselben bereit« in die Gemeindeverwaltung über nommen worden sein sollten. Dir Art und Weis« der Ausführung bei Neuherstellungen wie bei Au«befferuugen wird in >edem einzelnen Falle von un«, bezw. von de» von un- hiermit beauftragten Beamten bestimmt. Den von Letzteren «rrheiltea Aaorduongeu ist allenthalben Folge zu leisten. L) Bor Neuherstellung eine- Fußwege« ist die Genehmigung hierzu schriftlich nachzusuchen, hierbei auch zu bemerken, au- welchem Bruche der für die Schwellen, bezw. Fußwegpiatten zur Verwendung kommende Granit entnommen werden soll. Nach »rtheilter Genehmigung ist bei unserer Tiefbau- Verwaltung rechtzeitig der Lag anzuzeigen, au welchem die Arbeiten begonnen werden sollen, damit die erforderlichen Angaben über die Höbe», die Fluchtlinie, über die wegen der Lage der GaS- und Wasserleitung-röhren zu treffenden Vor kehrungen n s. w. erfolgen können Bevor die« nicht geschehen, ist jeder Beginn der Arbeiten untersagt. Für Einhaltung dieser Vorschrift haftet sowohl der betreffende Grundstücksbesitzer, wie der au«sührende Gewerke. 8) Die zu verwendenden Granitplatten oder Grauitschwellen haben au» gutem, gesundem, fehlerfreiem, grauem, grünem, weißem oder blauem Granit mit glatter Oberfläche zu be stehen. Eie müssen fluchtrecht uud »ollkautig angefertigt sein und voll« Ecken besitzen. Dir Granitplatten müsse» an den schwächsten Stellen mindesten« noch 7 ew stark sei»; dir Ber. Wendung bayerischen Granit-, sowie di» Verwendung wind- flügiiger, windschiefer Platten und solcher, «u denen dt» Ecken abgestoßen sind, oder welch« Vertiefungen i» der Oberfläche habe», ist au«g«schlossen. 4) Macht sich in Folge von Neubauten odrr au« sonstigen Gründen die Beseitigung bestehenderAußweganlagra avldwendig, so sind die erforderlichen Arbeiten der Wegnahme und Wiederver- legnng bei solchen Fußwegen, deren Unterhaltung der Stadtge- meind« oblieg«, nurdurch anser«Tiefbauverwaltung auszuführen. E« ist in solche» Fällen rin entsprechender Antrag bet an« zu stellen und die darauf für dt» erforderlichen Arbeiten ver anschlagten vauschkostea sind zuvor bet unserer Gtadtcassr zu hiutrrlegen, ehe mit der Ausführung begonnen werden darf. b) Dt» Beseitigung der nicht in städtisch« Verwaltung über- nommene» Fuhwegaulagen hat der Grundbesitzer selbst au«, führen z» lasten, vor Wtedm>erlegung ist jedoch di« »ach Vunct 2 vorgeschrieb-n« Anzeige zn erstatten. Sodann «st in diesem Falle wie im Falle von Pnnct 4 von Zeit der Wegnahme der Platten u. s. w. bi» zur rnd- ailtiae» Herstellung de« Fußwege« ein interimistischer, für da« Publicum gut passtrbarer Fußweg entlang der Front de« Grundstück« von de« Besitzer desselben herzustelleu uud zu unterhalten. 6) Bei Straßen, welch» in öffentliche Unterhaltung übernommen sind, darf odar unser» Genehmignng Niemand am Straßen, körper irgend weiche Arbeite», wir z. B. Ausgrabungen oder Abgrabung»», Aufrrtßen von Pflaster, Macadam and der- glichen, vornehmen. Stütz derartig» Arbeiten im Interesse et»« PB»«*» gebot»», f, bat derselbe da« »ach Pnnet 4 Morgen-Ausgabe. aMScrTWlilalt Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- und Geschäftsverkehr. Jrisertionspreis Die 6gespaltene Petitzeile 20 Pfg. Reklamen unter dem Redactiousstrich s4ge spalten) 50-H, vor den Familteanachrichbm (6 gespalten) 40 Größere Schriften laut unserem PreiS- vcrzeichoiß. Tabellarischer und Zisserujatz nach höherem Tarif. Extra-Beilagen (gesalzt), »ar mit der Morgen-Ausgabe, ohne Poslbriörderuug -nt 60.—, mit Postbesörderuug ^l 70.—. Anuahmeschluß für Zkseralr: Abrad-Au-gab«: Vormittag« 10 Uhr. Morgen-AuSgabe: Nachmittag« 4 Uhr. Sonn- und Festtag» früh 9 Uhr. Bet den Filialen und Annahmrstellen >» «tna halb« Slund» früher. Inserate siad stet« an di« Erpedtttao zu richte». Druck und Verlag von E. Potz t» Leipzig Donnerstag den 7. Januar 1892. 86. Jahrgang 7) Bei Straßen, welche von der Stadtgemeind« nicht in öffentliche Unterhaltung übernommen, welche aber dem öffent lichen Verkehre überlassen sind, ist die Ausgrabung odrr Abgrabung de« Straßenkörperc ohne Genehmigung drS Unter- Hailungspflichtigen, mit Ausnahme de« Falle-, daß solches von uns aus wohlsahrtspolizellichen Grunde» verjügr worden ist, gleichfalls unterlagt. Zuwiderhandlungen gegen die vorstehend euk 1—7 ausgcsührien Bestimmungen werden mit einer tztcldstrase vis z» 60 .4 oder Hast bis ;u 14 Tagen geahndet; außerdem werden nus Kosten de« betreffenden Grundstücksbesitzers, bezw. nach vorgängiger zwangs weiser Einziehung deS BnuschkostenguniitnmS hei nicht oder bei nicht gehöriger Aussührung der vorgejchriebenen Arbeiten, letztere von Ralhs wegen hergesiellt, bezw. nicht gehörig hergeslelll« Arbeiten wieder beseitigt und neu hergesiellt werden. Leipzig, aoi 2. Januar 1892. Der Rath »er Stadt Leipzig. Itr. G eorgi. Rüting Bersteigerung von Bauplätzen de« südwestlichen vebauungsplanrs für die Ltadtflur Leipzig. Tie der Stadtgemeinde gehörigen, an der fllrasfl-, Veethovrn- und Ferdinand Rhode-Straße gelegene» und aus dem beir. ParceUirung«plan Nr 503t wie folg« bezeichne««» sech« Bauplätze X. an der Grassistraße neben dem König!. Conservatorium von 426,40 qm 8. an der Ecke der Grassi- und Beethovra- slraße von b.37,13 » 6. an der Beethovenstrabe von 739,96 . v. an der Beethovenstraße von 554,72 - L. an der Ecke letzterer und der Ferdinand Rhode-Straße vo» 844,55 - an der Ferdinand Rhode-Straße von 724,28 » Flächengehalt sollen Mittwoch, den 13. Januar k. I., dan Bormittags 10 Uhr an. im Saale der Alten Waage, Katbarinenslraße Nr. 1, in der 2. Etage, zum verkaufe versteigert werde». Der LersieigerungSteriniii wird pünttlich zur angegebenen Stund« eröffnet und die Versteigerung bezüglich eine« jeden der einzeln nach einander in obiger Reihenfolge anSgebolenen Bauplätze geschloffen werden, wenn darauf nach dreimaligem Ausruje kein weiteres Gebot mehr erfolgt. Tie Versieigerungsbedingungen mit dem ParcevirungSplan liegen schon jetzt aus dem RathhauSiaale 1. Etage zur Einsichtnahme au« und eS werden davon Exemplare in der Sponeleasse I, Naschmarkt Nr. 2, 1. Etage, Zimmer Skr. 6, gegen Erleaung von l >t, an Diejenigen ober, welche dergl. bereit- zu der aus den 14. September d. I. ouberuumt gewesenen, wiederausgehobenen Versteigerung ent- noinmen haben und dieselben zurückgeben, unentgeltlich verabfolgt. Leipzig, den 29. December 189l. Der Rath der Stadt Leipzig. I e 5792. 6370. 1>r. Georgi. Lerutti. Hchauclion. Freitag, de» 8. Januar 1802, sollen von Vormittags 9 Uhr an im sogenannten verschlossene» Holze auf dem Mittelwalbschlage in Abth. 32, o, b, e de» Burgauer Forstrevier« in der Nah« dt« neuea Schützenhauses 35 rm «tchen-Nutzschktte I. «nd ll. Ciasse, 184 « Eichen 19 2 24 11 Buchen- Ahorn- Rüstern- a. Linden - vrennschette unter den öffentlich auShüngenden Bedingungen und gegen die übliche Anzahlung an Ort und Stelle meistbietend verkauft werde». Zusammenkunft: a»f dem obengenannten Schlage. Leipzig, am 28. December 1891. De» Rath» Farftdepntation. Nutzhohauction. Rantag. den 18. Januar d. Ir., sollen vom Forstreviere Connewitz die auf dem Mittelwaldschlage in Abth. 15» und 16» ausbereiteten Nutzhölzer, als: ca. 85 Lichen-Klötzer von 22—llOemMittenst. u. 2—lOmLänge, - 45 Weißbuchen-Kivtzer - 26—45 - . » 3—8 - . - 9 Ahorn- - - 19—34 - - - 5—8 » - . 75 Esche». - - 19—44 - - .3—9 - . - 25 Rüstern. . . 19—70 ... 8—11 - - .130 Ellern- . - 17—28 - - -4—10- . 1 Pappel-Klotz . 39 - - . 12 - . sowie ca. 14 Eichen-, 110 Eschen- und 5 Rüstern-Schirrhölzcr unter den im Termine öffentlich auSHLngenden Bedingungen und der üblichen Anzahlung an Ort und Stelle meistbietend verlaust werden. Zusammenkunft: Vormittag» - Uhr auf dem Holzschlage im Streitholz« an der neuen Linie hinter der Statztwafferkunft. Leipzig, am 5. Januar 1892. De« «ath» Forsttzcpntation. Bekanntmachung des Leipziger privatschuUehrervereins. Im Auftrag des vorgenannten Verein« ersuchen di« Uuter- zeichnelen, die ihren Schulen Ostern 1892 zuzusührendeu Kinder gefälligst dt« zn« 16. Frdrnar anmelden zu wollen. Die im Verein vertretenen Knaben- und Mädchenschulen ent sprechen den städtischen Real- und höheren Mädchenschule» und sind außerdem mit Elementorclassen verbunden, in welch» »ach den gesetz lichen Bestimmungen Kinder ausgenommen werden, di« vor dem 1. Juli da« 6. Jahr vollendet haben. Die Mädchenschule» haben Einrichtung uud Lehrziel der öffent lichen höheren Mädchenschulen; sie sind also, mit Einschluß der Elrmentarclassen, zednclassig. Die berechtigten Knabrnichulen führen ihre Zöglinge vom Beginn de« schulpflichtigen Alter« bi« zu der durch da« Gesetz vom 15. Febr. l884 für di« öffentlichen und privaten Realjchulen vorgeschriebenrn Reifeprüfung, o daß ein Knabe bei normalen Anlagen bereit« mit vollendetem 15. Lcben-jahr eine abgeschlossene Schulbildung »nd den Besitz de« Freiwilllgenzeugnisse« erlangen kann ; zugleich bereiten sie für die r»tsprechenden Elasjeu der öffentlichen höheren Lehr- anstalten vor. Im Interest« der Einheitlichkeit der Bildung, zur Erleichterung der Lern, und Lehrarbeit und zur schnellen und sicheren Erreichung der Schulziele ist r« wünschen-werth, daß auch der Privatschule die Kinder möglichst mit Beginn de« schulpflichtigen Alter« zugesllhrt werden. — Di« Unterzeichneten sind zur Entgegennahme von An meldungen und zur Ertheilung jeder gewünschte« Auskunft täglich (außer Sonntag«) »wischen II—'/.I Uhr bereit. Dir. vr. s. Bark», Berechtigte Realschule mit Elementarclaffe». Dir. 8. Metz, Häher« Mädchenschule mit Semiuarelaffeu. Dir. vr. Math, Berechtigt» Realschule mit Progymaasial- uud Elrmeularclosseu. Dir. vr. Smttt, Höher» Mädchenschule. Dir. vr. S^Kfler^ft^clas^^Realichul« mit Progymuoflum. Leipzig, 7. Januar. Für die Bcurtbeilung der neuen Entwickelung der Dinge der Provinz Posen sind von „»gewöbnkichcm Interesse d.e Vorgänge welche tep A.nlSanintl des neuen Erzbischof« begleiten. D.e Thalsache, daß da« Empfangs, eom,lö welche« gelegentlich der Einführung de« Kirchensürsten lbaNg sei» soll, ausschließlich aus Polen zusammengesetzt war batte i» tcnReiben der Eentru»,Spark« eine so tiefgehende Miß- stimmung bervorzerufcn. daß man sich wohl oder Übel zur Eooptation von deutschen Katholiken der Erzdiöcest Posen-Gne,en bequemen niußle. Um so mehr aber war man bestrebt, dem neuen Erzb.scho, schon vorher recht deutlich den ausschließlich polnischen Slempel auszudrücken. Dies ist durch lieber- rcichung emcr Adresse an Herrn v. StablewSki gescheben welche am 30. December durch eine Anzahl bekannter Parte,manner im Namen der „polnischen Einwohner de« GroyberzogthumS" erfolgt ist. Tie Adresse selbst, die von den U-berreichern gcbaltcncn Ansprachen und die Anlwort deS Herr» v. Stadlewski athmen durchweg den gleichen natwnalpolnischen Gerst. Den Vorwand für die Betonung des polnischen Moments dielet der Dank für die snnszeb»- jährige parlamentarische Tbätigkeil Stablcwski'ö. Aber das Bereichnende liegt m der unverkennbaren Hoffnung, daß der bisherige Parlamentarier die Brrtheidigung der .heiligen nationalen Rechte' auch ans dem erzbischöflichen Throne sortsctzen werde. Die Bedeutung von Kette und Ring welche dem Erzbischof überreicht wurde», wird in der Adresse mit den Worten bezeichnet: .Möge diese Kette Dich auch ferner mit einer Gemeinschaft, deren Sohn Du bist, verbinde», und der Ring möge ein Zeichen Deine« Verlöb nisses mit den Schäslein sein, welche Gott Deinem Schutze anverlrant hat.' Und Herr v. StablewSki erwiderte: .güns- zehn Jahre lang habe ich da« vo» Euch erhaltene Mandat wäbrend nicht leichter Zeiten in nicht leichter Stellung auS- geübt. Heute übernehme ich ein anderes, von Gott mir für Euch aufcrlegteS Mandat als Euer Hirt und Bischof.' In der ganzcn Anlwortrede spricht ausschließlich der Pole zu den Polen. Bei dem Festmahl, welche« der Erzbischvs zum Abschluß der Begrüßungsfeier gab, richtete man ein Glückwunschtelegramm an den Cardinal LrdochowSki. Er in der That ist der eigentliche Sieger in dieser Situation. Dies Alles kann nicht überraschen. Nachdem zum Errbischof von Posen-Gorsrn nicht nur ein Monn polnischer Abstammung — wa« an sich unbedenklich «scheinen konnte —, sondern ein so ausgesprochen national- polnischer Politiker, wie Herr v. StablewSki ernannt worden, war die Ausbeutung dieser Angelegenheit für die polnische Propaganda zweifellos. Immerhin ist die Ungenirtheit, wie man damit sofort beginnt, rin wenig stark. * Bei der Stichwahl im Reich-tag«wabllreis HildeSheim hat der nationalliberale Candwat, AmtSrath Sander, gesiegt. Der Wahlkreis war mit Ausnahme der Legislaturperiode von 1881—1884 und de« Anfang« der laufenden Periode, wo da« Mandat in welfischen Händen war, stet« nationalliberal vertreten; e« war da« langjährige Mandat der Herren Römer und Struckmann. Die national- liberale Partei hat bei den Ersatzwahlen im Laufe der Legi« laturperiode ansehnliche Erfolge aufznweiseu; sie hat Bochum, Cassel und Hilde-Heim erobert, in Bayreuth sich behauptet, nur Hall-Ocbringen durch freiwillige Berzichtleistung verloren. * Ultramontane Blätter sind sehr unzufrieden, daß die Deutschfreisiniiigen bei der NeichStaaSwahl in Hil de-Heim den „Cartelbruder" unterstützt haben. Die „Ger mania" droht schon verblümt mit einer Vergeltung bei der bevorstehenden Landtag-Wahl in Frankfurt a. M., woselbst daS Cenlrum den freisinnigen Candidaten zu unterstützen entschlossen war. Da« „Gegencartel" scheint seinen Sieg vom Jahre 1890 nicht lang zu überleben. * In Folge der ausgedehnteren Casernirung der Truppen, der Errichtung von CorpSdekleidungSämtrrn, der Drcentrali- sation der Verwaltung in Bezug aus die Naturalbeschaffnngcn und den Garnison- und Lazarethverwaltung-hanShalt, der Kranken-, Unfall-, Invalidität«- und Altersversicherung der Arbeiter ist der GeschäftSumsang der CorpS- intendanluren rin immer größerer geworden. Schon 1890/91 wurde daher die Nothwcndigkeit emer Etat-erhöbung um 73 SecretariatSbeamte au- der GeschäftSvermehrung ziffermäßig nachgewiesen Der Reichstag bewilligte indessen nur 28 Stellen, yauptsächlich, weil zugleich die Intendantur stellen für da« 16. und l7. Armercorp« eingerichtet werden mußten. Damit konnte indessen da- Bedürfnis nicht br stritten werden. Im Jahre >888/89 betrug die Zahl der bearbeiteten Dienststücke 52l 733, dagegen 1890,9l 634 118, so daß eine Vermehrung um l >2 385 Nummern eingetreten war. Daß der GesckästSumfana wieder falle, ist nicht zu erwarten, eine Vermehrung de« Personal« erscheint mithin unumgänglich nolhwendig. Ebenso wie in Preußen liegen die Verhältnisse in Sachsen und Würtembcrg. Die Vermehrung de« Jntcn- danturpersonal« ist aber mit Rücksicht aus eine Mobilmachung noch dringender nolhwendig, denn an die Intendantur werden in Zukunft weit höhere Anforderungen gestellt werden al« früher, so daß für ein mit dem Geschäftsgänge durchaus vertrautes und eingearbeitrte« Personal, besonder- zu Anfang de« Kriege«, im Frieden vorgesorgt sein muß. * Die Eröffnung der preußischen Landtag« srssion wird sich, wie man hört» ohne besondere Feierlich keilen vollziehen. Insbesondere wird die Vornahme diese« Acte« durch den Monarchen selbst nicku in Frage kommen. * Di« Gcnrralacte der Brüsseler Antisclavrrei- Conferenz ist jetzt von den Regierungen säst aller euro päischen Culturstaalen unterzeichnet worden. Am 2. d«. traten die Repräsentanten der Signatarmächte in Brüssel zusammen, um die Ratification-urkunden derjenigen Eonferenzstaaten rntgegenzunehmen, welche am 2. Juli vorigen Jahre« nicht unterzeichnet, sondern einen sechsmonatigen Ausschub erhalten hatten. Unter drn rückständigen Unterzeichnern befanden sich Öesterreich-Ungarn, Rußland und dir Türkei, deren rechtzeitige Unterzeichnung durch Gründe ganz untergeordneter und blo« for maler Natur verhindert worden war, und die inzwischen da« Bersäumte nachgeholt haben. Frankreich hatte anfangs auch nicb l unterzeichnet, weil «in der Sache unaünstige« Kammervotum vorlag. Nachdem aber seitdem die Stimmuaa der Kammer- mehrheit m ihr Gegeutheil um-rschla-e» ist» »m»te auch ter sranzojische Vertreter die Ralificirung seitens der Republik vorlegt». Als letzte Staaten bleiben sonach die Niederlande Portugal. Die Regierung der elfteren hat ihre Entscheidung »» Priucip bereits getroffen, und eS erübrigt nur »och die Ge nehmigung der Generalstaaten, welch letztere in einige» Wochen ön parlamentarische Thätigkeit wieder ausnehme» werden, ^vaö Portugal betrifft, so wird laut Ankündigung der Thron rede die Brüsseler Anlisclavereiacle den am 4. d. M. eröffneleu Corte« zur Bcrathung und Beschlußfassung unterbreitet werden. BiS dies geschehen, bat der portugiesische Vertreter in Brüssel eine Frist von vier Wochen nachgcsucht und erhalten. Anfang Februar also würde die Convention, welche da« Band einer ge»,einsamen Verpflichtung um alle Völker Europa« schlingt, internationale GellungSkrafl erlangen und alle europäischen Culturstaatcu in einer Art Liga gegen die afrikanischen Me»lchenjagbcn einigen. » * » . * In der Stelle der ungarischen Thronrede, welche die Handelsverträge betrifft, beißt eS ferner, auch mit den Rachbarliiächteli im Süden und Südostcn würden vorauS- l^chtlict, deniiiächst Verhandlungen beginnen, wobei aus Seiten L.c>lerreich Ungar»« e« nicht an Bereitwilligkeit seblen werde, auch niit diesen Ländern bi« Ende Januar vertragsmäßig geregelte HandelSdeziebungeu zu schaffen. Al« Grund der Auslösung de« Reichstags bezeichnet die Thronrede den Wunsch, die vorbereiteten Rejormgesetzeictwürse durch den Reichstag möglichst schnell und mit voller Ruhe ohne Unter- brechliiig erledigt zu seden. Die Thronrede wurde auf daS Beifälligste ausgenommen. Der Kaiser wurde bei seinem Erscheinen und ebenso beim Verlassen de« Saale« stürmisch begrüßt. * AuS Pest depcschirt man der „Magdeburger Zeitung': ES bestehen zahlreichere geheime Refaktie «vertrage, als nach drn biöberigeii Verlautbarungen vermuthet wurde. Ihre 'ahl anzugrben, ist unthunlich. Nach dem Abschlüsse deS erner Uebercinkommen« und der Handelsverträge fragten hervorragende Oberbeamte der ungarischen Staatsbahnen den Handel-minister, was mit den bestehenden Gehrim- resactien geschehen solle. Der Minister ordnete an, daß sie nach wie vor geheim bleiben sollten. Die Resaetienverträge, die früher aus drei Jahre abgeschlossen zu werden pstcalen, sind neuerdings blo« auf ein Jahr niit baldjähriger Kün digung abgeschlossen worden. — In der hiesigen Kaufmann schaft ist eine lebhafte Bewegung im Zuge, um gegen die geheimen Refaktien zu prorcsliren. Eine Versammlung von Kauflenten wird morgen beschließen, eine Abordnung unter Führung eine« Reich«tagöabgeordneten an den Handels minister wegen Abstellung der geheimen Refaclieo zu ent senden. * Die au« London stammende Meldung einiger Blätter, daß die bulgarisch« Regierung die französischen Forderungen in der Chadourne-Angelcgenheit abgelehnt habe, wird den „Bert. Pol. Nachr." von einem Pariser Corrcspondentcn al« unzutreffend bezeichnet. Derselbe bezweifelt überhaupt» daß bereit« eine bestimmte Forderung an die bulgarische Ne gierung direct gestellt worden, da sich ja Frankreich an die Pforte al« suzeräne Macht gewendet hat. Die Meldung kann sich nur darauf beziehen, daß die bulgarische Regierung das seiner Zeit von Herrn Laoel gestellte verlangen, e« solle die Ausweisung Cbadourne'S rückgängig gemacht und demselben zugesichert werden, sich unbeanstandet wieder in Bulgarien ausbalteu zu dürfen, abschlägig beschicken worden sein dürfte. Auch au« anderen Berichten geht bervor, daß man die fried liche Austragung der Angelegenheit in den diplomatischen Kreisen als näher gerückt betrachtet. * Au- Rom wird eine entschieden günstige Wendung in den Beziehungen der Curie zu der französischen Regierung, wobei die initiativen Schritte, um die be standene Spannung zu beseitigen, vom Batican ausgegangen sind» flgnalisirt. * Die französische Deputirtrnkammer nahm den Gesetzentwurf, betreffend dir Entschädigung unschuldig verurtheilter, an und berieth alsdann den Bericht, in welchem gefordert wird, daß die Petitionen der Inhaber der Panama-Actien, welche eine ossiciöse Intervention der öffentlichen Gewalt in Anspruch nehmen, an die Regierung über wiesen werten. In Beantwortung einer an ihn gerichteten Anfrage erklärte der Justizminister Falliüres, daß die gericht liche Untersuchung gegen die Verwalter und Unternehmer de« Ponamacanal« vejchleunigt wurde. Der Finanzminister Rouvier erklärte, er habe nicht erst da« Einbringen von Petitionen abgewartet, um sich den Bemühungen zu unter ziehen. zu denen er verpflichtet war; allein die Intervention der Regierung könne nur eine ossiciöse sein. Dir Kammer nahm al«dann einstimmig die Tagesordnung Prytral an, in welcher da« energische und rasche Einschreiten gegen alle diejenigen gefordert wird, welche die Verantwortlichkeit aus sich genommen hätten. Die Kammer verfügte schließlich, daß die Petitionen an die Regierung verwiesen würden. — Der Senat nahm die Zollvorlagc mit 205 gegen 4 Stimmen in ihrer Gesammlheit an. * Der Papst empfing den belgischen Staat-minister Woeste in mebr als einstündigcr Audienz. Wie verlautet, habe sich die Unterredung nickt aus die Haltung der katho lischen Deputirten Belgien« gegenüber der BersassuiigSrevision bezogen, sondern vielmehr eine kräftigere Förderung der Antisclaverribestrebungen mit Hilfe der Katholiken Belgiens bezweckt. * In der nächsten Zeit stehen Veränderungen im Mos kauer höchsten Personalressort bevor. Der Gouverneur von Moskau, Fürst Golizhn, mit dem Generalgouverneur Großfürsten Srraei in Conslict geralben, erhält eine andere Stellung. Der Oberpolizeiminister General Znrkow«ki wird zum Ehrenvormnnd und der MoSkau'sche GouvernementS- AdelSmarschall Jerschow zum Gouverneur von Saratow ernannt. — Die Klagen Uber die Fahrlässigkeiten der städtischen und landschaftlichen Verwaltungen i» den von der HuogerSnoth betroffenen Gebieten mehren sich beständig. So ist der im September gefaßte Beschluß der Ufa'schen Stadtverwaltung, sofort 55 000 Rubel für den Ankauf von Roggrnmrhl anxuweisen, noch immer nicht au«- geführt worden. — Wie Petersburger Blätter berichten, haben die Bevollmächtigtrn einer an der Wolga gelegenen Sändschast zum vesa-a d»r Felder t« nächst», Frühjahr
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