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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 12.01.1892
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1892-01-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18920112020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1892011202
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1892011202
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1892
- Monat1892-01
- Tag1892-01-12
- Monat1892-01
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Schutz gegen die Ausbeutung der wirthlchaillich Schwachen durch die wirlblckastlich Stärkeren, da»» müßt» die Arbeiierlchutzgeietzgebung erweitert werde», die Arbeiter wurden die grobe Wohllhal dieser iyejetze noch und nach immer mehr erkennen. Auch der Wohnung«, frage müsse man ganz besondere Aufmerksamkeit zuwende». Tie Baugesetze inübten erleichtert werden, »in die erbärmlichen Wohnung«, und die eng damit verbundenen Familienverdültnisse zu bessern; der Staat könnte zu Mitteln oder zu Grund und Boden »er- Helsen. Wie hier in Eisenach sollte jede Stadt Grund und Boden erwerben und Arbeitern zum Bau von Häusern zur Bersügung stellen. Wie gegen den Wucher, so müßte ein Gesetz gegen die Mielhichraube geichassen werden. Auch in der Lohnzahlung müßte Wandel geschaffen werde». Tie vielen Streik« in letzter Zeit rührten uieist von llnkenniniß der Geschästssuhrung und de« Gewinnerlrag« her. Man inüsse Len Arbeitern Einsicht in den Geschäftsgang gewähren und sie am Gewinn theilnehmen lassen und hiernach den Lohn be stimme», dann würde der Wahn schwinden, daß sie zu wenig Lohn bekäme». Hieraus nahm Gencralsccretair I»r. Westphal-Gotha, der an der Bersammlung lheilnahm, das Wort und erklärte, daß die Frage der Elasienversöbnung eine ganz besondere Ausgabe der nationalliberale» Partei sei. Hieraus sprach Herr Lberiörster Matthe« über Bodenbcsitzresorm und zum Tchlun berichtete Herr Westphal über die Angriffe, die Eisenach« Abgeordneter selbst von freisinniger Seite erfahren habe. — Ter nationalliberale Wahlverei» in Schmalkalden hatte am letzten Sonntag Nach- mittag eine» Ausflug nach Steinbach.Hallerberg unternommen, »nt mit den dortigen Parteigenossen aus deren Wunsch einen engeren Verkehr zu pflegen. Im Bühncr'schen Saale begrüßte Amtsgericht«, rath Sebold die stattliche Versammlung, indem er die Bestrebungen des Verein«, sowie den Zweck de« Besuches in kurze» Worten dar- legte und der Hoffnung Ausdruck gab, daß dieser Verkehr ein immer regerer werde» möge. Von verschiedenen Rednern wurden hieraus die wichtigsten politischen Tagessragen des Näheren beleuchtet. Namentlich entspann sich eine sehr rege Discussion über die Be strebungen der Socialdemokralie, welche zu lebhafte» Erörterungen Veranlassung gab, in der Hauptsache aber de» erfreulichen Beweis lieferte, daß diese feindliche Partei im Stcinbacher Grund bisher »och keinen Anhang gesunden bat und Tank der gesunden Tenkart der Eteinbacher Bevüikerung auch so schnell nicht finde» wird, ' * In einer Volksversammlung zu Neuenfelde bei Hamburg, in welcher gestern der Rctactenr des socialdcnio kratischcn „Hamburger Echo", Fischer, und !>>'. Ticderich Hahn als Vertreter des Vereins für Arbeitcrwohl einander stundenlang bekämpften, erhob Fischer wieder die bekannten Vorwürse gegen Fürst Bismarck. Ist'. Hab» machte demgegen über durch Aufforderung ;um Hock» auf den Fürsten die Stich probe auf die Gesinnung rer Verfaminlung, die dahin aus fiel, daß von den ca. 10" Anwesenden nur etwa 2" in die begeisterten Hochrufe auf Bismarck nicht cinstimmtcn. Ties Ergebnis; ist um so bcinerkeii-werther, als bei der Wahl im Frübling I80l in Ncucnfclde und Umgegend der Eanrikat der Socialtemokratc» eine gan; erhebliche Stimmenzabl erhielt. -«> * Tie Wahlbcwegung in Ungarn hat bereits Aus schreitungen verursacht und Lpscr gekostet. Sv mußte in Zombor gegen Straßenaustritte seitens der Polizei von der blanken Waffe Gebrauch gemacht werden Z» Kasckau, wo Graf Apponyi seine Brandrede gegen die Regierung hielt, war der Andrang der Menge ein gewaltiger. * Tie Mittheilnngen teS Pariser „Eclair" über ein Me morandum des Monsignore Folchi an den Papst über die bekannten Verluste, welche die Verwaltung de« PetcrS- pscnnigs durch den Preissturz der römischen Banwertbc erlitten hat, sind erfunden. Ein solches Memorandum existirt nicht. Folchi hat nur die Mittkeilung gemacht, daß die Be hauptung, der Verlust betrage fünfzig Millionen, eine phan tastische Ucbertrcibnng sei; höchstens acht bis zeb» Millionen seien verloren. * Die beschleunigte Besetzung des englischen Bot- schaftcrpostens in Konstantinopcl mit Sir Elarc Ford erfolgte, wie man in unterrichteten Streifen anninimt, deshalb, weil eine längere Vacanz unthunlich erschien. Für den Posten war sehr ernstlich Sir Evelyn Baring in Aus sicht genommen. Infolge des Wechsels im Kbedivate ist cS aber niiinögtich geworden, jetzt eine Veränderung in der englischen Vertretung in Egypten cintretcn zu lassen. * Ter bulgarisch französische Zwischdnfall kann als beigelegt betrachtet werde», Bulgarien muß im Unrecht sein, damit das „Prestige" der Großmacht nicht leide. Tie „Vossischc Leitung" erhält folgende Nachricht: Pari«, ll. Januar. Tie Pforte hat es übernommen, der bulgarischen Regierung ihren Tadel für deren Vorgehen an«, zu sprechen und ihr zu erklären, daß sie die Ausweisung Ebadviirne's durch de» französischen Eonsul halte bewerkstellige» lassen müsse». Tic bulgarische Regierung wird daraus wegen der nicht ganz richtigen Form ihre« Vorgehens das Bedauern aus- drücke». Nach Kcimtnismahnie von allen Einzelheiten de« Falles verlangt Ribvt nicht mehr die Wiederznlassiing Ehadvnrne's in Bulgarien und dürste auch von der Forderung einer Entschädigung absehen. lSbwobl der „Tadel" der Pforte nicht besonders schmerz lich aussallcn wird, ist cs doch bedauerlich, daß Bulgarien, und wen» auch nur sonnest, »achgcben muß. Im Allgemeinen aber har die französische Regierung einen Rückzug angetrelc». denn sie verlangte ursprünglich Zurücknahme der Ausweisung und 50 000 Fr. Entschädigung. Sic har übrigen« an der Pforte Gcnuathuuug genommen nach dem Sprichwort: „Haust Tu meinen Juden, baue ich Deinen Juden!" Ter Journalist Marcngo, Berichterstatter türkischer Blätter, wurde aus Frankreich auSaewiesen. Ob die Pforte wohl jetzt auch eine diplomatische Aclion einleiten wird? * Die weitere Untersuchung des AnarchistenputscheS in Ter es ergab, daß dieser von langer Hand vorbereitet war. Tie Anarchisten tbeiltcn sich in .'> Gruppe», wovon jede einen besoitderen Stadttheil angreisen sollte. Sämmtlichc Gruppen sollten sodann am RalbbauS zusainnientresfcn. Die Zahl der Getödtelcn und Verwundeten ist weil größer, als ur sprünglich gemeldet wurde: das Militair schoß scharf. Militair- patrouillen durchziehe» fortwährend die Statt Acres, um »ock> flüchtige und versteckte Anarchisten aussintig zu machen. Ter Polizeworstchcr in Acres wurde seines Amtes enthoben; er batte von den Vorbereitungen der Anarchisten nicht die geringste Kenntniß. * Bei der Wiedereröffnung der EorlcS sprach der Ministerpräsident Eanovaö del Eastillo über die sinan zielte Frage und forderte aste Parteien auf. zur Lösung der selben in, nationale» Interesse beizutragcn. Sagasta erwiderte, die Liberalen würden der Regierung in patriotischer Weise ihre Beihilfe leihen * lieber das gestern erwähnte Dynamitatlcntat wird auS Petersburg geschrieben: Tie vor vier Wochen in einer Fabrik bei Petersburg vorgcnoniniene» Verhaftungen von Arbeitern, wobei angeblich Bomben und Dynamit vorgefunden wurden, werden mit einem Bombcnattentat in Verbindung gebracht, das angeblich bei der Rückfahrt teS Kaisers ans der Krim auf der Moskan-Rjäsaner Bahn vorbereitet, aber vorder verratben worden sei. Im Bahndämme seien »icbrcre Tnnaniitbombcn ausgcsnntcn worden, ;» denen Lcitungs- dräbte führten. Der betreffende Bahnwärter habe ein- gestantcn, im Herbst hätten zwei Bauer» zwei Tage lang bei ihm sich aufgehalten, unter dein Vergeben, daß sie fick ver irrt hätten. Beite Arbeiter seien kürzlich in Moskau ver haftet und am vorigen Mittwoch hier eingclicscrt worden. Diese Mitlhcilnngen stammten von glaubwürdigen Personen her. * In den diplomatische» Kreisen der türkischen Hauptstadt herrscht große Befriedigung über die Raschheit, mit welcher seitens des Sultans Ab bas Pascha zum Khedive er nannt worden, weil dies hauptsächlich dazu beigctragcn hat, jedes Austauchcn irgend welcher sich an die Frage der Nachfolgerschaft Tcwrik Paschas knüpfenden Erörterungen hintanzuhalten, indem selbst ei» kurzes Provisorium verhütet worden ist. * In der zu Belgrad nun beginnenden neuen Skupschtina- scssion dürste die serbische Finanzlage eine besonders wichtige Roste spielen. Zwar bat man von dort auS zu dem Zwecke, sie ebendort zu reproduciren, allerlei günstige Darstellungen der Finanzlage Serbiens an auswärtige Blätter versendet. In Belgrad vermag sich indessen Niemand über die obwaltende Finanzmisöre zu täuschen, die vor Allem in den ungeachtet der guten Ernte riesigen Steuerrückständc» ihren Grund hat. Es ist bezeichnend, daß selbst ei» serbisches Blatt keinen Anstand nimmt, zu constatircn, „cs herrsche in den serbischen «Staatskassen eine solche Ebbe, daß dieselbe» außer Stande sind, den laufenden Anforderungen zu ge nügen, so daß die Gcbaltc unk Pensionen der Beamten, ob gleich jene für Tecembcr längst fällig sind, noch fürNovtmber nicht ausgezablt werden konnten." Ein serbisches Blatt würde sicherlich nicht wagen, eine solche Tbatsache ans Licht zu ziehen, wenn sie nicht aus Wahrheit beruhen würde. * Die „Times" sagt, daßdurch den Regierungsantritt von AbbaS alle möglichen Zweifel betreffs der englischen Politik in Egypten aufgeklärt seien. Die Hoffnungen der Franzosen gründen sich nur auf Gladstone's dunkle An deutungen betreffs eines von ihm beabsichtigten Syskemwcchscls, im Fall er Erfolg bei den kommenden Wahlen haben werde. Außer der jetzigen englischen Verwaltung Egyptens seien nur noch zwei Wege möglich: entweder die Einsetzung einer Re gierung durch ein Einverständniß mit asten europäischen Großmächten, oder eine doppelte Controlc durch England »nt Frankreich. Aber beide Voraussctzunge» würde» Ver wickelungen im Gefolge haben, welche zum Kriege sichren könnten. * Tic Localpresse Kairos erklärt einstimmig eine Räumung Egyptens britisckcrseitS jetzt für ganz unmöglich. * Wie französische Blätter berichte», soll in Brasilien eine begeisterte Stinimnng für den verstorbenen Dom Pedro iinmer weiter um sieb greise». Uebcrall werde» Messe» für den Verblichenen gelcien Viele Privatgesell schaften treten zusammen, um Gcdächtnißseiern zu veranstalten. Die nicdicinische Schule in Rio de Janeiro bat sogar ei» Eondolcnztclegramm an die Gräfin En gcsand,. Ferner bat sich ein Eomirö gebildet, »m eine Subscriptivn für ei» in Paris zu errichtendes National Denkmal zu eröffne». Das Denkmal soll der Dhatsackc gewidmet sein, daß Frankreich Dem Pedro g«ebrt hat, und die Inschrift tragen: „Dem bochkcrzigcn Frankreich die brasilianische Dankbarkeit l89l". * Wie gemeldet wird, bereitet Präsident Harrison eine Botschaft vor, um Len Eonqreß um die Ermächtigung zu ersuchen, die amerikanische» Forderungen gegen Ebilc mit allem Nachdruck durchzusetzen. * Aus Mexiko wird gemeldet, daß am vorigen Donners tag in der Stadt Ehihuabua wegen der Wahl Ramel Huchela's zum Präsidenten des gleichnamigen Staates ei» Ausstand auSbrach. Ein Pöbelhaufc von 600 Menschen stürmte das Stadthaus, wobei mehrere Personen gctörier wurde». Die Insurgenten, wie man glaubt, von Garza unterstützt, wurden schließlich Meister der Statt. Zur parlamentarischen L'age. ** Berlin, ll. Januar. Mit größter Spannung siebt man allseitig der morgen erfolgenden Wiederausnahme der parlamentarischen Arbeiten entgegen, denn trotz des guten ^ Willens aus allen Seiten ist der vom Grasen Eaprivi dc- klagte „BeunrubigungS BacilluS" noch immer nicht beieikizl. Nock> immer weiß Niemand so recht, wohin das Schiff der Regierung steuert, unk bei aller Gutgläubigkeit vermag tel, Mensch anzucrkenncn, daß an dem alten Eurse festgebalici ! ei, ohne daß man doch im Stande wäre, das Wesen dee- neuen EurseS genau zu bestimmen — wenn cs nicht etwa gerade in der Unklarheit und Unbestimmtheit begrüntet sein soll. Wieder liegt eine wichtige Frage zur Erörterung vor, der ! von den Freisinnigen gestellte Antrag auf Bewilligung von Diäten an die Mitglieder des Reichstags. Ter An trag enthält eine wichtige Abänderung der Verfassung, aber gleichwohl in einer Form gestellt, als ob es sich ny, etwas gan; Nebensächliches bandle, nämlich nicht als selbst ständiger Gesetzentwurf in Vorschlag gebracht, vielmehr aj: Resolution an den Etat des Reichstags angeknllpst Worte», Angeblich bat man sich für diese Art deS Vorgehens cm schicken, weil ein selbstständiger Antrag in dieser Session teinc Aussicht mehr hätte zur Verhandlung zu kommen, da eine große Zahl anderer Initiativanträge, in Folge der zwei maligen Vertagung der gegenwärtigen -Session, den Vorrang haben würde. Das scheint uns nicht ganz stichhaltig; de»» wenn in der Tbat, wie die Freisinnigen behaupten, die große Mehrheit deS Reichstags ein so großes Interesse daran Hai. diese bereits acht Mal angeschnittene Frage gerade jetzt zur Erledigung zu bringen, so bat sie es auch in der Hank, aste anderen Anträge zurückzustellen. Wir glauben vielmehr, daß Diejenigen Recht haben, welche der Meinung sind, daß die Freisinnigen den Antrag fzwar zur Verhandlung bringen wollen und müssen, weil sie ihn bei den Wahlen fort während agitatorisch verwendet haben und weil sic sich bei der Masse der urtheilsloscn Wähler nicht durch die Social demokraten „in den Schatten stellen" lassen wollen. Aber da die Freisinnigen cS mit der Regierung zur Zeit nicht verderben wollen, zoll ihr Vorgehen möglichst geräuschlos erfolgen. Daher die Form der Resolution. Ob diese Resolution zur Annahme gelangt, bängt lediglick vom Ecntrum ab, welches leider ja in dem gegenwärtigen Reichstag »nmer die Entscheidung in der Hank hat. Das Ecntrum und die Polen machen jetzt gute Geschäfte, und ihr Appetit wächst dabei fortwährend. Es verlautet nun »>it Sicherheit, daß der BundeSratb in seiner Gesanimi heit durchaus an dem im Iabre >881 vertretenen Stank puncte, der Ablehnung der Tiätcnsordcrung, sestbaltc. Ta« Ecntrum, welches sich jetzt bei jeder Gelegenheit als „regierungsfähig" erweisen möchte, müßte also logischer»-«»- gegen den Antrag Richter sein. Wir werden sehen, wie sich Herr v. Hucnc aus diesem Dilemma herauöwickeln wird Das Nachgebcn den Polen gegenüber, welches 'ich so oft als verbangnißvoll erwiesen, wird in allen national«» .Kreisen bitter cmpfundcn. Das ist entschieden „neuer Eurs", und so sehr wir es wünsche», wir wagen doch nicht zu Kossen, daß Preußen Lurch das Zugcständniß der Wabl deS Herrn v. SlablcwSki zum Erzbischof für Posen einen politisch weisen Act vollzogen hat. Herr v. Stablcwski wird in Berlin in einer Weise gefeiert, wie cS evangelischen -Kirchen oberen und deutschen Bischöfen gegenüber kaum verkommt, und dabei wird er — doch sicherlich mit seiner volle» Zustimmung von Posen aus lediglich als polnischer Hirtc, als polnilcher Vorkämpfer gepriesen. Zu „Patken" bei der Eonsecralion sind lediglich Polen gewäblt worden, als ob es in der Diöcese Posen Gnesen gar keine deutschen .Katholiken gäbe. Und das ist erst der Anfang! Ten Hultigungscid wird morgen Herr von Stablcwski dem Kaiser leisten. Er wird von ^Lr. Majestät im „Eapilcl saalc" des Alten KönigSschloffcS, von der Kaiserin im „Pfeilersaale" cmpsanzcii werden. Tie Anrede de« neuen Erzbischofs und die Erwiderung des Kaisers werden jedenfalls durch den „Rcichsanzeigcr" veröffentlicht werden. An dem sich anschließenden Mahle, zu welchem Herr v. Stablewsü treiben, bis man bernkigende Erfabningcn über die Wirkungen de« noch wenig erprobten Wahlgesetzes gesammelt bade» Würde. beschloß der Reichstag am 30. März 1807 mit 130 gegen >30 Stimmen, daß den Abgeordnete» Reisekosten und Diäten zu zahle» seien In der Sitzung vom l5. April >807 trat jedoch der preußische Minister des Innrrn, Graf Eulen bürg, nochmals für die Bestimmung deS RegierungSrnkwurfS ein, »nd nacktem auch Gras BiSmarck mit Nachdruck erklärt batte, daß die Regierungen sest entschlossen seien, an diesem Puncte des Entwurfs nickt »achzugebcn, fügte sich der Reichstag und stellte bei der Schlußbcratdung der Verfassung mit 178 gegen 00 Stimmen die ursprüngliche Fassung de« Artikels 20 und damit das Princip der Tiätenlosigkeit wieder her. * Ein treues, in langjährigem parlamentarischen Dienst ergrautes Mitglied der »alionallideralc» Partei, der Ritter gutsbesitzer nnd Lankesökonomicralb Adolf Kiepert, ist vor gestern in Marienfclte bei Berlin im Alter von 71 Jahren gestorben. Er vertrat im Abgeordnetenbause den Posenschc» Wahlkreis Samter Birnbaum, de» er auch in den Jahren 1880—82 vertreten batte. In den Jahren 1872—78 war er auch Mitglied deS Reichstags für Teltow Bccskow. Die Liebenswürdigkeit seines Wesens, die Lauterkeit seines EbarkterS und die Gediegenheit seiner Kenntnisse, insbesondere auf land- wirthsckastlichein Gebiet, machten ihn zu einem der geach tetstcn und beliebtesten Mitglieder des Parlaments. I»> Wahlkreis Samter Birnbaum war er zuletzt mit >80 gegen l2l polnische und l4 deutschsrcisinnige Stimmen gewählt. * Tie Nachricht französischer Blätter, daß Major v. Wissmann in englische Dienste zu treten gedenke, wird von seiner Seite für völlig unbegründet erklärt. * Tic siamesische Regierung ist mit ihrer diplomatischen Vertretung in Berlin in einige Verlegenheit gcrathen. Der damalige Gesandte Pbya Damrong Ra ja polak an hat den Londoner Posten erhalten und rüstet sich zur Abreise. Sein Nachfolger Phya Nontabury ist auch schon ein- getroffen; aber beite Herren sind von einer bösen Influenza befallen, ddrcn Folgen nicht weichen wollen und sie an das Zimmer fesseln. Insbesondere leidet der neue Gesandte, der den plötzlichen Uebergang aus der tropischen Wärme seiner Heimath in das Wintcrklima Berlins so schleckt verträgt, daß sein Bleiben in Berlin überhaupt fraglich erscheint. Phya Damrong Rajapolakan, der seit etwa I«> Jahren Siam ani kaiserlichen Hose vertreten bat, hat sich völlig acclimatisirl nnd erwartet im Laufe dieser Woche sein Abberusungsschreiben aus Bangkok * Aus Weimar wird uns vom II. Januar geschrieben: Wenn alle die Erwartungen sich erfülle» sollten, welche man aus den im nächsten Monat zufaiiimeiitretenden neu gewählten weil» arischen Landtag im ganzen Grvßtierzvgthum setzt, so würde derselbe den großen und seltene» Vorzug baden, es nahezu allen Wütilern recht zu mache». Man erhofft, um hier nur das Hauptsächlichste hervorzuhcde», die Beibehaltung und noch thunlichste Vergrößerung des Steuererlasses, die Erhöhung der Besoldungen für Beamte und Lehrer, die Herstellung neuer Eisendahne», die Ab änderung der kirchenpvlitischen Gesetzgebung zur volle» Wahrung der Rechte u»d Interessen der evangelischen Landeskirche, die Bei- besseruilg der Geincindeordiiung bei gleichzeitiger Schaffung einer besondere» Stüdteordnung, de» Erlaß eines neue» liberale» Wahl- gesetzt«, die Abschaffung de« Körgesetzes, die Beseitigung dez. Ad- lösiing einer Reibe »och bestehender Sonderrechte, die Unterstützung von Kirchen-, Schul- und anderen Beamten, die Heranziehung der Eifendahncn zu den Eoinmunalabgaben und noch vieles Andere. Tiefer Wunschzettel ist, wie inan sieht, ein sehr uinsang. reicher, und es wird sich frage», wie viel davon zur Thal werden tan». Wir glaube», daß »ach drei Jahren gar mancher dicke Strich durch die Reihe der Forderungen wird gezogen werden müssen. Was zunächst die Eiscnbahnbauten betrifft, io bangt hier Alles von den Entschließungen Preußens ab, »nd die dessallsigen Nachrichten aus Berlin lauten nicht gerade sehr hoffiinngerweckend. Der Steuererlaß wird ohne Zweifel durch den durch die Handels- vertrage beeinslußte» Reickisetal beeinträchtigt werden; auch fallen die geplanten Besoldungserhöhnngen für die Beamten ins Gewicht. Ten Erwartungen der Volksschullehrer gegenüber verhält sich die Regierung äußerst zugeknöpft. Die Genieiiidcvrdnnng soll zwar abgeandert werde»; indessen dürste eine besondere ülädteordnnng schwerlich zu Stande komme». Gegen die Beseitigung der Kör- vrdnnng erklärt sich die Regierung ebenso wie gegen eine durch greifende Umgestaltung des bestehenden Wahlgesetzes. Endlich ist hinsichtlich so vieler Wünsche aus Erlangung staatlicher Zuschüsse zu vrotznosticiren, daß das Gesanimtbild des Etats hierfür nur be- schränkte Mittel übrig läßt. * Aus Eisenach wird uns vom ll. Januar geschrieben: In der vierten Äinterverjaminliing des hiesigen Nation als- liberalen ReichsvereinS sprach Amtsrichter I'r. Appelius in längerer Aussührung über: „Elassenkaß und Elassenver- söhnung". Redner betonte, daß der Elassenhaß in unserer Zeit in Folge der Hetzerei der Socialdemokratie mehr als je zugenvinmcn habe. Ter uiigebildetc Theil de« Volkes werde durch Zukunftsbilder bethört, deren Verwirklichung niemals möglich sei. Trotzdem rede die Svcialdemokratie von ihrem Zukunstsstaat, de» sie sich, wen» auch mit Zertrümmerung alle« Bestehenden, schasse» wollte. An gcsichts dieser Gefahre» müßten sich Alle, die es mit dem Vaterland wohlmeinen, zusammeiijchließcn und dem Anwachsen der Soeial dcmokratie einen Tamm setzen. Zunächst ersordere unsere Zeit sagte: „Ick danke Ihne», Herr Dorncr. O die ganze Menschheit ist Ihnen Dank schuldig für Ihre große und schone Tbat!" Dorner ergriff die dargcbolcnc Rechte mit Innigkeit, de deckte sie mit Küssen nnd drückte sic a» sein Herz. „Nickt mir, nicht mir, Amalie!" rief er. „Sie waren cs, die mich für diese Tbat edelster Huinanität begeisterte, die de» großen Gedanken in meiner Brust entzündete, und der ick das Glück verdanke, der Menschheit einen Dienst geleistet zu haben. Sie, Amalie, Sic!" DWie von idealer Verklärung umstrahlt, stand er vor ihr. Nie war er ihr so schön erschienen, als in diesem Augenblick. Seine brennenden Augen flehten Liebe, seine Gestalt zitterte in tiefer Erregung. „Ich habe mein Wort cingclöst, Amalie!" rief er. „Nun erfüllen Sie das Ihrige. Ich lese cs ans Ihren Auge», daß cs Sie nicht reut. Sic haben mir stets angchört, wie ick Ihne». Der Bann, der mick von Ihnen scrnbiclt, ist gelöst, gelöst durch diese Tbat. Amalie, Tu bist mein!" Er zog sic an sich und drückte sie an sein Herz. Willig folgte sie seiner Umarmung. Sic stand wieder ganz unter der Herrschaft dieses schönen und kühnen Mannes. Ja, sic gehörte ibm mit Leib und Seele, alles Andere war vergessen. Sic zog ihn in ihr Boudoir, lind hier tau'cktc sic Wort gegen Wort, Kuß gegen Kuß. „Herr I>r Kemnitz", meldete die Dienerin nach einiger Zeit. Tie Braut am Arm trat ibm Dorncr entgegen. „Sie kommen zur rechten Zeit, mein lieber Herr Doctor!" rief er im Gönncrtonc. „Ick habe daS Vergnügen, Ihnen meine Verlobung anzuzcigen und zugleich meine Braut vorzustcllc»" Ter Aoctor erschrak und wurde blaß. Tie Nackrickt kam ibm zu plötzlich, als daß er sich hätte beherrschen können. „Sie? verlobt?" stotterte er. Dorner tackle lcickt. „So gebt « den Gelehrten!" rief er. .Ga»; verliest in Ihre wissenschaftlichen Untersuchungen, ge hören Sie der Gegenwart kaum mcbr an. Nickt nur bei den alten Römern verlobte unk verheiratbetc man sich. Herr Toctor. Darin wenigsten« sind wir modernes Volk den Alle» ebenbürtig." „Nein, wirklick verlobt?" — fragte l>r. Kemnitz zum zweiten Male, als ob er dem Zcugniß Dorner's allein nicht traute „stäewiß, Herr Doctor". entgcgnetc Amalie. „Ich habe meinem William gegenüber ein längst gegebenes Wort ein- gclöst Unk nun kommen Sic :n sich nnd beglückwünschen Sic »ns als Erster!" l>r. Kemnitz batte sick gefaßt: „Freilich, ick wünsche Ihne» Glück, von Herze» Glück!" sagte er. „Auch Ihnen, Herr Dorner Mögen Sic sick dieses Vorzüge« stets würdig — ich wollte sagen — recht lange erfreuen!" Mit dein verbindlichsten Lächeln drückte ihm Dorner die Hand. Die Gesellschaft setzte sick, nnd Dorncr übernahm sofort die Pflichten des Hausherrn. Er ließ einige Flaschen Wein nnd Gläser bringe», »ötkigic de» Toctor, ans sein und seiner Braut Gesundbcit anzusteßcn und präscnlirtc ibm dann eine Eigarrc. Er zeigte nnd crllärle ihm seine Er findung und schloß mit de» Worten: „Ich weiß die Wissen schaft wobt zu würdigen, Herr Doctor. Ihre Werke stcke» mir sckon um deswillen bock, weil meine liebe Braut sich dafür begeistert Aber ohne Ueberbebung sage ick Ihnen, daß ich eine solche Erfindung, welche für die ganze Mensch heit von »»schätzbarem Segen ist, nickt für zeb» wisscnschaft- licke Bückcr über die Grabornaincntc nnd sonstigen lLrna- m cnte der alten Völker kingcben inöcktc" l>r. Kemnitz war sehr zerstreut. Die Worte Dorner's berührten nur wie ans weiter Ferne sein Obr. Hier war seines Bleibens nickt länger, und er nahm die erste Gelegen beit wahr, sich zu empfehlen. Die Verlobung erregte in den vornehmen Betaninenkreisen Amalicnö große Frenke Man batte sic ja längst voraus- gescbcn und war durch die Tbatsackc kaum überrascht. Dorncr war nickt nur ein schöner, sondern auch ein strebsamer und nüchterner Mann, dem man eine besondere Untugend nickt nackiazc» konnte. Als Beamter tbat er seine Pflicht, so daß an seiner Beförderung nickt gezweisell werden konnte, zumal ibm jetzt der Einfluß Amaiicn S unk ihres VcrwantlcnkreiseS zur Verfügung stank. TaS große Vermögen Amalien'S kam in gute Hände, dessen konnte man sickcr sei». Amalie hatte auch ihrer guten, treuen Anna »ach Stettin eine Vcrlobnngsanzcigc mit einem erklärenden Briefe gesandt. Nack einige» Tagen traf die Antwort ein. Sic lautete: „Hockgeckrtc und liebe Frau LPcrsllieutenant! Zu Ihrer Verlobung mit dem Herrn Ingenieur Dorncr wünsche ick Ihnen von Herzen Glück und Segen. Ich war anfänglich etwas erschrocken, aber dann beruhigte ich mich bald. Der liebe, binimlisckc Vater wird nickt zugcbe», daß ei» so gutes Herz, wie das Ihrige, unglücklich werden soll. Sic haben verdient, glücklich zu sein, und Sie werte», Sie müssen cs sein. Möge Ihnen die Verbindung mit Herrn Dorncr Alles geben, was Sic erfreuen kan» Ich werde Ihnen die Güte nie vergessen, die Sic mir und vielen Anderen bewiesen baden. Ich liebe Sie deshalb, so lange ick lebe, nnd bete täglich für Ibr Wohl. Gott schütze und segne Sic, meine liebe, gnädige Frau! Ick küsse Ihnen die Hand und grüße Sie als Ihre dankbare und treue Anna". Amalie lächelte. Das Mißtrauen Annas gegen den Ingenieur, die Sorge »m das Glück ihrer einstigen Herrin war unverkennbar. „Sic ist eine gute, treue Seele", flüsterte Amalie, „sic liebt mich niit ganzer Hingebung und würde sich, wenn c« ginge, einen BÜrzschast-sqein für meine Zu kunft vom lieben Gott ansslellcn lassen. Aber sie »rtbcilt, wie alle Leute dieses niedrigen Bildungsgrades, nickt nack Gründen der Vernunft, sondern nack unklaren Gefühlen und Ahnungen. Wenn Tu wüßtest, mein gute« liebes Kink, wie glücklich ick bin, nnd verstehen könnten, welche Ursache ick habe, glücklich zu sein, Tu würdest Dir weiter keine Sorge um meine Zukunft macken." Ja, sie war glücklick. Die stolze Zurückhaltung, die sie so lange geübt batte, war einer schrankenlosen Hingebung ge wichen. Ter Ingenieur war ein schöner und liebenswürdiger Mann, daS wußte sie schon längst; er war aber auch ein bedeutender Mann, das batte er durch die Erfindung be wiesen. Eigentlich halte er sic an jenen. Verlobungstage überrumpelt. Sie war aus seinen Antrag nickt vorbereitet gewesen und befand sich in seinen Armen, ebe sie es glaubte. Aber diese kübnc Siegesgcwißbeit gefiel ibr, diese leidenschaftliche Glutb, die im Sturm die Herzen erobert. Zudem batte er ein Reckt auf ihre Hand, und cS ist durchaus Sacke de« Mannes, wie er seine Reckte geltend macht. DaS Erschrecken des Doctors, als er von der Ver lobung körte, war ikr nicht entgangen. Sic batte daraus erkannt, daß der Gelehrte ihrem Herzen nabe stand, daß er sich vielleicht gar Hoffnung aus ihre Hand gemacht batte. So schmcickclbast ibr diese Wahrnehmung war. so sehr sie den Doctor bewunderte, so u»»löglick erschien ibr dock jetzt eine Verbindung mit ibm. Ihn als freundlickc». brüderlichen Ratbgeber und Lehrer lebenslang zur Seite zu haben, daS war stets ibr inniger Wunsck gewesen, aber einen Bräutigam, einen Gemabl dachte sie sich jung und schön, glühend und dienstfertig, eben so, wie Dorner ibr erschienen war und wie er sich jetzt täglich zeigte. Er wurde nicht müde, ihr täglich neue Ausmcrksanikcitc» zu erzeigen. „Du bist wirklich ein Erfinder", hatte sie einst gesagt, „denn nur einem Erfinder ist cs möglich, täglich Neues unk Angenehmes zu bieten." Es war ibr, als ob er immer scköncrjwürdc, und der Brunnen seiner Liebe war unerschöpflich. Sie war eine glückliche Braut, das sagten ihr alle ibre Freunde »nd Verwandten, das be stätigte ibr eigenes Herz. Eines Tages erschien Dorncr in scbr niedergeschlagener Stimmung. Seine Liebenswürdigkeit batte einen melancho lischen Anstrich, und da« Metall seiner Stimme klang nicht so glockenhell wie sonst. Er tbat, als wollte er seinen Kummer vor Amalie verbergen, erregte aber dadurch noch mcbr ihre Auftncrksamkcil. „Was ist Dir, Willy", fragte sie zärtlich. „Du bist heute nicht so fröhlich wie sonst." Dorner seufzte. „Das ist nichts für Dich, liebe« Herz", sagte er abwcdrcnk. „Nichts für mich? Glaubst Du denn, daß ich nur Sinn habe für die Freuden des Lebens ? Tein Kummer ist auch der meinige. Sprich!" „Tn hast Reckt, Amalie, »nd Tn sollst Alles erfahren. Ach, ick hätte cs ja doch nickt für mich behalten können. Es hätte mir sonst da« Herz abgcdrückt." „So quäle mick nickt länger! Ich bitte Dich." „Ja, siebst Du, liebes Herz, da bade ich nun ein ganze« Jahr gesonnen Tag und Nacht. Gearbeitet habe ick, wie cm ebrlick strebender Mensch nur arbeite» kann. Und weißt Tn, wozu?" „Nun?" „Um schließlich zu erfahren, daß meine ganze Mübe und Anstrengung umsonst gewesen ist. Es ist ein entsetzliches Gefühl." „L! Meinst Du Deine Erfindung?" Dorncr nickte. „Wie sinnreich und einfach ist der Mcckanis muS! Wie gut functionirt er! Aber leider nur auf den Schienen hier aus dem Tisckc In Wirklichkeit ist dieic Kuppelung unmöglich. Alle Mübe ist verloren!" Dir letzten Worte stieß Dorncr hastig heraus wie m großem Sckmcrze. Er sprang auf und ging unruhig im Zimmer aus und ab. Amalie ging ibm nack nnd legte ihren Arm in den scinigen. „Nickts ist verloren, mein Lieber", sagte sie mild. „Und wenn die Ersintnng wirklick nickt verwertkbar sein sollte, sie ist Loch eine Stufe hinauf zum koken Ziel!" Dorner umarmte und küßte Amalie. „Deine Worte >u d Balsam für mein Herz. Nun erfahre ich, was ein gute« Weib für einen Mann bedeutet. Du bist das Glück meines Lebens!" „Und auf welche Weise hast Du die traurige Wahrheit erkannt?" „Ich hatte bereits Zeichnung und Beschreibung vollendet Alles lag fertig und bereit, zum Patentamt«: gesandt ;n werden, denn selbstverständlich mußte ick mir die Erfindung durch ein Patent sichern. Da stehe ick heute auf dem Rangirbabnhos unk sebc dem Kuppeln der Züge zu. T» kannst Dir denke», daß die Sache für mich da« größte Interesse hat, seitdem ick mick mit der Erfindung bcsckäii: Mein Herz wurde warni bei dem Gedanken, daß in knrrer Zeit die Gefahr der armen Arbeiter beseitigt sein würde. Ich stand im Geiste aus der Höbe des Lebens und abnte nickt, daß mir der Stur; so nabe war " Dorncr machte eine Panse nnd atbmcte tief, indem er die Hand aus die Stirn preßte. „Weiter!" sagte Amalie gespannt. „Ganz hingenommen von meinem Gesübl, ^eoe ich aus den Arbeiter za, lege ibm die Hand auf die Schulter »nd sage: WaS sagen Sic dazu, guter Freund, wenn die Wage, sich nächstens allein kuppeln werden?" (Fortsetzung folgt.)
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