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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 13.01.1892
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1892-01-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18920113022
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1892011302
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1892011302
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1892
- Monat1892-01
- Tag1892-01-13
- Monat1892-01
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278 VolkswirWastliches. All« für diesen THeU bestimmt»» Sendungen find zu richte» a» de» verantwortliche» Nedacteur desselben T. v. Laue in Leipzig. — Sprechzeit: n»r von 10—11 Uhr vor». u»d vo» 4—» Uhr Skach». Telegramme. ^VTL. Wir». 13. Januar. Tie Verhandlungen des unga- rischen Finanzministers mit dein österreichischen Finanzminijler wegen der Valuta-Regulirung, welche wegen der Krankheit des erslcren unterbrochen wurden, dürsten noch im Laufe des Januar in Wien Wieder ausgenommen werden. IVI'kj Bern. 13. Januar. Die schweizerische Bundesregierung hat eine Tenkschriit ausgcarbeitet, woraus sich ergiebt, dass schweizc- rischerscits das Eintreten eines contractlose» Auslandes zwischen der Schweiz und Frankreich nach Ablaus der Handelsver träge bestimmt vorausgesetzt wird. Vermischtes. Leipzig, 13. Januar. *— „Allgemeine Renten-, Capital- und Lebensver sicherungsbank Teutonia" in Leipzig. Nachdem die Procura des Herrn Franz Rissart erloschen ist, wurde solche dem Herrn Theodor Müller eriheilt. *— Verzeichnis, der bei der Güterverwaltung Leipzig (Bayerischer Bahnhof« der königl. sächsischen Staatseisen- bahiieu im Monat Teccmber 1831 ein- und ausgegaugenen hauptsächlichsten Gütermenge» Cinpsang: Eilgut Binnenverkehr 145 621 kp, Eilgut Turchgangsvcrkehr35l»30, Frachtgut Binnen verkehr 635 383, Frachtgut Durchgangsverkehr 33!« 171, Kohlen 22 873 010, Sammelgut 663ii5o, Bier 712 1'<ll, Holz 6G»770, Eüen und Stahl 112711», Papier M2300, Pappe l««51»X>, Bücher 226 870, Kalk 165»«»»«, Steine 2106 l l«>, Brinuctles361 270, Eoaks 1 »7 »>»<»>, Weizen 25 3»», Roggen »iO»»»»»». Haler I8»>380, leerste 1388-50, Karlvsseln I3»> 7ik>, Melasse 123 560, Tuche !»> i»7»>, Woll- waaren 77 63»«, ir. Lbst 71 8,5t», diverse andere Güter I 117 UIO, Summa 31 211 757 kst. Versandt: Eilgut 31«,.3»»3 üu, Frachtgut 3 331213, Sainiiielladungen I 368 2<x>, Spiritus >23 21»7, C»«en 648:g)7, Huliensruchte 33!»l>», diverse Ladungen .3»!!»3»»»»»>, La dungen >7 1l»«««L« ü>- Kartoffeln 70000, Summa !»683 11»i hj-. 8. Plagwitzer Eonsumvcrcin. Tie LaLencinnahme des Monats Teeei» der slelllc s>ch aus die bisher im Verein noch nicht erreichte Summe von 138«»2s.»Ü Davon kommen aus Filiale Leipzig 267,25, aus Lindenau I 23«».,»» aus Kleinzschocher 20 06.5 .M, aus Plagwitz l >8 51X1 .sl :c. Tie Zahl der Mitglieder stieg von 1IOI am l. Tecember auf 11!X> ani 3l. Teccmber. -r- hshrninitz. 12. Januar. Aus Anlas> des neuen Handels vertrages mit der Schweiz batte die Stuttgarter Handel skaimiicr bei den Industriellen ihres Bezirkes aui'rage» lassen, ob sie Nach- theil oder Vortbeil davon erwarteten; aber die Antworten lauten meist sehr betrübend. So wird u. a. beinerkt, das, die Ausfuhr von Tricotwaaren, Handschuhe», Tapeten, Loco- motiven :c. in Zuknnst säst unmöglich sein werden, und das; auch viele andere Industriezweige schwerlich einen grollen Verkehr mit der Schweiz aufrecht erhallen können. Ta gerade die genannte» Artikel auch aus unserem Bezirke ausgefübrt werden, so ist cs leicht zu erklären, da» unsere Fabrikanten „biilich darüber denken wie die «n Württemberg. Freilich beziehen sich die Gutachten nur aus den bisher in Geltung geweicuen Tarif mit der Schweiz: sie beachten aber zu wenig die Thatsache. Las; die Zölle in der Schweiz iminec noch viel niedriger sind als die >» Tculichlaud, und das; die Ein fuhr deutscher Waaren »ach der Schweiz »och viel mehr gefährdet sein wurde, wen» der autonome Tarif der Schweiz in Geltung käme. f Plniir», 12. Januar. Aus der Petition des Vorstandes des Cviuilös s»ir die Eisenbahn Plauen-Wcischlitz-Pirk- Hof, unterstützt vom Stadtgeinciuderatl» zu Plauen i. V., an die hohe» königlichen Ministerien der Finanzen und des Jiinern und die hohe Clandeversaiuiuluiig des Königreichs Sachic» zu Dresden theilen wir Folgendes mit: „Wie unserer hohe» Staalsregierung bekannt sein durste, hat das obere Vogtland schon seit 17 Jahren, von 1871 an, die verschiedensten Anstrengungen gemacht, durch Her stellung einer kurzen Verbindungsbahn We ijchl i tz - Pirk - H os cinestheils eine Annäherung nn das Eisenbahnnetz überhaupt, andern- theils eine kürzere Verbindung von dem Norden, Nordwcsten und Nordosie» nach den» Sude», insbesondere über Ho», im Interesse uicht nur des VogllandeS, sondern ganz Sachsens zu erlange». Trotzdem die in dieser Angelegenheit wiederholt an unsere Hobe Staalsregierung und die Hobe Clandevkrsammlung ge richteten Petitionen und gestellten Anträge bei letzterer aus den aus führlich dargelcgten rein sachlichen Gründen die wohlwollendste Besiir- wortung wiederholt gesunden, auch die -Hobe Slaatsregierung keine unbedingt ablehnende Haltung zu dcrielben eingenommen hat, haben dieselbe» doch bis setzt zu einem greifbaren Erfolge nicht gesnlirt, denn auch dein >etzl tagende» Landtage iit eine bezügliche Vor tage seitens der Hobe» Staatsregierung bis letzt nicht gemacht worden. Wir sehen uns daher gedrängt, an unsere Hobe Staats- regiernng und die Hohe Slandevcrsamuilung erneut u»S mit der Bille zu wenden: für ichlennigsle Herstellung und Inbetriebsetzung der mehrerivahnten, insbesondere s»ir das Vogtland so dringend nothwendigen, im klebrigen aber auch sür die Verkehrsinteressen ganz Sachien-.- so vvrlheilhasteu Bahnverbindung Weijch litz Pirk-Hos ans Kosten des Staats nnveriveilt die erforderliche» Veranstaltungen zu tressen." Jur Begründung des GesticheS wird nnler Anderem aiigesükri: „Wir ver zichte» niiiererieiis daraus, die früher in eingehendster Weise gegebenen Nachweise zu wiederhole», welche diese Verbindungsbahn, namenllich i,n Anschlus; an einige andere in »euerer Zeit seitens des sächsischen Staates liergestellte bez. >ns Auge gefällte Ablnrznugs- linien s»r den Verkehr »ach dem Süden durch Sachse», als dass eilige Glied in den sächsischen Eisenbahnlinieii erscheinen lasse», welche den grollen Durchgangsverkehr vom Norden naä» dem Siide» ans dem kürzesten Wege über Hof Herstellen wurde, ebenso unterlassen wir die daraus sich ergebende» Gestclil-s- vnnete sür die strategische Wichtigkeit dieser Linie ins- bcsvndcre im Hinblick aus einige im Interesse der Landesvertbeidigniig auch von der Reichs regiernng init namhastere» Zuschnffe» unterstützte Umbauten bäuerischer Eisenbahnlinien südlich von Hvs des Weiteren darzulegc», da diese (llcsichlspuncte zweifellos von unserer Hvlic» Staalsregierung und der LandeSvertretung ohnedies werden in Betracht gezogen werden, wir gestatten uns zum Schlug »ur nochmals daraus hinzuwcise», dag, wie schon in unseren trüberen Petitionen ciugchend nachgewiesen worden ist, zwar die »och nicht ganz ansgegebene Eisenbahn Adors-Roßbach Hvs nicht als eine Eoncurienzbalin mit unserer Baku Weischlitz-Hos, auszusassen ist, da dieselbe au der südlichen »Kreuze unseres Sachsen und des Vogtlandes von Ost nach West verlauit, das; unserem Dafürhalten nach dieselbe, insbesondere da ge hauptsächlich böluniiche und bayrische SrNchailen und nur wenig sächsische «llrenzorte berührt, weder einem wesentlichen Interesse des Vogllandes, noch Sachsens, noch auch des Reiches riiigegeukommt, daher auch, wenn selbst diese Bahn noch gebaut werden sollte, „nsere Balm Weischlitz-Hos dadurch in keiner Weise iiln iiliiisig oder in ihrer Bedeutung auch »ur geschmälert werden konnte " (- Anna borg, 12. Januar Nach dem Ausweise des hiesigen Coiisiilats der Vereinigten Staate» von Nordamerika sind im letzten Viertel;ahre vom I. October bis 3l. Tecember I83l aus dein Eoniiilardislriet Annabkrg einschließlich der Evnsular- ageiitur Eibenslock Waaren im Wertke von 31!«821k nach den Vereinigte» Staaten expvrtirl worden. Ist diese Aussuhr- iniiiine iiiimerhin noch um 3l!»18,.'n»z höher als im gleichen Vierlel- ,nl»re des VoriakreS, so rührt dies doch nur davon her, das; snr rund li»»«»,»«» - mehr Posamenten auSgesudrt wurden. Fas» sammt- li.he übrigen in Betracht kommende» Artikel zeigen ein Aussiilir- tiiiiins und zwar sind am härteste» Knopfe, Spitzen-Vor- I.iiige, sowie Papielwaare» und Papier betroffen worden. Tie '.'lussttdr betrage im Einzelnen sind folgende: Knopfe >773.8»» Z Voriahr 27 818,72 1-, chemische Farl'en II68.I«, z 5 . ?vi;>„ l.>3i,i,8,> Z a',727.31 1-, Spipen - Vorliange 2 >21.3.', 5 '3 2«» ? . Lederbandschttke und vandichuhleder 32 >. i> - 87 >88,.',7 x , Papier und Papierwaaren 38tt2,I0 1 »l I 213.3«: S, Spiel und Holzwaarr» I>XX»,.>«> z il3I!«,I5 K«, Posamenten und Stickereien 211 238,73 § ll l!«2»»,2>> 1, wollene lliiiichlagti cher .:::x!,2.5 5 Nichts , gemischte Artikel l2«B.I«i K >823,!» ' 5 Tie letzte Rubrik bestebl aus Bürste» 1138,2.', 1, Korben l.5I.5.l,5 1, Metallwaaren 1117 K und Musikinstrumente 117,73 r ' Bantzener Brauerei und Mälzerei, Aetien- gesell schait zii Bautzen. Im leptvelsloiienen Betriet>s,alire be zifferte tick' der'V»rab»atz aui 22 715 13 Ter solid» Kundeiikreis dieses »unmelir 1,1 geordnete Bahnen gelenkte» llnternedmenS Hot sich vermehrt und der Geichail-betrieb im AUgemeinen ivejentlich ge- bettelt. E uni!de ein 3, von 32 «:!«7,«V.Nl erzielt, obschon die bedentende» Bierbesiande im Verbältniv niedriger in der Inventur eingesiellt sind, als das kruder der Fall war. Behufs besserer Uebersicht der Außenstände wurde ein Del- credere-Conto eingeführt, auf welchem die zwar sehr zweisel- hasten, aber noch nicht ganz auszugebenden Autzenslände so lange sortgesiihrt ivcrden, bis sie endlich eingegangen oder, weil ihr Verlust außer allem Jweisel gekommen, vollyändig obgeschrieben werde». Tie Kürzung dieses Conlos von dem Dcbiloren-Conto ergiebt die wirkliche Hohe der als Active» zu betrachtenden Außen, stände. Das mit 111084,51 ./L eingestellte Creditoren-Conto hat sich gegen daS Vorfahr um über 52000 .XL vermindert und ist that- iachlich um 25 000 ./ii geringer zu bewerthen, sosern sür diesen Betrag bereits Vorzugs-Actien bedingt zur Ucbcrnahinc aiigeineldet sind. Ter mit 32037,68 ./«! erzielte Reingewinn ist zunächst zur Tilgung der vom Vorjahre verbliebenen Unterbilanz a» 23 515 .ä! zu verwenden: der verbleibende Ueberschuß soll, als zu weiteren Abschreibungen ungenügend, aus neue Rechnung vorgetragcn werden. Tie beschlossene Juiammcnlegung der Stamm- Aetien wird in diesem Jahre voraussichtlich zu Ende geführt werden, so daß dann die äußeren wie inneren finanziellen Verhältnisse des Unternehmens in der Hauptsache als consolidirt anzuschc» sein werden. Ta das am I. October 1891 begonnene neue Geschäfts- fahr in den beiden ersten Monaten eine nicht unbedeutende Mehr- Verschrotung als in der gleiche» Zeit des Vorjahres ergeben hat, so kann aus eine» geregelten und gute» Fortgang des Geschältes ge- rechnet werden, sofern die sür den Bierabiatz so einflußreiche Witterung nur einigermaße» günstiger atö im Vorjahre sein wird. * Trrsde», 12. Januar. Tie Waaren.Ausfuhr aus dem hiesigen Cvnsulatsbezirk (einschließlich der Eonjularageniur Iit tau) nach de» Vereinigten Staaten von Nordamerika erreichte im letzten Vierteljahre l83l eine» Gesainmlwcrth von 533 257 ?, was einer Zunahme »m 78 732 5 entspricht, fast genau dieselbe Ziffer, um welche die Ausfuhr des 3. Viertel,ahrcs gegen das entsprechende Quartal 1830 zurückgeblieben war (— 78 860 1>. Ter Werth der Gesamintaussuhr im Jahre 1891 stellt sich aus 1912 283 r und bleibt gegen das Vorjahr »in 121358 ? zurück. "Wciniar, >2. Januar. Im vorige» Sommer wurde dahier eine Rcichsbnuknebenstclle errichtet, nachdem die von der Bank- Verwaltung geforderte Garantie sür sü»s Jahre seitens der städtischen Behörden, sowie einzeliier Privatinicicssenlen geleistet worden war. Für diese Etablirung agiiirte damals dar hiesige Bankhaus Callmann, gegen dieselbe das Bankhaus Ella», indem von beiden Seite» Gründe >»b,ectivcr n»d vb,ccliver Art vorgcbracht wurden. Diese Gegner schaft wird nun jetzt in einer Zcitungsvolcniik sortgcsponnen und zwar unter Zugrundelegung der Ergebnisse der Rcichsbanksilialc bis zum Schlüsse des vorigen Jahres. Aus deuselbci» eonstatirt die erstere der genannten beiden Firmen eine recht günstige Entwickelung für die nächste Zeit und damit die sichere Entlastung der Garanten, während das letztere Bankgeschäft zu einem äußerst pessimistisch lautenden Urtheile nach dieser Richtung gelangt. Wir glauben, bei ruhiger Betrachtung der Verhältnisse behaupte» zu dürscn, daß die Wahrheit in der Milte liegt. Eine dauernd hohe Inanspruchnahme der Garanten wird wohl nicht zu befürchten sein, da der erste Rcchnungsabichluß ein immerhin befriedigender genannt werden muß. Au, der anderen Seite kommt aber auch in Betracht, das; die hiesigen Geschäilsvcr- hillnisie keineswegs eine große Steigerung des Verkehrs mit der Rcichsbank versprechen, nnd dies um so weniger, als hier noch eine Filiale der „Gothaer Privatbank" errichtet wird, die sich einer größeren Benutzung erfreuen dürste, als die bekanntlich für unsere Stadt ciu- gchendet Wcimariiche Bank. —7. Greiz. 12. Januar. Tie fürstliche Staatsanwaltschaft hat gegen den Kaufmann Max Seyssert, welcher »'Nichtig ist, wegen betrügerische» Bankerotts die Ilntersuchungshast verhängt. * Berlin, 13. Januar. In der gestrigen Sitzung des Ccntral- Ausi'chusscs der Reichsbank führte der Vorsitzende, Präsident des Rcichsbank TircetorinuiS I>>. Koch, ans, daß die Mittel der Bank i» der letzten Tecember-Woche weit weniger als in de» beide» letzten Jahre» in Anspruch genommen worden seien. Seitdem habe sich die Lage noch weiter erheblich gebessert. Ter Metallvvrralh «311 Millionen) sei »och niemals um diese Zeit io groß gewesen: er übersteige den des vorige» Jahres um >11. de» von I8!X> um l >l Millionen. Tie Anlage «618 Millionen) sei um 76 Millionen kleiner als I83l, um 126 Millionen kleiner als 18!«o. fTbschon, wie gewöhnlich, die fremden Gelder in der ersten Januar- Woche gefallen, betrage die steuerfreie Notenreservc 15l Millionen, d. b. 113 Millionen mehr als I83l, während im Jahre 18!X1 sogar die Steucrgrenze um 50 Millionen überichrille» worden iei. Am offenen Markte sei das Geld flüssig, der Börsendiscont in Berlin ans 2 Proe. gefalle». Lbwohl die srcnide» Wechselcvurie etwas gestiegen, erhalte die Reichsbank »och immer Zufluß von Gold a»S dem Auslände. Hiernach beabsichtige die Reichsbank Verwaltung, mit der schon in der letzten Sitzung in Aussicht genommenen Tiseonlocrinäßigung vorzugehen, gegen welche auch sonst keine Um stände sprächen, und zwar um ein volles Procent. Tie Versammlung siimmie hiernach der Herabsetzung des Discvnts aus 3, des Lombard- zinsi'ußes ans 1 bezw. 3' . Proe. ohne Tiscussion zu. Reichs Anleihe. Gestern trat au der Berliner Börse plötzlich das Gerücht aus, cs solle» 150 Millionen Mark 3proc. deutscher Reichsanleibc freihändig mit Umgehung des bekannte» großen CvniortinmS begebe» werden. Dazu bemerkt die „Post": TieseS Gerücht entbehrt nach niiserer Jnsormation jeder Begründung und bemerken wir ausdrücklich »ochmals, daß auch weder üver die Höhe, über den Zinsfuß und über den Zeitpunkt, noch über die Art der Begebung der anszugebendcu Anleihe Beschlüsse gesaßt sind. Wir erfahren dagegen, daß die Begebung eines Theiles oder der ganzen, noch bewilligten Reichsnnleibe doch früher, als bisher äugen omnie», also wahrscheinlich in den allernächsten Wochen crsolge» wird. *— Falsche Nachrichten. Vor einigen Tage» wurde durch eine» Vertreter der Firma K. Wkis;e»burger verschiedenen Zeitungen die sehr wenig glaubhafte Nachricht gegeben, daß das französische Rvheiseiisyndieat rund GiOOOO t Roheiten des Loiigwii-Beckens zum größten Tbcil an dcuti'che Werke verlaust habe. Diese Mittheilung wird letzt von demselbcu Vertreter Herrn P. Hcnschel-Arndt wie folgt richtig gestellt: „Das Longwy-Syndicat verkaufte, aus mehrere Jahre vertbeilt, nach Frankreich de» größten Theil von GtOOliO, und nur einen kleine» Tbeil »ach Deutschland und a»deren Ländern." Zu gleicher Zeit wurde das Gerücht verbreitet, die königliche Eisen- bahn-Direktion Bromberg habe die Lieferung von lOOttO t Schienen neuerdings an englische Werke vergeben. Hierzu wird dem B. T. von vricntirter Seile mitgetheiit, daß es sich bei dieser Meldung »m die etwa ein halbes Jahr zurückreichcnde Thalsache handele, wo der Eiieubalmniinisler den vsserirenden deutsche» Werke» ausgab, ihre Angebote, entsprechend den von England abgegebene» Lsserten, zu reduciren, was seiner Zeit auch geschehen ist. Es ist doch die höchste Zeit, daß von den Verbreitern derartiger Gerüchte Rechenschaft ge fordert wird, da sie geeignet sind, nicht »ur die Actionaire von inländischen Werken, sonder» auch die deutsche Industrie zu schädige». Bankdisconttt im Jahre 1891. Das Bankdiseonto hat sich im Jahre >831 durchschnittlich »ach dem „Moniteur des Int. Mot." alio gestellt in: I8!»t 18» > lAV 1888 >8vt I8t«1 IWii >»8 Berlin 3,80 1,:!8 3,«G 3.:i3 Frankfurt 3.80 1..38 3,«38 3,28 Amsterdam 3,12 2,80 2,50 2,50 Hamburg 3,8»» 1,38 3,»V 3,28 Brussel 3,«»» 3,20 3,51 3,27 München 3,80 1,,38 3,IG 3.28 London 3,35 1.55 3,.'»: 3,:tO Madrid 1,<tO 1,00 1,«tO 1,00 Paris 3,00 3,00 3,10 3,10 Petersburg 1,88 5,85 5.75 5,31 Wien 1,10 1,52 1,19 1,16 Bukarest 5,00 5,15 6,00 6,00 Rom 5,78 6,0t» 5,22 5,50 In Brüssel und Paris war es während des ganzen Jahres 3 Proe., in Madrid 1 und in Bukarest 5 Proe (Vosf. Ztg.» *ß* Dem Verein deutscher Eisenbahnverwaltungen gehörten am Schlüsse des vergangenen Jahres 72 Eiseubahn- verival tungcii an und zwar: II deutsche Eisenbahnverwallungen, 21 öslerreicknich ungarische Verwaltungen, 1 niederländische Vermal- »»»gen iHolländischr Eüenbabn, Niederländische Centralbab», Nieder- ländische Staatseisenbalinen und Nordbrabant-Teulsche Eisenbahn«, eine luxemburgische Verwaltung «Prinz Heinrich-Eisenbahn«, drei belgische Verwaltungen Ehimav-Eijenbabi,. Große Belgische Central Eisenbahn und Lnttich-Maslrichter Eisenbahn^, 1 rumänische Ver Wallung «Koniglich Rumänische Slaatsbahnen) und eine russisch polnische Verwaltung »die Warschau-Wiener Eisenbahn«. — Außerdem nehme» nach 8 6 der Vcrcinssatzungc» noch verschiedene in Tenticki land belegen« vollspnrige Eecundairbahnen mit einer Betriebslange von zusammen l.36,22 km an den Betriebseinrichtunge» Theil * -- Mit Bezug aus einen kürzlich vom „ReichSanzciger" ge brachten und auch von »nS übernommene» Artikel über den hol ländischen Flußichisssbau ist dem genannten Blatte eine Zuschrift der Maschinenfabrik Gebrüder Sachsenbera in Roßlau a. d. E zugegangen, worin mit Bezug aus den Umjtand, daß die holländischen Wersten billiger als die deutschen liefern, be hauptet wird, daß die Holländer die englischen Bleche zollfrei einsudren können und daß sie billigere Arbeitslöhne zahlen, die Lieseruxgtn seien aber auch minder gut als die deutschen. Im klebrigen wird angeführt, daß die Besteller die von den Holländern gewährten Zahlungsmvdalitäten auch in Deutschland genießen können. Z HaUc. 12. Januar. Ter Hallesche Bankverein, gegen- warlig eines der erste» Bankinstitute der Provinz Sachsen, begeht jetzt 25 Jahre. Von den Mitbegründern gehören »och letzt mehrere dem Aussichtsrathe an. Das ursprüngliche Acticncapital war 280 000 Thlr. Jetzt ist cs 7 200000 ./L Ter Umsatz der letzten Jahre betrug je über 600 Millionen Mark. An Dividende» hat die Bank in den 25 Jahren circa 9 Millionen Mark vcrtheilt. — Tie große hiesige Baiiksirma H. F. Lehmann feiert in diesem Jahre ihr 100 jähriges Bestehen. LD Trotha-Tennewitzer Aetien-Ziegeleigesellschast. Ter Aufsichtsralh beschloß, auch sür das verflossene Geschäftsjahr wieder 40 Proe. Dividende, wie im Vorjahre, vorzuschlagen. T Wittcilbrrg, 12. Januar. (Privat - Telegramm.) Ter Bankier Fischer hier, der, wie s. Z. gemeldet, sich in Zahlungs- Verlegenheiten befindet, wurde wegen Fehlens von Mündelgeldern in Untersuchungshaft genommen *— Zuckerfabrik Glauzig. Dem Buchhalter Rudols Sen- tinger in Glauzig und dem Fadrikdirector Paul Mallwitz daselbst ist vom Aussichtsrathe Collcclivprocura crlbeilt dergestalt, Laß dieselben die Firma gemeinschasllich zu zeichnen besugt sind. — Concordia, Kölnische Lebensversicherungs-Ge sellschaft. Nach vorläufiger Ermittelung wurden im Jahre 1831 bei der Gesellschaft neu versichert: 2787 Personen mit 13,55 Mill. Mark Capital und 13 713 jährlicher Rente, d. i. 521 Personen mit 2,21 Mill. Mark Capital mehr als 1830. Ter gesammte Ver- iicherungsbestand belief sich am 3l. Tecember 189l auf 32 612 Personen mit 187,85 Mill. Mark Capital und 380 720 Jahrcs- rente. Ter reine Zuwachs betrug 1891 1111 Personen mit 6,21 Mill. Mark Capital und 1228 ./s jährlicher Rente (gegen 1067 Personen mit 4,55 Mill. Mark Capital und 16 618 Jahres- reute in 1890). *— Contanten-Einsuhr in Hamburg. Von Lissabon wurde 1 Collv Contantcn für Stäbe» sc Co. von Harwich, 1 K. do. für die Commerz, und 'Pisconto - Bank und von London 3 K. Contanten für die Reichsbank zugeiiihrt. *— Maklcrbank in Hamburg. Ter Aussichtsrath hat die Dividende siir 1891 auf 12(, Proe., ebenso wie im Vorjahre, fest- gesetzt. Z Tie Handelskammer zu Grünberg hat sich bekanntlich im Beginn der Dhätigkeil des Fürsten Bismärck als Handclsminisler selbst ausgelöst, nachdem sic durch antischntzzöllncrischc Bcinerkungen in ihrem Jahresberichte Anlaß zum Einschreiten des Ministers ge- gegeben hatte. Jetzt ist von dem Regi er ungspräs identen die Bildung einer Haudelskamiucr sür Glogau, Freyüadt und Grün berg angeregt, die Grünbergcr Kauslente und Industriellen haben sich aber übereinstimmend gegen die Errichtung einer Handelskammer ausgesprochen, weil sic sich von einer solchen keinen Nutzen, wohl aber nutzlose Lpsrr versprechen. Z lieber das oberschlesische Consumvereiiiswcsen wird be richtet, daß die zum 1. Januar beabsichtigte Errichtung eines Con- snmvercins in .Königshütte für die Beamten und Arbeiter der Königs- bulle zunächst bis zum 1. April vertagt ist, und das; die Acnderung des Verkauisniodus im Rosdziu Schvppinitzer Verein, welche eine Preisermäßigung des wichtigsten Bedarssartiel bedingte, die Wirkung gehabt hat, Laß das bisherige Personal dem wachsenden Verkehr nicht mehr genügt. Augsburg, 12. Januar Heute fand im Hotel zu den drei Mohren eine sehr zahlreich besuchte Versammlung süddeutscher Baumwollspinner und Weber statt, welche sich zu dem Be- schlusse einigte, vom 15. Februar d. I. au eine dreimonatige Beschränkung der Production von 20 — 25 Procent ein- treten zu lassen. Tie betreffenden Etablissements stellen sich freiwillig unter gegenseitige Controlc und sind für alle Zuwiderhandlungen beträchtliche Bußen sicher- gestellt. Tie übrigen deutsche» Spinner- und Webervercinigiingen wurde» zum Beitritt cingelade» und besteht, nachdem auch elsassische Telegirtc sich an de» Verhandlungen bctheiligt haben, gegründete Aussicht, daß auch die reichsländtichen mit den anderen deutschen Verbänden der beute getrogenen Vereinbarung beitretcn werde». fl Culmbacher Export-Brauerei „Mönchshof" (vorm. Simon Hering«. TaS 7. Geschäftsjahr der vorgenannten Aetieii- gesellichast. den Zeitraum vom 1. Lctober 18!>0 bis :I0. September 1831 u,»fassend, hat gleich den Vorjahren ein zufriedenstellendes Ergebnis; geliefert. Es wurden 11116 1,1 Bier gegen 11053 1,1 im Vorjahre verkauft, also 333 1,1 mehr als in 1883 3»«. Tie Bilanz ergiebt einen Bruttogewinn von 307 252 und einen Reingewinn von 182121 .6 Hiervon jollen 12 800 aus die Besitze»»!«» abgeschriele», 17 810.M sür Conto-Corrent Conto in Reierve gestellt, G«83 .zz dem Reservefonds und 1623 .« dem Tclcrederc-Fonds überwiese», .30 069 ./L Tantiemen gewahrt, sowie 81000.« -^'7 Proe. Dividende an die Actionaire vcrtheilt werde». München. 12. Januar. Acticnbraucrci zum Löwenbrau. Ter Geschäftsbericht für das abgetanst»« Jahr gicbt an, daß der Absatz von 501 177 bl aus 5I I!»5l Ick gestiegen ist. Das Lohn- conto weist eine erhebliche Steigerung «812 733 .« gegen 7:H823.«> aus, die motivirt wird durch die Miudcrlcistung der einzelnen Ar- beiter, hcrbeigcsübrl durch die fortschreitende Verkürzung der Arbeit-?- zeit. Ter Bruttogewinn betragt 1573 538 .«, wovon 5 Procent Dividende und 12 Proe Suverdividendc vertheilt und 171 727 .« aus neue Rechnung vorgetragen werden sollen. Ter Aufsichtsralh erklärt sich bereit, seinen Tantwnicnbczug von 10 Procent ans 8 Procent z» reduciren. EHic», 12. Januar. Nach einer Meldung der „Presse" wurde aus Jntkrcsjknienlreileu bei der Mährische» Grenzbabn angeregt, durch eine Revision des Belricbsvertrages mit der Generaldirectivn der Staatsbakne» eine Situation herbeizusühren, welche auch den Actionaire» die 'Aussicht aus eine, wenn auch nur geringe Ent schädiguug bietet *— Ei» neuer IImrechnungstaris sür die Ste »1 peIung fremder Wechsel in Qesterrcich. Für die Stempelung der sremden Wechsel wurde in Leslerreich ein »euer llmrechnungstaris eingesührt, welcher, wie es scheint, eine Reform des alten Tarife» i» dem Sinne bedeutet, daß »Sold und Silber, rejp. Papier in eine Relation von 1 zu 15', . gebracht wird, welches Verhältnis; bisher nur einzelnen Tarifsätzen zn Eirunde gelegt war. So war »ach dem alten Tnrise ein Pfund »Sterling-Wechsel im Vcrhältniß von 1 L — 10 sl. in österreichische Währung nnizurechnen und »ach dein österreichischen Guldeubetrage der Stempel zu ermitteln. 'Nach dem neuen Tarife ist I D zum fixen Satze vv» 10,21'/, st. umzurechnen, was gegen früher stlbstverständlich auch eine Erhöhung der Stempelgebuhr bedeutet, insvsern eben bei gleichem Psund- Sterling Betrage ein höherer Gulden-Betrag resultirt und ein solcher unter eine andere Absiiisung des StempeltariscS fällt. Francs- Wechsel, welche bisher 10 kr. per Francs umzurcchnen waren, müsse» nunmehr zu 10,5 kr. und daher auch Zwanzig-Francs- iNavolev„sd'or«Wechsel statt n 8 sl. zu 8 fl. 10 kr. caleulirt werden. Deutsche Reichsmark bleiben wie bisher zu 50 kr. tarisirt, Tucaten sind zu 1 sl. 80 kr., türkische Livre z» 3 fl. 22 kr., TollarS zu 2 fl. 10 kr. und Rubel zu I fl. 62 kr. »mznrechncn. *— LWsterreichisch-ungarische Zollconserenz. I» diesen Tagen solle» die Delegieren der österreichisch-ungarischen Zollconfcrcnz i» Wien zusammenirete», um de» Text der Vollzugs- und Turch- sührungsbestimmungen z» den am 1. Februar ins Lebe» tretenden neue» Handelsverträgen zu berathen und scstzustellen. Diese Durch führungsbestimmungen bilden eine ttnifasscude Arbeit und haben vor Allem den Zweck, die mit der praktischen Tnrchsührung der neuen Zollgcsctze betraute» Lrgane zu instruireii. Tst Vorschriften ivcrden demgemäß nicht nur die durch die neuen Verträge in Kraft tretenden Zollbestimmuiigkn enthalte», sonder» auch bezüglich des Grenz. Verkehres, der Veterinär Verordnung und der Marken- und Marken schütz Convention die Zollorgane in den Stand setzen, ihres An»»« nach den »eue» gesetzlichen Vorschriften zu walten. Tie Zollämter dursten bereits i» de» letzten Tagen dieses Monats in den Besitz dieser Vollzugsvorichristen gelangen. *— Qejlerreichische Renten. Die stetig fortschreitende Confolidirung der österreichisch-ungarischen Staatssinanzen und die finkende Tendenz de« Zinsfußes bewirken es, daß die Nachfrage nach den österreichisch-ungarischen Rente» allgemein und dringender bervortritt. Das Capital wendct sich mit Vorliebe nach de» trübe» Erfahrungen, die eS in den letzten Jahren mit exotischen Staatssonds machen mußte, seine Ausmcrkianikcit den öster reichisch ungarischen Rente» in lebhafterer Weist als je zu. In der letzten Zeit hat die Bewegung in Len bezeichnet«» Papieren »och Lilien verstärkten Anstoß erhalle» durch de» außerordentlich günstige» Staatsrechnungsabschluß pro 1830 und Lurch die Herab setzung des Vankdisconts. Tie Mai-Rente erreichte den höchste» CourS, den sie überhaupt je eingenommen hat. Die intensive Auf- wartsbcwegung der Mai-Rente in den jüngsten Tagen ist um so bemerkenswerttier, als sich dieselbe ungeachtet von Verlausen sür die StoatsvcrwalUtng vollzogen hat. Trotz aller Dementi bestätigt sich M-irenIe Testerr. Holdrenle Ungar. Goldrcrne Qe'lerr. Notenrenre Emissionscours . — 70,80 89,05 91,08 Ende 1887 . . . 75,85 106 96,10 89,65 . 1888. . . 82,85 110,10 102,30 97,80 - 1889. . . 85,85 108,15 101,10 101,15 - 1830. . . 30,10 106,35 102,95 102,15 am 11. Jan. 1892 93,90 110,35 107,20 103,10 -s- gegen 1887 18,05 4,95 11,10 13,45 nämlich die Meldung, daß der Finanzminister einen allerdings nicht wesentlichen, immerhin aber mehrere Millionen umfassenden Beim., der Tilgungsrenle sür das abgelauseue Jahr commissionsweise da: begeben lay'en. Welch enorme Summen das Capital an den vstn reichische» und ungarischen StaatSwerthen verdient hat, mag das nachfolgende kleine Tableau der an der Wiener Börse notirten Courje veranschaulichen: Ungar. 89.0»i 79.7«) Sszlü 98.3«1 100,05 10230 22,10 _ .. „ größere: und demgemäß auch die Differenz gegen den Emijsionscours Icn höhere ist, hängt einfach mit der Conversionsperspectivc Ließ: Rententitres zusammen. HandelsbZiehungen zwischen Frankreich und der Schweiz. Am 31. d. M. lausen die von Frankreich gekündic Handelsverträge ab und mit nicht geringem Interesse siebt der Gestaltung der handelspolitischen Beziehungen zwischen Frankrei: und den Staate», denen von Seite der französischen Repul: die Handelsverträge gekündigt wurden, entgegen. Man hat n:.i vieler Emphase verkündet, daß Frankreich mit Schweden uv? Griechenland zu einer Verständigung über diese Beziehungen st: die nächste Zukunft gelaugt sei. Tas ist ein sehr geringer Erst:; des neuen sranzöjischen Zollregimes und auch dieser schrumpft z>: amiiien, wenn man ihm die noch offenen Bertrauenssragc:, gegenüber stellt. Zn Len wichtigeren derselben gehört aber die Fro: der Handelsbeziehungen zu der Schweiz. Tie Lösung dieser Fra. steht nichts weniger als verheißungsvoll. Tie „N. Züricher Z:z widmet dieser Frage einen bcachtenswcrthen Artikel, der auch (ur du »icht bctheiligten Kreise von Interesse ist. Tas Blatt warnt davor, tas. die Schweiz etwa die Verbietung des sranzösijchen Minimaltarifes iur d Tauer einiger Monate annchme, in der Voraussetzung, daß wahren? dieser Zeit dicVertragsverhandlungc» zu Ende geführt werde», undiiv:, der Bedingung, Laß die Schweiz Frankreich die Lcslerrcich, Tculiä land und Italien eingeräumte» Zollsätze zugeslehc. Ter sranzosiii! Minimaltaris sei selbst für ein Provisorium unter keinen Ilmslanb. annehnibar und wenn Frankreich de» einzig möglichen Beweis scivc sreundschastlichen Gesinnungen, nämlich die Verlängerung des jetzige, Handelsvertrages, zu leisten sich weigert, so sei cs besser, «r setze seinen Maximaltaris am 1. Februar in Kraft, damit t Schweiz ihre Thvre sür französische Producte schließe. Es sn an der Zeit, daß die Schweiz mit allen Kräften ihre Jntc: essen gegenüber Frankreich vertrete. Nach drei oder sechs Moiial.v wurde die Schweiz genau aus dem gleiche» Staudpuncte sicln: wie heute, und nichts als Zeitvergeudung Las Ergebniß einer halbe Thal sein. Zeit gewonnen, 'Alles gewonnen, sagen sich die Regen:-:. Frankreichs, und die Schweiz könne vielleicht nachher jagen: Zc : verloren, 'Alles verloren Eine solche Sprache läßt kaum 3:1 Entgegenkommen der Schweiz erwarte» und da die sranzösiß Regierung vorläufig in de» Kammeru kaum eine Ermüßigung t>: Minimaltarises gegenüber der Schweiz oder irgend einem ande:, Staate diirchzusctzcn die 'Autorität haben dürste, jo ist der Au-sbre. eines Zollkrieges zwischen den beiden Republiken nicht unmögliä 1>.1! lick. Paris, >2. Januar. Ter Bankier Cottet, Praiidc:» der Schutzcoininission, der Inhaber von portugiesisch»: Eisenbahn-Obligationen, hat das folgende Telegramm vo:i dem Vertreter des Cvinitös in Lissabon erhalten, »ach welchem ei:- Verfolgung des allen Vcrwaltungsratbes stattfindcn soll. Ter a::: Toiinerstag ernannten Commission der Actionaire wurde der Pls : zur Ernennung einer Controlcoinmission vorgelegt, welche beaus»?:: werde» soll: I) sich zu versichern, daß gewissen Gläubigern zu::: Nachthcil anderer keine Zahlungen geleistet worden sind; 2) die alt»:, Rechnungen zu prüfen und eine» Vergleich vorzubereiten. Tic Commission soll zusammengesetzt sein ans einem Actionair, zir-i Gläubigcr» der schwebenden Schuld und s> »s Lbligationsinhabc: Diese Inhaber von Obligationen solle» von den Eniijsionshäuscr, und von Lein Schutzcomitö, von der Tar-nstädtcr Bank und tc: Firma Mendelssohn in Berlin ernannt werden. Dieser Vorsä«!:., wurde unter dem Vorwand zurückgcwieseu, daß er nicht legal Tic Veriammluiig har sich bis aus Weiteres vertagt. IVTIi. Paris, 12. Januar. 'Nach Meldungen aus Liga!'?:: stieg das Goldagio aus die Nachricht von der Demission t-s portugiesischen FinanzmiuisterS von 18 aus 22 Procent. Ku pser-Industrie. Nach einer Pariser Tepeiche dcr „Frkf. Ztg." verlautet, daß das geplante Cartcl dcr Kupscrminc i an dem Widerstünde dcr amerikanischen Minen scheitern wild Tie Anakonda-Mine beabsichtigt, ihre Production bedeutend : erweitern. ^— S uezcanal - Gescllschast. Tas Unternehmen erzicü? im Jahre 1831 ein Mehr von 16,11 Mill. Francs gegenüber dc Voriabre. Tie voraussichtliche Dividende iür die Actic» wird eui 102 Frcs. veranschlagt gegen 32,G» Frcs. Brutto in 18!«0. *— Tie norwegischen Torsch- und Hcringssischereien haben im Jahre 1891 in Menge eine geringere Ausbeute als t»e durchschnittliche geliefert. Tagegen wird der Geldwert!» für ge trocknete Fische und Klippfische für >831 voraussichtlich etwas greücr werden als in jedem dcr nächst vorausgehcnden süns Jahre, wäkrc::d er sich sür gesalzene Heringe und die übrigen Fischproducte cm«: wie in einem mittelgute» Jahre stellt. Tic Gesammtaussudr « getrocknete Fische und Klippfische hat in 1891 ca. 58 OM 000 !- «gegen durchschnittlich «Pt070 000 llix in 1886—90) und für salzen« Heringe ca. 750 000 1,1 »gegen 951 000 kl in 1886-3 betragen, der Anssnhrwertd dagegen bezw. 25000000 Kr. n: 3 300000 Kr. gegen durchschnittlich in 1886—90 21 060000 und 103G>000 Kr.«. Ter Gcsammtwertli aller norwegischen Fi«^ waaren wird in 1831 aus ca. 1501»0 000 Kr. veranschlagt >gc,> durchschnittlich 42,3 Millionen Kronen für die nächst vorhergehend fünf Jahre«. *— Ueber die von der bulgarischen Regierung vo: bereiteten Ausstellungen werden neuerdings in einigen Blan dst verschiedensten unrichtige» Meldungen verbreitet, ». Ä. die, 1 es sich dabei um internationale 'Ausstellungen handle. Das durchaus nicht der Fall. Beide Ausstellungen sind Lande aussteUiinge» sür Landwirthschast und Industrie, bei welche» - Betheiljgung des Auslandes auf Maschinen und Geratfte beschrai ist, aus diesem Gebiete aber dringend gewünscht wird. Tie er« dieser Ausstellungen soll in Philtppvpel, die zweite in Rnü'cl sialtfindcn und nicht uingekehrt. Tie Frist zur 'Anmeldung snr l Pkülivvopeler Ausstellung ist mit dem 12. Januar 1832 abgclciui- AlS Eröffnungstag ist sür dieselbe dcr 2. 11. August 1892 seügeic« *— Egvptische Staatsschuld. Nach dein letzten An.'»- der Staalsschuldencassc belaufen sich die Einnahmen dcr uniiuir« Schuld vom 26. October bis Ende Tecember insgesamt»! e 1 136 117 egypt. Pid. gegen 1 369 875 cgypt. Psd. im gleichen Z> raum des Vorjahrs. Dazu kommen noch 282 750 cgypt. Psd Ic" 2G1250 egypt. Psd.) Eingänge für die privilegirtc Schuld « 15. October, 30 187 cgypt Psd. »wie 1830) als zwei Monatsro: des Finanzniinisteriuins sür die 4'-proc.'Anleihe und 52 st.«o e.;n: Pfund «1830 52 871 cgypt. Psd.) Zinsertrag aus Len Cavita anlagcn dcr Slaalsschuldencasse, zusammen 2 387 816 cgypt. P (>830 2 »716 376 egypt. Psd.). Von diesem Betrage sind 125.::« egypt. Psd. als Rückstellung sür die I832cr Rechnung in Abzug bringen. Im Vorjakre waren außer diesem Betrage noch iv- 5I0 0»10 egypt. Psd. für vorzeitig gezahlte Tabakzölle z»riickg-n> worden. Demgemäß waren nach 1 rovisorischer Ausstellung >- 31. Tecember 1831 l 133 332 egnpt. Pid. zur Verfügung der Ca« gegen 882162 cgypt. Pid bei Schluß des Vorjahres Am 15. Felm: wird der Coupon der gara»t:rlen Anleihe mit 157 ,'stO s:, am >5 Ap: derjenige der privilegirten Anleihe mit 51150») L und am l. A( derjenige der unificirten Anleihe mit 1 119 763 T fällig. Nrw-Aork, 1. Januar. Zollangklegenheitcn in de Vereinigten Staaten. Folgende Enttcheidunge» in Zo angelcgeiiheilen sind kürzlich seitens des Finanzminister»», a gegeben worden: Filtrir-Tuch, wenn zur Herstellung von Rabe:: zucker bestimmt, ist zu zollfreier Einsuhr berechtigt. — Alle 1 awerikanifchen Fahrzeugen, sowie in ausländischen Tamp'ern eigenem Gebrauch importirten Kohlen dürfen an Bord v-: bleiben, ohne Rücksicht daraus, ob die Quantität den Bedarf d . betreffenden Fahrzeuge übersteigt. — In den Vereinigten Staat aus importirtem schwarzen Blech hergestellles Weißblech 1» c Bestimmungen des neuen Tarisgcjetzes zufolge als cinbeinii«.: Product zu betrachten, d. b. gerade so, als 00 kein auslandiiä Material bei der Fabrikation verwendet worden wäre. - Löwen- zabn-Wurzel darf als unter die Rubrik „Wurzeln" rnt'allcns zollfrei eingesührt werden Bisher mußte der genannte Artikel a Substitut >ur Kaffee zur Rote von 2 a per Pjund verzollt werde».
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