über Magdeburg, Berg Stolpen, Neustadt nach Schluckenau (Böhmen). Sie wurde von der alten Straße Pirna—Lohmen—Bischofswerda—Bautzen in der Nähe des jetzigen Friedhofes gekreuzt. In alten Urkunden oder Abschriften davon wird der Berg gewöhnlich „Stolpen" oder „der Stolpen" genannt. Wie kam er zu seinem Namen? Verschiedene Heimatforscher leiten den Namen vom slaw. stowp = Säule oder Stufe bzw. stolpno = Säulenort ab. Der Name ging später sowohl auf die Burg, als auch ab etwa 1500 auf den Ort über. Eine treffendere Bezeichnung des Berges, der ganz aus Basaltsäulen gebildet ist, konnte kaum gewählt werden. Nach der bereits erwähnten Besitzergreifung der Burg Stolpen durch die Meißner Bischöfe erfolgte der weitere Auf- und Ausbau, um von hier aus einerseits die Slawen unterdrücken, andererseits die angesiedelten Deutschen aus dem Franken- und Thüringer Lande schützen zu können. Gleichzeitig be deutete Stolpen als personeller Besitz der Bischöfe eine Vermehrung ihrer Haus macht in der Lausitz gegen Böhmen. In mühevoller, schwerer Arbeit wuchsen unter Zwang aus den fleißigen Händen der Handwerker die gewaltigen Schloßmauern in die Höhe, erhoben sich die großen Bauten des Korn- und Bischofshauses und die massiven Türme. Um die starke Macht der hier residierenden Bischöfe in ihre Grenzen zurück zuweisen, mußte schon 1405 der Papst Innocenz VII. auf Ansuchen des Mark grafen Wilhelm anordnen, daß das hier tagende geistliche Gericht nach Meißen verlegt wurde. Uber die bauliche Entwicklung der Burg Stolpen von 1218 bis 1437 ist wenig bekannt. Erst von dieser Zeit ab liegen genauere Angaben vor. 340 Jahre lang blieben die Bischöfe die Herren von Stolpen. Kurfürst August war die Enklave von bischöflichen Besitzungen in seinem Kur- fürstentume schon längst ein Dorn im Auge. Einen willkommenen Anlaß zur Lösung dieser Frage bot ihm die aus Testaments-Streitigkeiten entstandene Carlowitzische Fehde, auch „Saukrieg" genannt, zwischen Hans von Carlowitz und dem Meißner Bischof Johann IX. von Haugwitz. Nachdem die Stolpner