ESCHICHTE DER BURG Die hiesige Landschaft war um das Jahr 1000 Grenzgebiet des Slawengaues Milska. Das ist der Teil, den die heutige Oberlausitz umfaßt, über die älteste Geschichte der Burg Stolpen gibt es keine Nachrichten. Sicherlich entstand sie mit der deutschen Besiedelung, die im 12. Jahrhundert hier einsetzte, nachdem im 10. Jahrhundert diese Gebiete erstmalig von deut schen Rittern erobert wurden. Die Aufzeichnung und Erwähnung Stolpens aus dem Jahre 1121 ist quellen mäßig nicht ganz gesichert. Sowohl in der Chronica Boemorum des Cosmas von Prag, als auch in der böhmischen Chronik Hagecius wird berichtet, daß innerhalb der böhmischen Grenzen auf einem steilen Berge unweit des Dorfes Bela (Bühlau) eine Burg (wahrscheinlich Holzburg) gestanden hat. Diese Be richte bezieht man mit großer Wahrscheinlichkeit auf Stolpen. Auf historisch gesichertem Boden stehen wir 1218. In diesem Jahre verkauft (laut einer Urkunde aus dem Jahre 1222 des Bischofs Bruno II. von Meißen) ein Ritter Moyko de Stulpen Teile seines Besitzes dem Capitel zu Meißen. Um diese Zeit hat Bischof Bruno II. die Burg und den Ort Jochern (Jokrim) von dem wendischen Ritter hohen Adels Moyko de Stulpen um 168 Mark Silbers käuflich erworben. Nach der alten Oberlausitzer Grenzurkunde von 1241, wonach 1223 eine Grenz festsetzung zwischen den böhmischen und meißnischen Gebieten erfolgte, bil dete Stolpen mit seinem Zubehör den südwestlichen Teil des bischöflich-meiß nischen Burgwardes Göda. Es gehörte also mit diesem zum alten Gaue Milska, der Oberlausitz. Stolpen lag an der Kreuzung zweier wichtiger Straßen. Die „Salzstraße" (Halle- sches Geleise, später auch böhmische Glasstraße genannt) führte von Halle