Auch die Flora der vielen Teiche, Tümpel und feuchten Wie sen lohnt dem Kenner die Mühe eines Spazierganges. Da findet er die im Mai leuchtend weiß blühende Sumpfwasserfeder (Hnt- tonia palustris), die gelben Blüten der Wasserschwertlilic (Iris pseudacorus), das tiefe Purpur des Sumpfblutauges (Comururri palustre) und als besondere Überraschung das stumpfe Blau der Enzianblüte. Es ist der Lungenenzian (Gentiana pneumonanthe), der als Seltenheit unter besonderem Schutz steht. Am Ufergebüsch, das oft aus dem strauchigen Faulbaum (Rhamnus frangula) gebildet wird, rankt der Bittersüße Nacht schatten (Solanum dulcamara), eine giftige Pflanze, die besonders im Herbst durch ihre scharlachroten, länglichen Beeren auffällt. Nicht zu übersehen ist im Flachwasser das Spitze Pfeilkraut (Sagittaria sagiltifolia), das ein Schulbeispiel für die weitgehende Anpassung der Wasserpflanze an die Umwelt darstellt. Im Schilf gürtel versteckt sich der Echte Kalmus (Acorus calamus), eine beliebte Droge gegen Magenerkrankungen, und im flachen Wasser treffen wir noch die giftige Sumpfschlangenwurz (Calla palustris), die im Sommer durch das rcinweiße Hüllblatt und im Herbst durch die korallenroten Früchte gleichermaßen auffällt. Von den die tieferen Gewässer bewohnenden Pflanzen trifft man häufiger die Weiße (Nympbaea alba), seltener die Gelbe Teichrose oder Mummcl (Nuphar) (Mühlteich bei Schöna) und auch eine der seltensten Pflanzen Mitteldeutschlands, die Wasser nuß (Trapa natans), kann man z. B. auf dem Dammühlenteich schwimmen sehen. Besonders interessante Studienobjekte sind die „fleischfressen den“ Pflanzen-. So gibt es am Brückenteich bei Schmannewitz den Großen Wasserschlauch (Utricularia vulgaris), der mit seinen Fangblasen kleinste Wassectierchen verdaut; allerdings fällt er nur auf, wenn er seine dottergelben Blüten über das Wasser erhebt. Häufiger und auch bekannter ist der Rundblättrige Sonnentau (Drosera rotundifolia), der, auf saure -Böden ange wiesen, seinen Stickstoffbedarf aus tierischem Eiweiß deckt.