solche, in denen sie ein dichter, verfilzter Urwald war. Nach dem Abschmelzen des Inlandeises (vor etwa 20 000 Jahren) dauerte es noch sehr lange, bis sich die ersten Flechten und Moose wieder ansiedelten. Jahrtausende herrschten in unserem Gebiet reine Tundraverhältnisse. Die ersten Bäume, die wieder Fuß faßten, waren vor ungefähr 10 000 Jahren die anspruchslose Birke, die Kiefer und die Weide. Bald danach stellten sich auch Linde, Ulme, Eiche und Hasel ein, und vor etwa 7000 Jahren war unser gesamtes Gebiet von Eichenmischwäldern bedeckt. Immer mehr stieg währenddessen die Durchschnittstemperatur an. und vor etwa 3500-4000 Jahren wurden die günstigsten Klimaverhält nisse der gesamten Nacheiszeit einschließlich der Gegenwart er reicht (Klimaoptimum). Es war durchschnittlich wärmer als heute, die Niederschläge fielen spärlicher, so daß sogar die Moore aus trockneten und vererdeten. In dieser Zeit, die als Subboreal bezeichnet wird, wanderte auch die Buche ein. Außer geringfügigen Änderungen, wie etwa stellenwcisem Auftreten der Tanne, blieb der Laubmischwald bis ins frühe Mittelalter hinein erhalten. Aus dieser Zeit geben uns eine An zahl Ortsnamen, die damals entstanden sein müssen, Hinweise auf die Waldzusammensetzüng; es war die Zeit, in der der Mensch erstmalig größere Flächen der Heide für feste Wohn- plätze in Anspruch nahm. So werden die slawischen Namen Bockwitz mit Buchheim und Weßnig mit Ulmenbusch gedeutet. Auch alte Flurnamen geben Hinweise auf vermutete frühere Be stände: Jeßnitz = Erlenbusch, Koitzsch = Fichticht, Bucha = Buchenwald. Freilich wurden die Namen oft gerade nach selten vorkommenden Bäumen gewählt, so daß sie uns nicht unbedingt ein wahres Bild vermitteln müssen; paläobiologische Forschungen (Pollcnanalyse) jedoch haben im großen und ganzen zu gleichen Ergebnissen geführt. Auch die ersten schriftlichen Nachrichten über den Wald, die aus dem 16. Jahrhundert stammen, weisen noch die eindeutige Überlegenheit des Laubholzes aus. Dabei handelt es sich um