transportiert wurde. Wie alle mittelalterlichen Straßen mied sic die Täler. Nach etwa 2,5 Kilometern tritt dieser historische Weg in Lampertswalde ein, das schon wegen seiner interessanten Anlage den Besuch wert ist. Denn es sind hier zwei Siedlungsfonnen, das „Dörfchen“, ein wahrscheinlich aus einem kleinen slawischen Haufendorf hervorgegangene Gutswciler, und das fränkische Waldhufendorf, im Laufe der Zeit zu einem Dorf zusammen gewachsen. Diese beiden Dorfteile bestanden lange Zeit, durch eine Sicd- lungslücke getrennt, nebeneinander, wobei das Dörfchen stets den Vorrang hatte. Dies drückte sich auch dahin aus, daß sich dort der Hof des Rittergutes befand und daß dort 1690-1700 das Schloß im Teich erbaut wurde, eine regelrechte Wasserburg, von der heute leider nur noch die Grundmauern vorhanden sind. Das Schloß ist 1947 abgerissen worden, die großen Sandstcin- quadern wurden als Fundamente für die Ncubauernstcllen ver wendet. Für die Freunde alter Bauten lohnt cs sich trotzdem, die Anlage zu betrachten, denn etliche Stallungen sowie das Eingangs- und Verwaltungsgebäude stehen noch in ihrer ursprüng lichen Form. Auch ein Blick in den Gasthof „Zum Adler“ ist zu empfehlen, ist er doch noch älter als das Schloß. In seiner Stube haben schon die Salzkutscher ihre' Nächte zugebracht! Die Inneneinrichtung stammt aus der Zeit der napoleonischen Fremdherrschaft; damals empfing auch die Säule, die das Gebälk trägt, ihre Schmisse und Kratzer. Die Lücke zwischen den zwei Dorfteilcn wurde erst im 18. Jahrhundert geschlossen; ebenfalls entstand als Kolonie der Rittergutsarbeiter die sogenannte Gasse (der Ortsteil in Richtung Sörnewitz). Für den Pflanzcnfreund sei noch verraten, daß er nahe Lampertswalde, im sogenannten Radcland, den einzigen erhalten gebliebenen Auwald dieser Gegend besichtigen kann; er steht unter Naturschutz.