Ein Vermächtnis Luthers Von Albert Pf autsch Kennst Du die Stadt in Mansfelds Gauen, Der Deutschlands größter Sohn entsproß? Kennst Du den Turm, den altersgrauen, Einst Hochwacht überm Grafenschloß? Dort ragt im dunklen Purpurkleide Ein Bau, von lichtem Grün umhegt, Der an der Stirn ein Krongeschmeide, Den stolzen Namen Luther trägt. In seiner Heimat sollt’ er enden, So war’s bestimmt in Gottes Rat; Und hier mit nimmermüden Händen Streut’ er noch eine Friedenssaat. Und unsere Schule kam zum Leben In edler Wissenschaft und Zucht; Von seinem Segenshauch umgeben, Wuchs seines Daseins letzte Frucht. Der einer Welt, vom Wahn umnachtet, Aus Finsternis die Wege wies, Sein Volk, im Irrtum schier verschmachtet, Vom frischen Borne schöpfen ließ. Aufs neu die Donarseiche fällte, Die trutzig wuchs im deutschen Hag, Und auf die Trümmer leuchtend stellte Das Kleinod, das im Staube lag.