schießen. Ferner hatte er öas Festblatt zum fünfzigjährigen Dienstjubiläum öes Akaöemieüirektors Schaöow zu schaffe»/ für einen so jungen Künstler sicher eine Auszeichnung/ leiöer wuröe es aber eine seiner schwächeren Arbeiten. Um so bester gelang ihm öie Karte für öie Lrinnerungs- feier/ öie öie ehemaligen freiwilligm Jäger in potsöam fünfunözwanzig Jahre nach öem Erscheinen öes Aufrufs ,An mein Volk^ veranstalteten. Von Leben unö Bewegung ist öie Gruppe öer atten Kameraüen in Uniform unö Zivil erfM/ öie sich zum festlichen Mahle vereinigt habe»/ überaus geistvoll sinö in öer Umrahmung in kleinen Szenen öas Erwachen unö öer Befreiungs kampf öes preußischen Volkes umschrieben. Die Reihe öer Menzelschen Festkarten aus öieser Jett schließt öie in Holzschnitt ausgeführte LLnlaöung zu einem ritterschaftlichen Balle in Magöeburg. Höchstens konnte man wegen ihres Zweckes öie hier wieöergegebene JagÜeinlaöung noch in Liefe Gruppe rechnen/ sie ist aber sehr wahrscheinlich nicht für einen bestimmten Jagü- herrn/ sonüem für eimn Verleger zu Verkaufszwecken gefertigt woröen. Ich hatte ste für ein Glanzstück öer Gebrauchsgraphik/ ja/ öer Griffelkunst Menzels überhaupt. Auch ihm finö nicht oft Kompositionen geglückt/ öie so fabelhast schmissig/ so lebensprühenö unö so köstlich reich in öer Lrfinöung sinö wie öies kleine Blättchen. Für seine Verleger Sachse unö Lüöeritz fertigte Menzel Briefköpfe/ für öie Papierlnöustrie ein paar Glückwunschkarlen/ für öen humorvollen Weinwirt Louis Drucker/ eine sehr bekannte persönlichkett öes vormärzlichen Berlin/ öie Um rahmung für ein zu Reklamezwecken benutztes Porträt. Diese Umrahmung bilöete öann öas Vorbilö für öie von anörer Hanö gezeichnete Speisekarte Druckers. A ls Hauptstücke öer Menzelschen Gebrauchsgraphik öer öreißiger Jahre kennzeichnen sich schon rein äußerlich öurch ihre Größe vier Formulare zu Urkunöen. Da ist öer Mitglieöschein öes potsöamer Kunstvereins/ öeffen Vorsitzenüer/ öer Regimentsarzt Dr. puhlmann/ Üamals Gönner, später intimer Freunö Menzels, ihm öiesen Auftrag ver schafft hatte. Sehr möglich, öaß öie reizenöe humorvolle Besuchskarte, öie Menzel für ihn lithographierte, öen Dank für öiese Föröerung üarstellte. Ieöenfalls hatte Puhlmann sein Vertrauen zu öem jungen Künstler nicht zu bereuen/ öurch öie von Menzel als ,Ranöver- zierung, bezeichneten Darstellungen, öie Sie Unterstützung öer Künstler öurch Ankauf unö Verlosung ihrer Vilöer glorifizieren, ist öer potsöamer Kunstverein zu einer kunsthistorischen Berühmtheit gelangt, auf öie er sonst kaum Anspruch gehabt hätte. Auch öie löblichen Innungen öer Zimmerer unö Maurer in Berlin sinö öaöurch in öie Kunstgeschichte gekommen. Laß sie Menzel öie Anfertigung ihrer ,Kunöschaften^ übertrugen. Ls müssen öamals kunstsinnige Leute in öen Innungsvorstänöen gesessen haben, sonst würöen vor allem Sie Zimmerleute nicht schon E4 einem neunzehnjährigen, noch öurch keine Arbeit größeren Formats bezeugten Anfänger ein für öie Repräsentation öer Innung so wichttges Blatt ln Auftrag gegeben haben. Erschöpfte sich öle Aufgabe öer Kunöschaften öoch nicht Sarin, als Zeugnis für öie wanöernöen Hanöwerksburschen zu öienen, sonöern nach Veenöigung öer Wanöerschaft sollten sie unter Glas unö Rahmen öas Wohnzimmer schmücken. Daher sinö öie älteren Kunöschaften auch in ihren besten Vertretern reine Veöuten. Menzel hat sich Somit nicht begnügt. Er hat auch hier viel mehr, als nötig war unö verlangt wuröe, geliefert, hat öen kleinen Ansichten von Berliner Bauten nicht nur öie öem Zeitgeschmack entsprechenöen, hauptsächlich öurch Neureuther