ich darf daher wohl ein Urteil über den Wert der verschiedenen wissenschaftlichen Untersuchungen, Methoden und Ergeb nisse für den Reklameausübenden aussprechen. Wir wollen uns in dieser Arbeit auf die Untersuchung der geschäftlichen Reklame, auf die Werbung des Kaufmanns und des Industriellen beschränken und dabei besonders diejenigen Wirkungen der Reklamemittel, welche durch das Auge unserer Psyche vermittelt werden, in Betracht ziehen, während die geschäftlichen Werbemittel, die sich des Gehörs, des Geruchs, des Tastsinns usw. bedienen, als minder wichtig hier nicht berücksichtigt werden sollen. Um eine gute Übersicht zu geben, ist es meine Absicht gewesen, meine Darlegungen in ein klares System zu bringen. Dadurch ist es notwendig geworden, Bewußtseinsvorgänge in einer bestimmten Reihenfolge hintereinander zu behandeln, welche tatsächlich innig Zusammenhängen und im Wechsel spiel auftreten; es darf nicht übersehen werden, daß stets ein Komplex von Bewußtseinsvorgängen und -zuständen vor handen ist, so daß sie z. T. miteinander, nicht hintereinander in Wirkung sind. Ferner haben es die systematischen Be trachtungen der psychischen Wirkungen der Reklame mit sich gebracht, daß ein und dieselbe Arbeit von verschiedenen Gesichtspunkten aus wiederholt erwähnt werden mußte, je nach den Bewußtseinsvorgängen, die dabei in Betracht kommen. Die Übersichtlichkeit der zusammenfassenden Dar stellung der Bewußtseinswirkungen dürfte hierdurch jeden falls gewonnen haben. Ich erfülle an dieser Stelle gern die angenehme Pflicht, Herrn Professor Dr. Marbe, Leiter des Psychologischen Insti tutes der Universität Würzburg, und Herrn Dr. Bauch, Assi stenten daselbst, meinen aufrichtigen Dank für ihr reges Interesse an meiner Arbeit und die reichen Anregungen, durch die sie sie gefördert und zur Klärung bisher verschwom mener Begriffe beigetragen haben, auszusprechen. Möge diese Arbeit beitragen zur segenspendenden Weiterentwicklung der psychologischen Wissenschaft. Würzburg, im Oktober 1923. Dr. Theodor König.