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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 02.02.1892
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1892-02-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18920202020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1892020202
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1892020202
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
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- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1892
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742 Berlin statt Zahlreiche Kränze von allen Teilen, ein be sonders scboncr Kran; vom Enllnsministcriuin gewidmet, zeigten die Tbeilnabme, welche rer iiiicrwartetc Tob hervor- gerufen. Tie nationallileralen Mitglieder des Landtage» und Reichstages waren fast vollzählig, die Mitglieder der übrigen Parteien sehr zahlreich vertreten Bon den Ministern deinerkte man Herr» v. Bötticher und v. Zedlitz. * Tie „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" schreibt: „Zweifeln gegenüber, welche entstanden sind, ob den Lehrern der Borschulen höherer Lchranstaltcu in Preußen l ei der jeyt allgemein stattfintcnden Aufbesserung der äußeren Lage der Lebrer nicht ebenfalls eine Aussicht auf Hebung ibrer Bcrhältnisse sich eröffne, darf daraus hingewiesen werden, daß augenblicklich zwischen dem Cultns und dem Finanzministerium Verhandlungen schweben, welche dahin zu führen versprechen, daß auch die Wünsche der Bor- schullehrer, soweit zur Zeit möglich, befriedigt werden. In Berlin spceiell würde man eö in den be treffenden Interessentenkreisen schon al« einen wesentlichen Fortschritt betrachten, wenn das System der DicnstalterS- znlagen auch für die Gehaltsverbältnisse der Vorschullchrer zur Grundlage genommen werden mochte. Wie wir zuver lässig vernehmen, ist hierauf mit Sicherheit zu rechnen, vcrmnthlich wird ein Anfstcigen im Gehalt von vier zu vier Iabren stattfinden." * Die Polizei in Berlin hat bei den bei Socialisten vorgenommcnen Haussuchungen nicht nur Bucker und Zeitungen beschlagnalnnt, sondern auch 15»—20 Personen verhaftet, worunter sich nicht nur Arbeiter, sondern auch selbstständige Gewerbtreibende befinden. Aus England an gekommene anarchistische Schriften wurden aus der Post beschlagnahmt. * Rechtsanwalt vr. Sello in Berlin theilt mit, daß die von einem Fachblatt verbreitete Nachricht, er werde in dem bevorstehenden Bochumcr Stempelfälschnngs-Proceß den Geh. Commerzienrath Baare vertheidigen, auf einem vollständigen Irrtkum beruht. Herr vr. Sello giebt „aus Pflicht und Gewissen" die Versicherung, daß eine Anklage gegen den Gcheimratb Baare in dem Stenipelfälschungs-Proccß incmalS in Frage gekommen ist, zumal letzterer bisher niemals verantwortlich vernommen worden sei. Die falsche Nachricht, so rermuthel Herr vr. Sello. sei höchstwahrscheinlich dadurch ent standen, daß er in dem Belcidigungs-Proceß Baare-FuSangel, in dem sich Baare der öffentlichen Anklage der Staats anwaltschaft als Nebenkläger angeschlossen hat, diesen in seiner Eigenschaft als Nebenkläger vertreten wird. Bekanntlich wurden die von Baare wider AuSangel gestellten Straf anträge in dem großen Bockmmer Stcuerproreß von der Verhandlung auSgeschieden bis zur Erledigung des damals, im Monat Juni v. I. bereits anhängig gemachten Stempcl- sälschungSproccsscS. Der Belcidigungsproceß Baare-FuSangel sieht somit noch in sehr weiter Ferne, zumal auch der vorher u erledigende Stenipclsälschungsproeeß noch gute Weile zu >aben scheint, denn bisher ist. wie versichert wird, noch keinem der Angeklagten die Anklageschrift zugegangen. * lieber den Austausch der Ra tificationS urkunden, betreffend den deutsch-österreichischen Handelsver trag, werden folgende Einzelheiten gemeldet: Die Urkunden wurden am Sonnabend Nachmittag in Wien im Palais des Ministeriums dcS Aeußeru zwischen dem Grafen Kalnoky und dem dcntschen Botschafter Prinzen Reich ausgetauscht bezw. unterfertigt. Ter gleiche Vorgang vollzog sich bezüglich des österreichisch - schweizerischen Vertrages zwischen dem Grafen Kalnoky und dem schweizerischen Gesandten Herrn Acpli. Ter deutsch-österreichische Vertrag bildet ein stattliches Heft mit brann-samnitnem Einbände. * Au- Weimar wird n»S geschrieben: Nach den unS anS dem Eisenacher Obcrlande zugchenken Mittheilungen will man in dortigen freisinnigen Kreisen jetzt den ReichS- tagSabgcordneten Harm ein n g ein entschiedenes: ,Zis, ut es. aut neu sisG znrufen, d. h. ihn zum Niederlcgen des Man dat- auffordcrn. Eine desfallsige Agitation ist schon im Gange. Tic ländliche Bevölkerung au der Felda und Ulster will natürlich von der sorialdemokratischen Botcnbcsitzreform nichts wissen und dieser Abscheu wird durch die antisemitische Agitation noch genäbrk. Der Eisenacher Parteileitung kommen diese Vorstöße allerdings sebr ungelegen, da man sehr wobt weiß, daß bei einer Neuwahl auf einen nochmaligen Sieg gar nicht zu hoffen ist. UebrigenS denkt Harmcning nicht an ein Zurückwtichen, zumal er glaubt, in den nächsten drei Jahre» gerade als Abgeordneter eine freisinnig socialistische Zwischenpartci begründen zu lönnen. Es sei hierzu bemerkt, daß auch der Berliner Parleivorstant teincswcgS eine Wabl- p'tobe im Kreise Eisenach hcrbcischnt, weil deren ungünstiger AuSgang nicht ohne Rückwirlnng aus die benachbarten, jetzt freisinnig vertretenen Kreise bleiben würde. * AnS Thüringen wird unS vom l. Februar geschrieben: In Gotha fand gestern eine Sitzung des Lundesaiisschnsses der nattonalltberalen Partei für Thüringen statt, an der auch der Gciieralsecrctair Patzig auS Berlin Theil nahm. — Im nationalen Landesverein in Gotha wird übermorgen Abend der Gymnasial lehrer Vr. Krumbholz aus Eisenach einen Borlraq über die Parteien der Gegenwart Hallen, wobei auch der preußische Volks- schnlgejetzentwurs einer Betrachtung unterzogen werden soll.— Heule Vormittag trat der Speciallaadtag für das Herz »gthnm Gotha zusammen, wobei zunächst des Ableben» de« Geh. RegierungS- ratheS LondrathS a. D. von Wangeoheim, der dem Landtag als Mitglied hervorragende Dienste geleistet, in ehrender Weise gedacht wurde. Au» den der Versammlung zugegangeaen zahlreichen Vor- lagen heben wir folgend« hervor: Gesetzentwurf, betreffend die Ein führung einer Vebändesteuer und Postulat wegen Bewilligung von 15000 zur Bestreitung des Aufwandes der Berantaguug der Gebäudesteuer: Gesetzennvurs, betr. die Abänderung einiger Be stimmungen des BolkSjchutgesetzes (Dauer des Schulbesuchs, Ausbildung der Lehrer u. s. w.), Decret, betreffend lieber- nähme der durch das Bolkrschulwejen veranlaßtea Mehrkosten aus die Staatskasse: Petitionen, betreffend den Bau einer Eisenbahn Mühlhausen-Schlotheim-Ebelebea und den Bau einer Eisenbahn von Walkershausen nach Tabarz. Bor Schluß der Sitzung erläuterte der Staatsminister Strenge noch die beiden auf di« Gebäude- sleuer Bezug habenden Gesetzentwürfe und bezeichnet« dieselben als präjudicirlich für weitere Steuervortagen. Dir Reform der dtrecten Steuer lasse sich nicht mehr ausschieben, sie sei auch für unsere Landwirthschast nothwendig. ES handele sich auch um eine richtige Bertheilung der Gemeindesteuer. * Der Pfarrer Tbümmel zu Remscheid wird sich dem nächst vor der Strafkammer zu Bochum wegen Verhöhnung des heiligen Rockes zu Trier auf Grund des tz. 186 des Straf-Gescybuches zu verantworten baden. Rechtsanwalt vr. Sello (Berlin) wird den Angeklagten vertheidigen. * AuS Württemberg wird der „Kölnischen Zeitung" geschrieben: Die Erregung über die neuesten Vorgänge im preußischen Landtag ist m ganz Württemberg im steten Steigen begriffen. „Merkur" und alle nichtklcrikalen Organe sprechen offen aus, daß die verhängnißvolle Verwechselung, die dem preußischen CulluSminister mit den Begriffen Religion und Eonfcssion widerfahren ist, die schlimmsten Befürch tungen wachruft. Man fragt sich, warum soll nur der im Besitz der Himmelstochtcr Religion sein, der dem Zed- litz'schen Schulgesetz-Ideal zujauchzt, und mit ganz elemen tarer Gewalt Wersen die Wogen der Erregung, welche die liberalen Elemente des Nordens ergriffen haben, ikre zitternden Schwingungen bis in unsere Gemülher. Im Hoflhcatcr zu Stuttgart wurde am Freilag Abend „Don Earlos" gegeben. Bei den Worten: „Sire, geben Sie Gedankenfreiheit", durchbrauste stürmischer Beifall das HauS, der Herrn von Caprivi hätte zeigen können, daß er in dem Lande, in welchem ein Bischer gerungen und ein Strauß gewirkt hat, durch seine Absage an die wahrhafte Duldsamkeit, die in seinen scharfen Angriffen auf den Liberalismus liegt, nicht die Herzen des Volkes erobert hat. Bei uns pochen die Männerorden an die Thore und schon meldet der Unkenruf, daß unser Mini sterium der Bewilligung nur thcilwcife mit einem Nein gegenüber flehe; unser Remsthat und der Neckargau beherbergen eine Menge Dissidenten, denen die EonfessionStheorie des preußischen EultuSininisterS schon gar nicht zu Sinn will, und das ge- sammle schwäbische Biirgcrthnm, das von jeher gern nach seiner Fa>,on selig geworden ist, erhob sich bei der genannten inhaltsschweren Kunde auS Berlin in so urwüchsiger E» rcgniig, daß die preußische Negierung, will sie nicht ihren Erekil in Schwaben aufs Spiet setzen, sich ernstlich besinnen darf, bevor sie einer klenkal-reactionairen Verbindung zu Liebe ei» Gesetz erzwingt, das tic gesammten nationalliberalen und dcutschparteilichcn Elemente Württembergs in die gefährlichste Aufwallung bringen muß. * Die vom „Schwäbischen Merkur" gebrachte Nachricht daß der badische Gesandte v. Brauer demnächst abbcrufcn und zum Minister des Innern ernannt werden solle, bestätigt sich nicht. Als vor Jahresfrist Vr. Turban in Karlruyc wegen vorgerückten Alters von seinem großen Wirkungskreise das Ministerium des Innern abgab, crbiell letzteres in der Person des Staatsraths Eisen lehr einen Vorstand. Die von, badische» Landtage jetzt angenomineiie Vorlage bezweckt nichts Anderes, als deni Herrn Eisenlohr den Rang und das Gehalt eines Ministers zu sichern und damit eine vierte Ministcrstelle zu schaffen. Von Herrn v. Brauer ist dabei nie die Rede gewesen. Er besitzt taS Vertrauen der beider seitigen Regierungen, und da ibin selbst sein Posten zusagt, so gekört die Nachricht von seiner Abberufung in taS Gebiet der Erfindungen. s- >» * Schmcytal ist Sonntag in Wien cingetroffcn und empfing den Besuch dcS MinifterS Grasen Kucnburg; er hat die Besprechungen mir Taaffe wegen des Ausgleichs begonnen. * Die Reichslagsivahlcn in Ungarn gelangen erst am 6. Februar zum Abschlüsse, aber die Zabl der noch zu besetzenden Mandate ist so gering, daß das Wahlergebnis im Allgemeinen sich bcnte schon feststcllen läßt. Die liberale Partei, welche am Schluffe des vorigen Reichstages über 210 Stimmen verfügte, befindet sich bereits jetzt im sicheren Besitze von 223 Mandaten, lind da die noch ausständigen Wahlen ;»>»eist in regirrungssreundlichen Wahlkreisen statl- sintcn, so dürste sie in der früheren Stärke, vielleicht sogar mit einem kleinen Zuwachs, in daS Abgeordnetenhaus zurückkehren; dabei ist allerdings zu bemerken, daß die bei den Wablrn fast gänzlich aufgeriebene Gruppe der Partei losen auS liberalen Dissidenten bestand, welche anläßlich der BerwaltunaSreform au- der Regierungspartei au-getretcn waren, im Allgemeinen aber mit derselben stimmten, ferner daß der letzteren ein namhafter Zuwachs durch dir stebenbürgisch-sächsischen Abgeordneten zu Tbeil geworden ist, welche bisher zum Tbeil in der Opposition standen. Die Apvonyi'sche Nationalpartei, die früher 19 Mitglieder zählte, hat es bisher auf 00 gebracht, die Unabhängigkeits- Partei, die früher 77 Mitglieder umfaßte, hat ihre Mandat ziffer behauptet, die Ugrongruppe, früher 18 Mann stark, nur l-t Mandate erobert. Wird so das frühere Stiininen- verhältniß im neuen Abgeordnetenhaus« fast unverändert bleiben, so tritt, abgesehen von den schon mehrfach bervor- gehobenen Niederlagen einzelner Koryphäen der liberalen Partei, die weitere bedenkliche Erscheinung zu Tage, daß bei den gegenwärtig stattfindenden Wahlen zum ersten Male die ultramontane Partei planmäßig und erfolgreich in die Action cingegriffen hat. Ja man muß sagen, daß der eigent liche und einzige Sieger bei den ungarischen Wahlen der Ultra- mvntanismuS ist. Ter niedere Klerus, dessen Eulturkampf- gelüste anläßlich der WegtaufungSsrage offenkundig geworden sind, hat durch seine Agitation für zahlreiche Eandidatcn den Ausschlag gegeben, nachdem sich dieselben durch schriftlichen Revers verpflichtet hatten, im ultramontanen Geiste zu wirken, und unter diesen von den Klerikalen protegirten Abgeordneten befinden sich nicht nur Eandidaten Apponyi's, sondern auch solche der liberalen Partei. In der Hauptsache freisich ist der Klerus für die Nationalpartei deS Grafen Apvonyi cingetreten, deren nebelhaftes Programm, wie der „Pester Lloyd" con- statirt, auf Alles, was in Ungarn lichtscheu ist, eine mächtige Anziehungskraft auSübt. Der erfolgreiche Vorstoß des UltramontaniSmuS auch in Ungarn, fast dem einzigen Lande Europas, daS bisher keine klerikale Partei gekannt hatte, ist eine Erscheinung, deren Bedeutung über die Grenzen deS St. StephanSreicheS hinausreicht, und cS ist für die Hoff nungen, welche dadurch specicll in gewissen Kreisen der öster reichischen Reichshälfte wachgerufen Worten sind, sehr kenn zeichnend, daß, von den Triumphgcsängea der klerikalen Parteiblälter ganz zu geschweige», daS Organ keS Grafen Taaffe, die Wiener „Presse", in einem den ungarischen Wahlen gewidmeten Leitartikel die ultramontane Strömung in Ungarn als „ohne Zweifel berechtigt" bezeichnet. Der Liberalismus gehl offenbar überall in Europa ernsten Zeiten entgegen. * Das Schiedsgericht in Sachen der die Delagoa- B a i betreffenden Streitfrage trat Montag unter Theilnabme säminllicher Mitglieder zu einer Sitzung in Bern zusammen und stellte endgiltig die Bestimmungen für daS einzuichlagcnde Proceßvcrsahren fest. Die Beschlüsse wurden sofort den Par teien zugestellt. * Der „Teints", das führende Blatt der französischen republikanischen Partei in Frankreich, beurtbeilt den Kamps um die preußische Volksschule folgendermaßen: „DaS Eartcl, jener Eckstein der inner» Politik BiSmarck'S, ist in Stücke gegangen und in die Winde verstreut. . . . Die amt lichen Organe für den Gedankenausdruck deS SouvrrainS und seiner Minister sind nicht mehr die „National-Zeitung" oder die „Kölnische Zeitung", cS scheint jetzt die „Krcuzzeitung" oder selb" die „Germania" zu sein. Das ist zweisclloS ein neuer Zug, der die Physiognomie der politischen Tinge in der Monarchie der Hohenzollern von Grund auS ändert. . . . Aber der Gegensatz der Parteien ist nicht numerisch, er ist durchaus moralisch. Die Regierung kann, wenn sie will, ibr Schulgesetz Lurchbringen, aber dann darf man sich fragen, ob das nicht ein Pyrrhussieg wäre, und eS erhebt sich die in der Politik stets furchtbare Frage: Was dann?" * Die von dein spanischen Botschafter HerzogvonMandaS dem französischen Minister des Auswärtigen Ribot über reichte Note giebt eine geschichtliche Darstellung der sran- ösisch - spanischen Handelsvertrags - Verhand ln, gen und schließt mit dem Wunsche, daß eine Verstän digung zu Stanke kommen möge. Die von dem spanischen Botschafter bei den Verhandlungen beobachtete Haltung wird in Frankreich sehr gewürdigt. * Die Wahl dcS neuen Generals deS Jesuiten ordens wird in Rom im kcutsch-uiiZarischcn oder im süd- amerikanischen Collegium nicht vor September k. I. statt- sinden, da sich tic Jesuiten, so lange ihre Schulen geöffnet sind, nicht zu Provinzialcapitcln zur Ernennung der Wähler deS OrtenSgeiieralS versammeln können. * Ein soeben veröffentlichter Erlaß gestattet den Aus ländern in den polnischen Grenzorten nur einen zwölf- stünvigcn Anfcntbalt; ein weiterer Aufenthalt bedingt einen Erlaubnißschein deS russischen LandrathsamteS. * Die bulgarische Note ,'n der Angelegenheit Chadourne in deni französischen Vertreter Lancl mit- gethcilt worden. Derselbe stattete dem Minister des Aeußneu Grekow einen Besuch ab u»v erklärte den Zwischenfall nun mehr für geschlossen und die Beziehungen wieder ausgenommen. Grekow und Lanel lauschten bei dieser Gelegenheit herzliche Versicherungen aus. " Stainbulow, der bereits das Bett verließ, übernahm wieder die Leitung der Geschäfte Ein Teeret res Fürste» Ferdinand ordnet einen Dankgottesdienst für die Errettung des Minister- an, sowie die Vorlegung eines amtlichen Be richts über die Verwundung an die Sodranjc. * Aus Sofia wird geschrieben: Die Rede, welche Baron von Wangen beim, der Vertreter Deutschlands bier, beim GralnlationSempsange der hiesigen Deutschen Colenie zu Kaiser« Geburtstage hielt, machte nicht allein in den hiesigen Regierungskreisen, sondern auch lim Publicum den vorzüglichsten Eindruck. Man hält die Stelle, worin Herr v. Wangciiheim betonte, daß er sich nicht scheue, eö anszu- spreck'en, daß der Deutsche Kaiser und sein Volk große Sympathien für Bulgarien besitzen, um so mehr für eine hochwichtige politische Aeußeruna, als es bier Jedermann zu gut bekannt ist, mit welcher Vorsicht bisher der diplomatische Vertreter deS Deutschen Reiches Alles ver mieden hat, was als eine Parteinahme für Bulgarien auS- gelegt werten könnte. * Ter Einspruch der Dreibundmächte bei der serbischen Regierung gegen die Umtriebe der bulgarischen Emigration aus serbischem Boden bat doch einen tieferen Eindruck hervorgebracht, als man ursprünglich glaubte an- nehmcn zu dürfen. So wurde der durch die Versänvörung Panitza's sehr bloßgestcllte Rizow, gegen den auch schwerer Verdacht besteht, daß er sich an der Ermordung des Ministers Beltschcw betbeiligt habe, in der Festung Belgrad inlernirt. Er war bekanntlich kürzlich auSgewicsen Worten, kam aber trotzdem zurück, worauf inan ibn sofort in Hast nahm. Ter diplomatische Vertreter Bulgariens verhandelt mit den Be hörden bereits wegen der Auslieferung Nizow's. * Gegenüber dem in Belgrader Telegrammen erhobenen Widerspruche wird von authentischer Seile versichert, daß am Neujahrstage der serbische Minister des Auswärtigen thatfächlich den, diplomatischen Agenten Bulgariens einen Besuch abgestattet und die Glückwünsche des Königs, der Regentschaft und der serbischen Regierung für den Prinzen Ferdinand und die bulgarische Regierung auSgesprocken Hai. Der Minister des Auswärtigen Grekow habe diese Glück wünsche durch den bulgarischen Agenten Dimitroff im Namen des Prinzen Ferdinant und der bulgarischen Re gicrung mit dem Ausdrucke res Tankes erwidert. * Nacb einer in Paris cingeganzencn Meldung des „Reuter'schcn Bureaus" aus Rio de Janeiro hat der Kriegs minister demissionirt und der Marincminister einstweilen das Ressort dcS Kriegs übernommen. * AuS Schansi (China) angekominene Nachrichten melden, daß in Tai-vuan viele Aufrufe zur Ermordung der Fremden an den Mauern angeschlagen worden seien und daß General Veh-tschi Eao einen vollständigen Sieg über die Rebellen erfochten habe. Derselbe sei auf dem Wege nach Tientsin mit einer großen Zahl von Gefangenen. Eine illititairische Verfügung. Berliner Blätter veröffentlichen folgende Verfügung des commankircnten Generals dcS l2. (königl. sächsischen^ Armee- corpS, dcS Prinzen Georg von Sachsen. Generat-Conunando Nr. 2611. III». Dresden, ain 8. Juni I89l. Durch eine lange Reihe kriegs gerichtlicher Untsrsuchungen, welche in letzter Zeit wegen körperlicher Mißhandlungen Untergebener einzuleite» gewesen, sind Zustände zu Tage gesördert worden, die in hohen, Grade bedenklich erscheinen müssen. Seine Majestät der König, zu Allerhöchstdessen Kenntnis diese Zustände gelang! sind, haben dem General-Commando aiizubcsehlen geruht, in dieser Richtung völligen Wandel zu schaffen und die i» nachstehenden Ausiührungcn enlyaltcnen Gesichtspuncle jämmllicheu Truppcnlheilen als unverbrüchlich zu beobachtende Grundsätze vor Augen zu führen. Ich habe aus den inir vorgelegte» Acten, welche in Unter- slichlingen wegen vorschriftswidriger Behandlung Untergebener ge- führt worden sind, ersehen, dost die vorgekommenen Gewall- thätigkeiten und körperlichen Mißhandlungen nicht etwa blos die Folge augenblicklicher Erregung gewesen sind. Auch der gleichen Fülle körperlicher Mißhandlung bleiben ja strasbar und dürfen nicht geduldet werden; sie können aber im Drange dienst licher Erregung und durch Tempcranienlssehler einerseits nnd Indolenz andererseits, wenn sie auch nicht zu entschuldigen sind, doch Er klärung finden. Ein großer Theil der zahlreichen körperlichen Mißhandlungen hat sich aber als envas weit Schlimmeres qualificirt: als rasti- nirtc Quälerei, als Ausfluß einer Rohheit und Ber- Milderung, die man bei dem Material, aus dem unser Unter ziemt eS unS, unser Schicksal würdig ;» tragen. Im innersten Herzen werken wir unS ewig treu bleiben. Ihr seid ver mählt, vermählt mit einem Ehrcnmaiin, dessen Kränkung mir fern liegt. Hier nebint Euren Dolch und saßt Euch. Frei willig feiv Ihr Eurem Gemahl zum Altar gefolgt und Ibr müßt den übernonlnieiien Pflichten geborckcn. Gott, der in unsere Herzen siebt, wird nnS verzeihen, daß beiße, innige, erste Liebe und der Schmer; langer, vielleicht ewiger Trennung nnS binriß, für einige Aiigeublickc unscrc Pflichten zu vergessen, laßt uns deshalb Abschied iicbmcn von einander, Abschied — will's Gott nicht für ewig, vielleicht erblicke ick, Euck, einst »ock> als zufriedene, glückliche .Haildsra» im Kreise der Eure». Möge GolleS 'Beistand nnd sein reichster Segen bei Euch sein in der nächsten Zeit und immerdar, so lange Ibr lebt; das sei mein innigster .Herzenswunsch nnd die einzige Bille, uni deren Erfüllung ich zu Gott siebe!" „Und Ihr — Georg — Ibr?" „Ick?" sagte der wackere junge Mann düster, aber fest, „ich bare mich entschlossen, an dcS Kaisers Hof nach Wien zu geben, die Türken rücken Weiler und weiter vor, da wird man ein paar tüchtige Arme »nd ein gutes Sckwert nicht znrückweiscn!" „O! — Nehmt mich mit, Georg — nehmt mich mit", rief Polyxena verzweifelt, „ich will Euch folgen als Eure «beliebte, als Bube verkleidet, nur laßt mich nicht von Euch — ich kann Euch nickt lassen — cS wäre mein Un glück — mein Tod!" „Polyxena! —WaS fällt Euch ein! — Ja — wenn Ihr frei wäret! — Tan» — wie gern würde ick Euch mitncbmcn, aber als mein Weib, mein rechtmäßiges Ebegemabl — aber so — nie und niminermebr! Euer Gemahl ist ein braver Mann, der Euch mir anvcrtraut bat und seine wie Eure Schanke würde auf mich znrückfaUen. Faßt Enck Geliebte »nd verbergt tic Spuren Eurer Tbränen, wir müssen zurück in den Saal, man würde unS vermissen und üble Nachrede wäre unS gewiß!" Nock, einmal zog er Polyxena an sein Herz, noch einmal fanden fick ibre Lippen, zärtlich küßte er die Tbränen anS ihren Augen, dann nabm er ihren Arm und schritt mit der Nichtwiderstehenden langsam zurück nach dem erleuchteten Hause. » " >» Herr Andrea- Böbme saß in seinem Wobnzimmcr und betrachtete bald mitleidig, bald ärgerlich, aber mit gütigen Augen Polyxena, welche, mit einer Stickerei beschäftigt, in der Fensternische Platz genommen batte und die vom Weinen ge- röthrten Augen conseauent aus ibre Arbeit gerichtet bielt. ES war am zweiten Tage nach ihrem HochzeitSfest und der Abend begann wiederum hereinzubrrcken, weSbald Herr Andrea-, wenn auch etwas zeitig, sein Tagewerk beendet batte nnd schon jetzt hinaus in leine Wohnung gekommen war. Es krängte ihn zu einer Aussprache mit Polyxena, deren Benehmen ihn beunruhigte, fast erzürnte. Nicht bloS, daß dieselbe die beiden letzten Tage fast fortwährend ge weint hatte, auch ihr Benehmen gegen ibn befremdete iyn ans das Höchste. Sie war gehorsam und zeigte ihm die größte Ehrerbietung, wich aber allen seinen zärtlichen An- uäberlingSvcrsuchcn und zwar zuletzt so bestimmt und energisch aus, daß er nickt wußte, was er davon denken sollte. Er batte fick deshalb vorgenommen, beule ernstlich mit ihr zu rede»; wie er sie aber jetzt so still dasitzcn sab, daS schöne, aber wachsbleiche Antlitz ans ihre tunstreichc Arbeit gesenkt, da wußte der gutmütlnge Herr nicht, woher er eine» An- kiiüpflingipiincl nehmen oder wie er das ihm peinliche Gespräch cinleiten sollte. „Der Bergbauptman» Herr von Laucnstein und sein Sohn Georg lassen sich Dir empfehlen", sagte er, „beide Herren waren beute bei mir unten auf mciiicr Schreibstube, Herr Georg, Dein Brautführer reist bereits in einigen Tagen nach Wien ab. Die Türken sind wiederum in Ungarn eingefallen und sollen schon aus tic Kaisersladt zurücken, da hat Kaiser Karl die Hilssvölker der deutschen Fürsten verlangt und Herr Georg reitet bin, um mit dem Kaiser darüber zu verhandeln — ja — ja — cS sind böse Zeiten. Der Religionsstreit in den sächsischen Landen und nun noch die Türken — Alles auf einmal. Herr von Laucnstein bat Georg erst gar nicht ziehen lassen wollen, aber der ist nicht zu ballen. „Unk wann denkst Tu, daß der Junker reitet?" srug Polyxena. den Gemabl unterbrechend, indeß eine leichte Rölhc in ihre Wangen stieg. „Er sprach von, vierten Tage von heute ab, also nächsten Montag früh, der alte Güntber soll ibn außer seinem Knecht HanS begleiten. — Doch noch von Einem — Polyxena — muß ick mit Dir reden. Tu weinst fortwährend unk bist betrübt über alle Maßen, was soll ich davon denken? Ick erfülle jeden Deiner Wünsche: frei willig. nickt etwa durch Zureden oder gar durch Zwang bist Du mein Weib geworden, sprich, was Haft Du für KUmincrniß? — Siebe, Polyxena, so lieb und tbeuer Du mir auck bist, so sehr ich auch Deine Gcsüblc achte und berück sichtige, so Iränlt mich dock Deine Betrüblich schwer und gar leicht entsteht schlimmes Gerede darüber. Sei dock beiter und fröhlich, wie ich cS liebe — gewiß. Du wirst eS einsehen, daß ick Reckt babc nnd meinen Wunsch erfüllen, nicht wahr Polvxena?" Er trat an sie heran und strich ihr sanft über da- reiche Haar. „ES bekümmert mich schwer, daß Du so kleinmüthia und verzagt bist und ko viel weinst, fehlt Dir etwa-, wa- ich Dir verschaffen könnte, so sag' eS! — Haft Du kein Vertrauen mehr, wie früher, zu mir? Sprich Polyxena!" Aber Polyxena schwieg, kein Wort kam auS ihrem Munde. „Nun, ich will nicht in Dich dringen!" sagte Herr Andreas ein wenig ärgerlicher und bestimmter, „fedensallS aber bitte ick nochmals um Beachtung und Erfüllung meine- vorbin erwähnten Wunsches, sei cs auch nur der Leute wegen. Ich muß Dich jetzt verlassen, um auf den RatbSkcllcr zu geben, warte nicht mit dem Abcndbrvd ans mich, ick komme erst etwas später nach HauS." Er beugte sich auf Polyxena herab, drückte einen leichten Kuß auf ihre Wange und verließ dann das Geiiiack. Kaum hatte sich die Thür hinter Herrn Andreas ge schlossen, so sprang Polyxciia auf und lief wie eine Ver zweifelte in der Stube auf und ab. Dann blieb sie stehen und schaute wie geistesabwesend durch taS Fenster, ohne zu wissen, was sie that. (Fortsetzung folgt.) * Nach der Zeit der Sonnenwende, wenn Venedig, die Stadt der Lagunen, sich zur Begehung ihres volksthümlichsten, charokicristischslen Festes, deS Carneval», rüstet, wenn dann der Lenz mit nnvergleick»- ticher Pracht hereinzieht über die Apenninische Halbinsel, da hebt sich der Strom Derer, welch« in der nordischen Heimath den Staub des Alltagslebens von sich abschütlcln, um am Busen des sonnigen Südens, im Lande des classnchen Alterthums, das Fest der Aus- erslehung von Natur und Leben mitzuseicrn. Jo, fürwahr, schöner feiert cS sich wohl nicht, das Frühlingssest, das Fest der Versöhnung dcS Sonnengottes mit der Erde, al- in den gesegneten Gefilden Italiens mit seinen heiligen Lstergebräuchen und seiner sich üppig entfaltenden Natur. Italien! Welch ein reizvoller Zauber umweht doch dieses an Uebcrlieferungcn auS der Blülhezeit der Kunst und der Renaissance so reiche Land! Wcr möchte seiner Phantasie nicht folgen, wenn sie mit mächtigen Schwingen über die schneeumsäumten Häupter der tiroler oder schweizerilchen Alpen hinweg dem von Vergriffen bewachte» Logo Maggiore, dem Luganer- und Somerset zueilt! Wer möchte de» Gedankensiug bannen, wenn er unserem geistigen Auge die alte Dogensladt Venedig in all ihrer Pracht, mit der altehrwürdigen St. Markuö- kirche, dem prächtigen Markusplatz, entstehen läßt und wenn er uns we,»erführt a» den Golf von Genua mit dessen stolzer, gleichnamiger an Kirchen »nd Palästen so reichen Stadt! An den Italiensübrer von heute stellen sich nicht mehr die be schwerlichen und zeileriordernden Ansprüche heran wie zur Zeit deS Seume schen Spazerganges nach SyrakuS, oder Goetde's Wagen- sadrt über den Brenner. Seitdem ihm durch das weitverzweigte Schienennetz und das großartige Menichenwerk der großen Alpe»- bahiien die Pforten des klassischen Lande- io nahe gerückt, verläßt er beschwingten Fuße« und mit leichten, Gepäck die Heimath i» sreudiger Erwartung der sich austbuendeu Natur- und Kunsiaenüsse. Einen treuen Begleiter, reich an gründlichster Sennlniß der Cultur- geschickte, von Land und Leuten Jialiens hat sich der Reisende aus- erkoren in Gestalt de- unentbehrlichen Italien-Führer- von Giell-FelS. Ja, diese Reiseführer! Sie sind da- A und da« O de» modernen Renen-. Ich glaube nicht zu viel zu behaupten, wenn ich die bessere einschlägige Literatur mit zu den Bahnbrechern unserer heutigen Cultur zähle. Die gewaltigen Verkehrsmittel, die un- die neuere Zeit geschasst». Eisenbahn und Dampfschifffahrt, wa- wären sie für stumpse Werk zeuge in den Händen der Nationen, wenn nicht ein Dritter im Bunde, der Reiifführcr, die gegenteilige Bekanntschaft, da- Bertraul- sein mit den Sitten und Gebräuche», mit dem Geislc-Ieben der Culturvölker vermittelte? — Unser Tourist hatte sich Oberitalien als Reiseziel gewählt. Schon beim Einsteige» in- Couptz aus dem Ceniralbahnhos i» München konnte ich bemerken, mit welcher Sorg salt der Reisende erst seinen Eicerone in dem bcfanntcn charakteriili- schen dulikelbraiineilGewand und dann sich selbst eincnPlatz sicher!«. Und diese Auimerkiamkcit verdienen die Gscll-Fels'schen Führer. Wcr, wie ick, weit gereist, mag sich wohl ein Urlheil darüber erlaube». Als ich, um Lberitalicn gründlich kennen zu lernen, den Norden dieses Lande? dis Genua und Bologna herunter bereiste, vermochte ich mit der vierten Auslage von Gsell-FelS' „Lberitalicn" sehr zufrieden zu sein. Für die jetzt erschienene neue, fünfte Auflage, welche mir mein Gegenüber zuin Zwecke einer Vergleichung sreundlichst lieh, konnte ich mein Unheil »ur dahin abgebc», daß, wie mir solches schon aus de» srühern Auslage» des mit Recht berühmten Gscll-Fels'schcn Führers durch Lderitalie» bekannt war, jede neue Auslage des Buches eine Verbesserung bedeute. Tie neue fünfte Auslage von Gsell-Fels' Lberitalicn (Nord- Italien bis incl. Genua-Riviera und Bologna« tritt »ns völlig umgearbeitet gegenüber. Ter Umfang des Buches ist trotz der reichlichen Vermeyrung des Inhalts, vermöge einer großen Knappheil im Ausdruck handlicher geworden als früher. Tie gründliche Be handlung alles Dessen, was Kunst heißt, ist bei einem Autor wie Gsell-Fels selbstverständlich, doch sei damit nickt gesagt, daß wir alle übrigen Gebiete des Rcistlebens nicht ebenso gewissenhaft und zuverlässig in der neuen Auslage bearbeitet gefunden hätten. Man schlage nur z. B. ein Capitel wie Venedig nach und man wird sich gern davon überzeugen, wie aui- merksam der Bersasser alle i» die Erscheinung tretenden Dinge be handelt, io daß keine Frage unbeantwortet bleibt. Neu »nd daher sehr erfreulich ist in der vorliegenden neuen Auslage gegen srüher die weit eingehendere Berücksichtigung der Naturichönheitcn des Landes. Die Aussiüge in die herrliche Umgebung der oderilalieniichen See», sowie in dieBrianza und das Vareiotto, in die südlichen Monlerosaihälcr und in die BergainaskerAlpcn mildem lieblichenJjeoice sind besonders aussührlich behandelt, ingleichcn die mannigfaltige, reizende Ab wechselung bietenpcn Touren in dir Benezianischeu und in die Eadorischen Alpen von Friaul. Ergänzt ist auch die Darstellung der Riviera, die jetzt von Genua einerseits über San Remo, Mentone, Nizza bis Eannc», anderseits über Nervi bis Cprcia reich«. Erläutert werden die Beschreibungen durch neue Specialkarten vom Comer-See, Lago Maggiore, Luganer^ee, Garda-Lee und von der Riviera di Ponente; die Zahl der Stadtvläne ist abermals wesentlich vermehr», sodaß wir auch nach dieser Richtung keine Wünscht übrig hätten. Im Ganzen sind der sünften Auslage von Gsrll-Fel-'Lberilaliei, bcigegeben: 12 Karten, 31 Pläne und Grund risse und <7 Ansichten. In Anbetracht der Fülle de- Gebotenen ist der Prri» von >0 nurrheblich. — So möge denn der neue Giell- Fel- binan-ziehen al- treuer Begleiter Derjenigen, dir rinerseil- Erholung, anderseitt Erhebung an den Genüßen L«< herrlichen Lande» suchen und finden wollen.
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