Suche löschen...
01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 04.02.1892
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1892-02-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18920204011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1892020401
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1892020401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1892
- Monat1892-02
- Tag1892-02-04
- Monat1892-02
- Jahr1892
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Abo««emerrtspreiS st, der Ha«,tex»«dt»ton »d«r den im Stadt, bezirk und de» Vorort»» errichteten Au«, gabestellen abgeholt: vi»ete>jührlich>t4.b0, bei zweimaliger täglicher Zustellung in« Hau« üchO. Durch di» Post bezogen iur Deutschland und Oesterreich: »trrl«l,ädrlich 6.—. Direct» täglich« tkreuzbaadieadung tut An-land: monaUtch ^4 . Die Morgen»Au-g°be erscheint täglich '/,? Uhr. die Abend-Au-gab« Wochentag« 5 Uhr. Ledaction und Erpeditioa: A,t«nue»gafie 8. Die Lweditiou ist Wochentag« unu»t«rbroch«ll ^ früh 8 btt «beudt 7 Uhr. Filiale«: Ott« «lt»»'« S«rti«. («lfre» Hahn), U»ivrrsitL»straß« 1, Laut« Ltfch«. ikHarstmchr. 1t, »«rt. «» ld»»igtpla» 7. Morgen-Ausgabe. 'chMr.Tagcblw Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, tzandelsHeschaftsverkehr. JnsertioospreiS Die 6 gespaltene Petitzeile 20 Pfg. Reklamen unter dem Redaction-strich itgee spalten) 50^, vor den gamilieuaachrichlen (6 gespalten) 40^. Arößere Schriften laut unserem Preis- verzetchuiß. Tabellarischer und Zissernjatz nach höherem Tarif. «rtra-vetlagen (gefalzt), nur mit der Morgen-Ausgabe, ohne Postbeförderung » 60.—, mit Postbesörderung ^ll 70.—. Annahmeschluß für Inserate: Abend-Au-gab«: vormittag« 10 Uhr. Marge »-Au-gabe: Nachmittag» «Uhr. Sonn« und Festtag« früh 8 Uhr Bei den Filialen und Ailnahinestellea je rillt halb« Stunde früher. Auftritt stad stet« an di« zu richte«. Druck und Verlag von S. Polz st» Leipzig ^-62. Donnerstag den 4. Februar 1892. 8«. Jahrgang Amtliche Bekanntmachungen. Lekannlmachiing. Die Leuchtkraft de« städtischen Leuchtgases betrug in der Zeit vom 25. bis 31. Januar im Argandbrcnner bei 150 Litern stündlichem llousum das 18,6sache der Leuchtkraft der deutschen Normalkerze von 50 Millimeter Flammenhöhe. Das specifische Gewicht stellt sich im Mittel aus 0,444. Leipzig, am 2. Februar 1892. Tr« Raths Deputation zu Sen Gasanstalten. llutz- und Lrelliiliolz-Äuclion. Dienstag, den K. Februar d. A., sollen im Forstreviere Connewitz von Vormittags 9 Uhr a» aus dem Mittelwaldschlage in Ablheilung 17» ca. 25 rm Eichen-Nutzschrttt» - 100 » Eichen» 1 » « » Rüstern-> vrennschette, u. - 5 » Ellern» f unter den öffentlich aushängenden Bedingungen und der üblichen Anzahlung an den Meistbietenden verkauft werden. Zusammenkunft: aus dem Holzschlage im Streitholze an der neuen Linie hinter der Stadlwajserkunst bei Connewitz. Leipzig, am 26. Januar 1892. Des NathS Forstdrputation. tluhhol)auction. Freitag, den 18. Februar d. IS., sollen von Vormittags 9 Uhr an die aus dem Mittelwaldschlage Abth. 1?» im Connrwitzer Reviere ausbereitcten Nutzhölzer, al«: ca. 34 Eichen-Nlötze von 19—I16cmMittenst. u. 2—11,5mLänge, » 52 HainbucheN'Klütze - 25—47 ... 2—8,5 » - » 2l Ahorn- . . 20—35 . . . 2,5—7 » » . 75 Esche». . . 20—48 » . » 3—11,5 - . . 60 Rüstern. . . 20—58 ... 3 11 » » » 39 Ellern» » . 17—47 ... 4—12 . . . 4 Linden» . » 29—37 . . . 4—5,5 . . sowie »135 Eschen», 10 Rüstern- und 8 Ahorn-Lchirrhülzer, unter den bei der Auction öffentlich aushängenden Bedingungen und der üblichen Anzahlung au Ort und Stelle meistbietend ver» kaust werden. Zusammenkunft: aus dem Mittelwaldschlage au der neue» Linie hinter der Etadtwafserkunst bei Connewitz. Leipzig, am 2. Februar 1892. Des Raths Forftdeputatton. Gefunden oder als herrenlos angemcldet resp. abgegeben wurden in der Zeit vom 16. bis 31. Januar 1892 folgende, zum Theil auch schon früher gefundene, oder von verübten Diebstählen herrührende Gegenstände: ein Geldbetrag von 7 Mart, rin Coupon übrr 15 Mark, mehrere Portrmonuatr« mit 11 Mark 58 Pf., 6 Mark 64 P,.. 4 Mark 7» Pf., 4 Mark 4 Pf. und 3 Mark, sowie mit geringeren Beträgen, zwei Leihhausscheine, ein gra- virter Trauring, einige andere goldene Ringe, ein Armreif von Emaille, ein goldene- Medaillon, ein Packet Lticksridr, 2 Paar neue Handschuhe, eine nene Hcrrenmütze, ein Achsel» kragen von Plüsch, ein Pelzkragen, eine UnisormSmützc der Pferdebahn, 2 verschiedene Schürzen, eine Reisedecke, ein schwarzer Tuchmantrl, ein Plaidriemen, ein Fußsack, 2 Spazierstöcke, 2 Schinne, ein Rasirmesser, ein französisches Wörterbuch von Wurtz, eine Partie Aepsel, ein Blechkrug, eine größere Blech» kann« mit Oel, eine Fleischersäge, ein Packet Säcke mit der Firma „Weis» L Xappbalm", ein Hansseil. eine Wagenplane, «in Kutschwagentritt, eine Anzahl Schlüssel, 2 verschiedene größere schwarze Hundefelle von vermuthlich gestohlenen Hunden, sowie ein zugelaufener kleiner Hund. Die unbekannten Eigentümer dieser Gegenstände werden hier, durch ausgesordert, sich zur Empfangnahme derselben tu unserem Kommissariat rechtzeitig zu melden, andernsall« darüber noch 8. 239 de- B. G.-B. anderweit verfügt werden wird. Gleichzeitig fordern wir auch Diejenigen, welche während der Monate Oktober, November und December 1890 Fundgegenstände bei uns abgegeben haben, aus, dies« Gegenstände zurückzusordern, andernfalls auch hierüber den Rechten gemäß verfügt werden wird. Leipzig, den 1. Februar 1892. Dm» Polizeiamt der Stadt Leipzig. Bretschneider. Ml. Sparkasse Lieberlwolkwitz. U,ter Garantie der Gemeinde. Reserven: 36V.6L4 «4 ^ Sparverkehr im Januar 1892. 1718 Einzahlungen im Betrage von 207,277 ^l 83 /H, 1944 Rückzahlungen ... 154.697 . 73 » Verzinsung der Einlage» mit Expeditionszeit: Montags und Donnerstag«. Die ZweiggrschäftSftele Stötteritz rxpedirt Donnerstags, Nachmittags von 5—7 Uhr. Die Sparcafieuverwaltung. Dyck. Bekanntmachung. Zum Reubau der Bürgerschule sollen folgend« Arbeiten in öfseutllcher Ausschreibung vergeben werden: ». die Glaser-Arbeiten in fünf Loose» und d. di« Anfertigung von 26 Stück schmird«etser«e» Keller- senstergtttern. Di« Anbietungen sind verschlossen und mit e»tfpr«che«der Aufschrift versehen bi» spätesten- Mittwoch, den 10. Februar 18S2, Vormittags 11 Uhr, im Staht-Bauamt (Ratbbau-, Zimmer Nr. 7) einzurrichen. Tie Bedingungen und LeistnngSvrrzeichntssc können im Lchulbauburra» lBrietgasse 8), Erdgeschoß, «„gesehen, bezüglich zu ». gegen Zahlung von l (auch tn Briefmarken zuzüglich 20 ^ Porto) von au-wört- bezogen werden. « Ein Erösfnungatkrmin findet nicht statt; auch bleibt rS ausdrücklich vorve-alte», sümmtltche Anbietungen abzu lehuen. Jena, am 3l. Januar 1892. Der Schulvorstand. Bürgermeister Singer. Zur Lage der inneren Verhältnisse. Durch die Vorlage deS Gesetzentwurfs über die preußischen Volksschulen und die Bewegung, welche sich daraus entwickelt bat, «st Licht über die inneren Verhältnisse des Deutschen Reiches verbreitet werden, eS hat sich brrauSgestellt, daß die brrittn Schicht« de« deutsch»» Volke« auf ideal« Güter höheren Werth lege» als auf materielle. Für diese Wahrnehmung bietet sich ein ganz bestimmter Anhaltspunct i» der Ver gleichung der Agitation gegen die Getrcidezölle mit der heutigen Bewegung Die Bestrebungen für die zeitweise Aushebung oder Ermäßigung der Getreidezölle gingen von bestimmten Parteigruppen an-, welche die Getreitezollfrage als Mittel zur Erreichung politischer Zwecke benutzen wollten, die Be wegung war nicht entstanden, sondern künstlich angefacht. Es wurde da- Schlagwort „Notbstand" ausgcgeben und daraus hin Lcrsammlunge» der Freisinnige» und der Socialdemvkrateu veranstaltet, welche eine ihnen vor gelegte Resolution annahmen. Die ganze Agitation trug einen geschäftsmäßigen Ebaraktcr, da- Volk im wahren Sinne de« Wortes balle keinen Antbcil daran. Irgend eine tiefgehende Erregung war nirgends zu spüre», man wußte, daß ein Notbstand nicht vorhanden war, sondern daß eS sich um einen Vorstoß gegen die Schutzzollpolitik handelte. Die Kreise, welche mit der Noth des Lebens zu ämpfen haben, würden auch durch Aushebung der Getreidc- zöllc in keine wesentlich günstigere Lage kommen. DaS war die Empfindung, welche auch da vvrberrschte, wo jede Er leichterung der Leben-bcding»ngen mit Freuden begrüßt wird. Aber rS war noch ein anderer Grund vorhanden, welcher ein tiefer gehendes Interesse für die Bewegung nicht austommcn ließ, und das war das Bewußtsein, daß die in der Schwebe befindlichen Verhandlungen über die Handelsverträge wahr scheinlich erfolglos bleiben würden, wenn die zeitweise Aus hebung oder Herabsetzung der CKlreidczölle angcortnet würde. Graf Eaprivi hat diesen« Ansinnen unter Zustimmung der nationalliberalen Partei Widerstand geleistet und ist damit keineswegs gegen den Strom geschwommen, wie er sich auS- drückt, denn der Antrag aus Herabsetzung der Getreidezölle ist im Reichstage mit Zwcikriltel Mehrheit abgclehnt worden, »nd gegen die)« Entscheidung haben nur Freisinnige und Socialdcmokraten Widerspruch erhoben. Ganz anders liegt die Sache mit der Bewegung gegen den Gesetzentwurf über die Volksschule. Liberale beider Gruppen, der gemäßigten wie der radikalen, haben sich mit den Frciconservaliven zum Widerstand gegen den Entwurf vereinigt, während die Social- demokraten neutral bleiben, weil Alles, waö mit Religion ^usammenhängt, ihnen gleichgiltig ist. Die Eonservaliven lchen nur im preußischen Abgcordnctenhause cmmütbig für den Entwurf ein, unter den Wählern der Partei herrscht keineswegs die gleiche Uebcreiltstimmung, vollständig ein verstanden ist nur das Centrum mit dem Entwurf, das wird mit der Zeit immer klarer, auch in der conservativcn Partei be ginnt sich das nationale Bewußtsein zu regen, der sridericianischc Geist ist auch aus diesen Kreisen noch nicht verschwunden, das Stöckertbum fängt an, wenn nicht Alles täuscht, Boden zu verlieren, der Bogen ist zu straff gespannt worden, die Sehne bat sich gelockert. Der deutsche Bürgerstand mit seinen weit greifenden Verbindungen nach alle» Seilen, mit seiner Bildung, mit seiner Mäßigung und Genügsamkeit ist eine Macht von großer Bedeutung, welche in Augenblicken der Entscheidung schwer in» Gewicht fällt. E« sind dieselben Kreise, welche dem Ruse deS Königs Friedrich Wilhelm III. im Jahre 1813 Folge leisteten, dieselben, die sich wie eine Windsbraut von Memel biS zu den Alpen erhoben, als Napoleon 117. Preußen den Krieg erklärte. Es sind die thcucrsten Güter der Nation, um deren Erhaltung cs sich bei der Organisation der Volksschule handelt, der conscssionellc Friede, der geistige Zusammenhang innerhalb der Familie sind gefährdet, wenn dieser Entwurf Gesetz wird, das fühlt der gesammte deutsche Bürgerstand, und deshalb erscheint er voll zählig auf dem Kampfplätze, um gegen den auf ihn gerichtete» Angriff Widerstand zu leisten. Die Zeiten sind vorüber, da sich die Aristokratie dem dritten Stande feindlich gcgenübersteUen und auf ihre ererbte» Vor rechte pochen konnte, die fortschreitende Entwickelung hat diesen Unterschied nahezu verwischt, heute gilt der Mann in der Hauptsache DaS, was er zu leisten im Staude ist, nur das Capital zieht ihm Schranken und hält ihn in Abhängigkeit. Aber gerade weil der Materialismus unserer Zeit den Stempel aufdrückt, ist die Bewegung der Geister, welche der Zedlitz'scbc Gesetzentwurf erzeugt bat, um so bcachlcnSwerther, sie zeigt, daß der Tan, um das goldene Kalb doch nickst die allein bestimmende Richtung der Zcitbestrcbungen verkörpert, sondern daß die idealen Güter den Werth behauptet haben trotz Sorge und Noth, trotz deS harte» Kampfes um» Dasein, den die Besten deS Volkes durchzukämpscn baden. Für die Er Mäßigung der Gctreidezölle kann sick das deutsche Bürger tbum in seinem ganzen Umfange und in seinen Hauptver trelern nicht begeistern, durck die Hoffnung darauf kann es nicht au« seiner Ruhe aufgesckeuckt werden, aber wenn man die geistige Entwickelung seiucr Kinder in Fesseln schlagen, wenn inan Denk- und Gewissensfreiheit in Gefahr bringen will, dann erhebt sich der ganze Kern des deutschen Volkes, der durch und durch monarchisch gesinnt ist, wie ein Mann und erklärt: „Bis hierher und nicht weiter!" „Ich nehme da» Gute, wo ich es finde", sagt Graf Caprivi, „die Regierung kann sich nicht auf bestimmte Parteien stützen, sie nimmt die Unterstützung ihrer Politik von der Seite, wo sie sich ibr darbietet." DaS ist in der Theorie sehr schon, i» der Praxis stellt sich die Sache etwa« ander». Uns will scheinen, daß die Regierung nicht in der Lage ist, ihre Politik nach eigenen Eingebungen einzurichten, sondern daß sie den Pulsschlag des Volksleben» berücksichtigen muß. ES ist kein Zufall, daß man die Politik populär oder unpopulär, volkStbllmlich oder nicht vollSthümlich nennt, das VolkS- urtheil von heute ist nicht zu verwechseln mit der nura populnriz (der BolkSaunst) deS ÄlterthumS, die allerdings von Aeußcr- lichkeiten abhing und sehr wandelbar war, wir gehen auch nickt so weit, den Ausspruch „vox populi, vvx Vei" »tS maßgebend anzucrkennen, aber eS giebt eine Volks stimme, welche aus der vorangehenden Entwickelung und au bestehenden thatsächlicken Verhältnissen beruht, und diese dar von den Regierungen niemals unbeachtet gelassen werden, sonst rächt sich diese Unterlassung schwer, nicht immer gewaltsam wie in den Jahren 1789 und 1848, aber durch Verdrossen beit und Sinken deS Vertrauen- zu den öffentlichen Zu ständen. Die liberale Partei bat allerdings kein versaflungs mäßige» Recht darauf, nickt überstimmt zu werden, aber sie bat ein Recht, daß man sie nickt in die Lage bringt, daß ihre heiligsten Interessen und damit dir Interessen de« ganze» Volke« von der Abstimmung einer Volksvertretung abhängig gemacht werken, die bei dein Le nste,» nur cm sehr ^'citel ia " ' beruht auf dcm Zeichnung hat. Der Bcr,assungS aa -ruo ^ Grundsatz, daß d.e ^vclkcrung r.ssm ^ gcbung initzuwirken, baß also nur , . erachten. Das ihre Vertreter als für diesen Zwcc g ^ „ Meinung, BolksschutgesclZ .st .»ckit der Auöd.i.ck der^ Religio» als 'onderu das Ergebniß einer benutzen will. Mittel zur BeL.psu.ig dcr ^c.a d okiat tc ' ^ Wir babcu gegen d.e " 7^,,7r abor gegen Ne Sccial.sinuS nickt« cinznwciircii. ui ^ Religio» künstlich- Steigerung des rel.g.e e. E ' stcs. ^ ist die Frucht des gesamm.en kslcbcus' st-^' > ^ ' aus den Verhält.»,,-.. oh"- auß >en Zwa" , ^ „slebeu. als das Herz sich gegen jeden gewalstamen E.ngr „ Rechte sträubt. Leipzig, 4. Februar. » Bei dem Kaiser fand vorgestern ein Herrcnab-nd statt, wozu die Staatsminister von Bocluche. und ^ ^ der Viceadmiral Hollmann. der ^e'cksvcr,.ckc.ui.gea Präsident Ist- Bödiker. Occ-chStaaSabgeordneter Frc.berr von Stumm und die Gebc.mrathe Krupp ""d ^ch iloiv ü laden waren. Die Unterhaltung wurde vornehmlich vom Kaiser selbst geführt und dauerte bis hrl Ubr. * Der „Nationalzeitung" zufolge sank gestern beim Reick'« kanzler Grafe» v. Caprivi ein Diner statt, wozu auch der Kaiser sein Erscheinen zugesagt hatte. * Ende dieses Monatö werde» cs fünfundzwanzig Jabre, daß die natio„allibcrale Partei gegründet wurdc. Bclanntlich plant die Centrallcitung der harte, b>e Heraus gabe einer Parteigeschichtc. ein Unternehmen, welches ,reut,g willkommen zu beißen ist. Indessen rüsten sich auch die loealcu Vereine der Partei, das Jubiläum ,e,tl>ck zu beaehc», oder durck die Herausgabe ciucs geeigneten Werke« zu leiern. So beabsichtigt der NaliouaUibcralc Verein für das Kon,,z. reich Sachsen ein von einem Parteigenosse», Herrn Ist. R. Maaß in Dresden, verfaßtes Werk, welches „Ein Viertel,ahrhundcrt Deutscher Gesetzgebung" betitelt ist, bcrauSzugebcn. DaS Werk soll, auf authentische Onelle» gestützt, in kurzge,aßler Zusammenstellung einen Ueberblick über die (^eseygedung des Norddeutschen Bundes und Deutschen Reiches »nierhalh der ersten 25 Jabre von 1867—1892 hicteu schrill will i» möglichst objektiver Darstellung als ein bcgucmcs politisches Nackschlagebuch über die Einzelheiten der seit berigcn deutschen Gesetzgebung nach Inhalt »nd Entstehung (auch unter Hinweis auf manche bisher »och nicht zu gesetz sicher Entscheidung gelangte politische Fragen) unterrichten. Sie will ferner zu zeigen versuchen, wie die natioiialsiberalc Partei an dcm gesetzgeberischen Aus- und Ausbau deS Reiches thätig und erfolgreich mirgcwirkt bat. Ein genaues Sach registcr soll als Wegweiser für die Benutzung des Werkes dienen, lieber die bisherigen Wahlergebnisse )oll ein statistischer Anhang Auskunft gehe». Dieses politische Nackschlagebuch füllt entschiede» eine Lücke in unserer politischen Literatur aus und darf deshalb willkommen geheißen werden. * Zum BolkSschulgesetz-Entwurf schreibt die .Ber lincr Börsen-Zeitung": Man darf cs als Pflicht der Presse erachte», die Niisnierksainkeit der Bevölkerung unausgesetzt auf die Gefahr zu lenken, in der sich unsere Entwickelung befindet, so lange da- letzte befreiende Wort in Betreff der Schuigesey-Borlage nicht gesprochen wurde. Thai sachlich befinde» wir uns jetzt „zwischen den Schlachten" und eS droht eine Erschöpfung, eine Art Erii»ut»»g de- Interesse- einzutrete», wenn die Spannung zu lange anhätt, die gefährlich werden könnte. Die stürmische Bewegung, welche dein Einbringen der gedachte» Gesetze- Vortage folgte, war bet der Regierung, wie der ReichKanstcr sagte nicht erwartet worden. Daß dieser Sturm ober beim Monarchen wie seinen auSstihrenden Organen »ine» unverkennbaren Eindruck wachte, ist ein erfreuliches Zeichen, weiche- dazu einlädt, das Eisen ,u schmieden, so lange es warm ist. Läßt doch auch die Rück» fifirttt-.Partei e- an sophistischen Ausführungen, welche irre führen sollen, nicht fehle». * AuS Gotha, 3. Februar, wird uns geschrieben: Der unserem Landtage zugegangenc Gesetzentwurf über die Ab änderung de» VolkSschulgesetzcs enthält hinsichtlich der Schulpflicht im Wesentlichen folgende Begründung: Die vorhandenen Schulgesetze sämmtsichcr sächsisch-thüringischer Staaten bestimme» eine für alle Kinder gleiche Dauer der Schulpflicht von 8 Jabre», was im Herzogtbum Gotha nickt der Fall ist. Hier sind alle diejenigen Kinder, welche zwischen l. April und t. October geboren sind, also etwa die Hälfte, zu einem nur siebenjährige» Schulbesuche vcrvslichtet. so daß sic lediglich durch die zufällige Lage ihre» Geburtstages der andere» Hälfte gegenüber, welche gesetzlich zu achtjährigem Schulbesuche gezwungen sind, ein Jahr der c-ck'ulpssichtigkcit ersparen, waö den letztgenannten gegenüber als Ungerechtigkeit empsundcn wird und was auch dein' Untcr- richtSersolge nickt zuträglich ist, denn die Lehrpläne für die Volksschule sind mit Rücksicht auf eine achtjährige CursuS dauer entworfen. Im Hcrzogthum Gotba gelangt mithin etwa die Halste der grsammten VolkSschulbrvölkcrung mit einer un- strtigcn »nd unabgeschlossencn Bildung z„r Schulentlassung Diese bestehende Ermäßigung der Schulpssicht hat auch mcht selten Angehörige der Nackbarstaale» veranlaßt 'b"r Kinder in die Gothaer Volks,chue die strengeren Bestimmungen der Hcimatb zu umgehen, was v,e!c Weiterungen n»t de» Regi'crungc., der Nachbarstaaten herbe,geführt bat. Namentlich haben , L Auseinandersetzungen mit den Eoburger Behörden gesuhrt, indem Coburger Mitglieder des ber Capelle, welche alljährlich zu Neujahr der^G?,°ha?r V von Kinder,, i„ der Gothaer Volksschule auf nur cm Viertel,ahr das bet. essende ^ ""t Erfolg umgangen haben. Es muß deshalb hierin Wandel geschaffen werden. Ei««ick,ischen Abgeordnetenhaus be,n» !7L'„ o»>-! xeuaiion, betreffend die Einwanderung russischer j zunächst fest, die bestehenden Gesetze s D?. ^ k'ner bedenklichen Einwanderung aus Eindringen subsistcnzloser und paßloscr russischer Juden ent- gcgcnzutrctcn, daher vcrzcichneten auch die neuesten Berichte eine nickt unbedeutende Abnahme der Einwanderung. Die jenigc» Einwanderer, welche nicht die Richtung »ach Amerika cinschlügen, würden zur Rückreise und zwar auf Kosten des Hiisscomitös der Alliance israesite augehalten. Irgendwie dcdcnklichc Ansiedelungen hätten bisher nicht stattgcsundci, und seien auch angesichts der gesetzlich gegebenen Möglichkeit jederzeitiger Abschaffung künftig nicht zu besorgen. * Plcner richtete an seine Parteifreunde ein Schreiben, in welchem er anzcigt, ihm sei die Stelle eines Präsidciilcii des gemeinsamen Rechnungshofes unter nicht annchniharcn Bedingungen angebote» worden. Er ziehe deshalb vor, seiner Partci und dem Parlamente treu zu bleiben. Die Anuabmc einer Ehrendolativii lelnic er ab. Plcner hofft, daß durch diesen Schritt alle Mißständc beseitigt werden, welche xvischen ihm und der Partei bestehen. * Der l. Februar wird in eine», Artikel des „Journal dcö DöbatS" als ciucs der merkwürdigen Daten der wirth- choft licken Geschichte unserer Zeit bezeichnet. In Bezug auf die srauzösischc Handelspolitik äußert sich dieser Artikel sehr wenig hoffnungsvoll. „Hoffen wir nur", heißt eS am Schluffe, „daß die Con)eguen;cn nicht allzu grau- am seien, daß das Glück »nd der Einfluß unseres Landes nicht in »»heilbarer Weise betroffen werben, »nd daß die unvermeidliche Reaktion nicht allzu lange ans sich warten lasse." Die vorgestern cingetroffenen französische» Blätter setzen ihre Berichte über die Vorgänge an de» französischen Grenz stationc» und i» den Hase» »iimittcldar vor dem b. Februar ort. Im letzte» Zuge, der in der spanische» Grcnzstatioil PasiBou vor Thorjchsiiß aulangte, befanden sich Waggons mit mehr als hunderttausend Ftajchcn Champagner und ebenso vielen Flaschen Vichy Wasser. Im Hafen von Dünkirchen war die Bewegung geringer, als mau geglaubt batte; nur engsischc Schisse liefen noch mit fertigen Artikeln ein. Zwei dcrsctbcn, welche Holzladungen brachte», konnten nock je 12 000 Francs an Zölle» ersparen. In Rouen, so erfährt man weiter, sind Seine auswärts 255 Fahrzeuge mit 250 ooo Tonnen spanischer Weine eingelausen-, i» Marseille wick-erum wurden am 30. und 31. Januar >7 ooo Francs nur für die statistische Abgabe eingenommen, welche zu >o Centimes per Tonne gewöhnlicher Waaren und per Frachtstück feiner Waarcu berechnet wird. Im Hafen von Paniltac (Bordeaux) tonnte der aus Fiume kommende vstcrrc>ch>>chc Dampfer „Agaster" noch wenige Minuten vor 6 Uhr Abends sein Ziel erreichen. Wenn er verspätet worden wäre, so hätte» die Waaren, die er an Bord hat, um >50 000 Frcs. mehr an Zöllen zu ent richte» gehabt. * Ri bol empfing gestern Vormittag die Doctorcn Bruardcl und Proust, welche über die Arbeite» der Saiiitätscviifcrcnz in Venedig Bericht erstattete». Dieselben sprachen die Ansicht aus, daß die vorhandenen Schwierigkeiten, welche England verhindern, den srauzösischeil Vorschlägen zuzuslim»icn, demnächst beseitigt werden würden. * In Ro m hat der V e r l c u m d u nz; sp ro c e ß dcS Monsignore Amalsitanoö gegen den Cardinal Lreglia 'csterii begonnen. Nachdem die Vertreter des privat öetheiligten aus die Vernehmung mehrerer erkrankter Zeuge», sowie zweier nicht vvrgctatciicr Cardinäle nicht verzichteten, wurde die Verhandlung aus Sonnahend vertagt. » Die Verschärfung dcö Paßwesens im russischen Grenzbezirk, welche de» Aufenthalt von Ausländern i» den Grenzvrten ohne besonderen Erlaubnißschci» auf zwölf Stunden beschränkt, scheint in Zusammenhang mit den jüngsten Maßnahmen der preußischen Behörden zu stehen, welche das Ucbcrschreitcn des zwcimeiligcn GrcnzrayonS den russischen Grenzbewohnern ohne Paß untersagt. Tie Schädigung de» Verkehrs ist eine gegenseitige. * Der G cncralgouverneur von Kreta, Mabmud Tschellaleddin Pascha, bemüht sich redlich, eine bessere Wirth- sckasl auf der Insel einzufübren, doch dürften seine Be mübungcn schwerlich von Erfolg gekrönt sei». Die Justiz war unter der autonomen Verwaltung christlicher Gouver neure und eines Parlament» corruptcr, als zu der Zeit, wo »ur türkische Kadi» Recht sprachen; die zu öfsentsichcii Bauteil, sür Straße» und Brünen bewilligten Gelder wurde» verschleppt und verschleudert, cS war stets eine ganz „griechische Wirthschast". Darum vielleicht wünschte der christliche Tbeit der Bcwcbncr den Anschluß an das Königreich. Jetzt bat der Gcncralgouverneur ein Rund schreiben a» die Unterrichts bchördc» der Insel erlassen, in denen er klagt, daß die für den öffentlichen Unterricht bestimmten Gelder nicht zwcckcnt sprechend verwendet werden, namentlich wünscht er eine un parteiische Berücksichtigung de» mohammcdauischcii wie des christliche» Element«. MlitairWes. * Tie Eisengießerei von I. C. Brau» in Reichenbach ist seit einiger Zeit »ist der Bearbeitung von Grnnaten sür die deutsche Armee beschäftigt. Diese Granate» sind nach einem neueren Ber- fiihren hergesteUt. Dieselbe» werden im Mai»ieL»ia»n-Werk zu Siegen aus Gußstahl gewalzt und in Reichenbach ausgebohrt und poiirt. Tic weitere Behandlung findet i» den Arlillcriewerkstkltlcii zu Gießen statt. Tie aus Gußstahl gewalzte» Granate» habe» vor den früheren aus bloßem Gußstahl hergeslelltc» Granaten de» Vor- Ihcil, daß sie beim Explodire» nicht, wie jene, nur in mehrere große Eiskisstücke zerspringen und meist nur schwere oder tüdtiiche Berw»»- dungen hervordringen, sondern in viele kleine Theile springe» und aus diese Weise vermöge der größere» Streuung zwar zahlreichere, aber weniger tödtltche Verletzungen verursachen. Aocialpolitisches. * Gegenwärtig ist die Mehrzahl derjenigen Arbeitgeber, welche Fabrikc» besitze», in denen in der Regel mindesten- 20 Arbeiter bc- schästigt werden, damit beschäftigt, ihre Arbeitsordnungen de.i in der Gkwerbrordnungsnovelle vom 1. Juni l89l getroffenen Bor- schrtsten anzupasjeii. Der ans die Arbeitsordnungen bezügliche lheii der Novelle tritt am l. April d. I. in Kraft. Di« Arbeits ordnungen müssen spätesten- 4 Wochen »ach diesem Termine, also am 28. April, in der durch da- Gesetz vorgeschriebe»«» Form er lasse» sein Ter Erlaß ersolgt durch Aushang. E- ist jedoch zu be achten, daß der Erlaß und der Beginn der Wirksamkeit der Arbeits ordnungen nicht zusaininensalle». Tie Arbeitsordnungen erreichen vielmehr erst zw« Woche» »ach ihrem Erlaß Kelttuiglmist. Wa<
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite