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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 16.02.1892
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1892-02-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18920216017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1892021601
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1892021601
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1892
- Monat1892-02
- Tag1892-02-16
- Monat1892-02
- Jahr1892
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Zimmer kr. 14, au« und können daselbst cingcjehc» oder gegen Entrichtung der Gebühren tm Betrage von bO /H, welche eventuell in Brief marken einzusenden sind, entnommen werde». Diese Gebühr wird den rechtzeitig ausgetretenen, aber unberücksichtigt gebliebenen Herren Bewerbern zurüageacbcn, fall« sie solche persönlich innerhalb 8 Tagen »ach der erfolgten Bekanntmachung der Vergebung zuriick- forderi. , Bezügliche Angebote lind versiegelt und mit der Ausschrist: „Echlcutzen t» Lclpzig-Aeusladt" versehen ebendaselbst, und zwar bis zum 27. diese« MonatS Nach mittag« 5 Uhr einzureichen. Der Rath behält sich das Recht vor, sämmtlich« Angebote abzu- lehne». Leipzig, den IS. Februar 1892. I». 643 Tr» Rath» drr Stadt Lripzi, Sttadrubau-Teputation. Stockholzanction. Mittwoch, den 17. Februar d. I. sollen von Vormittags S llhr an auf dem dirajährinc» Schlage im Rosrnthaie ca. 200 Hausrn Stockbolf (Wurzelhäuten) unter den lxi der Auction öffentlich auShängenden Bedingungen und gegen sosortige Bezahlung an Ort und Stell« meistbietend ver lauft werden. 8>s»»«rnk«nft: aus dem Schlage zwischen dem Fahr» und dem Dammweg nach Gohlis. Leipzig, am 3. Februar 1892. Trs Rath» Forftdrputation. Bei dem Unterzeichneten Proviant-Amt soll auf die Zeit vom l. ildril 1892 bi« Sl. März 1893 der Bedarf an Salj — Dnrreu- krger Speisesalr —, sowie an Fuhren im Wege öffentlicher Aus- lchreibang vergeben werden, und wird hierzu am 23. Februar c. Norm. 10 Uhr Termin für die Salzlieserung. -23. »»«II- » »» FuhrenbcsteUung Laderaum!. Die alles Weitere enthaltenden Bedingungen liege» im ÄeschüftSzimlner der Unterzeichneten Stelle — Schloß Pleißcuburg, Thirmhau«, 2 Stockwerk — zur Einsichtnahme au«. Leipzig, 12. Februar 1892. Königliches Proviant-Amt. Diebstahls-Leklumtmachullg. Gestohlen wurde laut hier erstatteter Anzeige: l> eine silberne Ta«e»-Vh1i»deruhr mit tzloldrand und kranz artiger Gravirung und Schildchen auf der Rückseite, sowie mit lurzer goldener Aktie mit Carabiner und einem Anhängsel in Form einer Hand, am 5. d. M.: 2) 9 Stück »erschiedene Herren- und Tamrnschtrmc, 4 Stück »indcrschirme und einige Puppenschirmr, am 9. d. M.; 3) eine Harmonika, braun poiirt, mit vrrzirrlcn Ecken — eine Taste fehlt — am 5. d. M.; 1) ein Kinterüderzieher von brannem, gestreiftem Stoff, mit dunkelblauem Sammelkragen, buntem Futter, Lederhcnkel, schwarzer Borde und einer Reihe schwarzer SleinnußknSpse, am 7. d. M-: b) 3 säst neue Bettüberzüge vou weißem Damast, 6 ebeus. itovstiffriiuberzüge und 2 leinene Betttücher „L k." gez., am 10. d. M.: . 6) ca. 100 Flaschen biv. Weine mit folgenden Etiquettcn ..Obnleau I'alvaxa/, „krlauer", „Dolcn^er" , „iLuIionbeimor ,^iient«iver", ,,8cblo« Vollrailnsr" und „lxrcber Dütllouvcic»", sowie 4 Flaschen Himbeersaft, am 7. d. M., mittelst Einbruchs: vt-glu» «ton 62. Kel'nIIallrei NM 25. -Ipril ckloxea önlrre«. Die Iteife/.eugui^e der dlllieren ^btliellnog 6er Xiuitull (6ren^tui^erOun<u») dere<6>kixen rum Diiigitlirizr-i'rei^iUizreu-Dieuut. DNr jnn^e l^nks, veeieiie nieli 6en Loroelftchnnga.-^ >>oiu xu», Iiin.ji>l>rig:-1'rei«iliigvn-ttieu^le ermorden iiadeu, int ein t««i>rvi»»eo- ueiiustlielier Durnuu v»n 6ul>re«6auer bei 34 Deirrntuucke» iu 6er IVoelie eivL> rielitet. llnkerrielit in nlleu Zeigen 6er IlcwckeU- rvi8<ev!>cdun. d'raurveinrlw und enelineliv Kprurüiv oblchatoriacd, itLlienizelie uo6 upuiu-ebe Lpraeirv tueuitabiv. Lebulgolü 240 Istr 6a» ckalir. .4umeI6nuzeu erbittet «cd 6er Ooterreieliueto io 6eu IVacbvo- taxen von 11—12 i.br. DeipriL, im t'ebruar 1892. 4«ri N oltruw, Oirector. Niederlagen gewähren, und sie wünsch! wobl auch, im Znsam- mendang der Zeit de, Thronentsagung Milan» mit der Oirob- jäbrigkcit ihre» Lohne» festzuhalle», die ja in zwei Jahren erreicht sein wird. Wehe dem Staat, an dessen Spitze ein Kind siebt!" ist längslenSSO.Iuni 1893provisorisch zu regeln; ferner einenGesctz enlwurf, betreffend die Gewährung von Staalsuuterstützungc» z»r Linderung de» Nothstande«. — Zn einer vorgestern stall gehabten (5o»sercnz der altczechischcn Landtag» ^ ^ . , abgeordnete» wurde einstimmig die Beibehaltung der seit Zakrbunderttn ein geflftgclte» Wort, und e» ist ostendar Mandate beschlossen. Gleichzeitig sprach sich die (ronscren; bauplsachl.ch mit Rück,ichl auf die weiblichen stänke ent- siir die Suopenbirung der Bcrashung der Au-glcichsvorlagc,, standen, welche unter der nominellen Znrrnchasl von L:onvcrainen > bi» dal,in au», wo sämmlliche AuSgleichS-Llaboratc vorliege» vie Zustättde in Serbien. Der Zwist im serbischen König»hause läßt Serbien nicht zur Ruhe kommen, in den letzten Tagen haben wieder heftige Erörterungen in der Skupschlina stattgcsunden, welche da» Streben einer einflußreichen Partei zeigten, der Königin die Rückkehr nach Belgrad zu ermögliche». Der Streit bat zwar mit dem Siege der Negierung geendet, aber die Um stände, unter welchen dieser Sieg errungen wurde, beweisen, daß die Partei der Königin im Wachsen begriffen ist. Tie Skupschtina ging »ach dreitägigen Berbandlungcn über die von 12 liberalen Abgeordneten cingebrachte ZnterpcUalion zur Tagesordnung über, in welcher das Verhalten der Negierung bei Durchführung der die Ausweisung der Königin betreffenden Resolution gebilligt wird. Aber da» Slinunvcrhältniß war cigenlhümlich. Die Abstimmung ergab 70 Stimmen sür die Regierung, 2l gegen sie, 29 Radicale verließen vor der Abstimmung den Saal und 9 Abgeordnete enthielten sich der Abstimmung, der Präsident der Skupschtina stimmte gegen die Negierung und reichte am folgenden Tage seine Einlassung ein. Er und die radicalen Dissidenten sind aus dem radiealcn Elub ausgetreten, und dieser beschloß, dem Rücktritt de« Präsidenten zuzuslimmen. Am Sonnabend hat dann die Skupschtina das Budget im Allgemeine» angenommen, die Regierung ist somit in dem Streit vorläufig Siegerin ge blieben, e» ist aber sehr zweifelhaft» ob dieser Zustand von Dauer sein wird, da sich nach der Abstimmung über die Interpellation das Vcrhältniß der Regierungspartei zur Opposition wie 70 zn 59 stellt. Die Spaltung der radicalen Partei leitet offenbar eine neue Partcigruppirung ein, welche der liberalen Partei zu Gute kommt. Die Königin hat bereits die Schlußfolgerung aus der neuen Lage gezogen, indem sie von Biarritz aus ein Schreiben nach Belgrad gerichtet hat, in welchem sie den Lctretcrn ihrer Rechte im Parlament und in der Presse ihren Tank auSspricht für die Bemühungen, ihr die Rückkehr zu ermög lichen, aber hinzufügt, daß sie den Feinden der Dynastie den Gefallen nicht tkun würde, ihnen einen willkommenen Bor- Wand zur Ausführung ihrer Pläne zu liefern; sie werde vor- läusig Serbien fern bleiben. ES ist unzweifelhaft, daß der frühere König Milan die alleinige Schuld an der ganzen Verwirrung trägt, welche in Serbien herrscht. Der eigentliche Grund eines Berzichts auf den Thron ist in seiner mißlichen Ver mögenslage zu sticken, die er durch seine lcicktsinnige Ver schwendung selbst herbeigeführt bat. Dadurch ist er zu einer miwürdige» Stellung berabgedrückt worden, welche ihn nöthigl, alle möglichen Zugeständnisse zu machen, um dadurck die Mittel zum Leben zu erbalten. Und das wirkt ans das Land zurück, !n welchem die Dynastie Obrenowitsch regiert, den Ränke» Rußlands ist Tblir und Thor geöffnet, und die Partei, welche Firma Ddsilo. KDmrsclincder^unL 4 Stück rutlincsttctfte > ^ "ge, ,a,aci,mcn ^t'gungcn c,e Zuger Serbien erregte vor Kurzem die öffentliche Aufmerksamkeit, weil cS Leuten Zuflucht und Schutz gewährte, welche als die im KindcSallcr ibr Wese» zn treiben pflegen. DaS Wort ist natürlich nickt auf alle Fälle anwendbar, und man brauckt nur die Blicke »ach Spanien zu lenken, um zu erkennen, daß dieser Staat, an besten Spitze dem Namen nach ein Kind steht, dnrckauö keinen Anlaß zur Unzufriedenheit niit dcrMutter des Königs hak, welche im Gegcnlbeil die Negierung mit zugleich fester und milder Hand leitet und noch zu keiner Klage Anlaß gegeben bat. Ganz anders liegt die Sache in Serbien. Dort ist der jugendliche König Alexander zu einer Zeit mit den Sorgen einer souveraine» Stellung umgehen worden, welche der ruhige» und systematischen Vorbereitung Aus Grund dcö in der letzten Abendnummcr mitgetbeiltc» Protokolls, den Streit zwischen dem Abg. vr. Lueger und dem Oberinspector v. Etienne betreffend, erläßt Letzterer folgende Erklärung: „Herr Or. Karl Lueger hat in der Sitzung de- Abgeordneten hauses vom 9. d. M. Beschuldigungen der schwersten Art gegen mick vvrgebrackt, gegen welche ein gesetzliches Vcrtheidigungsnnttel inii nickt z» Gei'vle sieht, weil Herr I)r. Karl Lueger gegen jede gerickl ticke Verfolgung durch seine Abgeordnetcn-Jmmunität geschützt ist. Ick habe deshalb de» allein noch offenstedenden Weg betreten und auf die unter Männern von Ehre übliche Weise von Herr» Lueger Genugihuung gefordert. Nachdem er die letztere, wie au» dein 8^.»« »» AL NM I Tie Person des jmigen .conigS hat noch wenig Gelegenheit I dafür angegegcnen nichtigen Gründen gegenüber fcstiustellen: gesunde», in einer Weise hcrvorzntrcten, welche ein Unheil über I 1) oaß Herr >>r. Lueger sich nicht damit begnügt bat, wie seine ^cine zukünftige Thätigkcil ermöglicht. Man weiß nur, daß er I Vertrauensmänner augebcn, Behauptungen des Hern, Franz Lhwoika in St. Petersburg und in Wien sehr bcacktenswertbe Zeichen I ^ur Keii»»»iß de« Abgeordnetenhauses zu^bringen, sondern daß er von Verstänbniß sür seine spatere Ausgabe gezeigt Kat. und außerdem schweigt die üble Nachrede, die sich so leicht an die Spuren jugendlicher Machthaber heftet, über ibn vollständig. DaS ist ein sehr günstiges Zeichen und durchaus geeignet, den jungen König im Lichte eines unfähigen nickt Menschen erscheinen zu lasse». Zugendthorbeite» kommen meist aus Rechnung eines überschäumcnde» Temperaments, wie es freilich bei genialen Naturen die Regel ist, aber es giebt auch Charaktere, welche schon in den Zabren der Ent wickelung zum Manne die volle Herrschaft über ihre Leidenschaften gewonnen haben, oder bei welchen Ehrgeiz und Ebrgcsübl so sehr iiberwicgen, daß daneben für Tborbeilc» kein Raum bleibt. Die Verhältnisse macven den Menschen, soweit es seine natürlichen Eigenschaften er lauben, und die Verhältnisse, in welchen Prinz Alexander, der gegenwärtige König von Serbien, den Ucbergang vom Knabe!' zum Jüngling durchgemacht hat, waren so ernster und e nvringlickcr Natur, daß wohl auch die Neigungen eines lebhaften Temperaments dadurch niedcrgebalten worden sein können. Die heillose Wirthschast, welche gegenwärtig in Serbien herrscht, bedarf allerdings einer festen Hand, uin in Schranken gehalten und aus den rechten Weg geleitet zn werden, aber man braucht die Hoffnung noch nicht auf zngcbcn, daß cS dem jungen König eines Tages gelingen wird, die Oberhand über die schädlichen Neigungen seiner und des Landes Widersacher zu gewinnen. Leipzig, 16. Februar. A —,, . Sicke, wovon einer mit Lumpen gefüllt ist, am 10. d. M 8) ein Handwagen, vierrädng, blauaestrichen, mit Kasten cnissatz und der Firma ,^uxu»t Lommsler, LlMeeim", am 4. d. M.; 9) ein Handwagen, klein, 2rädrig, ungestrichen, mit 2 Holz stützen, aus Federn gehend, am 23. vor. M.; 10) rin Kinderwagen mit gelbgesirichenem Korb, an den Seiten durchbrochen, mit blaugcslrichenem Gestell und schwarzer Wach«tuch-Plane, am 8. d. M.; 11) 16 Stück Visru-Schienru, je ca. 60 Pfund schwer, sogen. Herzstücke, sowie 3 Stück drrgl.» je ca. 2 Lentner schwer, während der letzten 2 Monate; 12 ei» Winternbrrziehrr von dunkelgrünem glatten Stoff, mit hellgrau- und blau-klkincarrirtem Futter, Saniuietkragen, Perl- mutterkuövsen, verdeckter Batterie und Kettchenheniei, am 6. d. M.: 13 rin Winterüdrrtirhrr von dunkelblauem Stoff mit gelb- und blaugestreistem Futter, blauem Sainmetkragen, Steinnußknöpsen, verdeckter Batterie und Kettchendenkcl, am 14. d. M. Etwaige Wahrnehmungen über den Verblieb der gestohlenen Gegenstände oder über den Thäter sind ungesäumt bet unserer iinminal-Abcheilung zur Anzeige zu bringen. Leipzig, den 15. Februar 1892. Ta« Pslitctawt drr Stadt Letprig. — Bretschneider. Degner des Lir/tlielien k6xiik8V6iein8 Vt^nntnzp. «Ivn 16. >Ol»rn»r rr. o., sbenck, 6 Ibr, lm 8a»Ie 6er ernten vllrgernekiule. D»tc««0k6ouog 6eu geehrten Llirzxiiecier» bereite bestaunt. xesebev. vr vlpp«. vr. llenrlel. Hoh-^uction ans de« Shrenderg. Walde des Zwenkaner Ltaatssarstrrdtera. Msntag. den 2S. Fedruar »ss. Zs., von Vormittag« 16 Uhr an 34 Stck. eich. Klötzer v. 15— 50 «nn Stärke, 3— 7 m L. 20 ... . 51— 70 . . L— 8 . » 33 ... . 71— 90 . . 2—10 . - 2 . . . . Al-110 - . 7 . - 36 rüst. . . . 14— «4 . . 4— 6 . . von ungefähr Mittag '/,1S Uhr an 9ä nv harte Brennjcheite und Zacken und 287 L-ngbausen harte« Brennrrssig, z»sa»«e»k»»,t -uk dem Schlage; Zahlstelle in Schmetter e «efftdak in Hiuichen. Linthl. Farktrrvternerwaltnng Zwenkau und »Sntgl. . »«Arrntawl «nrzrn, am 11 Februar 1892 d'i»««». «eitler. - L L und Schutz g' Urheber der Ermordung des bulgarischen FinanzministcrS Bcltschew gelte». DaS ist die andere Seite der serbischen Zustände, welche Beachtung verdient. Serbien glaubte sich im Jahre l885 berufen, die Führung der Balkanstaalen zu übernehmen und überzog deshalb Bulgarien mit Krieg, weil eS gewagt hatte, Ostrumelien mit seinem Gebiete zu vereinigen. Für diesen Krieg konnte auch nicht der Schein eines Rechtes geltend gemacht werden, er war lediglick der Ausdruck deS NeidcS gegen den mnlhigcn Mitbewerber um die Führung der Balkanstaaten. Serbien trug sich schon seit langer Zeit mit dem Gedanken der Wider Herstellung GroßserbienS, welches in der Schlacht bei Kossowa im Jahre 1389 seinen Untergang gefunden batte. Der Versuch, an diese längst verflossene Vergangenheit wieder anzuknüpscn, mißlang in der schmählichsten Weile, bei Slivnitza wurde den Serbe» klar gemacht, daß sie besser «bäten, sich um ihre eigene» Angelegenheiten zu kümmern, als mit ihren Nackbarn Streit zu suchen. Serbien stand am Ende seiner Laufbahn und wäre da« Opfer seiner Sucht nach Abenteuern geworden, wenn ihm nicht Lcstcrrcich-Ungarn in der Stunde der höchsten Notb hilfreich bcigcsvrungcn wäre. König Milan behauptet, daß die Königin Natalie die eigentliche Schuld an dem unheilvollen Kriege deS Jahres 1885 trage, aber wenn das der Fall ist, so gehl daran- nur hervor, daß Milan nicht der eigentliche König von Serbien war, sondern Natalie v. Kescbko, und die Folgezeit hat gelehrt, daß sich die Sache wirklich so verhält. Milan mag cs an gutem Willen nicht haben fehlen lassen, seinen Fehler dom Jahre 1885 wieder gut zu machen, er hat es versucht, als ritterlicher Verfechter deS Grundsatzes der Galanterie mit seiner hcrrschsüchligen Gemahlin auseinander zu kommen aber sie bat sich deS VortbeileS ihrer Lage in der rücksichl» losesten Weise bedient und steht auch beule nock', troh ihrer Ausweisung an- Belgrad als die eigentliche Machthaberin in Serbien da. Einen besseren Bundesgenossen könnte sich Rußtand sür die Wahrnehmung seiner Interessen auf der Balkanbalbinsel nickt wünschen, sie ist der Geist, welcher die Unruhe im Lande stets im Schwünge erhält, und cS ist mit Sicherheit anzunebmen, daß sie auch die eigentliche Urbeberin der Verhandlungen der Skupschtina vom 8 b>S zum >0. Fe bruar gewesen ist. Natalie v. Keschko ist sich des Vorkbeils wohl bewußt, welchen ibr die Verschwendungssucht ihres einstigen Gemahls und dir damit verbundenen moralischen Tie „Unterossicicr-Zeitung" wahrt in einem kräftig geschriebenen Artikel den guten Ruf der deutschen Unter ofsiciere. Sehr zur reckten Zeit wird darauf hin gewiesen, daß die Socialdemckraten ans dcni bekannten Erlaß Capital schlagen. Es heißt in dem Aussatz: Das gejammle Unlerosficiercorps des deutschen Heere« wendet sich ab »nt Entrüstung und Abscheu von solchen erbärmlichen Tressen träger», die nicht wertst sind, ihres König« Rock zu trage». Wenn es unter den 2000 Untcroisicicrcn eines Annee-Lorps ein halste« Dutzend schlechte Kerls giebt, so ist das gewiß traurig und be ktagcnswerlh. Aber es berechtigt noch Niemand, einen Stein zu Wersen aus die Untervssiciere eine« in Frieden und Krieg be währten Eorps des deutschen Heeres, oder womöglich auf alle Nnterossicicre der Armee. Daß im strengen Dienst gar oft Harle Worte fallen, daß in der Heftigkeit ein Schimpfwort ausgestoßcn wird, Las hatte unterdrückt werden müssen, ja daß ei» jähzorniger Unierossicier sich zum Schlagen oder Stoßen hinreißen läßt, wen» Ungeschick oder gar böser Wille ihn gereizt haben, das alle« ist erklärlich, da« findet seine gesetzmäßige Erledigung nach der Slrengc unserer Verordnungen — aber es zeugt noch lang« nicht von solcher Verwilderung des Gemüth«, oder von solcher Niedrigkeit der Ge sinnung, wie sie in jenen einzelnen im obigen Erlaß angesührteii Fällen zn Tage tritt. Der gute Ruf, dessen sich die deutschen Unterosficiere erfreuen, verlangt cS, daß wir Zengniß für sic oblegen. Denn in dein Prachtbau des vaterländischen Heere« sind sie die festen Säulen, ans denen nicht nur die Einzelausbildung, sondern auch die Einzel erziehniig der Mannschaft rnbt Wenn unter de» 40000 Pfeilern, die solchen Ban tragen, einzelne sich morsch und faul erweisen, so eittsernt der Bauherr die unbrauchbaren Träger — der Bau ober bleibt bestehen in seiner Gediegenheit und Schönheit, und Niemand soll es wagen, ihn zu bekritteln. Für un» aber, Kameraden, mögen jene traurige» Vorgänge eine ernste, gewaltige Mahnung sei»! Daß kein deutsches Untcrosftciercorp« solche Rohheiten unter sich dulde», daß es dergleichen räudige Elemenie von sich weist und auSsiüßt, Las genügt noch lang« nicht. Einkehr müssen wir Hallen bei uns selbst, prüscn mit scharsei» unparleiischen Auge, wo bei uns oder bei unseren Kameraden auch nur die geringste Neigung vorhanden ist, sehlzugreifcn oder sich gehen zu lassen bei der Behandlung der Untergebenen. Mit Schellen und Schimpfen sängt e« an, mit Puffen und Stoßen geht es weiter und Niemand kan» dafür einstehen, daß er sich nicht zn groben Ausschreitungen und Mißhandlungen hinreißen läßt, wer nicht in den geringsten Kleinigkeiten aus sich achten lern». ES genügt auch nicht, wenn wir nur die äußeren Aurschreitunge» vermeide». Gesinnung und Geist ist e«, aus die eS ankommt. Wenn wir un« klar machen, wozu wir berufen sind, was Kaiser und Vaterland von uns verlangen; wenn mir bedenken, daß die Leute nick» sür uns da sind als Spielball, unserer Willkür, als Blitz ableiter unserer schlechten Laune, sondern daß wir um der Leute wegen auf unseren Posten gestellt sind al« idre Lehrer, Erzieher und Berather, ans daß wir sie um GottcS und des Vaterlandes willen zu wackeren Soldaten und zu tüchtigen Menschen ausbilden sollen: kurz, wenn wir jeden Morgen die heilige Treue, die beschworene Pflicht tics im Herzen envägen und durchdenken, dann können wir gar nicht aus solche Abwege gcrathen, die zn Schuld, Verbrechen und Schande fuhren. Unser Kaiser sei un« rin Vorbild, al» Er seinen Erlaß an die Armee mit den denkwürdigen Worten schloß: „Ich gelobe stets dessen eingedenk zu sein, daß die Augen Meiner Borlodren aus jener Weit aus Mich herniedrrsehen und daß Ich ihnen dermalkinst Rechenschaft über den Ruhm und die Ehre der Armee abzulegen haben werde." * Das österreichische Abgeordnetrn-HauS hat den Gesetzentwurf, betreffend die Entschädigung unschuldig Verurt heilt er, in der Fassung des Herrenhauses anac »oinmen. — Tie Regierung bat einen Gesetzentwurf eingebracht, sie zu ermächtigen, dir Handelsbeziehungen mit Serbien bi» zur keimlniß de« Abgeordnetenhäuser aus diese» Behauptungen auch meine Ehre lies verletzende Fol gerungen gezogen und sich dabei mich beschimpfender 'Ausdrücke be dient hat: 2) daß die Angaben des Franz Chwoika nicht bloS bcweislos dastandcu, sondern von dem Herrn Regierung-Vertreter Sections- Ehes v. Bazant auf Grund der Acte« al- unwahr nachgewiesen worden sind; 3) Laß von der Administration der Donau - Taiiipfschifsfahrt- Gescllschast gegen Franz Ehwoika eine Untersuchung eingeleite! wurde, welche die Unwahrheit seiner Anschuldigungen ergab und mit der DiensteSkündigung für denselben endigte, daß sohin für mich keine Veranlassung vorlag, gegen diesen meinen untergebenen Beamten mit einer gerichtlichen Klage vorzugeben; 4) daß da« von eine», dritten Abgeordneten gestellte Begehren nach gerichtlicher Untersuchung die letztere keineswegs zur noth- wendigcn Folge hat, am allerwenigsten Herrn Lueger der Ver pflichtung enthebt, für seine Behauptungen einzustehen; 5) daß somit Herr Lueger mir die geforderte Genugthuung unter den nichtigste» Vorwänden verweigert. Da ich e« sowohl Le« Rechtsstaates, in welchem wir leben, al« meiner Person nicht würdig erachte, Herrn Lueger, wie e« solchem Verhalten vielleicht entsprechend wäre, zu züchtigen, so begnüge ick, »lich, diesen Sachverhalt ollen Männern von Ehre zu unterbreiten und Herrn Lueger ihrem Urtheile preiszugeben. Da« von meine» und des Herrn Lueger Vertrauensmännern aufgenommene Original-Protokoll steht bet mir zn Jedermann« Einsicht zur Verfügung. Wien, 13. Februar 1892. Heinrich Ritter v. Etienn e." * DaS von dem König der Belgier für sich be anspruckte Referendums recht, gegen welches ein Tbcil der nltramontanc» Kammcrmchrbeit unler Führung des Ab geordneten Woeste ursprünglich mit großer Leidenschaftlichkeit ankämpslc, wird nun doch in den Rahmen der Verfassungs- Revision ausgenommen werden. Man schreibt darüber aus Brüssel: Herr Woeste füge sich in das Unrcrmcidlichc; eine Woche lang sei er im Lande uinbergczogcn und habe die ihn, nahestehenden Blätter mit zbundgebungen bestürmt, um in gereizlcm Tone gegen das BerusungSrecht des Königs Stirn- mung zu uiachen, dann aber habe er mit Freuden die RctlnngSstangc ergriffen, die ibm am Mittwoch in der Bcr sammlung der Rechte» vom Minister-Präsidenten und dem Kammer Vorsitzenden dargereicht wurde. Es soll also durch ein besonderes Gesetz bestimmt werden, unter welche» Um ständen und in welcher Form der König sich an die Wähler schaft wenden kann, um ihr Gutachten einzuhoien Es bleibe aber dabei, daß die Einrichtung in der neuen Verfassung vor gesehen wird. Zn der Beratbung der Abtbeilungen erklärte Woeste seine Wandlung dahin, daß er sich vor unabänderlichen Rath schlüssen habe beugen müssen. Wenn dieVerfassnng ein besonderes Gesetz ankündigc, so sei damit »och nicht gesagt, daß das Gesetz auch zu Stande komme. König Leopold werde aber von seinen Ansichten über das sogenannte Köiiigö-Nefercndum nickt ab znbringen sein; das habe schließlich der ultramontane Führer cinscben müssen, und cö sei ihm auch bedeutet worden, daß die Regierung zurückgctrcten wäre, falls die Kammer vom Referendum nichts hätte wissen wollen, und daß alSdann der in manchen Dingen maßhaltendc Kammervorsttzende de Lants Heere die Leitung des Ministeriums übernommen hätte, nicht aber ein beißsporniger Ultramontancr. Zu den Meldungen über die Bcrathung in den Abthcilungcn ist noch nach;» trage», daß eine Abtbeilung eine» Zusatz wünscht, um die Prinzen, die ohne königliche Ermächtigung beirathcn, der Rechte auf die Thronfolge sür verlustig zu erklären. * Tausend Arbeitslose wurden gestern bei den Lffcnl licken Arbeiten in Rom beschäftigt. Gegen etwaige Aus schreitungen sind seitens der Behörden Magnabmen getroffen. Die Truppen sind in de» Cascrncn consignirt. Die für gestern anberaumtc Verhandlung gegen Cipriani wurde verschoben. * Der Papst bat beschlossen, der Königin Amelie von Portugal nächste Ostern die goldene Rose zu senden Man erachtet, daß Leo XII7. hierdurch seine» Dank sür die Beibehaltung der portugiesischen Gesandtschaft am Vatican abstattcn will. Bekanntlich trug man sich »i Lissabon eine Zeit lang mit der Absicht, aus SparsamkeitSrücksichtcn den Gesandten am Vatican abzuderufen und durch einen bloßen Geschäftsträger zu ersetzen. * Wie au» Bukarest berichtet wird, wurden bei den Dcputirtcn Wahlen im zweite» Wablcollegium 50 Conservatire und 12 Oppositionelle gewählt. 9 Slick wablen sind erforderlich. Zn Bukarest ist die ganze conscr vative Liste mit 3200 gegen 980 Stimmen turchgedrungen. Zn beiden Wablcolleg'cn sind bisher >08 Conservatire und 20 Oppositionelle gewählt, 17 Stichwahlen sind erforderlich. * Nach einer Mittbeilung der „Moskauer Zeitung" wird eine au« süns Panzerschiffen bestehende russische Escadre unter Commando deS Admirals Kaznakow zniii Beginne deS Sommer» in Cberbourg erscheinen, um den vorjährigen Bestich der französischen Flotte in Kronstadt rn erwidern. Wir sollten meinen, die russische Regierung Hab« sich in Anbetracht der in ihrem Reiche wÜthenden Hungers-
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