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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.02.1892
- Erscheinungsdatum
- 1892-02-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-189202210
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18920221
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18920221
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Text schlecht lesbar, Ausgabe beschädigt
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1892
- Monat1892-02
- Tag1892-02-21
- Monat1892-02
- Jahr1892
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.02.1892
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AbonnemeutsPreiS tn der Hauptexpedition oder den im Stadt- bezick und den Bororten errichteten AuS- gabestellen ab geholt: vierteljährlich ^14^0, bei zweimaliger täglicher Zustellung in- Haus ^15.50. Durch die Post bezogen sur Teutschland und Oesterreich: vierteljährlich 6.—. Direkte tägliche Kreuzbandffitduug in» Ausland: monatlich 9.—. Die Morgen-AnSgabe erscheint täglich ',',7 Uhr, die Adend-Autgab« Wochentag« b Uhr. Maclion und Expedition: 2-hauueSgass« 8. Die Expedition ist Wochentag« uuunterbrochea ^Ssfmt von früh 8 bi« Abend« 7 Uhr. Filiale«: Ott« Klemm'« Ssrtlm. (Alfred Hat»). UaiversitLtSstraßr 1, Laut« Lösche. Sacharineastr. 1«, part. and LSnigSplatz 7. Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- und Geschüftsverkehr. JnsertionspreiS Die 6 gespaltene Petitzeile 20 Pfg. Reklamen unter dem Redactionsstrich <4 ge spalten) 50-H, vor de» Famiiienilachrichtei» (ü gespalten) 40-C- Größere Schritten laut unserem Preis- Verzeichnis,. Tabellarischer und Ziffernsap nach höherem Tarif. Extra-Vtilagrn (gesalzt), nur mit der Morgen-Ausgabe, ohne Poslbesörderung 60.—, Mit Postbesörderung 70.—. Annahmeschluß für Inserate: Abend-AuSgabe: Bormittags 10 Uhr. Marge n-Butgab«: Nachmittags 4 Uhr. Sonn- und Festtags sriih 9 Uhr. Bei den Filialen und Annahmestellen j« eine halb« Stunde früher. Inserate sind stets an die Expedition zu richte». Druck und Verlag von E. Polz In Leipzig ^°S4. Amtliche Bekanntmachungen. Gkffentliche Sitzung -er Stadtverordneten Mittwoch, den 84. Februar 1892. Abends S'/, Uhr im Sitzungssaal« am Naschinartte. Tagesordnung: I. Bericht de- Oekonomieausschusses über: Santo 12 „Anlagen" de« Haushaltplanes auf das Jahr 1892. II. Bericht des SchutauSschusses über: a. dir Rechnungen des Nicolaigymnasiuin«, des Realgymnasiums, der höheren Schule für Mädchen, der Gewerbeschule und dreier verschiedener Stis- tuilgen auf da« Jahr 1890; d. das Specialbudget „Real gymnasium" mit Ausnahme von Pos. 43 de« HaushaltplaneS auf das Jahr 1892. M. Bericht de« Bauausschusses über: ». das Specialbudget „Lager- hos" Pos. 20; d. das Speciatbudget „Krankenhaus zu Leipzig- Plagwitz" Pos. 23 und c. Conto 31 „Gebäude" des Haushalt- planes auf da? Jahr 1892. IV. Bericht des Stiftung«- und Finanzausschusses über: Speeial- budaet „Armenwesen" mit Ausnahme von Hauplconto Pol. 3l in Verbindung mit Pos. 31k, i, s, 5, i>, kl der Gehaltsiisie, Specialconto X Pos. 25, Specialconto 6 Pos. 15, 16, 39, 40, 57, 58, 7b, 78, Specialconto v Pos. 38, Badeanstalt Pos. 14, Epecialconto L Pos. 9, Specialconto § Pos. 17 und Special- conto 6 Pos. 2 de« HauShaltplaneS aus das Jahr 1892. Vekauutmachuua. Die Metzbörs« für ttr Ledertubustrte io nächster Oster- «esse wird Dienstag, den 2«. Bprtl HS. I«„ Nachmittags von 8—4 Uhr, i« Saale der „Neuen Börse" hier obgehalten werden. Leipzig, den 1. Februar 1892. Der Rath her Stabt Leipzig. vr. Georgt. Packer. Letumntmachuug. Die diesjährige Lstermesse begtant am 2. Mat und endigt mit dem 2l. Mat. Während dieser 3 Wochen können alle in- und anSländtschen Handelsleute, Fabrikanten und Aewerbtreibende ihre Waarcn hier oistntlich seilbieten. Doch bars der Eroflhanvrl in der bereits üblichen Weise bereits in Ler znm Auspackcu bestimmte» Vorwoche vom LS. April an betriebe« werben. DaS AoSpaiken der Waaren ist den Inhabern der Meßlocale in den Häusern ebenso wie den in Buden und auf Stünden seil haltenden Verkäufern in der Woche vor der Böttcherwoche gestattet. Zum Einpacken ist da« Offenhalten der Meßlocale tn den Häusern auch in der Woche nach der Zahlwoche erlaubt. Jede frühere Eröffnung, sowie jedes längere Lssenbalten eines solchen Bcrkaufslocales, ebenso das vorzeitige Auspaikc» an den Ständen und in den Buden wird, außer der sosorttgr» Schließung ledesmal, selbst bei der ersten Zuwiderhandlung mit einer Geldstrafe bis zu 7S oder entsprechender Haft geahndet werden. Auswärtigen Spediteuren ist von der hauvtzollamtlichen Lösung dkl Waarcnverschlusses an bi« Ende der Woche nach der Zahlwoche das Speditionsgeschäft hier gestattet. Leipzig, den 1. Februar 1892. Der Rath ber Stabt Leipzig. vr. Georgt. Pücker. Lekanntmachung. In dem der Stadtgemeind» Leipzig gehörigen Lckgebäude an der Markthalle — Kurprinzstratze 14 — sind folgend« Mieth- läuine, alt: I) dar an der Brüderstraße gelegene BerkansSgewölbe 4 von 37,74 qm Flächenqehalt mit einem Nebeuranin von 17,80 qw und einem im Kellergeschoß unter dem Gewölbt befindlichen Lagerraum von 36,10 qm, L) das au derselben Straße gelegene BerkansSgewölbe 8 von 32,19 qm Flüchengehalt mit einem größeren Nebenraum» von 15,80 qm und einem kleineren von 2,35 qw, sowie einem im Kellergeschoß unter dem Gewölbe befindlichen Lager raum von 21,70 qm, 3) d-S an derselben Straße gelegene BerkansSgewölbe O von 32,10 qm FlSchengehalt (ohnS Rebenraum) mit dem darunter im Kellergeschoß befindlichen Lagerraum von 21,70 qw, 4) das on der Ecke ver Brüder- und Kurprinzstratze gelegene Vertanfsgewölbe v von 58,30 am Flüchengehalt (ohne Rtbenranm) mit dem darunter im Kellergeschoß befindlichen Lagerraum von 45,50 qm sofort aus sechs Jahr« zu vermiet-««,. Miclhgesuche werden aus dem Rathhause I. Obergeschoß, Zimmer Sir. 8, entgegen genommen. Leipzig, den 15. Februar 1892. Der «ath ber Stabt Leipzig, vr. Tröndlin. Krumbiegel. Anmeldungen zum Anschluß an die Ttadt-Fernsprech- einrichtung. Neue Anschlüße on die Stadt-Fernsprecheinrichtung sür Leipzig und Bororte sind, wenn die Ausführung in dem im Monat April beginnenden ersten Bauabschnitte gewünscht wird, spätestens bis 1»« I.März bei der Ober-Postdlrection hier schriftlich anzumelden. Später ringrhenbe Anmeldungen können erst tm zweite» i» «anat September beginnenbe« vanabschuttte brrü«- iichtigt werben. Einer Erneuerung der hier bereit- vorgem ersten Anmeldungen bedarf eS nicht. Leipzig, 6. Februar 1892. Der Kaiserliche Vber-Pastbirert«r. Walter. LeLanntmachuug. Dl« am 1. April 1892 pachtledig werdende FelseuketlerwirtH- schoft soll anderweitig »ns 3 Jahr» verpachtet werden. Die Pacht-Bedingun-en liege» onf dem Bureau der Stadtbrauerei aus, woselbst auch jede wettere AuStuntt rrtheilt wird. Angebote sind btS 2. März h. I. an den Unterzeichneten Ge- mnabevorstand einznreichen. Je«, am 1». Februar 1882. Der Gemeinbe-Vvrstanb Bürgermeister Ginger. k. Kram-, Voß- und Viehmarkt zuLiebertwolkwitz Mtttwvch, de« ». Mwr, 1882. Abgabm, »erb«, nicht erhaben. Ber Gmaetnherath. Dyck. Sonntag den 21. Februar 1892. Königliche KmAakidkmie «N Kuilügkliikrdrschlilt in Lkipiig. lßeginn Per Stupien tm Sammriseuirster >892 am 26. April. . .. . . Die Königliche Kunstakademie und Kunstgewerbeschule vermittelt die Ausbildung ihrer Schüler für das Gesammtgebiet der zeichnenden (graphischen) Künste, sowie sür sämmtiiche Fächer deS Kunstgewerbes. «t«r unek Bobuwtz««. Ulostnntzo» 4. Fachschnle skr architektonische Knnstgewerbe. Architcklonische Formenlehre, darstellende Geometrie und Gefäß- lehre, Musterzeichne», Lrnamentlehre, Entwerfe» und Ausführung elbslständiger kunstgewerblicher Arbeite:,: Architekt Schuster. Per- pective und Schattenconsrrnckion: Architekt Bichwcger. It. Fachschule sür Bildhauerei. Ornamentmodelliren, figürliches ModeUiren nach dem Leben und Ciseliren von Gußarbeitc», verbünde» mit Ausführung selbstständiger Werke plastischer Kunst und des KunslgewcrbeS: Pros, zur Strasse», Bildhauer. O. Fachschule sür Zeichnr» »nd Malen. Zeichnen nach graphischen Vorlagen: Kupferstecher Pros. Seifert und Pros. Mohn. Zeichnen nach GypS, aualomischeu Präparaten, Naturabgüssen und Antiken: GcschichtSmalcr Pros. Wehle und Winierslciu. Buchornainentlk, Eulwerscn selbstständiger Ornamente sür künsttcrischc Bnchausstaltung, sür Diplome, Placale Pros. Honegger. Aquarellmalerei: Prof. Werner. Dekorationsmalerei, Chromatologie und landschaftliche« Staffage-Zeichnen: Maler Bourdet. Porzellan- und Glasmalerei: Pros. Haselbergcr. Kupfer- und Stadistechcrei (Radirea): Prof. Seifert. -Holo graphie : Prof. Berihoid. Lilhograpkie: Scheiter. Typographisches Zeichnen: Frisch, Musterzeichner. Zeichnen und Malen nach bei» lebenden Modell und »ach der Natur, ComposittoilSübungen ,nr Buchillustralion und Ausführung selbstständiger Illustrationen unler Aliweiidniig der für die mechanischen Reproductionsinethvden er forderlichen Technik: Director. Stillehre, Kunstgeschichte und Geschichte der Kunstindustrie: vncmt. Archaologie: Pros. Io. Overbeck. Anatomie des Menschen: Prof. Vr. Allmann. Lhierkunde: Vr. pd. E. S. Zürn. PstonzenkvnLe: vr. pb. E. S. Zür». . ^ . Anmerkung: Zu den Borträgen de« Herrn Pros. vr. Overbeck werden auf vorheriges Ansuchen beim Unterzeichneten Director der Anstalt, soweit der Platz reicht, auch Hospitanten unentgeltlich zu- gelassen. Aiimelditiigk» sind in der Zeit vom 7. bi» 12. März dieses Jahres in der Kanzlei, Wächlerstraße Sir. 1l, Nachmittags von 4—5 Uhr zu bewirke». Leipzig, im Februar 1892. Der Director: , . Vr. luchse. Prof., K. S- Geheiinrr Hofrath. LoWanzen-Verkauf. Vom Forstreviere Leipzig-Connewitz können in diesem Früh jahre durch de» Revierverwalter, Herrn Oberförster Schönherr nachstehende Holzpstanzen zu Len beigesctzten Preisen gegen Baar- zahiung oder Nachnahme und vorheriger schriftlicher Bestellung, sowie gegen Vergütung der Selbstkosten tür Verpackung und Transport zur Bahn rc. bezogen werden, alS: Stück- Zahl. Halrnrt««. Höhe tu ew P Stück reis« für Hundert 4 ll. ». Sämlinge: 5000 dreijährige Rothellern, 4Inv» ^lu- 3000' linosrr 70-110 — — 1 — einjährige Bergahorn, 4oer peouckopl 15—25 , 60 3000 etnjähr. Stieleichen, (jueeo.peüune. 20—25 — — — 70 3000 zweijähr. aincrik. Grauesche, t'nrr. pudesa 25-50 — — — 50 d. Berschulte: 4000 Amerik. Grauesche, vrar. pudeso. 125-200 — — 12 — 3000 dergl 200—250 — — 15 — 3000 dcral. Ausschuß . . . Birken, Betula alba 100-200 — — 5 — :D00 125-150 — — 6 — 2000 Birken, - ...... 150-200 — — 10 —- 3000 Rothcllcrn, 41nns xlutlnosL . . 100-150 — — 5 — 2000 Rothellern, - - . . 150-200 — — 8 — II. Xa«lON»«»I» r 30000 einjähr. Fichten (Rothtanne), 4dis, excels — — — —- 20 20,000 zweijähr. Fichten (Rothtanne), 4dies exeels 15—20 — — — 25 10,000 dreijahr. Fichten (Rothtanne), 4bies excel» 20-30 — — — 30 5000 4—6jähr. Fichten (Rothtanne) mit Ballen I. Wahl 40-60 — — 5 — 5000 dergl. Fichten (Rothtanne) mit Ballen II. Wahl — — 2 — 3000 6—7jähr. Fichten mit Ballen I. Wahl 75-100 50 40 3000 6—7jähr. dergl. mitBallen Il.Wahl 75—100 — 25 20 — 2000 7—8jähr. dergl. - - I. . 125-150 — 60 50 — 2000 - dergl. » - II. . 125-151 30 25 — 1000 » dergl. » - I. . 175—200 — 80 70 — 500 - dergl. - « I. » 200—250 1 — 90 — 300 - dergl. - - I. . 250-300 l 51 125 — 1000 4—5jährige 2 x berschulte Weiß- tannen, 4bles poetln. . . . 30-40 — 6 — Die Fichten I. Wahl eignen sich besonder« zu Parkanlagen, die- jenigen Il.Wahl zu Wildremtsen rc. Leipzig, am 19. Februar 1892. Le» Nath» Forftpeputation. Lekanutmachuug. Die Herstellung von 100 m 40 cm im Lichten weite Thonrohr- schleuße in der Turnerstrabe in Leivzig-Linpenau soll, vorbehättlich der Zustimmung der Herren Stadtverordneten, an einen Unter- »ehmer verdungen werden. Di« Bedingungen sür diese Arbeiten liegen in unserer Tief bau-Verwaltung, Rathhaus, 2. Stockwrrk, Zimmer Nr. 14, auS und können daselbst eingejehen oder gegen Entrichtung der Ge bühren im Betrage von 50 -H- welche eventuell in Briefmarken einzuscnden sind, entnommen werde». Diese Gebühren werde» den unberücksichtigt gebliebenen Bewerbern, die ihre Angebote rechtzeitig eingereicht haben, auf sinnerhalb 8 Tagen anzubringendeS Ver langen zurückgewührt. Bezügliche Angebote sind versiegelt und mit der Ausschrist: „Thonrohrschleiitzr in »er Tnrncrftratze tn Leipzig-Ltnpenan" versehen ebendaselbst, und zwar bi- zum 7. März d. IS. Nach mittag« 5 Uhr einzureichen. Der Rath behält sich da« Recht vor, sämmtliche Angebot« abzu- lednrn. Leipzig, den 16. Februar 1892. Io. 542. De« Nath« der Stadt Leipzig Stratzrnbau-Deputattan. Lekanlllmachung. Bon dem Unterzeichneten Armenamte sollen Dien«««,, den 2». Fedrnar 1892. Bor«, »on 9 Uhr ««. tm hiesigen Stodtdause verschiedene Gegenstände, ai«: Möbel, Betten, Wäsche, Kleidungs stücke, Hau»- und Küchen,eräth« u. «. m. öffentlich versteigert werde«. Leipzig, am 20. Februar 1892. Da« Armen««». Hentschel. Artn». Skkininluiltttzlulg. die Errichtung einer höheren Bürgrrschnle in Lripzig- tziolilis prtrrffruv. Dem Wunsch« einer großen Anzahl vo» Ettern, die ihre Kinder in die ll. Bürgerschule schicke» oder »och schicken wollen, entsprechend, ist von unS die Abzweigung einer achtclassiacn und als höhere Bürgerschule rinzurichtenden Abtheitting von der ll. Bürgerschule in Leipzig-Gohlts sür Oster» 1892 in Aussicht genommen. Wir fordern daher diejenigen in Leipzig-Gohlis oder Leipzig- Eutritzsch wohnhafte» Eltern und Erzieher, welche ihre Kinder der ür die Stadttycile Lelpzig^stohlis und Leipzig-Eutritzsch zu erriet,- tenden höheren Bürgerschule Ostern 1892 zusühre» wollen, bierdurch auf, dieselben, soweit »« »och nicht geschehen Ist, bet dem Director der ll. Bürgerschule in Leipzig-Gvlstis spätesten- bis Ende diese« Monats in verbindiicher Weise anzumeiden. Bemerkt wird »och, daß da- Schulgeld bei den höheren Bürger- chuten 38 jährlich sür hiesig» und 72 jährlich für auswärtige Schüler beträgt. Leipzig, am 18. Februar l89S. Der SchulauSIchntz Per Ttatzt Leipzig. Walter. Die Krisis in Frankreich. Carnot hat da« EntlaffnitgSacstich des Ministerium» Frey- cinet angenommen und dadura» eine Cntschriduug getrvssen, welche wenigstens vorläufig Klarheit in die Lage dringt. Damit sind aber die vorhandene» Schwierigkeiten nicht de- citigt, weil eS an einer festen Mehrheit fehlt, aus welcher ?aS neue Ministerium gebildet werden könnte Deshalb chweigl auch die Presse Über die Personen, welche sich zur Nachfolge eignen. Die 304 Abgeordneten, welche gegen die von der Negierung gebilligte Tagesordnung stimmten, setzen sich zusammen auS den Nadicalen, den Klerikalen, Bou- langisten und Socialisten. Tie Nadicalen sind für sich nicht stark genug, um dem neuen Cabinet die Grundlage zu gewähren, sonst wäre die Tagesordnung Pichon zu Stande gekommen, die übrigen Gegner der Regierung können noch weniger in Rechnung gezogen werden. Die einzige Möglich keit, welche sich darbietet, wäre ein schutzzöllnerische« Mini sterium unler MLline, und für ein solche- wird bereit« gewirkt. Damit wäre aber nur die wirlhsckafllichc Seite der Krisis getroffen, und es fragt sich, ob der Standpunkt der Mehrheit in der kirchenpolilischen Frage in einem schutzzöllnerischen Cabinet Ausdruck finken könnte, die Wahrscheinlichkeit spricht vielmehr dagegen. Cs wird auch von Auslösung des Parla ments gesprochen, aber auf welche bewegende Hrage von allge meiner Bedeutung sollen die Wähler vereinigt werden, um der neuen Regierung eine feste Mehrheit zu schassen? Oder sollen sich Schuyzöllner mit Klerikalen verbinden, um die Grund lage für den neuen Anstand zu gewähren? DaS wäre eine Bereinigung, welche bei Ler ersten auftauchendcn Streitfrage politischer Natur in die Brüche gehen müßte. Der einzige Ausweg, der sich darbietet, ist ein Geschäfts Ministerium, welche-, politisch farblos, sich auf die Erledigung der lausen den Arbeiten beschränkt und so lanae in Thätigkeit bleibt, bi« die Lage einen ausgesprochenen Charakter zeigl, der ihr gegenwärtig fehlt. Cs beißt, daß einflußreiche Militairpersoncn fick für das Bcrbleiben Freucinel'ü an der Spitze der Regierung bemühcn, weil sein Rücktritt einen Berlust für die Armee bedeuten würde. Das ist ein Gesichtspunkt, der bei der großen Mehr heit dcö französischen Bvlkeü Bcrständniß finden wird, die Armee ist eine Macht, welche den Streit der Parteien zum Schweigen bringt. Aber die Lage ist beute zu friedlich, als daß der Wunsch der Armee, ihren Krieg-minister zu behalten, sür die Gestaltung der Bcrbältnissc maßgebend sein könnte. Bielleickst finde! Freycinet in dem neuen Cabinet als KricgS- minisler seinen Platz, aber er wird nach den letzten Erfahrungen sich kaum bereit finden lassen, zugleich den Borsiy ini Ministerium zu übernehmen, eine solche Bctlheilung der Geschäfte ist nur sür den Krieg geeignet, im Frieden wird der Borsitz besser durch den Minister des Auswärtigen oder de« Innern auS- geübt. Für Deutschland bat eine französische Ministerkrisis stets ein erhöbteS Interesse, weil sie eine gewisse Aufregung zu er zeugen pflegt, aus welcher sich am besten die Neigungen der Mehrheit entncbmen lassen In diesem Falle ist die Sach lage aber anders, als sie bisher zu sein pflegte, es ist kein ausgesprochener Streit der Meinungen vorhanden, sondern die kirchenpolitische Frage bat nur den Vorwand geliefert, um einer vorhandenen allgemeinen Unzusrietenbcit zum Ausdruck zu vcrbrlsen. Wir haben gestern die Hauptsachen bervorgeboben, welche Anlaß zu MeinungS- verschiedenbeitcn gegeben haben, aber keine von den vor- bandenen Streitfragen ist ausreichend, um für sich allein den Rücktritt deS Ministeriums als unabwendbar erscheinen zu asien. Ta» Ergebniß der Abstimmung, welche die Regierung 88. Jahrgang in die Minderheit versetzte, hat deshalb die Parteien über- rasck't, die einzelnen Gruppen der Unzufriedenen sahen plötz lich ihren Wunsch erfüllt, ohne diesen AuSgang vorausgesehe» zu habe». Seltsamer Weise war Clömenceau dieses Mal nicht unter den Ministerstürmern, sondern bemühte sick sür die Tagesordnung Pichon, welche dem Ministerium das Leben verlängern sollte. Die gegenwärtige MinisterkrisiS zeigt, daß der Vorrats, a» Männern, welche sich sür Ministerposien eignen, in Fra»! reich erschöpft ist; in den 2l Jahren, während deren die Republik besteht, ist da« zu Gebote siebende Material ver braucht Worte», und die Aeit ist nicht geeignet, um sich bei den cplrcmcn Parteien nach Ersatz tlmzusehcn. Tie Namen Freycinet, Ronvier, FalliörcS sind schon aus einer Reihe früherer Ministeriell her bekannt, Constans ist schon eil drei Jahre» als Minister thälig, und was sonst an Minislercankiralcit zur Verfügung steht, har i»> Senat Unterkunft gesunden, wie Ferry und Goblet. Der Tod hal viele Lücken gerissen, Gambelta, Pouycr-Qucrtier, ganz neuerdings d Aulresme sind vom politischen Schauplatz abgetreten, der Nachwuchs aber ist gering und bisher wenig zur Gellung gelangt. Ter Bode», ans welchem die Minister hervorgchcii, wird allein durch die gemäßigle» und die radikalen Republikaner gebildet, Mitglieder der äußersten Linken finde» darin so wenig Platz wie die Seciatisteu »nd Monarchisten. Es ist viel davon die Rede gewesen, daß die Anhänger der Monarchie ihren Frieden mit der Republik gemacht habe», aber im Augenblicke der Ent schcidung stiuimcn die Monarchisten dock gegen die Republikaner, die lirchenpvlitische Frage ist trotz der repnblitircnndlichen Haltung des Papstes ein Trcn»»iigSgru»d zwischen Republik und Monarchie, und Alle«, was über den Berzickl des Grasen von Paris verlautet bat. ist nicku ernst zu nehmen. Cs bestcbl gegenwärtig eine Uebcrgangsperiotc, in welcher siR die Anhänger der Mvnarchik »>il ihre» l-rck,licken An schaumige» allmälig in die neue» Berhällnisse hiiiciiigcwöblicil müssen, weil sie kirchlicher sind als der Papst, mit sich vo» dem Borurthcit noch nicht los machen können, daß Republik und Kirche feindliche Begriffe sink, wäbrend der Paplz. in richtiger Erkennlniß der bestehenden Verhältnisse da« Heil der Zukunft der Kirche in der Anpassung an das Bestehende erblickt. Tie gegenwärtige Krisis hat zum große» Theil ihren Grund in der veränderten Stellung, welche der Papst zur sranzö- sischcn Republik einnimmt. Tie Kirche rechnet mir mil Bei hältniffrn, welche Dauer verspreche», wollte sic sich hartnäckig dem Fortschritt de« Zeitgeistes verschließen, so würde sie damit selbst die Wurzel ihres Daseins abschneiten. Deutschland hat cS an sich selbst empfunden, wie geschickt das Papsttlinm es versteht, sich der bewegende» Zeilgedankc» sür icinc Zwecke zu bemächtigen. Papst Leo Xlik. ist nicht nur als Schiets rickiter i» internationalen Slreiligkeilen ausgetreten, er bat auch sein moralisches Gewicht in einer innere» dciiischcn Angelegenheit, in ber Frage des SeptennateS, geltend gemacht und dadurch die Slininicnlhattuna des Ccnlrnms hcrbeigesnhrt. Die lirchcn politische Frage vcherrscht auch heute die innere deutsche Eni Wickelung, wie der Kampf um die Bollsschnle beweist, welcher zwischen Kirche und Staat entbrannt ist. Die französische Re gierung unter Freycinet hat es als ihre Aufgave erkannt, mit dem Papste auf freunoschafllichem Fuße zu sieben, sie wollte dem Bcrlangen nach Trennung von Kirche und Staat nicht Folge geben, weil ihr die Vundesgenossenschast des Papstes für die politischen Zwecke Frankreichs werlhrotl erscheint. DaS ist dir internationale Seile der gegen wärtigen Ministerkrisis i» Frankreich, und aus diesem Grunde hat sie für uns ein hervorragendes Interesse. Unsere Re gierung glaubt die Unterstützung der klerikalen Partei zur Erreichung deS inneren Friedens und zur Bewilligung der Ausgaben für Militairzwecke nicht entbehren zu lönncii, »nd Frankreich sucht sich die Unterstützung des P-ipsttbuiiis sür den Fall eines Krieges gegen Deutschland zu sichern. Das sind die Tbatsachen, welche bei der gegenwärtigen Krisis in beiden Reichen ihr Gewickt äußern, sie können uns nur in der Ueberzeugtiiig von der Berderblichkeit deS Ucbcrgreiscns kirchlicher Interessen aus das staatliche Gebiet bestärken. * Bei der Gesamintauslage der vorliegende» Nummer bcsindet sich alS Extrabeilage e!» „Ausruf zur Verbreitung des Gedankens „Einiges Christenthum"." Der Gesammt-Auslage vorliegender Nummer ist eine Extra-Beilagc beigesügt, welche von der Borwglichkeit des ächten Grsiinvlioits- Kräuter-HontgS von I-llt-n in Eolberg handelt, und wird dam it ' einer geneigten Beachtung empfohlen. Bei Huslcn, Heiserkeit, Bei lchleimmig, Brust-, Lungen- und HalSlciden angewandt, ist der selbe ein unübertroffenes Hausmittel. Zu haben i» drei Flasche»- großen 4 l 1 75-C und 3^50-H, Kräulcr-Thee 4 Carlo» 50 H. Kein Gkhciminittel. Bestandtheilc sind in der bcigcsügtcn Gebrauchsanweisung angegeben. Prospccte mit Gebrauchsanw.i- sung und vielen Attesten bei jeder Flasche. Central - Versand, durch E. Lück in Lvlberg. Niederlage einzig und allein in Leipzig: Apotheker vr. E. MyiiuS, „Engel-Apotheke". Markt 12; Ap. theker R. Lux, „Hos-Apothekc zum weißen Adler", Hainsiraße 9; Apvtlicker Vr. Töbing, „Albert - Apotheke", Ecke der Zeitzer »nd Emiiic»jlraße:AlwiheIer H.Pau>ken,„Hirsch-Apolhcke", Ecke dcrNürn- berger Straße „. Johaiiiiesplatz: Apotheker P. E. Braehmcr, „Neue Börieu-Avolheke", valleschc Ttr. l2; ,.Moyrcil-Avotöeke",Eu»rit>scher Straße:Avolh.J.Lics,»ai,n,„Marien.Apolh«kc", Schlitze»->l. Georgen- slraßen-Ecke: „Linden-Apotheke", Wcslplatz, und i» der „Saiomoilis- Apotbeke", Grimm. Straße: in Leipzig-Reudnitz: Apotheker Vr. Koch, „JohanniS-Apolhekc", u. Apotheker Lang (Oberer Theil); in Lcipzig- Anger-Crotteiidors: Apotheker Löffler, „Ost-Apotheke"; in Lcipzig- Kteinzschocher: Apoth. Wild, „Kürner-Avotheke"; in Leipzig-Connewitz: Apolh. v. Ravpard,„Saxo»lo-Apotheke"; in Leipzia-Neu>iadt: Apoiü. Otto Hartmann, „st. Georg-Apotheke"; in Leipzig-Gohlis: Apoll:. A. Müller, „Tchiller-Apviheke"; in Lerpzig-PIogmitz: Apotheker Jacob. In Borna: Apotheker Lange, „Löwen-Apotheke". Schnellste und ttllinstr Herstellung oller Arten Drucksachen. Loltunßr« n. ote lttt,ogr«»htsche Nnstnlt, Buch- «nd Striiidruikerrt, Leipzig. Hatnstraffe^4, Blauer n. tllolvncr Ster» VsKsdlllG« Marlen- u Mmterschu», aller Länver s » Erbrauchsmusterschust besorgt Z. .HIe»r»i»»r, Tlnil-Ingentenr, Leipzig, ReichSste. 10.
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