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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 29.02.1892
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1892-02-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18920229026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1892022902
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1892022902
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1892
- Monat1892-02
- Tag1892-02-29
- Monat1892-02
- Jahr1892
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Anwesend waren gegen 150 Herren, darunter fast alle Reichstags- und LandtagS- adgeordnetc der nationalliberalen Fraction. Das Fest nahm einen animirten Verlauf. * Anscheinend um neuen Anforderungen dcS PublicumS an die Post- und Tclegraphrn-Vcrwaltuna vorzu- beugen, schreibt der „RcichSanzeiger": AuS der Veröffent lichung der RcichScinnakmcn crgiebt sich, daß die Post- und Telrgraphenverwaltung bis Ente Januar gegen den gleichen Zeitraum de- vorigen EtatSjabre« eine Mehreinnahme von über 8 Millionen Mark gebabt bat. Hieraus darf aber nicht etwa auf einen entsprechend Hoden Ueberschuß gerechnet werden; denn gegen den ElatSansatz für denselben Zeitraum crgiebt sich nur ein Mcbr in der Einnahme von 188 l3t .< also ein verhältnißmäßig geringe« PluS für die ReichScasse. * Den preußischen Regierungspräsidenten ist vom Handels minister bezw. vom RrichSversicherungSamt eine Ver fügung zugeaangen, welche bestimmt, daß die an Warteschulen, Kinderbewahranstalten, Kleinkinderschulen, Kindergärten und ähnliche» Privatanstaltrn angestellten Kleinkindrr-Lrbrcrinncn bezw. Kindergärtnerinnen im Allgemeinen ii» Sinne de« Gesetzes vom 22. Juni 1880 versicherungSpflichtig sind. * Der preußische CultuSminister hatte bekanntlich im Abgeorbnetenbause erwähnt, er habe eine Deputation von Berliner Lehrern empfangen, die sich zustimmend zu dem Entwürfe ausgesprochen babe. Hierzu äußert sich die „Pädagog. Ztg": „Diese Mittbcilung dcS Ministers hat nicht nur in der Berliner Lehrerschaft, ja nicht nur in der Lehrer« schaft überhaupt, sondern in den weitesten Kreisen der Be völkerung berechtigtes Aussehen erregt. WaS die Deputation wollte, ist aus jener Mittheilung des Ministers nicht weiter zu ersehen, aber es soll doch damit angedeutet werden, daß sie sich auf den Boden des Entwurfs gestellt babe. Das sollten Berliner Lehrer gethan haben? Wer sind diese Lehrer? , ?er hat sie deputirt? In der letzten Versammlung de- Bertiner LehrervereinS vermochte darauf niemand zu ant worten. Die „Deputation* ist noch in vollständiges Dunkel gehüllt, so daß vorläufig nur die Vermutbung übrig bleibt, eine Hand voll Leute, die den Lehrerbeslrebungen gänzlich sernstehen und aus irgend welchen Motiven den sckulseind sichen Parteien dienstbar sind, habe sich als „Deputation" aufgcspielt und dem Minister die Meinung beizubringc» gesucht, sie vertrete eine größere Gruppe der Berliner Collegenschaft." * Der Verein für Arbeitsvermittlung in Wien beziffert die zur Zeit in Wien befindlichen erwerbslosen Arbeiter auf Vierzigtausend, darunter viele Tausende Familienväter. Die Bcbörden fördern bereitwillig jene ArbeitercomilvS, welche sür ihre hungernden Genossen öffentliche Sammlungen veranstalte». Der Andrang zur jetzt täglich stattfindenden Brodvertbeilung an Arbeitslose nimmt nachgerade beängstigende Dimensionen an, doch verlief bisher Alle- ruhig. * Die radikalen Club- der Arbeitervrrrinigung in London bereiten für den 1. Mai eine Kundgebung vor. Die Polizei gestartete denselben im Hytepark 12 Tribünen zu errichten. Der Zweck der Kundgebung ist, den achtstündigen Normal- ArbeitStag zu verlangen. * Man schreibt aus Athen, 28. Februar: Die vielfach ausgesprochene Ansicht, daß die parlamentarische Anklage argen da« Eabinet TrikupiS nicht bi« zum förmlichen vroccffc gedeihen werde, hat durch die gestrige Kammersitzung eine Bestätigung erfahren. Allerdings ist der thatsächlich dir Anklage verschlagende Bericht der Enquetc-Eoiiimission uner wartet gekommen und rS ist bezeichnend, daß die trikupistische Partei, welche Anfang« die Anklage mit Spott ausnabm, zuletzt allen Ernste« ihre VerbaltungSlinie feststellte, sür den Fall, daß dir Kammer ibren Führer vor den StaatS- aerichtShof gestellt dätte. Zumindest erwarteten Viele, daß die Mehrheit von der gerichtlichen Verfolgung absehen, aber gegen die früberen Minister einen Tadel auSsprechen werde, wa- — nebenbei erwähnt — im Gesetze gar nicht vorgesehen ist. Angeblich Kälten, angesichts der erste«» Eventualität, sämmt- liche trikupistische Abgeordnete ihre Mandate niedergelegt und so — nach ihrer Ansicht — die Auslösung der Kammer er zwungen. Indessen konnte man au« verschiedenen An zeichen da« tbatsäcklich eingetrrtene Resultat vorauSseben, und eS hätte nicht einmal de- Eintreten- de« Herry DelyjanneS, welcher aus höheren Gründen die Beseitig gung der Anklage forderte, bedurft, uni den Bericht dess Commission zu Falle zu bringen. Specicll jene zwei Punctt de« Berichtes, welche die Anklage empfehlen, wurde» mit erdrückender Mehrheit verworfen, und zwar die Anttaaß wegen Nichtvollsireckung eine« gerichtlichen UrtbeilS, soweit sit Herrn TrikupiS betraf, mit 70 gegen 10 Stimmen, jene bet rüglich brr Anleibe PiräuS-Larissa mit 74 gegen >4 Stimmen. Die riesige, vor der Kammer angesammclle Menschenmenge bereitete der Opposition, als diese die Kammer verlies, stürmische Ovationen und zog in großer Begeisterung vor daS Haus TrikupiS', welcher der Sitzung nicht beigewobnt batte. Im Allgemeinen herrscht Befriedigung über diese Lösung, welche unter niedreren Nebeln daS geringere dar stellt. Jedenfalls bildet sie die für das Ansehen und den Credit des Lande- am wenigsten nachtheilige. * Nack einer Meldung aus Konstantinopel verlautet da selbst, daß die russische Regierung die Absicht bäbe, dem neue» Kat doli kos von Etsch >ni ad zin, testen Wahl in ungesäbr neun Wochen stattfinden wird, ein neues Reglement sur die in Rußland wohnenden Armenier vorzulegen, wonach der Unterricht der in Rußland befindlichen armenischen Schulen in russischer Sprache ertbeilt werden soll. Ferner beabsichtigt die russische Regierung, baS.Kloster von Etschmiadzin, sowie tic anderen auf russischem Boden befindlichen armenischen Klöster in eigene Verwaltung zu übernehmen, wodurch Rechte, die der Katbolikos bisher besessen bat, wie z. B. die Zu sprechung und Auszahlung von Pensionen an armenische Geistliche, künftighin auf die russische Regierung übergehe» würden. * Ueber die Wahlunruhen in Japan sind mit dem Dampfer „Eliipreß of Japan" weitere Nachrichten in Van couver einactroffc». Denselben zufolge griff am 81. Januar ein mit Feuerwaffen ausgerüsteter Mob daS Forstamt in Tokio an und verwundete den Direktor, wie einige andere Beamte. 50 Gendarmen erschienen auf der Stätte dcS Aus rühr-, ohne indes de- Pöbel« H-rr zu werden Erst Achtem sie Verstärkung empfangen, g^ng eS 'hn , „,„^clcn auseinander zu treibe» An 9'"»"' ^ §pä,cr zur radikalen Par>" gehörige Raus ^ ^„er Wahlver- übrrfielen buddhistische Pnciter de g >>z,,.ia,„cnt-adgcordntleii ^r'L'Ä -AL"."kk- D-- S;-Mk°- « der Nicki Nichi Shimbun" vom t. Februar sprechen d in deq Wahlkampf und beschuld.gten namentlich d e ^ül zisten HriaPlr pl- sogen. R-gierung-cand.da.en g-w.rkt zu haben. * Dem Wolfsscken Bureau wird au-Pari» «elegraphilt. „In btzttr von etwa 20 Deputieren der c°n>l"utwncllen Rechten abgehaltencn Versammlung wurde "ne Erklärung angenommen, wonach die Schaffung ^naestrebt der Republik stehenden konservativen Parle, ange.ttev' werden soll, welche für die liberalen Ideen sür den socialen und religiösen Frieden und demo krrtische Reformen." DaS dürste allerdings die Partei der Zukunft sein, die c« Allen Recht macht. Atan-esamtliche Nachrichten. «om LL. bi« 87. Februar 1802. Ltan»e»a«t I. Aufgebote: Longerhans, Wilhelm Conrad Frwdrich, Gericht«. Assessor ln Odenkirchen, mit Stobbe. Iobanna Maria Charlvite hin — Böhme. Otto Franz. Tischlermeister, mit Focker. Anna Helene, hier. - Rölke, Ludwig. Kellner, mit Breiter. Amalie Emilie, hier. — Güpsert, Earl Emil, Lehrer an der Taub,lui»»n-»-A»sta> . »nt Paseman». Louise Antonie, hier. — Bruder, Karl Auguit. Tischler, mit Wrigrldt, Anna Emilie, hier. — Neichelt, Friedrich Hugo, Schristsetzrr in «ltenburg, mit Starke, Caroline Auguste Therese, hier. — Zövdel. Franz «lbin, Perlmutlerarbritrr mit Schluster, Friederike Caroline Auguste, hier. — Buichmaan, Bruno Richard, Schloss«, mit Hanke, Henriette Anna. hier. — Henne. Hugo Moritz Robert. Tapisserie,eichner, mit Edert, Johanna Pauluie Anna, l>^r. — Urenkel, Ernst Tdeodo-.'Sattler, mit Liebtch. Elara Antonie Helene, hier. — Schisfmann, Gottfried Ernst, Metall- waarensabrikaul. hier, mit Htnkeldey, Wilhelmine Bertha, tn Pretitz. Krci« Quersiirt. — Höbold. Friedrich Hermann, Markldeiscr. nnl Hosmann, Anna Bertha, hier. - ttöppler. Emil Richard, Ober- kellncr, mit Fuchs, «Veline Renate, hier. Böhlrmanii, Friedrich Paul. Schuhmacher inL.-Anger-Crollendorf, mitBerger. Wildelinine, hier. — RaSp, Adam Loreuz, Schneider, mit Schnitze, Johanne Augusie Clara, hier. — Büttner, Carl Albert, Messerschmied, mit Voigt, Anna Marie, hier — Geier. Theodor Bruno Wilhelm, Ofensetzer, mit Jonke, Bertha Clara Anna, hier, — Schaue, Arthur Felix Curt, Bahnarbeiter in L.-Reudnitz, mit Roihensieiu, Maria Therese, hier. — Huhle, Heinrich, Handarbeiter, mit geich. Gras, geb. Zetzsche, Henriette, hier. — Knittel, Friedrich Gustav, PoslhilsSbole, mit Scheller, Auguste Toroihee. hier. — Weber, Carl Robert, PoslhilsS- bole, mit Rüder, Clara Jda Friederike, hier. — Bcriidt. Gustav Adolph, Schmied, mit Reiche, Pauline, hier, — Mallbesiu«, Carl Albert, Geschäftsinhaber, mit vcrw. Hehler, geb. Bvhndori, Hanne Therese Veriha, hier. — Gunkel, Johann Heinrich August, Kauf mann in L.-Bolkmacsdors, mit Fuchs, Alexandra Dora Meia, hier. — Carl, Johann Carl Robert, Kellner, mit Rieger, Marie Anna b1,r. Thiele, Robert Otto, Postbilssboke, mit Hübenreutcr, An»- Clara, hier. — Lenschner, Ferdinand Gustav Adolf, Schmied in L. Connewitz, mit Bärwalde, Anna Marie, hier. — Golde, Friedrich Crnst Kimmerer, mit Lodsack, Karoline Friederike Therese Emilie, hier. — T dorinann.Theod Carl Eduard,Poslhilssbote, »litCidnrr, Lina Marie, hier. - Jäger, Karl Fried. Ernst, Kulictier, mit veno. Rasch, geb. Walther, Henriette, hier. Schmidt, Carl Hermann, Drechsler, mit Vetters Agnes Amaiia Sophia Wilhelmine, hier, — Dugcnd, Carl Clemenc, Theodor, Apotheker t» Barel, mit Junge, Wilheiinine Anna, hier Gärlich, Johann Gottlob Karl, Schmied, »nt Siaake, genannt Geißler, Friederike Jda, hier. — Schulze, Wilhelm Carl Robert, Schänkwirt!,, mit Hoffman», Einilie Ernestine, hier, — Hemke, Maria Louis, Handarbeiter in L.-Thonbera, mit Wallher, Antonie Henriette Clara, hier, — Iah», Karl Otto, Schuhmacher, mit Crigso», Augusie Bertha, hier. — Kauviich, Karl Crnst, herrschait- licher Diener, mit Münch, Maria Anna Louis», hier. — Wittrisch, Wilhelm Max, Arbeiter an der Slaalabalm II. mit Berger, Jda Lina, hier. — Görschel, Wilhelm Gottfried Robert, HandlnngS- Conimis, mit vcrw. Pawlisch, geb. Hußke, Johanne Wilhelmine. hier. — Naumann, Gustav Theodor, Assessor beim königl, Amte gericht zu Markranstädt, mit Ahnert, Susanne, hier, — Friedrich, Carl Ernst, Markthelser, mit Friede. Marie Minna, hier, -- Kretzschmar. Carl Friedrich. Markhelier, mit Wöllner, Cmilie Antonie, hier. — Kutscher, Carl Friedrich. Productenhaiidler in L.-Gohli«, mit vrrwitilvrte Weigelt, geb. Ublmann, Anna Emilie, hier, — Rauschenbach, Richard Max, Erpcdient beim Polizeiamt hier, mit Siegel, Anna Martha, in Wurzen. — Dreißig. Franz Hugo, Handarbeiter, mit gesch. Weidner, geb, Weißenborn, Dorothee Friederike, hier. — Rodn, Max Will» Beamter bei der Ottskrankencasie, mit Lorenz, Henriette Laura, hier — Löwe, Friedrich Hermann Louis Earl, Techniker, mit Katluhn Johanna Emma, hier. — Pnieweki, Stanislaus, .Handarbeiter, mi' Hennig. Jda Emma, hier. — Küdne, Earl Heinrich Paul, Schänk wirth, mit Lclsturm, August» Wilhelmine Louise Berlha, hier. —. Heriurlh, Friedrich Max Paul, Schlosser, mit Kießling, Friederike Louise, hier. — Voldeding, Johann Bernhard, Lagerist, mtt Voldeding, Henriette Eharlvtre Marie, hier. — Goehlich, Johann Paul Richard, Stellmacher, mit Klevzig. Friederike Cmilie, hier. — «chwab, Erhard, Klempner in Zeitz, mil Knöchel, Marie Bertha, hier. — Perl, Hermann RicharS, Marktheiier hier, mit Reichard, Jda Bertha, in Stößen. — Bonnaisies, Fraiu,-oi» Marte Jules, Privatmann in Pari«, mit Wunderlich, Anne Angnsle, hier. — Weigel, Karl Hugo, Correspondent, mit Lucke, Marie Emma, hier. — Knobloch, Richard Bernhard, Wagenrücker bei der iächs, Llaalsbah», mit vcrw. Hrnbn, geb. Knobloch, Anna Louiie, hier, — Wöllner, Ernst Emil, Evlonsl, mit Lange, Pauli»« Margarethe Josephine hier. — Söllner, August Hmnann, Bureauvorsleher, init vrrw. Heinrichs, ged. Ritter, Auguste Natalie, hier. Eheschließungen: Zäh. Christian, Schuhmacher, mic Degel, Katharina Johanna, hier, — Strothhenke, Friedrich Ehristovh, Wein küser, mit Brückner, Johanne Aiigiiste Karoline, genannt Jda, hier - Wiegand. Friedrich Robert, Bäcker, mit Hann«, Elise Anna, hier Mühlman», Carl Heinrich, Dienst«»«»», mil Ernst, Christian- Wilkelinine Jda, hier. — Kaiser, Friedrich Eduard, Geschäftsführer mtt Biltermann, Nturgareta, hier. Brchmer, Max Alouis, Satller in L.-Reudnitz, mil Böhmer, Amalie Therese Jda, hier. Henlschei Gustav Moritz, Lagerist i» L -Anger-Erotlendori, mtt veno, Förster geich gew. Schneider, geborene Schröder, Emma Wilbelmine, hier Saalbach, Friedrich Hermann, Lteiiiichlecser, init Gärtner, Friederike Anna, hier. — Wendt, Carl Gottlob Paul, Ralhs- Regislrator, mtt Tittelbach, Luise Margarelbe, hier. — Kolchek, Carl, Zuschneider, mit Kirsten, Emma Marie, hier. Hüfler, Ernst Emil. Sveelalarzl für Nervenkranke, I»r. invcl. in Chemnitz, mit LaSka, Eliiabeth Jvsepha, hier. — Müller, Johannes Eduard, Redactkur de« Lberichlesischen Wanderers ;n Olleiivitz, mir Beihmann, Julie Anna Elite, hier. — Slöcklem, Johannes Eduard, Bierbrauer hier, mit Maeckcl, Marie Luise, m Schkeiiditz Tauer, Karl Heinrich, Bäckermeister, mit Eule, Berlha Hedwig, liier. - - Kirsten, Karl Hermann, Müller in Aillerseld, mit Zeumer, Theresia Die Dennhardlsbrü-er. 131 Socialer Roman von A. Lütet-burg. vertäte». (Fortsetzung.) „Sie ist lange krank, schon seit vielen Wochen", sagte sie erklärend. „Sie hat sich eine heftige Lungenentzündung im Frühjahr zugezogen. Davon erholte sic sich nie mehr ganz. Jede geringste Anstrengung erschöpfte sie in beängstigender Weise. Wahrend der letzten Wochen erst hat sie sich einiger maßen erholt. Ich begann zu hoffen." Die Ohnmächiige regte sich, sie öffnete die Augen. Lang sam und schwer hoben sich die Lider empor. Da siet Kordel s Blick auf Jakob Brenner. Hclllcucktcnder Sonnenschein ergoß sich über ihr bleiches, schmales Gesicht, dann — Jakob mutzte sich abwcnden — plötzlich erstarb cö. In ihren Augen war ein Ausdruck, den er nur zu wohl kannte, der lange Jahre hindurch ibn Tag und Nacht verfolgt. Es war ein Ausdruck von Schmerz und angstvollem Flehen, der ihn in tiefster Seele erschütterte. „Kordel, Tu warst krank", kam eS bebend von seinen Lippen. Wieder glitt ein selige« Lächeln über ihr Gesicht. „Ich war krank, Jakob, lange Zeit — sehr schwer. Nun werde ich wieder gesund werken, ich fühle rS. „O, wie gut, daß Du gekommen bist!" Und wieder griff sie nach seiner Hand, die er jetzt ihr völlig überließ. Die da vor ihm lag, war ja wieder die kleine bilssbedürsligt Kordel Nachmann. Niemals hätte er sie im Stich lassen können. Sie bedurfte seiner wieder. Ach, wie sehr! Jakob Brenner blieb viele, viele Stunden. Es war zcbn Uhr vorbei, als er die junge Schauspielerin mit dem Versprechen, bald wiedcrzukommen, verließ. Er war entschlossen, diese« Vcrft>rcchen zu ballen, mochte eS ibn kosten, wa« eS wollte. Die kalte Nachi umwebte wobltbuend seine fieberheiße Stirn, er holte tief und schwer Albem, denn die Kckle war ibm wie zugrscknürt. E« dünkte ibn auch eine Unmöglichkeit» jetzt in seine Behausung zurückzukehren, er mußie erst ruhig werden, erst wieder klar denken können Kordel Nachmann war krank — schwer krank. In diesen Worten gipfelte eine kaum zu beschreibende Onal. Es war nicht anzunebmen, daß die Trennung von ibm sie krank ge macht. Alle«, wa- sie ihm gesagt, bezeugte daS Grgenthril. Und dennoch diese SrlbstvorwUrsc! Er durchwanderte dir Straßen der Stadt, plan» und ziellos. Nach Stunden fand er sich an derselben Stelle, vor einem bekannten Kaffecbause. Er würde auch kaum jetzt zum Bewußtsein seiner selbst gekommen sein, wenn nicht eine bekannte Stimme ihn jäh auS seinem Sinnen aufgeschreckt. „Also auf morgen! Wo treffen wir uns?" Eine andere Stimme nannte ein bekanntes Local. „Nicht doch! Sie vergessen die hübsche Harsnerin in den " Jakob Brenner stand noch wie angewurzelt, nachdem die beiden Sprechenden sich entfernt. Tic Stimme gekörte seinem Bruder an. Nein, nein, nicht der Schmerz um Kordel Nacb- mann batte denselben auf falsche Babncn gelenkt, denn sonst bätte er nicht soeben im leichtfertigsten Tone von einer hübschen Harfenistin gesprochen. Warum denn aber batte er selbst sich von dem armen Mädchen zurückgezogen, dem seine Gegenwart — er fühlte c« in dieser Stunde nur zu deutlich — Lust und Leben gewesen war? Müde und erschöpft von der langen, nächtlichen Wanderung, müde und erschöpft auch vom vielen Denken, war er endlich in seine Wohnung zurückgekehrt, um noch ein paar Stunden Ruhe und Vcrgesienbeit zu suchen. Drittes Capitel. Der Morgen brach an, er fand Jakob schon wach. Der gestrige Abend und die Nacht batten ibn etwas vergessen lassen, wenigstens etwa- in den Hintergrund gedrängt, das ihn, angesichts des TageS, nickt minder erregte, als der Schmerz um die dabinwclkende Mcnschenblüthc Sein Herz klopfte schneller, aber in seinen Augen blitzte der Trotz oder eiserne Entschlossenbeit, der energische Ausdruck seine« Ge sichte« schien eine Verstärkung erfahren zu haben, ab und zu zuckte es wie Hob» um seine Mundwinkel. E« sollte ihnen nichts nutzen. Niemals würde er seinen Grundsätzen treulos werden. Warum sein Herz nur so bang und unrubig pochte? Wa« war e« denn weiter? Er sollte die Tochter des GehrimratbS Brenner, seines Brodgebe.S, am heutigen Tage durch die Fabrikräume führen Sie batte ihn dazu ausgcsordert. Warum lehnte er nickt kurz und bündig ab, wir er eS bei anderen, gelegentlich an ibn ergangenen Auf forderungen grtban? Die Antwort daraus fand er nickt schwer. Er wollte Helene Brenner zeigen, daß er sie ganz wie eine Fremde betrachte und durchaus nicht aus jene ver- wandlschastlicben Beziehungen Anspruch erhöbe, auf welche sie, ihm gegenüber, wiederholt bingewiesen Und dennoch wollte die unselige Unrube nicht von ibm weichen, dennoch konnte er des stürmischen Klopfens seine« Herzens nicht Herr werden. Instinktiv fürchtete er die ihm drobende Grsabr. Al« er kam. batte Helene ibn bereit- erwartet. Sir stand, wie zum Ausgehen gerüstet, aus dem obersten Treppenabsatz. noch beschäftigt, den eleganten dänischen Handschuh über die schön gcforiiile Hand zu ziehen. Sie ging ihm unbefangen, mit einem Läckcln um den Mund, der auffallend durch ein solche- verschönt wurde, entgegen und bot ibm die Hand z»m Gruß. Nur zögernd legte er einen Augenblick die seine hinein „Wir werden geben, Herr Brenner, nicht wahr? Ich weiß, Sie mögen nicht sahrcn." „Sic sollten keine Rücksicht auf mich nehmen, gnädiges Fräulein. Ter Weg bis zur Fabrik ist ziemlich weit, wie Sie wissen," sagte Jakob, um überhaupt nur etwas zu entgegnen. „Ich bin eine bessere Fußgängern,, als Sic zu glauben scheine». Kommen Sic, ich werde Ihnen den Beweis er bringe»." Sie schritten neben einander, Helene eifrig bemüht, eine Unterhaltung in Fluß zu bringen, was man bei Jakob s Schweigsamkeit keine lcickl zu erfüllende Aufgabe nennen konnte. Es war ein prächtiger, sonnenheller Herbstiiiorgen. Das Laub flatterte nach einen, ziemlich starken Nachtfrost langsam zur Erde und ans die Häupter der eilig Dabinschrcitendc» Die frische Lust färbte die gewöhnlich bleichen Wangen der jungen Danie mil einem köstlichen Roth, ihre klaren Augen blickten hoff nungssrob in die Welt, je mebr, wie sic die Bemerkung zu »lache» glaubte, daß ihr Begleiter sich dock nickt ganz'de« Zauber« erwcbren zu können schic», den sie überall da, wo sie cS wünschte, auSzuübcn in, Stande war So war die Fabrik erreicht. Jakob fragte, ob sie lc- stimmte Wünsche in Bezug auf die Rcibensolgc der zu dc- sicbtigcnden Räumlichkeiten babe. Sic cntgcgnele. daß sie sich ganz seiner Führung überlassen wolle, und folgte ibn, dann in den ArbeitSsaal, in welchem Jakob bei seinem Ein tritt in die Fabrik zuerst beschäftigt gewesen war Sie kamen durch die Tbür, unter welcher er zum ersten Male in seinem Leben siebend den Fabrikberrn erblickt Unwillkürlich drängte die Erinnerung an jene Zeit sich an ibn heran; neben dem Fabrikberrn batte er eine lickte, kleine Mätchengestalt bemerkt „Hier sab ich Sie zum ersten Male, Herr Brenner- dort an senk», Schraubstock. Der Augenblick siebt mir so lebhaft vor der Seele. Obgleich Sie die Ardciterblouse trugen be- fremdete eS mich do». Sie unter den rußigen Männern zu erblicken. Ich fragte den Vater, wie Sie bierber kamen." Mette" '^7 kigcnen. rukigen. klaren Weile. Jakvl S Brauen zogen sich e„, wenig zusammen. ES lenk 'Mselige Zeit erinnerte; eine bessere ^tablung seiner Grundsätze konnte ihm nicht wohl werden. * >. ^ ?"'iU!Gkte nicht- auf ihre Worte, sondern sprach von dem Eilen in rohem Zustande, da« dort in einem Winkel aufgehaust lag. und an welche« hier zuerst die verbessernde Hand gelegt wurde. Helenen'« Zäknr drückten sich leicb, in dir Unterlippe, da« Roth ihrer Wangen verdunkelte sich. DaS Paar machte in den Fabrikräume» Aussehen, le- sondcrS in einem Saale, wo ein Tbeil der Arbeiter beschäftigt war, welche eines TageS mit Jakob Brenner zusammen ge arbeitet ballen. Es war doch ein seltsame« Gcsübl, welches den jungen Man» in diese», Augenblick bewcglc, und wenn nicht jener unselige Druck gewescii wäre, der auf seinem Herzen lastete, vielleicht würde er etwas wie stolze Freude ciiipliinden haben, indem er daran dachte, baßer sich empor- gearbeitet auS eigener Kraft, beseelt von dem Willen de« Rechltbu»», ui» eine dunkle Leit seiner Jugend vergessen zu machen. In dieser Stunde glaubte er, sich seiner Erfolge nickt freuen zu dürfe». Das Schicksal lastete schwer auf ibm, schwerer wie seit langer Zeit. Der Gedanke a» den Bruder, an Kordel erfüllte ibn mil uimcitiibarer Oual, beide ko»iil>- er nicht retten, er fühlte es. Warum nur diese Schickungen? Vielleicht wäre» beide glücklich geworden, wenn ihre Hcrzei' sich znsammcngcfuiidcn. Seit dieser Nacht konnte er auch daran nickt inckr glauben. Zwei Stunden lang durchwanderte da« junge Paar die Räume. Dan» erklärte Helene plötzlich, daß sic außer Stanke sei, weiter zu geben, sic säble sich seor crscköpst. Ein Blick in ikr Gesicht bestätigte die Wabrbcit ibrer Worte. ES war geisterbasl bleich, unk cS wollte Jakob scheinen, als sei sie »nsäbig, sich länger aus ibren Füße» zu erhalle» Einer uiiwillkiirlichcu Regung des Milleics folgend, wollte er ibr seinen Arm bieten, aber — er zögerte. Nun folgte er dock der momentanen Eingebung. Aber Helene batte das Zögern bemerkt, in ibren Auge» leuchtete cs auf, die Farbe kehrte plötzlich in ihre Wangen zurück. „Ich danke Ihnen. Mir ist schon besser. Ick glaube aber kanni, daß ich im Stande sein werde, zu Fuß »ach Haus» ziirückzukekren Würden Sic nickt tic Güle habe», Herr- Brenner, mir durch einen der Leute einen Wagen hole» z>> lassen?" Jakob s Wangen wurden von einer beiße» Rothe über zogen, er batte die Gewißheit, daß sie einen Blick in sein Herz geworfen. „Ganz zu Ihren Befehle», Fräulein Brenner", kam cS in einiger Verwirrung über seine Lippe». „Ick werde Nachricht in dem Arbeitszimmer dcS Vater« erwarten." saalc sic mit eine-- Verbeugung. Er batte ibr noch seine Begleitung anbictcn wollen, aber sic war schon ein paar Stufe» abwärts gegangen, unb so folgte er ibr nur schweigend, um den ibm gewordenen Aus trag zur AuSsubrung zu bringen. Als er Helene beim Treppen absatz in den Corridor verschwinde» sab, über welche» man in das Arbeitszimmer de« Fabrikberrn gelangte, ging er selbst den Wagen zu bestellen.
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