Zur Einführung. Die sächsische Volks- und Berufsschule ist in dem Jahrzehnt nach dem Kriege in besonderem Maße Spielball und Versuchsfeld radikaler-marxistischer Ideen gewesen. Um so schwieriger war danach die Aufgabe, die hier die neue nationale Regierung im März 1933 erwartete. Einmal galt es entschlossen auszumerzen, was mit den Grundsätzen einer deutschbewußten, christ lichen Schule schlechterdings nicht zu vereinbaren war. Sodann war der Aufbau im Geist des natio- len Erwachens selbst in Angriff zu nehmen. In den Vorjahren waren auch im Schulwesen alle Gesundungsversuche immer wieder im leidigen Kampf parlamentarischer Gruppen und Grüppchen stecken geblieben. Dagegen erteilte der neue, gleich geschaltete Landtag bereits in seiner ersten Sitzung der Regierung allgemein die erforderlichen Voll machten, selbständig, aber verantwortungsbewußt das Notwendige hierzu durchzuführen. Daß solches hohe Werk auch in dem einst roten Sachsen in kurzer Zeitspanne gelang, dafür bot die Persönlichkeit des früheren Dresdner Stadtschul rates vr. Hartnacke (Volksbildungsminister seit 16. Mai 33, vom 9. März 33 bis dahin mit der Füh rung dieses Ministeriums beauftragt) von vorn herein beste Gewähr. Wenn nach den Worten des Führers die Revo lution jetzt beendet und an ihrer Stelle die Evo lution gerückt ist, so dürfen wir auch für die Schule bescheiden sagen: Der Grundriß ist gezeichnet, den Bau aber gilt es noch auszuführen. Wieviel auch in den vergangenen sechs Monaten geleistet worden ist,