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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.03.1892
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1892-03-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18920321019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1892032101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1892032101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1892
- Monat1892-03
- Tag1892-03-21
- Monat1892-03
- Jahr1892
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Uhr. »U »bend-Au-gad« Woche» tag« » Uhr. »rdartion und Lrpeditiou: J»hau,r«»aff« S. Die krpedition ist Wochentag« auautrrbrvcheo Astert von früh 8 bi« «b«h« 7 Uhr. /Uiule»: ttt» >r»»'« (Mf«A -utzujd UkliverfitLIIstrah« », r«»i» e»fch«. tethariaeustr. 1< vart. u»d »»igtplatz 7. Morgen-Ausgabe. 'kimmcr.TagMatt ^ W. Amtliche Bekanntmachungen. tSekanntmachung. Da« 14. Stück de« diesjährigen McichSgescttdlattkü ist bei unS migegangen und wird bi« zum 18. April »s«. I». auf dem ziaihhauSsaale zur Linsichtnahin« Sssentlich auShängen, Dasselbe enthält: Nr. AX1Ü. Bekanntmachung, betreffend die Beschäftigung von Arbeiterinnen und jugendlichen Arbeitern in Glas- Hütten, «om 11. März 1892. Nr. 2091. Bekanntmachung, betreffend die Beschäftigung von Arbeiterinnen und jugendlichen Arbeitern in Draht- ziehereien mit Wafferbetrieb. Bom 11. März 1892. Leipzig, am 16. März 1892. Der Math der Stadt Leipzig. ,. ... vr, Seorgi. Nrumbiegel. Bekanntmachung. Nachstehend» »ul, T oufgeführie Bestimmungen, die Abänderung des letzten Absatzes in §. 32 der Ordnung für die Benutzung des Nasserwerke» der Stad» Leipzig vom 20. Jnni 1890 betreffend, werden hiermit in Erinnerung gebracht. Leipzig, den 16. März 1892. Ser Rath der Stadt Leipzig. I«. 313. vr. Grorgi. SichoriuS. G Wenn »in« in sich geschloffene selbstständige Miethwohnung auf bä Dauer miadesten« eine« vollen, mit dem 1. Januar, 1. April, l, Juli oder 1. Oktober beginnenden Aalendervierteljahre« ununter- blochen unvermtethet und zugleich unbenutzt geblieben ist, so wird ei» entsprechender Erlast au dem für da« Grundstück veranlagten Mdestbetragr gewährt. Zur Erlangung deffelbeu ist bet Verlust der Vergünstigung innerhalb der ersten acht Lag« de« Kalendervierteljahres, in welchem die Voraussetzung eintritt, unter genauer Bezeichnung der Wohnung Ichrlstliche Anzeige an die Wafferwerlsvermaltung einznreichen. Die Relduna gilt nnr für da- kalenderviertctjahr, an besten Anfang sie erfolgt ist, und ist in den ersten acht Tagen jedes ütalcnLerviertel. >Lhre» zu wiederholen, jo oft die Vergünstigung Platz greise» soll. Bei leerstehenden und unbenutzten abgeschlossenen Mielh- Wohnungen in neuerbauten oder uenangeschloffenen Häusern erfolgt die Befreiung von dem Zeitpunkte ab, von welchem der taris- mistige Beitrag einzutretea hat, weu» dt« bezügliche Anzeige sofort gemacht wird. Dieselbe iß «ich d«» vorstehend«» Bestimmungen ebenfalls zu wÄerholen. Bon der WasserwerkS-verwaltnng wird dem Hausbesitzer eine Bescheinigung über den Beginn der Frist, für welche «ine Rück- gewähr staitfindeu kann, auSgehändtgt. Die in jedem Kalrnderhaibjahre für leerstehend« Wohnungen »»sgelauseuru Erstattungs beträge werden an der Mindest betrag, rchnung für da« folgende Halbjahr gut geschrieben. Bei neu- erbaule» oder neuangeschloffenen Häusern, für welche die vor, gedachte Anzeige sofort gemacht worden ist, wird der Mindestbetrag ntz vom Beginne der Benutzung an erhoben. Wird eine abgemeldete Wohnung im Lauf» de« kalenderviertei zehn« vermiet-«» oder benutzt, so ist der Wasierwerk-Berwaltung sosort Anzeige zu machen. Wer die» unterlästt, kann für die Zu- biost von der Vergünstigung der Rückgewähr ausgeschlossen werden. Die vorstehenden Bestimmungen finden Anwendung aus die Zeit vom 1. Juli 1891 an, die achttägig« AnmeldungSfrist läuft für die seit diesem Zeitpunkte leerstehende» Wohnungen vom Erlasse dieser Bekanntmachuug au. Leipzig, den l6. Jnli 1891. Ter Aath her Stadt Lechzt». Sie Stahtder«r»«ete». vr. LrSudltu. vr. Schill. TichoriuS, Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- «nd Geschäftsverkehr. Montag den 21. März 1892. Jnsertion-prett Die 6 gespaltene Petitzeile 20 Psg? Reklamen unter dem RedactiouSstrich (» ge spalten) LO H, vor den Farntlieuuachrichtlu» (b gespalten) 40-^. Gräsier« Schriften lau« unser«» Pwi«. verzeichuib. Tabellarischer und Zifferasatz »ach höhere» Taris. Extra»veiiapea (gefalzt), aor mit ha Morgen.Ausgabe. ohne Poslbrsärderuag >l 60.—, mit Postbesärderuag 70.—. Tinnahmeschluß fir Zuserate: Abeud-AuSgab«: Vormittag« 10 Uhr. Margea-Autgab«: Nachmittag« «Uhr. Sonn- und Festtag« früh 9 Uhr. Vrt d«a Filialen nnd Aunahmestrllr» st» «ta« halb« Stund« früher. Inserat» stad stet- au dt» Gxpedttta» z» richte». Druck und Verlag »au E. Pol» t» Leipzitz 86. Jahrgang Gefunden oder al« herreulo« angemeldet refp. abgegeben wurden in der Zeit «om l. bi« >b. März 1892 solaend«, zum Lheil auch schon früher gesunden«, oder von verübten Diebstählen herrührende Gegenstände: Gelpprträge vo» 8 und Id (letzterer, e»ne Krone, ist al« bO-^Stück in Zahlung gegrben), PartemonnaieS bezw. veutel mit ca. IS ^1. 8 8« ^ und N -e« 12 ^ sowie mit geringeren Bettägen, «ine ftldrrar Gchtegmehatle 0890 gefunden), «tu gravirter Traart«-» ein goldener Ring mit Amethyst, «tu goldener Ohrring, «in Haararmband, ein Eorallea- und «io schwarzer Emaille-Annrets mit Goldboden, ein vergoldete« kreuz, «in Taschenmesser, «tue Schubleere von Nickel, ein Pfandschein, ein Geiangbuch, »in Notenheft, de- titelt: „Unru Lsilia»", '/, Dutzend Herrenkragen u:>d 2 Chemisettes, 3 Paar Damen-GlacShaadschuhe, ein Paar wild- lederne Handschuh«, ein Packetchen Rüsche, ein Filzhut, ein Muff und rin Fächer, 2 schwarze Pclzmüffr, ein Spazierstock, mehrere Schirme, eine Plüschmütze, «in carrirte« Damen- Umschlagtuch, ein Oberhemd und eiu Taschentuch, ein Packeichen mit ktaderwäsche, Hand- nnd Taschentüchern, ein Stück grüner Satt«, eia neuer größerer Maler-Pinsel, eine Schraubenzwinge, eine Anzahl Schlüssel, eine Kutschwagen, laterne, «in SchnapSsaß und ein Sack Hafer. Zur Ermittelung der Eigenthümer wird die« hierdurch bekannt gemocht. Gleichzeitig fordern wir auch Diejenigen, welch« im Januar wd Februar vorigen Jahre« Fundaeaenstände bet un« abgegeben üben, auf, diele Gegenstände zurüazufordern, andernfall« auch herüber den Rechten gemäb verfügt werden wird. Leipzig, d«n 17. März >892. Da« Polizei amt her Stadt Leipzig. Brrtschaeidrr. MI. Vorgelade« wird der Lohnte!!»« Franz Lavier Hannschtlh (Hanerschtld), aeb. j, Schamhaupten i. Bayern, zu der vor der lll. Strafkammer de« »gl. Landgericht« hier de» 2s Mürz 1892, Vor«. ,19 Uhr -Otdenden tzauptverhandlung al« Zeug«, ihemnitz, den 19. Mär, 1892. Der RVatgltche Staatsanwalt. I. «.: vrnnft, «ffeflor. Leipzig, 21 März. * Nach dem nunmehr auch dem Reich«taae zugegangeneu »euesten Berichte der ReichSschulden-ijommisston wurden am U Juni 189! vom Reiche infolae de« Kriege« von I87S/71 nach den Gesetzen vom 27. Juni 1871, vom 4. April 1874 und vom 2!. April 188« noch an 328« Officiere, Rilitairärzte, Beamte,c. Pensionen im IahreSbetrage von 7 WO 908 gezahlt. Davon bezogen 44 Generale und Teaerallieutrnant« bezw. Admirale nnd viceadmiralr M8L2 ?7 Generalmajor« bezw. Eontreadmirale »7« «22 1«9 Oberstrn bezw. Eapitain« zur See 950 47« ^ik, 222 OterstlieutenantS 809 645 522 MajcrS bezw. CorvettcncapitainS mit Majorövang > 590 478 -K, 700 Rittmeister und Hauptleute bcrw. (TapitainlicutcnaittS zur Ece 1 382 030 ^7, 445 PremieriieutenantS bezw. Lieute nants zur See 542 654 ^k, 686 Secondclieutcnants bezw. Fähnriche zur See 832 405 74 General- und Oberstabs ärzte 22 l 868 128 Stab«-, Ober- und Assistenzärzte 195 588 3 Dcckofsiciere 4658 und 2l? Beamte aller Grade 36 l 632 * Bei der Ersatzwahl zum pren bischen Abgeordneten haus wurde v. Gustedt-Lablacken (konservativ) nut 236 von 263 abgegebenen Stimmen gewählt. Der Gegenkandidat GcnosscnschaftSanwalt Schenk - Berlin (freisinnig) erhielt 2? Stimmen. * Die bisherigen Meldungen über das Eraebniß der am Sonnabend stattgefundcncn NeichStagöersatzwabl in Mecklenburg-Strelitz lassen eine Stichwahl zwischen dem conscrvativen Eandidale» Graf Schwerin-WolfSdagen und dem deutschfreisinnigrn Candidaten Wilbrandt-Piscde wahrscheinlich erscheinen. * In Braunschweig erregt eine Mittheilung Aufsehen, wonach die braunschweigische Landesregierung durch Rescript vom 23. Juli 1885 die Reserveossicierr von der Ver pflichtung, Personalsteuern zu zahlen, befreit hat. Der Ausschuß der LandcSversammlung hat die Angelegenheit reiflich geprüft und in seinem der LandcSversammlung vor- gclegtcn Bericht erklärt, daß die Regierung bei dem Erlaß einer solchen Berfügung die gesetzlichen Bestimmungen viel zu weitgehend angewandt habe und daß, so lange diese Aus nahme, deren Beseitigung dringend nölhig erscheint, sortbestehe, jenen personalstrucrsreicn Ofstcieren daS Landtagsmahlrccht zu entziehen sei. * Der von vr. Böhmert und vr. v. Gneist herauS- aegcbene „Arbeitersreund", Zeitschrift für die Arbeiterfrage, bringt in seinem vierten BierteljabreShest eine Abhandlung von Johannes Corvey über die deutsche Streikbewegung im Jahre l89l, worin der Verfasser Mitlbeilungen über den Verlauf von etwa 100 Arbeitseinstellungen macht. Bon diesen sind 11 zu Gunsten der streikenden Arbeiter aus gefallen, während 89 Streiks zu Gunsten der Arbeitgeber auSsielen. Im Ganzen waren 96 Streiks zur Abwehr, 4 zum Angriff unternommen. Die Kosten des allgemeine» BnchdruckerstreikS betrugen 1 582 009 die Kosten des Schubmacherstrcik« in Erfurt 45 009 ^e, die Kosten des Streiks der Hamburger Tabakardeiter 400 000 ^7 und die der Tischler und Stellmacher in Mainz 40 000 ^ik » » * - Im ungarischen Abgeordnetenhaus- erklärte Minister Präsident Gras Szapary unter stürmischer Zustimmung des ^auseS gegenüber dem ibm vom Abgeordneten Horvath ?ationalpartei) gemachten Borwurf, daß er sich vor dem Zillen de- Kaiser- beuge, eS werbe Weber der Dialectik Horvath'S, noch seines RathgeberS gelingen, einen Gegensatz zwischen dem Willen de« König« von Ungarn und der ungarischen Nation hcrbeizufiihrcn. * Nachdem die Meldungen Uber dierussischenTruppen Vorschiebungen an der Grenze widerspruchsvoll lauten und wir auch einander entgegengesetzte Meldungen mitgctheilt haben, verdient auch die Summe einer österreichischen mili tairischen Zeitschrift, der „Reichswehr", verzeichnet zu werden, nach welcher die Truppenansammlungen an der Grenze in bedeutendem Maßstabe betrieben werden und mit großer Raschheit vor sich gehen. — Eine Bestätigung dieser Nach richt kann man aus einem Telegramm der „Neuen Freien Presse" an-PodwolocrhSka lesen, wonach die russischen Bahn stationSämter telegraphisch angewiesen wurden, die Aufnahme und Beförderung von Frachtgütern und selbst der Brodsrüchte für die hungernden Gegenden zu sistiren und sämmtliche Fracht wagen unverzüglich nach Zmirinka zu dirigiren. * Die Pariser Polizei hält die Anarchisten im Zaum, und die befürchteten weiteren Ausschreitungen derselben sind nicht cingetreten. Wenn die Pariser Blattern der Polizei eine gewisse Unthätigkeit zum Borwurs machen, so sind sie jedenfalls im Unrecht. Freilich kann dir Polizei nickt- mit- theilen, wenn sie noch nicht» weiß, oder wenn sie Schweigen für Gold hält. Immerhin hat sie einen guten Fang ge macht. Bei dem am Sonnabend verhafteten Anarchisten Henri Dupont wurden rin vollständiger Organisation- plan der anarchistischen Partei, zahlreiche Briese auS wärtiger Anarchisten sowie verschiedene Chemikalien gc< funden. Die vorläufige Untersuchung ergab Anhaltepunete dafür, daß Dupont Mitwisser der Explosion am Boulevard Saint Gcrmain ist. Die bisherige Untersuchung ergab ferner, daß die Anarchisten Verbindungen mit der Dienerschaft vor- nehmrr Familien besitzen. — Auch in Belgien wurde ein Dynamitarde dingfest gemacht. In Lüttich verhaftete die Polizei den Correspondenten Drfuisseaux und beschlag nahmte die Corrrsvondenz desselben mit seinen Eolportcurcu in JemappeS und Scraing, wo Bombcnzünder entdeckt worden sind. Bei drei Eolporteuren wurden zahlreiche anarchistisch Schriften beschlagnahmt. * Gegen den neuernannten italienischen Botschafter für Berlin, Senator Grafen Tavrrna, wird in der fran »ösischen und einem Theile der italienischen Presse ein sörm licher Krieg geführt, der nicht« Geringere« zum Zwecke bat, als die italienische Regierung zu bestimmen, die Ernennung dcS Grafen Taverna rückgängig zu machen. An rin Gelingen dieser Bemühungen ist nicht zu denken. - Auf die bereit« von verschiedenen Seiten widerlegte Ausstreuung, daß im Vatikan Verstimmung gegen den österreichischen Botschafter bei demselben, Grafen Rever tera, herrsche und daß diese daraus zurückzufvbrrn sei, daß zu einer Abendgesellschaft bei dem Botschafter auch beim Ouirinal beglaubigte Diplomaten geladen worden seien, kommen, wie au« Rom berichtet wird, noch immer einzelne italienische Blätter zurück. So äußerte sich der .Popolo Romano" dahio, diese Ausstreuung sei von einem Intransigenten und Intriganten de« Batican« ansgegangen. Daraus erwidert der vaticanische „Ossrrvalore Romano", r« hätte richtiger heißen sollen von einem Intriganten de« Ouirinal«. Diese« Hinüber- und Herüberschießen beweist aber nur, daß, soweit e« sich um di» Sache an und für sich handelt, di« ganz« Ausstreuung grundlos war. * In der italienischen Dcputirtenkammer fragte Pri-l nclti die Regierung, ob da« Geruckt sich bestätige, daß der Investitur Fcrman Abbaö Paschas »och die Jurisdiction in Massauah umfasse, und welche Vorbehalte im entsprechenden Falle die italienische Regierung mache oder beabsichtige. Der Ministerpräsident di Nutini erwiderte, er kenne den Ferinan noch nicht nnd sei daher nickt im Stande, sich darüber zu äußern. Princtti nahm die Antwort de« Ministerpräsidenten ur Kenniniß und empfahl der Regierung Wachsamkeit. Die Kammer begann alsdann die Berathung des Eisenbahn- entwnrfs. * Nach einer Drahtmeldung der „Times" an« Sofia >el durch Zusall ein Brief in die Hände der bulgarischen Regierung, welcher die geheime Geschichte der Ver- chwörnng zur Ermordung de« vr. Vulkowitsch ent hüllt. Ter Brief ist von Tufektschiew, dein bulgarischen Eniigranlen, welcher an der Ermordung Bcltschcw'S belbeiligt war, auS Odessa an einen gewissen Georgien) in Belgrad gerichtet, der Kammerdiener und Mitvcrschwörer des MajorS Paiiiya gewesen. Tuselischicw drückt die Hoffnung auS, er und sein Freund möchten den Tag erleben, um ihre Gefährten zu rächen, welche von zwei Idioten (damit sind Fürst Ferdinand und Stambulow gemeint) ermordet worden eie». Er könne »och nickt nach Belgrad komme», weil er aus Geld warte; gleichwohl könne, wenn Rizow seinem Ber- sprechen gemäß die Bomben bereit habe, zum Werke geschritten werden Tuscktschiew entwickelt sodann seinen Plan, wonach sein Vetter Christo einen seiner Freunde zur AuSsübrung des geplanten Mordes werben würde. ES fei ein Bulgare, der von Jugend auf Erfahrung in solchen Dingen habe Letzterer wolle nur wissen, wer da« Opfer sein solle, ob Vulkowitsch oder Natsckewitsch, der damals auch zufällig in Konstantinopel war. Tufektschiew erklärt die Absicht, bald ans einein russischen Dampfer »ach Belgrad zu kommen. Anderweitig könnte er nicht in Sicherheit kommen. * In Kreisen, welche der serbischen Regentschaft nahe stebcn, verlautet mit Bestimmtheit, die Regentschaft werde die Sanctionirunz des Gesetzentwurf- betreffend die Dcclara tion Milan'S von gewissen bei der zweiten Lesung vor- zunehmenden Acndcrungen abhängig machen. * In Mozambique eingcaangene Nachrichten a»S Quilimane besagen, sechstausend Neger, ivrlche sich an den Usern dcS Ouiliinane-FluffeS gesammelt hätten, be drohten die Stadt mit einem Angriff. Sämmtliche Ein wohner der letzteren seien durch die portugiesischen Behörden, welche jeden Augenblick dcS Angriffs gewärtig seien, mit Waffen versehen worden. Der Gouverneur Lopez Andrade, der sich zur Zeit in Quilimane befindet, leite die zur Ber- thcidigung der Siadt erforderlichen Maßnahmen. Aus An ordnnng des Gouverneurs gebt das Kanonenboot „Liberal' mit hundert portugiesischen Soldaten an Bord nach dem Quilimane ab. Militairisches. Die neue deutsche tS-om-Haubitze. Seit Jahre» bildete anläßlich der im deutsch, französischen, wie im russisch-türkischcii Kriege gemachten Erfahrungen die Vcrvvllkünn». niing der Geschütze der Jeldartillerie eine brennende Frage in miiilairischen Fachkreisen, und zwar handelt cs sich vor allen Dingen darum, »ine Gejchützcv»structioil zu finden, welche bei großer Be weglichkeit die WirkuiigSsähigkcit der Feldartiillerie wclentlich er- weitern sollt«. Die Einführung de« weittragenden kleinkaiibrigen Gewehres bei den Fußtruppen aller Armeen und die hierdurch be dingten eingreifende» Veränderungen in der Taktik de» Angreifer», wie der Vcrtheivigung machten dies ebenso nolhwendig, wie die Fort schritte aus dem Gebiete der Treibmitteltechiiik. Zunächst war es die russische Heeresleitung, welche durch Errichtung von Feldmörser.Regimentern als selbiiständige» seldartilleristische Truppenkvrpcru neben der keilenden und der Feld- artillerie den Steil- oder indirekten Schuß, der früher durch die Haubitzgeschütze, so lange man gezogene Geschützrohre noch nicht kannte, in der Feldartillerie bereits mit Erfolg zur Verwendung ge kommen war, wieder zur Geltung brachte. Durch diese ueuc Ein richtung kamen bei der russischen Feldarlillert«, welche auch noch eine besondere Gebirgsartillerie hat, Geschütze mit vier verschiedene» Rohrdurchmessern zur Verwendung. Es fuhrt dieselbe nämlich schwere Geschütze von 10,68, solche sür die leichlc und dir reitende Artillerie von 8,69, für die Gebirgsarlille Geschütz« von 6,35 cm Durchmesser, während di« russische» Feldmbrser 15,25 cm Kaliber haben. Bei der französischen Feld-Artilleri« sind gleichfalls ver. schiede»« Kaliber vertreten und zwar Feldgeschütze von 9, solche von 8 cm Durchmesser, ferner GebirgSgeschütze, gleichfalls von 8 cm Durchmesser, diese drei Systeme von „de Bange" im Jahre 1877 construirt und außerdem das 9,b^:m.Feldgeschütz System Lahitolle. Di« deutsche Feld-Arttlierie dagegen besitzt neuester Zeit nur eine einzige Geschützgaliung zu 7 cm Durchmesser und sind de kanntlich in den diesjährigen Heereshaushalt »ehr bedeutende Summen eingestellt worden, um da- Einheitsaeschütz kürzester Frist etnzusühreu. Die Vorzüge dieser Einheitlichkeit liegen auf der Hand. Dieselbe erleichtert ebenso die Aus bilduag der Mannschaften, wie die Munition« - Versorgung Denn wenn auch verschiedene Geschoßartcn von unserer Feldartittcrie mttgesührl werden, so passen sie doch alle sammt den dazu gehörigen Ladungen in jedes Feldgeschütz, so daß eine MunitiouSnushilie von Batterie zu Batterie erfolgen kann, wa« bet dem Vorhandensein verschiedener Kaliber in einer Geschützaufstellung natürlich aus geschlossen ist Nun läßt e« sich ja nicht leugnen, daß tm Vergleiche zu den schwereren Kalibern der russischen, wie der französischen Feld- artillerie dem deutschen Feldgeschütze der Rachlhetl einer geringeren Durchschlagskraft anhastet, doch wird dieser Rachthetl nur beim Geschütz- kampsr aus sehr weite Entfernung zur Geltung kommen. Um den- selben »uSzugleichen, namentlich aber um auch unserer Feldariillerie die Borthetle de- Steil^SchusseS zu sichern, dient ein» neu« Geschütz gattung, die deutsche 12-cw.Haubitze, deren Haupiauigabe «S wäre tu zukünitigen Kriegen, wo der Spaten ein« so wichtige Rolle spielen wird, die feindlichen Lruppenstellungen nicht allein in ihren Deckungen zu erreichen, sondern auch die eigene vorgehende Infanterie aus die näheren Entfernungen ohne jegliche Gefährdung uberschiehen zu können. Diese Vorzüge einschließlich desjenigen eine« großen Geschosses würde tu größter Vollkommenheit da« Lchrapnel der deutschen 12-cm-Haubitzr besitzen, di« überdies all« Bedingungen der Beweglichkeit eine« Feldgeschütze« erfüllt. Der „Metzer Zeitung" entnehmen wir noch folgende Einzel heit,» über diese« neue Geschütz. Dasselbe überlrlfft durch sein mächtige« Geschoß von 29 k« all« bestehenden Feldkanonen an Wirksamkeit, auch itberlrisst e< de» russischen lb-om-Mörser um etwa 1500 m Schubwette in den Grenzen de« kampsseldc» Keine Bahn ist durch Anwendung gut »reffender kleiner Ladungen erstaunlich biegsam, insofern «an mtt der größte« Ladung einen vorzügliche» Flachschuß und mtt den kleinen Ladungen schon aas kleine Eulsernungen ein« stark gekrümmte Linie Hervorrufen kann. Dabei hat die Haubitze mit ihren großen Geschossen, welche inan meist fliegen sieht, nicht nolhig, sich vvrzuwagen: sie hat mit ruhiger Würde da« Feld z» überwachen und ist in ledein Augenblick» bereit, au richtiger Stelle ihr gewichtige« Wort zu sprechen. Daß diese Borzüge der 12.cm.Haubitze vorübergehend den Wunsch zeitigten, diese neue Geschützgaliung uusrrrr Feld- Artillerie zugetheilt zu sehen, war namentltch im Hinblick auf die schweren Feldgeschütze unserer Nachbarn im Oste» und Westen woht erklärlich; trat doch sogar ein Aussatz im „Mtlitair- Wochenblatt" schon im vorigen Jahre sür eine solch« Eiusührnng ein. In der Bcweisjührung hieß cs, daß eine Batterie von sechs Haubitzen bei verständiger ruhiger Feuerieitung den Feind an jeder Stelle, selbst über die eigenen Trupven hinweg, sicher empsaoaen, ihn an ikder Stelle aus dem Rückzug« sicher erreichen können wird, ob auch durch Wald und Hügel gedeckt. Das könne die Kanone mit der große» Geschwindigkeit nicht, auch dir bisherige Kanvue mit mittlerer Geschwindigkeit könne es ich»» deshalb nicht, weil man die kleinen Ladungen, durch welche man das Haubitzfeuer zu er- etzcn suchle, wegen zu geringer Tresssähigkeit ausgcben mußte. Vor Kurzem ist diel« Gejchützsrage tu dem genannten Blatt« wieder bclproche» worden, diesmal aber in ablehnendem Sinne, soweit cs sich um die Einreihung der l2-cm-Haubitze in die Fcldbaltericn handelt. Uebrigens sind auch in Rußland die lö-on-Feldmörser nicht cinsach in die Fcldbatterien eingestellt, vndern cs iind bekanntlich i» Tünaburg, Kiew und Warlchau drei Mörserrcgimenlcr ausgestellt worden, welche gewissermaßen al» ein« Artillerie-Reserve sur bestimmte GesechtSansgaben den Armeeeorvs bezikbungsweise de» Armee» überwiese» werden. Oesterreich dürste eine den gleichen Zwecken dienende» BelagerungSdatterien ähnlich zu verwenden beabsichtigen. In Frankreich werden zwar die 95-ium-Gcschütze mit zu den Feldgeschützen gerechnet, und einige Batterien in jeder Artillerie - Brigade sollen mit denselben noch ausgerüstet sein; aber mit Rücksicht auf ihre Schwere werden sie voraussichtlich doch nur al» Positions-, bezw. leichte Belagerungsgeschütze Verwendung finden, da die den Feld- Aruicecorps überwiesene» Batterie» nur das 80- und 90-wm- Kaliber führen, und zwar die reitenden das erster«, die fahrenden das ietzlcre. Auch in dem heutigen Verbände der Feld- arlillcrtc eines deulschcn Armeccvrps findet sich kein Platz sür Wurf- geschützt, zu denen die Haubitze gehört; die Vorzüge derselben wird man rückhaltlos anjuerteuuen habe» und sie deshalb einer besondere» Reservesormation überweisen, etwa als Arinee-Artilleriereserve an das Oberkommando der Armee», von wo ja nach Bedarf Theile derselben den ArineecorpS beigegeben werden könne», sofern ihre Vereinigung nicht vorgezoge» wird. Die bestehende Anordnung de« Einheilsgeschütze» i» unserer Feldartillerie sollte aber ohne zwingenden Grund — und eia solcher dürfte zur Zeit »ich« vortiegen — nicht durchbrochen werden. HI». Mttheilungen aus Ver R»tltüple»arsti»»»g vom k». März 18-2.*1 Vorsitzender: Herr Bürgermeister Justizraih 1)r. Tröndltn. 1) Für die Vorbereitung zur Feier des Geburtstags Sr. Majestät deS König- werde» die Herren Stadträthe Frieltng und Meißner deputirt. Im Ucbrigen ist das Erforderliche in der gewohnten Weise zu besorgen. 2) Ter Meßbudendcpulation sind verschiedene Gesuche sür und gegen die Verlegung der Meßschaubuden vom Königs- und Roßplatz nach dein Fleischerplah zugegange». Diese Deputation hat sich mit der Frage eingehend beschäftigt und kommt »ach reiflicher Erwägung dazu, zu beantragen, für alte Hauptmessen diese Bude» aus de» Fleischer- und Schulplatz zu ver legen. Man beschließt i» diesem Sinne und sind die Jntereffentru demgemäß zu bescheiden. 3) Ma» genehmigt dem zum Stadtrath in Wurzen gewühlten Herrn Assessor l>r. Krippendorff die erbetene Entlassung aus städtischem Dienste sür de» l. April dss. Jahres. 4) Man nimmt Kenniniß von dem »ingeaangenen Dankschreiben der Direktion de« Germanischen Natlonaliiiuseum- zu Nürnberg sür die bewilligte Ertrobeihilse von 599 Den Herren Stadtverordneten ist hiervon Mittheilung zu machen. 5) Aus Antrag der Flnanzdeputation wird da» Gesuch der Schülerwerkstatt zu Leipzta-Gvdlis um eine jährliche Unterstützung abgelehnt, da man sür den gleichen Zweck schon bedeutend« Opfer bringt. ES Ist demgemäß Eröffnung zu machen. 6) Ter kirchliche Famtlienvervand zu Leipzig-LIndenau hat um eine Beihilfe von lSOO für Anstellung von 2 Diakontssianea gebeten. Man erkennt die Nothwendlgkeit der ausgiebigeren Hilfe in Krankheitssällen sür diesen Stadtlheii an und bewilligt die erbetene Summe au« den Ueberschüffen de« verflossenen Jahre« der Larl Tauchnstz-Stistung. 7) Die Kirchenvorstände zu Taucha und Portitz ersuchen um baldige Benennung eines Ersatzmannes sür den durchseine Anstellung als Ttakonus vo» Deuben in Wegfall gekommenen Herrn vr. Lehmann. Es wird au« den übrigen Bewerbern Herr Sykora gewählt, welcher de» Kirchenvorständen nunmehr zu präsentlren ist. 8> Man beschließt aus Aiitrag des gemilchten EchulauSschuffeS von Ostern 18!>2 ab versuchsweise eine höhere Bürgerschule mit 16 Eiassen von der Xll. Bürgerschule in Leipztg^NohIlS abzuzweigen und die Direction derselbe» i» den Hünden de« Herrn Direktor« Lotz« zu belassen. Ein wesentlicher Mehraufwand entsteht dadurch nicht, wohl aber wird der betreffende Linnabmeposteu durch Erhöhung de» Schulgelde« von 18 aus 36 -3l pro Kind ein höherer. ES ist den Herren Stodtverordneten von dieser Maßnahme Mittheilung zu machen, bez. sind sie uni tbre Zustimmung zu der entstehenden Veränderung de« Budgeteinnahmepostens zu ersuchen. 9) Man verwilligt 950 für einen Fußweg im Anschluß an eine von Herrn vo» Frege zu erbauende und später von der Stadt zu übernehmende Brück« sür Fußgänger über den Elstermühlgrabeu. Es ist wegen der lieber,iah»,« der Brück« seiten» der Gtadt mtt Herrn von Frege verhandelt worden. Diese Verhandlungen wurden ebenfalls genehmigt. Hierzu, sowie zur Verwilligung der genannten 950 ^l, ist Zu- stimmung der Herren Stadtverordneten «inzuhote». *> Singegangen bet der Redacttou am 15. März. Arbkiter-Lewegung. * Berlin, 19 März. Dt» kornträger Berlins befinden sich seit gestern Sonnabend Morgen aus sämmtliche» Speichern im AuS- stond; sie begehren 59 Procent Lohnerhöhung. Dir Getreide- ankünft« stad sehr stark. Aunst. « Düsseldorf, 19. März. Karl Friedrich Deiker, einer der angesehensten Lhiermaler Deutschland«, geboren 1836 in Wetzlar, ist heut« Morgen tu Folg« eine« Schlagansall« gfftorb«.
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