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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.11.1891
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1891-11-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18911127028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1891112702
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1891112702
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1891
- Monat1891-11
- Tag1891-11-27
- Monat1891-11
- Jahr1891
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* In Wien ich der Erzherzog Heinrich schwer erkrankt. Da« ärztliche Bulletin constatirt Zeichen einer beginnenden Lungenentzündung. " Im österreichischen Abgeordnetenhaus schilderte bei der Bcratbung der directcn (Steuern der Abgeordnete Neu- wirth die Umwälzungen, welche die Elektricität auf dem Ge biete der Technik hervorgerufen habe und verlangte eine rechtzeitige Wahrung der Rechte de« Staat« durch ein Elektro- monopol. Der Antisemit -Hauck interpellirte den Handrl«- minister über da« Ergcbniß der Untersuchung gegen da« „Wiener Tagblatt" und fordert zur Vermeidung der Er zeugung von Börsenpaniken durch die Journale die Errichtung staatlicher Börsen-ArrangementS-Bureau«. * Au« Zürich wird vom 21. Noveiuber gemeldet: Tie Aussichten de« Eentralbabnrückkauf« werden mit jedem Tage schwächer. Heute Abend baden hier wieder zwei große Versammlungen statlgrfunden. die sich in ihrer großen Mehr heit gegen den Ankauf aussprache». BemerkenSwerth ist namentlich, daß die Kaufmännische Gesellschaft, die hier ton angebend ist, nach Ankörung mehrerer Vorträge für und gegen den Rückkauf sich mit großer Mehrheit dagegen aus gesprochen hat. " Der König und die Königin von Italien sind am Donnerstag wieder in Rom eingetroffen und auf dem Bahnhose von den Präsidenten de« Senat« und der Deputirtenkammer, den Ministern und den Spitzen der Behörden empfangen worden. Auf der Fahrt nach dem Ouiriaal wurden die Majestäten von der Bevölkerung auf da« Lebhafteste begrüßt. Der Kronprinz ist in Neapel zurückgeblieben. * Aus Rom wird vom 26. November gemeldet: Die Kammer beschloß in Uebereinstimmung mit der Regierung, morgen die finanziellen Entwürfe, sowie die Interpellation Eavalotti's über die Richtung der Politik de« Eabinc« und im Besonderen über die Tragweite der Garanliegesctze gegen über dem öffentlichen Rechte Italien« zu berathen. — Da« amttiche Journal veröffentlicht den politischen und admini strativen Inhalt de« Generalberichts der für die erythräische Eolonie eingesetzten Untersuchungscommission. * Das italienische militairische Journal „Esercito" meldet, daß die Anwesenheit de« Kriegsministers in Sicilien möglicherweise m«l der Frage der Befestigung der Süd seite der Insel zusamincnhänge. ES sei nämlich bekannt, daß Sicilien von Biserla auS in einer Nacht zu erreichen sei und daß die französische Kriegsmarine die Landung selbst afrikanischer Truppen in Sicilien seit jeher ins Auge gefaßt habe. * Nack einer Meldung, die den „Berliner Politischen Nachrichten" auS Petersburg zukommt, sollen in der letzten Zeit zwilchen der russischen Regierung und dem Vatican neuerliche Verstimmungen cingctreten sein, womit eS auch Zusammenhänge, daß die russisck-vaticanischcn Verhandlungen, wie es scl-eint, in völlige Stockung geralhrn sind. * Aus St. Petersburg wird der „Kölnischen Zeitung" geschrieben: An Stelle des unlängst verstorbenen General- UeutenantS v. Weimar» ist Generalmajor Hasenkampf, Professor an der Generalstabsakadcmic, zum Intendanten des Petersburger Militairbczirks ernannt worden. Die genannte Stelle ist äußerst wichtig. Im Frieden umfaßt sie einen Verwaltungsbezirk, der größer ist als ganz Deutschland; im Kriege würde ihr die Verpflegung der wichtigsten Reserve- Armee , in deren Mitte sich voraussichtlich der Zar befinden würde, zufallen. Wie sein lange im Amt befindlich gewesener Vorgänger, so ist auch General Hascnkampf deutscher Abkunst, evangelischen Glaubens, und diese Ernennung beweist, daß man, wo cS sich um un bedingte Ehrenhaftigkeit, Zuverlässigkeit und Pflichttreue bandelt, trotz allen HaffcS doch des Deutschthums noch nicht entbehren kann. General Hascnkampf, ein vorzüglicher GeneralstabSosficier, ist während deS letzten türkischen Krieges von der ausländischen Presse viel genannt worden; ihm war damals vom großen Hauptquartier aus die Leitung der aus ländischen Berichterstattung anvcrtraut und Kriegsbericht erstatter aller gebildeten Völker hatten mit ihm zu thun, lernten seinen klaren Blick, seine große Liebenswürdigkeit und Umsicht kennen. * Aus Belgrad erkalten wir die Mittheilung, daß cS zum Pcrsectwcrdc» des Vertrags mit dem Exkönig Milan wegen deS Verzichts aus seine Rechte und wegen der Verpflichtung, nie mehr »ach Serbien zurückzukrhren, noch weiterer Verhandlungen bedürfe. * Der Strauß zwischen Regierung und Hoch- klcrus in Frunkreick, welcher sich dieser Tage vor dem Forum des Pariser AppellhoscS zwischen dem öffentlichen An kläger und dem Erzbisckos von Aix in Form eine« Gerichts verfahrens abgespielt bat. bildet den zahmen Epilog eines geräusckvoll cröfsnetcn Drama«, welches den Ausblick auf eine Haupt- und Staatsaction ersten Ranges zu eröffnen schien. Von beiden Seiten hat man sich sorgsam gehütet, einen der großen GesichtSpuncte der welt liche» oder kirchlichen Autorität in« Feld zu führen und auf den Boden de« eine» oder anderen PrincipS das Treffen zu liefern. Den heutigen Machthabern in Frankreich liegt nichts ferner, als sich .KampfeSlorbecren aus dem Gehege von Papst und Klerus zu holen; und Erzbischof Goutbe- Soulard erklärte, daß er mit seinem incriminirtcn Schreiben den Eultusministrr nicht habe beleidigen wollen, ebenso wenig wie er die Regierung bekämpfe. Mit dieser Feststellung war der sachliche Inhalt deS ganzen Gerichtsverfahrens cr- 'chöpst, der Rest drehte fick um bloße processualische Formalitäten und fand mit der Verhängung einer geringfügigen Geldbuße über den Kirchenfürsten seine Erledigung. Aus diesem Hergange ergiebt sich: 1) daß der immanente Gegensatz zwischen der autoritätsfeind- lichcn demokatischcn Republik und dem auf den Boden der papstkircklicken Autorität stehenden Hochkleru« in Frankrcick innerlich ungeschwächt sortdesteht; und 2) daß weder auf weltlicher noch aus geistlicher Seite Neigung besteht, diesen Gegensatz zur Zeit weiter zu verfolgen. Da« französische Volk Kat sich mit der Republik bedingtrrmaßen ausgcsöknt. Es will den Versuch machen und abwarten, ob diele StaatSsorm cS der Erfüllung bekannter Wünsche näher bringt, aus welche Frankreich bi« jetzt nicht verzichtet bat. noch in absehbarer Zukunst zu verzichten geneigt scheint. Deshalb will das französiscke Volk auch nicht, daß die unter rcpublikanisckrcn Auspizien zu Stanke gebrachte Zusammen fassung aller lebendige» Kräfte der Nation durch Wieder ansackung de« alten Gegensatzes zwischen kirchlicher und weltlicher Machtnrbenbuhierschast gefährdet oder gar zu nickte gemacht werde, und diesem, zwar nicht direct und formell verkündeten, aber männiglich bewußten Volkswillen beugte sich mehr oder minder bereitwillig so Regierung als Hochklerus. DaS Schlußtableau der Ge richtsverhandlung, das auf der Straße spielte und wo die Anhänger deS Erzbischofs und der Republik in bezügliche LcbckockS ausbracken und im Begriff waren, einander in die Haare zu gcrathcn, bis der Ruf „vive I» kustijo' die Streitenden versöhnte und friedsclig auSeinandergehen ließ, erscheint bezeichnend für die Gesinnung, welche heutigen TagcS bei allen politischen Parteien Frankreich- ausschlag gebend ist. * Die radikalen Abgeordneten Goblet. Lecroy, Sar- rien. Pcytral und Millerand veröffentlichen ihr poli tische« Programm mit folgenden Hauptpunkten: Steuerreform, Regelung des Verhältnisse« der Kirche zum Staate. Gesetzes Vorschläge zum Schutze und Wöhle der Arbeiter. — Wie verlautet, soll gegen de» „Figaro" wegen de« Ausrufe« zur Snbscripuon für den Erzbisckos von Air, Gvntbc Soulard, gerickllick vorgegangcn werden. * Wie aus New Hort gemeldet wird, bat die fran zösische Regierung dort ganz enorme Ankäufe von Getreide gemacht. E« würde die« Niemande« auffallen, da zum Transport nur englische Dampfer verwandt werden, die io den Schiff«listen für „OueenStown for order" versrgelt und clarirt veröffentlicht werden, während den Eapitaincn kur» vor der Abfahrt der Befehl zukommt, nach Dün kirchen, Havre oder Rochelle zu fahren. So groß sind die schon tranSportirten Mafien, daß, wie ein englischer Eapitain berichtet, der Regierung jetzt schon der Lagerraum fehlt und da« au«geladene Getreide aus den Piers keimt. Er fügte hinzu: «uppose tke> Lutwipat« i>»ou to Ke involvecl in a rov vfftk Oerman.v, ^uck a>> rkov «io not tool eortaiu *i»t nur >»vv i» to cko, tke^ »aut to k« iirovickoil tor c-mergoueieg." (Ich meine, sie setzen voraus, bald in eine» Streit mit Deutschland verwickelt zu werden und da sie sich nicht sicher fühlen, was unsere Marine dann tbun würde, wollen sie für alle Fälle vcrproviantirt sein.) Wenn wir auch nickt kiese Auslegung für nothwendig halten, verdient die Thatsacke doch volle Beachtung. * Der „TimeS" wirb aus Santiago grmeltet, daß der Eongrcß wahrscheinlich alle Minister Balmaccda'S sowie dessen höhere Beamte und Andere in den Anklagezustand versetzen wirb. Der Eongreß macht dieselben sür die Ver letzung der Eonstitution sowie sür die gesetzwidrige Veraus gabung von öffentlichen Geldern verantwortlich. * Ein Telegramm der „Times" au» Santiago meldet, in Rio Grande do Sul Kerrsche Unzufriedenheit, weil die Provinz nur durch einen einzigen Minister im Eabinct ver treten lei. Tie aufständischen Truppen in Sao Petro ständen unter Waffen. * AuS Rio de Janeiro wird dem „Reuter'schen Bureau" gemeldet, daß die Beziehungen zwischen Armee und Marine Beunruhigung erzeugen. Wenn der am letzten Mon tag erfolgte Präsidentenwechsel, wie es allem Anscheine nach der Fall gewesen, die Folge einer Uebcrrumpelung da Fonseca's durch eine Flottenemeute war. so ist nickt ausgeschlossen, daß die weitere Entwickelung der Dinge i» Brasilien vielleicht schon in nächster Zukunst neue Ueberraschunzen mit sich bringt. Die Einzugsfeikrlichkeiten in Dresden- VII. 's Dresden, 26. November. Ihren königlichen Hoheiten dem Prinzen und der Prinzessin Friedrich August wurde heute Abend von der Tiudcntenschast der Dresdner technischen Hochschule, der Freiberger Bergakademie, der Tharandter Forstakadcmie und der Tdicrärztlicken Hochschule, „wie von Abordnungen der Belegschaften der Burgker, Hänichcncr und königlichen Slcinkoblcnwerkc des Plaucnsckcn Grunde« ein solenner Fackel zug dargebracht. Ter Zug umfaßte mehr als 100 Fackelträger. Tie Studentenschaft ührte in 12 vierspännigen Galawagen und verschiedenen Zweispännern, denen Ehargirte im vollen WichS vorauf- ritten, etliche 20 Fahnen der verschiedenen Verbindungen mit sich, während die Bergleute in ihrer kleidsamen BerzmannStracht mit Grubenlampen am Schurz auf- marschirten. Die Ausstellung deS ZugeS erfolgte in der Sedan- und Reichenbachstraßc, setzte sich um 6 Uhr in Bewegung durch die Sedanstraße, Lintenau- iraße, ReichSstraße, Pragcrstraße, Seestraße, Breitestraßc, Maricnstraße, über den Postplatz und machte um ^8 Ukr Halt vor der nach den Zwingcranlagen zugekekrten Front deS Prinzenpalais am Tasckenbcrge, woselbst die hohen Neu vermählten residiren. Vier MusikcorpS waren im Zuge vcr- tkeilt, darunter ein Zug berittener Trompeter in altdeutscher Tracht. Nachdem die Ausstcllnng beendet war, begaben sich Ehargirte der Studentenschaft und mehrere Bergleute in das PrinzenpalaiS, um die hoben Neuvermählten in herzlichster Weise zu beglückwünschen. Dort wurden die Abordnungen von dem prinzlichcn Paar.sowic von dem mit anwesenden Prinzen Georg empfangen. Die hohen Neuvermählten dankten in herz gewinnender Weise für die ihnen dargcbrachte Huldigung und geruhten sodann die Vorstellung der bei der Abordnung Be theiligten entgcgenzuncbmcn. Tic Höchsten Herrschaften batten iir jeden Einzelnen ein freundliches Wort. Als die Abord nung auS dem PrinzenpalaiS zurückgekehrt war. brachte einer der Ehargirte» rin dreifaches Hoch auf die Hoben Neuver mählten auS, in das die Zugtbeilnebmer begeistert ein stimmten. Hierauf intonirten sämmtlicke MusikcorpS die Sachsenhymne, worauf der Abmarsch an der Hauptwache vorbei über den Theaterplatz nach der Ostraallee über den Postplatz, die Maricnstraße, den DipvoldiSwaldaer Platz und die Reitbahnftraße nach dem freien Platz an der Wiener Straße erfolgte, wo die Fackeln gelöscht wurden. — Eine unvorbereitete, aber um so herzlichere Ovation wurde den hohen Neuvermählten zu Theil, als der Fackelzug den Platz vor dem PrinzenpalaiS eben verlassen batte und die bis da hin polizeilich gesperrten ZugangSstraßcn für den Verkebr wieder freigegeben wurden. Die müksam zurückgebaltene Menge übcrfluthcle plötzlich von allen Seiten wie ein ent fesselter Strom den Platz, so daß schließlich viele Tausende, dickt Kopf an Kops gedrängt, beisammen waren. In Einem fort brach die Menge, unter Hütesckwcnken und Wedeln mit weißen Tüchern, in stürmische Hochrufe auf die hohe» Neu vermählten au-, bis endlich Höckstdieselbcn am Fenster sichtbar wurden. Da kannte derIubclaberkeinEnde! Durch neuen Zuzug, aus allen Gegenden der Windrose verstärkt, brach die kolossale Menschenmenge immer von Neuem in begeisterte Hochrufe auS, so daß die Koben Neuvermählten wiederholt Veranlassung nahmen, am Fenster zu erscheinen und verneigend zu danken. Die Polizei binderte diese herzlichen Kundgebungen, an denen sich übrigen« — wie besonders hervorgeboden zu werden ver dient — eine ganz gewaltig große Zahl von Arbeitern be- tbciligtc, die soeben von ihren Arbeitsstätten beimkehrte», in keiner Weise und vermochte die vieltausendköpfige Menge schließlich durch gütliches Zureden zum Verlassen deS Platze- zu bewegen, ohne daß irgend welche Ordnungswidrigkeiten vorgekommen wären.; Socialdemokratisches. (Eingesandt.) * Die Unzufriedenheit der Socialdcmokraten gegen ihre Häuptlinge, Agitatoren und unteren Beamten nimmt größere Dimensionen an. Die den Tendenzen jener Partei huldigenden Arbeiter sangen an. immer mehr zu der Einsickt zu kommen, daß sie die vielen Groschen und Pfennige, welche sie dem rolhen, unersättlichen Moloch in den Rachen warfen, nutzlos vergeudet und um Nicht- dahingeopfert haben, während daheim Weib und Kind unter gegenwärtigem Notbstand darben, ja fast hungern muffen. Gerade diejenige Partei, welche den gegenwärtigen Notbstand ganz besonder- und bei jeder Gelegenheit an den Pranger stellt und stet- nur da« Wohl der Arbeiter zu wahren vorgiebt, hält cS trotzdem nickt für »nter ibrer Würde, in öffentlichen Versammlungen, in ihrer Prcffc and bei jedem Anlaß, die armen, ohnehin schon schlecht gestellten Arbeiter um Unterstützung anzubetteln und auSzunutzen Und auf welche Weise findet sich diese Partei ihren Wobl- tkätern und Ernährern gegenüber ab. welchen Dank läßt sie den jederzeit opferfreudigen Arbeitern angedriken? Nack siebende abatsachen mögen diese socialdemokratische Dankbar keit näher beleuchten. Hatte der auSgcwiesene rbemaligr Socialdemokrat Printz in Berlin nicht öffentlich erklärt, daß er von Seiten der Partei auch nickt die geringste Unterstützung erkalten habe und daß die Freunde, welche ihn damals unter stützten. nickt- mit der Socialdemokratic gemein hatte»? Halte Printz ferner nickt da- ganze sociatistiscke Treibe» in eine» öffentliche» Vcrsainmluiig als Lug und Trug hingestellt? Muß man ferner nicht den Kops schütteln, wenn man an den Fall Hentzner denkt, an jenen Arbeiter, der bei der letzten Reich-tag-wahl in seiner Begeisterung für die Sache der Socialdemokratie einen Studenten körperlich verletzte und zehn Monate Zuchthaus dafür erhielt, ohne daß ihm, bez. seiner Frau seiten« der Partei auch nur die geringste Unterstützung zu Tbeil geworden wäre? Ter allernrucste Fall jedoch, der die socialdemokratische Brüderlichkeit und Nächstenliebe in das richtige Lickt stellt, ist nachstehender: Ein armer Arbeiter, der durch langwierige Krankheit und Arbeitslosigkeit in Schulden und in die bitterste Noll» gc- ratbcn war, wandte sich in seiner Verzweiflung, nachdem er chon an vielen Tbüren vergeblich anacklopft hatte, an de» )auptcassircr der socialdemokratischen Partei mit der Bitte, bei dem Partcivorstand für ibn ein Darlchn von 200 Mark bei ratenwciser Rückzahlung von 2 Mark pro Woche erwirken z» wollen. Die Antwort, welcher jener Arbeiter (der schon als lOjäbrizer Jüngling niemals achtlos an der Sammel büchse vorüberging, welche fick damals in dem Vereinsloca! des Arbeiter Forlbilklingsvercins, Rittcrstraße hier, befand »»v sür die Angehörigen Bebels angebracht worden war, da Bebel damals »n Proceß Bebel-Liebknecht Höpaier eine längere Strafe zu verbüßen batte) erhielt, lautete: Berlin Gr. Görschenstraße 22 a den 2». 0. Ol. Geehrter Herr! Ihr Anücgcn werde ick dein Parteivorstand unterbreiten, glaube aber nicht, das, derielbe daran! eingehen kann, weil vrincipiell nur dort Unterstützungen und Hilielcislniigen gewahrt werden, wo direct politische Maßregelung vorliegt. Falle, wie der Ihrige, liegen in Maße vor und hier können wir unmöglich Helsen, deshalb sind wir ja Socialdeinokcaten. Mit Grub A. Bebel. So die Antwort Bebels, welcher 2 Tage darauf noch nachstehende Postkarte folgte: Berlin, den 26. September 180t. Ans den Jbnen lchon brieflich mitgetheiiten Gründen konnte der B. ans Ihren Wunsch nicht eingehen. Mit Gruß A. B Man kann also hieraus ersehe», daß der socialdemokratische Arbeiter, mag er auch noch so scbr am Hungrrtucke nagen und in Notk und Elend fick befinden, nur dann erst von Seite» der Partei unterstützt wird, wenn er politisch geniaßrcgclt worden ist. Welcher Art diese Unterstützungen sind, habe» uns die Fälle Printz in Berlin und Hentzner in Leipzig gezeigt, und wo wirkliche Unterstützungen geleistet worden sink, da empfingen sie, was ja genügend öffentlich bekannt ist, Leute, welche gar keine Unterstützung nöthig hatten, ja sich sogar kleine Fabriken und Geschäfte anlcgten. Da braucht sich wohl Niemand mehr zu wundern, wenn gemunkclt wird, daß sich in den für die Unterstützung Gemaßrezclter gesammelten Geldern manch Unbefugter die Hände wasche. Das mögen sich nickt nur alle social cmokratischen Arbeiter, sondern auch jener Redactcur, der einer Zeit, als er noch der IImn mstor lIprieoris huldigte, in seinem Gar'.onlogiS ü la Parnell sich eingerichtet batte, zu Herzen nehmen! N. Jum Suchdruckerstreik. * Der „Allgemeine Anzeiger sür Druckereien" theilt über die Ausbreitung des BuckdruckcrstreikS Folgendes mit: Ruhig erscheinen alle Gebiete, wo der Loh» unter dem Minimum und »litnnter sehr gering (12—löver Woche) ist, bei einer Arbeitszeit von meistens über 10 Stunden (11 — 12 Stunden). «Gründe sür Liese auffallende Erscheinung bietet der Umstand, daß diese cklcchier gestellten Gchilsen ihrem Arbeitgeber gesellschaftlich gleich oder sehr nahe siche», oft sogar Haus- und Tijchgenossen sind.) Eine eigentliche Streikbewegung beginnt erst in solchen Druckereien, wo der durchschnittliche Lohn nicht unter das Minimum des Tarif» geht und die Arbeitszeit meistens 10 Stunden beträgt. (Man vergleiche die mittleren Städte mit Len eigentlichen Großstädte».) Ter Streit nimmt an Heftigkeit zu mit der Höhe der üblichen Lohnzahlungen und erreicht seinen Hühepuuct da, wo nach unseren Beobachtungen die höchsten Löhne gezahlt werden, wo aber auch bas Leben theurer ist. Allerdings setzen die streikenden Gehilfen den neunstündigen Arbeitstag iu den Vordergrund ihrer Bestrebungen. Arbeiterbewegung. * Paris, 27. November. Nach einem Telegramm Basly's weigern sich die Grubenarbeiter im Departement Pas de Calais, das von den Bcrgwcrksgesellschasten vorgeschlagene Schiedsgericht anznnehmen. * Lyon, 27. November. Der neunte Congreß der natio nalen Arbeitcr-Partei ist gestern hier eröffnet worden. 281 Arbeitcr-Snndicate sind auf demselben vertreten. Lafargue, welcher den Vorsitz im Congreß führt, sandte an die Streikenden in PaS de Calais einen Gruß. Hieraus wurden Commissionen gewählt, welche sich mit dem Studium der auf der Tagesordnung stehenden Fragen z» beschäftigen haben. ^Zürich, 27. November. DerCentralauSschuß derZüricher Grütli- und Arbeitervereine hat die Uebernahme des nächsten, im Jahre 1893 hier abzuhaltenden internationalen Arbeiter-CongreffeS beschlossen. Muh». ZnhsleS GewmdhaM««lert. * Leipzig, 27. November. Seinen künstlerischen Mittel punkt fand das sechste GewandhauSconcert in Herrn Eugen d'Albert; der herrliche Künstler besitzt kaum in einer anderen Stadt so viele und warmherzige Freunde, als grade in Leipzig, wo eine Erscheinung wie die seine in ihrer reinen, über alles Strcbertbum und allen kleinlichen Musikantenneid bocherbabene Künstlerschaft wie ein leuchtendes Vorbild wirken muß. d'Albert ist, man drehe und wende die piamstische Frage wie man wolle und beurtbeile sie nach Belieben von dem Standpuncle der Virtuosen oder der Künstler, der den bloßen Virtuosen überwunden, er ist die am meisten sym pathische und am meisten erfreuliche piamstische Persön lichkeit unserer Zeit; mögen andere Pianisten glänzen der und mit einem gcwiffen cäsarischcn Pomp spielen, mögen sie eS verstehen, mit eiserner Kraft oder mit souvcraincr Herrschaft über die schwierigsten Probleme der Elavicrtechnik die Zuhörer zn saScinciren, die wundervolle Schönbeit de- d'Albert'schcn «LpieleS, sein edles Maßhalten, seine Empfindung-Wärme, die blühende Farbe seine« ElaviertonS und die geistige Belebtheit seine« Anschlages hat noch Keiner der jüngeren Pianistengcneration übertroffen. d'Albert ist in Allem, nickt bloS in einzelne» Punkten, rin vollendeter Künstler, und wahrhaft komisch muß eS angesichts dieser Tbatsackc berühren, wenn jene pianistischrn „Genie»" die von Neidern unterdrückt zu sein glauben machen wollen, — und eS giebt eine ganze Anzahl solcher verunglückter „Genie«" —, mit einen, gewissen küblen Mitleid von o Albert sprechen. Es ist daö alte Lied ... Herr d'Albert spielte (Flügel: Beckstein) im gestrigen Concert Schumann « liebenswürdiges Xmoil Eonccrt und als Svlostücke da- Petrarcasonett der Etüde ..b>ux-b',>»ot>" und eine Tarantella (a»S ..Vvne/ia e >apoli-) von Fr. LiSzt. Entzückte in dem Schnmann'scken Eoncert die köstlicke Poesie, welckc ans dem Spiel d'Albert'« wie leuchtender Sonnenschein lag — e« sei hier nament lich an die hinreißende Behandlung der Eantilene und de« PaffagcnwerkcS erinnert —, so bot der excrllente Pianist in den LiSztsckcn Stücken eine überraschende Fülle von AnscklagSnüancen, technischer Brillanz und drlicater Feinheit de« Spiele«. In der Etüde ^kenx-kollets" zuckte e« aus wie von elektriscken Funken, r« blitzten darin Schwärme von gebeiinnißvollen Flämmcken und Irrwischen. Und dann der dämmernde Hauck. da« schattige Pianissimo, in da« die Poesie dieser Ebarakterstücke gekleidet war! Auch dieTarantrllr war mit unbesckrcidlicker Grazie »nd Feinheit de« Bortr(«gS gesättigt. Ein Sturm de« Beifalls folgte diesen vollendeten Leistungen. Herr dAIbert spielte das wunderschöne Schubert'sche l'-ckur- Antante al« Zugabe bewunderungswürdig. — Di« Orchestcr- vorträge de« Evncerte« umfaßten Meadrl«sohn- Meister- ouverture .Die Hebriden", ein Scherzo au« der OowII- Symphouie von N. Burgmüllcr und Beethoven« vclur- Symphonie. Norbert Burgmüller gehörte bekanntlich dem Freundr«krrist Rob. Schumann« an. Schumann schätzte den Freund außerordentlich und spendete derSymphonie großes !?ob. Nun, da« Scherzo interessirt den unbefangenen Zuhörer von heute vor Allem durch da« an die Weichheit der Sckuben - schen Melodik gemahnende Trio, das einen wehmiitdig- rührenden Eharaktcr trägt, „eine Vorahnung eines baldigen Tode«". Die Ausführung der Orchesterwcrke unter der Leitung des Herrn EapellmeistcrS Prof. Nr. Reinecte war eine vortreffliche; nur in der Beetboven'schen Sympbcnie (Sckerzo) wäre eine noch straffere Rbntkmik erwünscht ge wesen. und in der Begleitung zu dein Schumaim'schen Eon- ccrt hätten einige exponirte Holzbläser etwa« diScretcr sem können. F. Psohl. Leipzig, 27. November. AuS dem Bureau deS Stadl theaterS: Am nächsten Sonntag, den 20 November, nimmt im Neuen Tbcatcr die Mozart-Woche ihren Anfang. Ter erste Mozart-Abend dringt deS unsterblichen Meisters populärste Oper „Die Zauberslöte". Le ip zig, 27. November. Dos gestrige Concert deS gemischten lansmannischen Gesangvereins „Symphonia" im Sanie Bonorand war von gutem Erfolge begleitet. Die Säugerschen ist zwar keine a» Zahl hervorragende, aber sie zeichnet sich doch gule Schulung und durch eine smnpathisch berührende ungekünncte Art und Weise des Vortrags aus. Hinsichtlich der Beschaff,»t,-- des Stiinmenmatcrials am besten bestellt erschien und gesternt« Arauenckor.der im Sopran undAlt gleich vortrefflich besetzt ist, End es den Mänuerslimuien an dem Fundament und der Stütze einiger ton. kräftiger voller Bässe zn fehle» schic», ei» Mangel, welcher namenlliid in den vom gesamuilen (geinückieiil Chor ausqeführten Vorträgen em- Pfunden wurde. Tie drei Lieder sür gemischten Chor, welche der erste Theil des Programm» enthielt «es waren „Jaiichze mein Her;" von Tietz, „Herbstlred" von Mendelssohn und „Zigeunerleben" ven Schumann-, wurden ohne Ausnahme lobeuSwerth wiedergegeben: wenn inan bei Beginn des Herbstlicdes sür die Wahrung der Reinheit der Intonation Befürchtungen hegen zu müsse» glaubte, so ging au» dem Verlaus des Liedes hervor, daß dieselben grundlose gewesen waren. Ter Mannerchor de-Z Vereins sang am Ende des ersten TheileS „Abend- lied" von Ferd. Adam lsünfftimmig), dann „Neuer Frühling" von Gartz und Schubert's „Goadelsahrer" (mit der von Herrn, lkrepichniar derrührenden Orchesterbegleitung). Auch diese Borträge gelangen auss Beste und stellten dem Geschick des Dirigenten, Herrn Ernst Richter, mit einer kleinen Schaar wirklich gute Leistwigen zu er- zielen, ein günstiges Zeugniß aus. Wie bei dem Cancern der „Symphonia" im vorigen Winter (damals wurde die melodramaiüche Dichtung „Columbus" von I. Becker gesungen), so war auch diesmal ein größeres einheitliches Werk, und zwar ebenfalls von I. Becker, nämlich „Winzerieben", eine Rhapsodie in 7 Gesänge» iiir ge- mischten Chor, Männerchor, Solostimmen und Lrchcii«. begleitung, aus das Programm gesetzt worden. Alle an der Au:- sührung Belheiliglcn dürren das Lob sür sich in Anspruch nehmen, nach Kräften dazu beigetragcn zu haben, daß die Wiedergabe der Werkes allen Anwesende» Freude und Genuß bereitete. Auß«. ordentlich verdient um dos Gelingen des Concertes inockstc iich die ganz vortreffliche Capelle des 106. Regimentes, welche z» Beginn der Vorführungen unter der Leitung des Herrn Richter die Ouvertüre zur Oper „Die lustigen Weiber von Windsor" vor Nicolai und 2t. Sasns' symphonische Dichtung „Todtentanz" vor- trug, außerdem ein Schubert'sches Mciiueil (instrumentirl «n S. v. Wolchowsky, Ehrenmitglied deS Vereins) und eine Gavotte des Dirigenten Ernst Richter und dann nock zwei Comvontionn «Mazurka Ilmoll und Marsch Lsckir) de-Z Herrn v. Wolckow-Iv unter dessen Leitung interpretirte. Auch die Begleitung des „Grude.- fadrers" und z» Becker'» „Winzerleben" wurde von dieser Eavel-e ganz vorzüglich durchgesührt. Herr ». Wolchowsky (ein ausge zeichneter Ctaviervirtuoie!) begleitete Schumann s „Zigeunerleben" aus dem Pianoforte geradezu musterhaft. -ev- Der Leipziger Musikervercin besteht seit dein Winter 1869. Am Dienstag beging er im Saale Bonorand die Feier seiner Stiftung vor uunmehr 22 Jahren. Referent bot sich der prot- tischen und der höheren Bestrebungen dieses Vereines unserer wackcrn Tonkünstler iminer auss Herzlichste gefreut und derselben in der Presse die ihnen gebührende freundlich wohlwollende Anerkennung aufrichtig gezollt und wird sich iu diesem Verhalten nickt beirren lassen, wo er immer von neuen Kundgebungen im Schooße des Vereins Kenntnis erhält, Kundgebungen aller dings, welche wirklich und ernstlich dahin ahzietcn, zur Hebung der Tonkunst auch in diesen Kreisen beizutraacn, wie -i. j der Statuten besagt. Der Verein erstrebt dies schöne Ziel mit künstlerischen Mitteln auf praktischein Wege, indem er Verbesserung der materiellen Lage seiner Mitglieder durch Kranken-, Sterbe- uns UnterstützungSeassen im Auge hat. Das Fest vom 24. ds. ist. wie ich von verfchiedeuen Seite» höre, unter zahlreicher Betheiligung und bei recht belebter Stimmung in Scene gegangen. Wir freuen uns Dessen: denn der Musiker, so gut als jeder andere Berul-- genosse, braucht gerade bei unseren nicht gerade sehr günstigen nur rosigen Ausblicken in die nächste Zukunft mehr als je srücken Lcbensmuth im Kampfe umS Dasein. Auf das Einzelne de) Stistungssestes einzugehen, vermag ich diesmal wirklich nickt. vr. Karl W. Whistling. T Schneeberg, 25. November. Das hiesige königl. Seminar hotte gestern Abend im Casino Len Schulball veranstaltet, dem bic Aufführung der „Glocke von Romberg" vor einem sebr zahl reich geladenen Publicum von hier und auSwärt-s vorherging. Tie Composition, die sich so sinnig dem unvergleichlichen Gedickte Schiller'- anpaßt, zeigte auch hier, daß sie stets volle Anziehung:- kraft auSübt, zumal di« Ausführung derselben eine vorzügliche war. Die Solopartie», sowie die Chöre und die Clavierbegleitung, au:- gesührt von Schülern des Seminars, fanden daher die wärmste Anerkennung. Tie Aufführung erfolgte unter der bewährten Leitung des Herrn Seminaroberlehrer Dost. K8. Chopin'- Geburtshaus. Der russische Musiker Data- tiren, ein leidenschaftlicher Verehrer Chopin's, hat kürzlich das etwa 6 Meilen von Warschau gelegene Kirchdorf Sch elf»: na Wolja besucht, wo der große polnische Tonkünstler am 1. Mai; 1809 geboren wurde. Sei» Vater war Gouverneur des Graicn Skarbek; der Flügel de« damaligen Herrenhauses, welcher ihm zur Wohnung diente, ist jetzt völlig vernachlässigt, und wo der Lziabe Chopin seine ersten Melodien ertönen ließ, haust jetzt ein armer Bauer. Balakireu hat in russischen und polnischen Musikersreiien die Idee angeregt, das geschichtlich merkwürdige Haus wieder her zustellen und zu erwerben, und eS wird dem Vernehmen nach d e Warschauer Musikgesellschaft demnächst die «Sach« in die Hand nehmen. Berichtigung. I» der gestrigen Kritik über den Liederabend der Frau Joachim muß es heißen: „nur mit der wechselnden Accentuirung des Wortes „Trallerari" u. s. w. (statt „und dam» Ferner „mit MendelSjohn'fcher Harmonik — verbrämt ver stellen". Die öfter citirte Sammlung stammt von Erk (nicht Eck der Gerichtsverhandlungen. K-nt,l1che» L«u»,ericht. Ltr«fta»«er IU. 0. Leipzig, 27. Noveinber. I. Die Wirlhschastsgehiiffn Joiepba Matufcheck, geboren am 23. Mai 1873 in Bresnitz bei Reick städt, war bis zum Mai dieses Jahres in eine Fabrik in Markranstädt gegangen und hatte während dieser Zeit bei ibrer Schwester gewohnt. Am 24. Mai kam eS jedoch zu Tiste- renzcn, io daß die Matuscheck. welche am 25. Äarkrani.atr verlieb, letzte Nacht bei den Eltern des Bergarbeiters B. sich aushielt. Am Mittag des 25. Mai verließ sie mit Fron B. die ihrem Manne Essen tragen wollte, das Haus, in welchem sich Niemand mehr besand und dessen Schlüssel, nachdem zugeickivfiku war. von Frau B. zu Angesicht der Matuscheck in den hinter dem Hause befindlichen Holzftoll 'egte. Als Frau B. zurückta»!. war in der Wohnstube ein Thaler, welcher dort aus bei» Tische gelegen hatte, verschwunden. Der Verdacht, ihn gestobien zu haben, fiel aus die Matuscheck. Trotz ihres Lengnens wurde ihr nachgewiefen, daß sie, nachdem sc« sich von der B. getrennt, wieder nach den, B schen Hause zurückgekehrt ist: sie ist an der Gartenthür hinter dem Hause, wie auch an der Haus- thür gesehen worden. ES war ihr auch der Diebstahl wohl zi-- zutranen, denn sie ist bereits außer wegen Betrugs auch medriach wegen Diebstahls vorbestraft, so daß di» Rücklallsdeftimmungen An Wendung zu staden haben würde». Da jedoch ein wichtiger Ilm stand — in der Voruntersiichnng war bekanvlet worden, man tialn- di« Matuscheck aus dem Holzstall deraustomme» sehe» - ,,ch durch die Brwei«auiuahm« nicht bestütigtr, jo gelangte der Gerichtshof zur Frrifprechuug der Matuscheck.
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