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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 31.03.1892
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1892-03-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18920331011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1892033101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1892033101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1892
- Monat1892-03
- Tag1892-03-31
- Monat1892-03
- Jahr1892
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SU,o««emen1SPrei- t» der Ham»trzv»dtti»« od« de» t» Stndt- »«Prk an» de» Vororte* «richtete* An«, gobeftelle, ab,« holt: ^ertelsährtsch^oM. bet zweimaliger täglicher Znftellnng i»< Han» ^ bchO. Durch die Posi bezogen für Dentschland und Oesterreich: vlerteljährttch 8.—. Direct» täglich« krenzbandsendn», sch» AnSland: «»»atl ich ^ä 9.—. Dir Morgea-AnSgab« erscheint täglich'/,? llhr, dt« «bead-AnSg^». Wochrnwg« b Uhr. LOactio, >,» LrvOitto«: JotzauueSOcfts« L. Dte Lrpeditto» ist Wochentag« ununterbrochen geötz-ei von früh 8 dt« «brn d« 7 UHL Filiale»: Vota Klemm'« Sortt». (Alfrr» Hatz». Morgen-Ausgabe ttpMer.TagtblM Anzeiger. Jnsertion-preiS Die «gespaltene Petttzeilr NO Psg. Reklamen unter dem RebacttonSstrich <4ga» ipallen) 50^, vor de» FamiUeunachrlchte» (b gespalten) «0-4- Sroßrre Schriften laut „irrem Pr»,«, «rrzrichniß. Tabellarischer u»d Ztssmnsatz »ach höherem Tarif. Ggtra-Vetlaae» (grsalzt), »», »it b«r Moigen-Nusgab«. ohne Postdrsördrrnng » «0.—. «it Poftbrs-rdrrnng 70.-. A»»ahmeschl»ß für Inserate: Adr»d.An«gab«: Vormittag 10 Uhr Morgr n-Au-gad«: Nachmittag« «Uhr. So**- «ud Festtag« ftüh 9 Uhr. lvei d«» Ftltale» und AnuahmesirLru i« »in« halb« Stund« srüh«r. - IufeNtt« sind ftrt« „ dt» «NmAttia» zu rtchtru. Laut» L-sch«. katharinenstr. 14. pari. «G köntgSPIatz 7. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- «nd GeMtsvenehr. Druck and Verlag von L. Pol» k» Lelpzl« ^-165. Donnerstag den 31. Mär; 1892. 86. Jahrgang . * . Im Interesse rechtzeitiger und vollständiger Lieferung des Leipziger Tageblattes wolle man das Abonnement auf das II. Quartal 1892 baldgefälligst erneuern. Der Abonnementspreis beträgt wie bisher pro Quartal 4 Mk. 50 Pf., incl. Bringerlohn für zweimaliges tägliches Anträgen 8 Mk. 50 Pf., durch die Post bezogen 0 Mk. In Leipzig nehmen Bestellungen entgegen sämmtliche Zeitungsspediteure, sowie die Hauptexpedition: Johannesgasse 8, die Filialen: Katharmenstratze 14, Körngsplatz V und Universitätsstraße 1. Ferner kann in nachfolgenden Ausgabestellen das Leipziger Tageblatt — zum Preise von 4 Mk. 50 Pfg. für das II. Quartal 1892 — abgeholt werden: Arndtstraste 35 Herr L. 0. Litte!, Colonialwaarenhandlung. Peterskirchhof 5 Herr Llux Aiertli, Buchbinderei. Beethovenstrafte 1 Herr Vilvoii. keter, Colonialwaarenhandlung. Pfaffendorfer Strafte 1 Herr b>itr Nieder, Colonialwaarenhandlung. Brühl 80 (Ecke Goethestrabe) Herr Herrn. LlemLv, Colonialwaarenhandlung. RanftscheS («äftchen O Herr krieiir. Ziselier, Colonialwaarenhandlung. Frankfurter Strafte 11 Herr Lrnsst Lrv8, Colonialwaarenhandlung. Ranstädter Steruweg 1 Herr 0. Lnkeimunn, Colonialwaarenhandlung. Löhrstrafte 15 Herr Läuurü llelrer, Colonialwaarenhandlung. Schntzenstrafte 5 Herr »lnl. 8eNUml« Neu, Colonialwaarenhandlung. Marfchnerstrafte V Herr 8edrv1dvr, Drogengeschäft. Westplatz 3» Herr k. vlttrlek, Cigarrenhandlung. Nürnberger Strafte 45 Herr Ll. L. ^Ibreedt, Colonialwaarenhandlung. Porkstrafte 38 (Ecke Berliner Straße) Herr 0. Colonialwaarenhandlung. Zeitzer Strafte 35 Herr V. LMer, Cigarrenhandlung. in Anger-Crottendorf Herr Robert Krelver, Zweinaundorfer Strafe 18. in Neustadt Herr R. Rebvr, Eisenbahnstraße 5. - Connewitz Frau kTseber, Hermannstraße 23, 1. Etage. - Plagwitz Herr H. OrütrmLNN, Zschochersche Straße 7 L. » GohliS Herr M». Rr11r8ebe, Mittelstraße 5. , Reudnitz Herr Rugmunn, Marschallstraße 1. - Lindena» Herr Lä. R. ZLlUler, Wettiner Straße 51. . . Herr Lvrub. lieber, Mützengeschäft. Leipziger Straße 6. in Thonberg Herr L. Mntisel», Reitzenhainer Straße 58. Amtliche Bekanntmachungen. 5« Gemäßheit de« 8.1 d« Vorschrift«* für di« U*«fllhr»u, von Anlage* zur Benutzung der Stadtwaffrrknuft vo« «. Februar 1888 mache» «r Prttdurch bekannt, bah d« Klempner Herr War Valfl, Große Fleilchergafl« Nr. 10, zur Uebernahme solcher Brbelten bei un« sich angemeldet und den Besitz d« hi«zu erforderlichen Vorrichtungen nachgeivtesen hat. Leipzig, de» SO. März 1892. Der Rath der «tadt Leid»«,. X. 1739. vr. Tröndltu. Wolfram. Verdingung. Wegrn Umbaue« de« MarkranstLdt^Lroßdölzig-Schkeuditzer Eom- municationSivege« sollen folgend« Leistungen, nämlich: X. die Lieferung von ca. <789 cdm oder 715 Eisenbahnwagen, ladnngrn je 10000 dg Vorlagersteine au« den Brüchen in der Umgegend von Wurzen, Grimma, Naunhof oder Klein» steinberg, sowie L. die Lieferung von ca. 336 dergleichen Ladungen Klarschlag, stelne aus den Lüptitzer Brüchen, beide Leistungen bi- Bahnhof Markranstädt. 0. die Ansuhre de« vorgedachtrn Strinmaterial« vom Bahnhof Markranstädt nach den Lerwendnna«ft«lle», ol«: 170 Ladungen Borlagersteine und i 81 « kiarlchlagsteiae / in der Flur Markranstädt, 2lk Ladungen vorlaaerstelne n«d l 105 - klarschlagstetne / in d« Flur Pristeblich, 399 Ladungen Vorlagersteine und i 150 - Klarschlagsteine / in d« Flur Broßdölzig, v. di» Anlieferung von ca. 1350 cdm groben gereinigten KIr» au« den Gruben in der Umgegend von Leipzig-Ltndenau nach denselden vrrwendungsstellen, und zwar: 285 cdm i» der Flur Markranstädt, 380 » » - « vrtes!«blich, 805 «» » » Grohdölzig «nd L. die Anlieferung von ca. 1584 odm Deck« and Fußwegsand au« den Gruben in der Umgegend von Leipzig-Lindenau und Grohdölzig nach den vorgedachten Stellen und zwar: 345 cdm in der Flur Markraniiädt, 505 . . . » vriesteblich, 734 » . . » Grohdölzig, an den Mindestfordernden verdungen werden. Die näheren Bedingungen liegen bei der Bauverwalterei Leipzig, Bahnhosstrahe Nr 17, ll , »nr Einsichtnahme au«, auch könne» die> selben gegen Erstattung der Loptalgedühren abschristlich bezogen werde». Angebot», welche auch ans Leistungen und Sorten getrennt nach den einzelnen Baustrecken und Fluren gerichtet sein können, und welchen bezüglich der Leistungen unter X, L, 1) »nd L Material' proben beijulügea sind, sind bi« »um ». Azerll D. I. bei d« Unterzeichneten Skrähen- und wasi«ba,insp«ction einzureichen. Die Au«wahl untrr den Bewerber», welch« bi« zum 21. April 1892 an ihr» Gebote gebunden find, bleibt Vorbehalten und sind Allgebote, aus welche bi» zu diele» Tage ein« Mittheilung nicht ersolgt ist, al« abgelehnt z» betrachten Leipzig, am L9. März 1892. Wtnigitch« Skratzen- »»» k«ni«Iiche Wafferb«»k>f»»etta» Aauberwalterel. Lekanntmachon-. Di» Leuchtkraft de« städtische» Leochigase« betrug iu der Zeit vom 21. bi« 97. März 1892 im Araandbrenner bei 150 Litern stündlichem Lonsum da« I8,7soche der Leuchtkrast der deutschen Noruli>ierze von 50 Millimeter FlammenhShe. Da« specifische Gewich« stellt sich t» Mittel aus 0,448. Leipzig, am 28 März ,892. De« Aath« De»ut«tta« p, »e* Ggsggftalten. Lekanntmachong. Wir haben beschlossen, den an die Aentzere Tanchaer Skratze hier anschließenden, zwischen der Eisenbahn, und Hauptstraße gelegenen Theil d«r Allce-Stratz« tu Leipztg-Renftabt mit der erstgenannten Straße zu vereinige» und dies« Sttaßensttecken in der uachersichtlichea Wels» — aus der rechte« Seite mit den gerade«, aus der ltuke» Sette mit den ungeraden Sinmmer» — rtnhettltch nmzuoamerir«»: 4 von d«r Kv-lgarien- baz. Friedrich Lisb-Stratz» an» Linke Seit». «echte Seit». Oekü»»t«achunß. Nachdem brr k» unserer vrkanntmachnna vom 11. Decemder 1891 verloreu an,»zeigt« Lagerschet« Ar. »7tz*5 nicht etngelirsert de», erklären wir denselben hirrmtt für erloschen und unwirksam. B« worden. Letpgtg. b» SO. Mär» 1899. Alte Grundstücks- Nummer. Brand- kataster- Nummer. Nene Grundstück«. Nummer. Bemerkungen. Lagerhas »er Ela« Lethzt». «*ktz»L 99 31 38 37 3« Sk «bth. S. Flur Leipzig. IlSI 124SS 1242b Flnr Neustadt. 72L 723 728 720 72k 72L 72V 720 7Lö 1 3 5 7 9 11 13 1b 17 19 21 23 95 2? 29 31 folgt Luther.Platz. Thorkau«, s Geschäftsstellen, Speicher und Werkplütze. Einfahrt zum Leipzig- Drr-dnerGüterbahnhof. Geschäftsstellen, Speicher und Werkpllitz«. Houptelnsahrt zum Leipzig - Dresdner Guterbahuhos. Alt« Grundstück«- Nummer. Brand- kotaster- Nummer. Nene Grundstück«. Nummer. «bth. S. Flur Reudnitz. 119c llvck 119« 1191 118« 119b 11»i 9 4 6 8 10 12 14 Bemerkungen. folgt Luther, und Eisenbahn-Straße. Flur Neustadt. 23» I 16 folgt Ludwig-Straße nud Bauareal. Leipzig, am 96. März 1892. 1°. 1327. Ter Rath drr Stabt Leipzig. vr. Tründltn. Nüllng. Lekanutmachuu-. dem Postamt« 1 (AugustuSplatz) in Am 1. April werden von Leipzig di« Abthetlunqen für dir vrtrsrnttarluiig, vrirfbrftrvnng. vrtesanSgabr lirbach »««schlietzltch berAusgabrftesie sür poftlagerndr Seubungrn», ä«>»*ng«a*»gab, nnb Vrteiadsenbung abgezweigt und einem besonderen neu eingerichteten Postamte zu- gewiesen, das die Bezeichnung „Leipzig 12'^ führt. Tie Geschäfts- räum« de« Postamts 13 befinden sich im nördlichen Flügel des Haupt»ostgebLude« am Ailgustusplatz «tzingang Poststratzr». Aendernngen im Orlsbriesbtstelldienst und in den sonstigen Betriebs- Verhältnissen d«S Postamt« 1 in Leipzig treten au« Liefen, Anlaß nicht «in. Insbesondere verbleibt dt« Geldbestellung einschließlich der Bestellung der Postaufträge bei dem Postamt« l. Eingaben und Anträge, die sich aus di« Bestellung von Briefen an Empfänger im bi«herigen Besiellbettrke de« Postamt« 1 vier und aus die Nachlendnng solcher Briese beziehen, sowie etwaige An- fragen wegen Briesiendunaen, deren Einlieserung durch die hiesigen Straßenbneskaslen stattgesunden hat, sind künftig an da« Post amt 1» z» richten. Leipzig, 30. Diärz 1892. Der kaiserliche Vber-Paftdtreetar. Walter. Leipzig, 31. März. * Der Kaiser nahm an der gestrigen Trauerfeier für den General von Alven«lrbrn theil, Nberbrachte persönlich seinen Kranz und folgte in dem Leichenruge neben dem Neffen de« verstorbenen, Major von AlvenSleben, dem Sarge di« in die Halle de« Potsdamer Bahnbofs. Auch Prinz Friedrich Leopold, sowie die Erbprinzen vo» Baben und Meiningen und di« gesammie Generalität nahmen am Trauerzagr theil. * Die gegenwärtige Session deb Reichstag« wird jedenfalls heute geschlossen. * Da« preußische Abgrordnrtenhau« vertagt sich am 8. April. Die Osterfrr»«» sollen sich bi« zum 26. April erstrecken. - Die .Hamburger Nachrichten" bringen mit der Ueber lchrift »Fürst Bismarck und die Eonservativrn' folgenden demerken-wertbeo Artikel, welcher drr national uberalr» Partei eia ryreode« Zeugniß hinstchtlich ihrer politischen Beraangenheit und ihrer opfersrcudigc» Mitarbeit au der Entwickelung und Befestigung dcS Deutschen Reiche« auSstellt: In einer Rede, die der Abg. Stöcker neulich gehalten bat, giebt er der Aussassuna Ausdruck, daß der nationalliberale Einsius, den Fürste» Bismarck seinerzeit iu der Innern Politik von den conserva twen Bahnen abgelenkt habe. Herr Stöcker vergißt bei Beurtheilung dieser Ablentuug, wenn sie überhaupt stattgesnuden hat, daß es da> malS nicht in der Wahl de« Fürsten lag, ob er mit den Eonserva tive» oder mit de» Nalionalliberalen gehen wollte. Sein Bedursniß war ein« »u Sompromissen führende Unterstützung durch beide Par- leien; er sah sich aber oft aus die der Naiionalliveralcn beschränkt, da die conservative Partei ihn nicht nur im Stiche ließ, sondern sich sogar seindlich stellte. Um den Ausbau de« Reich« in Angriff zu nehmen und um zu ver- hindern, daß die aus de», Schlachtfeld errungene Einheit durch «Inen Stillstand der inneren Politik wieder in Zweisel gestellt werde, be> durfte die Reichsregierung »othwcndig der varlainentarischen Mit arbeit einer deulschgesinnten Ma>oritil. Sie land dieselbe aber nicht bei den Lonservalwen, sondern an-schlteßiich bet den Ratio- nalUberale» »nd war deshalb gezwungen, die Arbeit bei». Au«, bau und bei Beteiligung de» Reiches mit dieler Partei in Angris »U nehmen. Daß die Zurückhaltung, resp. die Gegnerschaft, der Eonscrvativen aus die Richtung, di« dieser Ausbau nahm, nicht ohne Einjiuß bleiben konnte, liegt aus der Hand; die Regierung würde überhalwt keine Majorität im Reichstage erlangt haben, wen» sie vieler Unterstützung durch di« liberalc Partei nicht hätte Rechnung tragen wollen. Die Sntiremduag gegen den Fürsten Bi«marck hat bei den Führer» der llonservativen vielleicht schon im Jahre l866 in Prag begonnen, als eine conservative Deputation dem Streben de« da maligen Ministerpräsidenten, den tnnern llonflict bei der Rückkehr »ach Berit» zu schlicken, durch drn Berluch einer Einwirkung aus den König entgegentra! und bei gewissen Stimmungen de« hohen Herrn auch Bnklänge iond, obichon die Deputation nicht anzugrben wußte, weicht Gestaltung derzukünsliaeii EntwtcklungDeutschlond» ihr »achden Ereignissen de« Jahres 1868 vvijchwebte, wenn bei der Heimkehr de- siegreichen Heere« der seit bald lech« Jahren schwebende Eon- slic» unverändert sorlgesponnen werden iollte. Ob die Gegnerschaft arge» die RegierungSpoiitik, weich« ln den letzten iechzigrr Jahren »ei Len Tonjervativen öffentlich zum Autbrnw kam sz. B. »n den kämpsen um de» hannöverschrn ProvinjiolsondS und Aehnliche«), an dt« Erlnnernng an dt« Prager Vorgänge nnd an die In- demnitätt-Dendung ln drr Thronrede in bewupter Weis« ankaüpsie, loffen wir dahin gestellt sein; jedrnsall« waren di« Angriffe gegen d«n Mintsterprästdeut«, schön damal« lebhafter ,l« Wir freundlichen Beziehungen der konservativen Fraktion nud mit deren Unterstützung der Regierung-Politik verträglich war. Nach dem französischen Kriege, beispiel«weise bei Gelegenheit de« Schulaufsicht«, gesetzt«, stiegen dt« Angriffe, welche von coaservaitver Seite gegen den Ministerpräsidenten gerichtet wurden, zu einer Schärf«, di« zum vollständig«» Abbruch« de« persönlichen Verkehr« -wisch«« d«m Fürsten Bismarck und s«ta«n früher«» Freund«» führte. Dt« Stimmung und di« Absicht d«r konservativen Führer kennzeichnet« sich durch ihr«» Nied«rlchlag in drn brkanatrn Aera-Artikeln drr NathusiuS schrn „Krtuz-Zkituag", in drr öffentlichen Drmonstratiou der Declaranlen und schließlich am schärfsten in der „Reichrglocke" und dem Berhalten ihrer Freunde und Mitarbeiter. Letztere gehörten fast au-IchlikßUch der conservativen Fraction an, soweit sie nicht zu Hoskretsen und zu dem damaligen HauSminisleriuo, in Beziehung standen; sie bemühten sich während de« Präsidium» de« Grasen Roon, diesen von seinem Freund», dem Ministerpräsidenten, zu trennen und letzteren auch unmittelbar bet Sr. Majestät dem Könige al« eiurn „Gegner der Armee" zu verdächtigen. Daß da« Lacuum, welche« die Lonservaitven zu dieser Zeit zwischen sich und ihren, früheren Mitarbeiter, dem Reichskanzler, ließen, von der liberalen Seite bereitwilligst auSaesüllt wurde, war nicht zu verwundern, nnd die Folge davon bestand darin, daß liberale Einflüsse t» der Gesetz- aebung, durch welche da« Reich befestigt und au-gebaut wurde, da« Uebergewicht hatten. Conservative Einflüsse konnten sich nicht geltend machen, so lange die conservative Partei dem leitenden Staatsmann« ihre Mitwirkung versagte und ihn mit der leidenschaftlichen Schärse bekämpfte, von welcher di« Decloranten-Pertode und die „Reichsglocke" Zeugniß ablegte. Da« Bcdürsniß der maßgebende» Führer der Eonscrvativen, in der Besetzung de« KanzlerposlenS eine» Wechsel herbetzu führen, ist seit jener Zeit mehr nl« einmal zu Tage getreten und hat sein« Besriedigtgung Vor zwei Jahren gesnnden. Die Haltung drr conservativen Partei beim Bu«jcheid«n de« Fürsten BiSnmrck au« dem Dienst« bewies, daß ihr d«r Personenwechsel kein unwillkommener war. Der „Reich-anzeiger" schreibt: Drr Präsident der Ber einigten Staaten von Amerika hat im vergangenen Monat, ebenso wie in den Borjahren, eine Proelamalion erlassen, durch welche Jedermann davor gewarnt wird, sich in die Ge wässer de« BeringSmeere« innerhalb de« Hoveit-gebiete« der Bereinigten Staaten zu dem Zwecke zu begeben, um dort den Fang von Seehunden und Robben zu betreiben. — Au«» sührlichcr lautet, den Londoner Blättern zufolge, der Vor schlag de« Lord Salisbury in der Ber»ng-mrer-An- grlegenkeit, England wolle den mvckui« virvncll erneuern, wenn die Bereinigten Staaten nach der Ratification desSchird«- gerichlSvertrages durch den Senat zustimmen, daß die Schieds richter. fall« ihr Urtbril gegen die Bereinigten Staaten au-sällt, auch den den britischen Robbenfängern schuldigen Schaden ersatz sestsctzen. Sollte das Urtheil zu Gunsten der Ber einigte» Staaten abgegeben werden, so sollen die Schieds richter den Ersatz für den Schaden bestimmen, welchen die Beschränkung de« FanaeS den Bereinigten Staaten zugesügt bat. Sollte dieser Borschlag in Washington verworfen werden, so will Großbritannien auch zugebrn, daß, wenn der Vertrag ratisicirt ist, der Robbenfang in den strittigen Ge- wässern verboten wird, wenn solche Schisse von der Be stimmung ausgeschlossen werden, welche Sicherheit dafür stellen, daß sie Schadenersatz leisten werden, falls drr Schieds spruch Großbritannien ungünstig ist. Für solche Schiffe soll die Beschränkung des Robbenschlachten« aus die Pnbyloss- Jnscln Wegfällen * Bon verschiedenen Seiten wurde behauptet» in der Kronrathssitzung, welche dem EntlassungSgesuchc dr» Grafcn Zedlitz voranging, seien seitens dcS Kaiser« keinerlei scharfe Aeußeningen gefallen. Demgegenüber wird indessen bestimmt versichert, daß da« Gegentheil der Fall sei Zum Schlüsse des Kronratbrs brachte Se. Majestät plötzlich und »nvcrmutbet da» Gespräch aus die Bolk«schiilvorlage und wandte sich mit den Worten an den EultuSminister: „Hören Sir mal, Zedlitz, mit Ihrem Schulen». Wurf hoben Sie Mir einen netten Salat an- qerührt." Auf Grund dieser Apostrophe entspann sich eine Er örterung der Angelrgenbeit, während Graf Zedlitz, aus da« Tiefste verstimmt, sogleich nach Schluß der Sitzung mit dem Reichskanzler conferirtr und mit dessen Zustimmung sein EnllassungSgesuch absaßte. Diese LeSart wird von der an scheinend seit einiger Zeit osficiö« bedienten „Düsseldorfer Zeitung" mitgelbeilt, ohne daß da« Blatt für de« genau« Wortlaut drr kaiserlichen Aeußeruug bürgen will. * Die .Kreuzztg." zeigt in ihrer neuesten Nummer, »« sie sagt, di« .Kehrst,»« der Medaill«"; fl« schrmbt:
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