Suche löschen...
01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 31.03.1892
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1892-03-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18920331011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1892033101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1892033101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1892
- Monat1892-03
- Tag1892-03-31
- Monat1892-03
- Jahr1892
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Z.Mm z. Lch«r ügM M AnzM Nr. NZI. Kn M. IKiW-MM Lolonialpolitischer. * Am Sonnabend früh 9'/, Uhr wurde dt» Hauptversamm» tung der deutfchea Colouiaiaesellschast im „Kaiserhos" in Berlin durch den stellvertretenden Borsitzenden, vr Ham macher, erössnet. Zunächst wurd» die statutenmäßig vorgesehene Wahl von 30 Borstanösnittgliedern durch die Deieglrie» d«r Abtheliuilgru vor- genommen. vr. Hammachcr begrußle darauf die anwefenden Mit glieder »nd gab dem Bedauern Ausdruck, daß der Präsident Kürst Hohenlohe-Langenburg verhindert sei, au der Berfammlung Theil zu nehmen, E» wurde eine Depesche an deajelbea deschlossea und sosorl adgesandt. Vr. Hainmacher gab daraus »ine» kurzen Ueder- dlick über den Stand der colonialen Entwickelung tu de» ver- schieden»» deulschrn Schuvgebielen und über die der Loionialgesell- jchajt zunächst devorsirheudeu weiteren Ausgabe», besonder« auch über da« Proiecl einer Ei»d«lu»g»gesellschait t» SüStvesl-Aftika. Er gedachte dankend der segensreichen Wirksamkett der Ann-Sclaverei- Gesellschajt, der in Afrika thätigen Krauen»«reroe ,»d der liolonial- abcheilung de« Auswariigen Amte«. Der Generaisecrrtair Vr. Boteineyer rrltiitert« daraus de» ge druckt vorliegenden Jahresbericht. Die Mitgliederrahl ist im verflossenen Jahre vo» 18 998 aus 17 709, die Zahl »er Adlheilungeu von 18« aus 843 gestiegen. Der beträchtlich« Uebrrschnß de« Rech- nungs,atzre» von etwa 30 000 Gl ist silr verschiedeu« coloniale Zwecke laut VorstandSbeschlüsten verwendet worden. AuS der wetteren Thätigleil der Gesellschaft ist noch hervorzuheben, daß dieselbe auch im letzten Jahr« wieder eine Anzahl werlhvoller Kartenskizzen und grober Wandkarte» der Schutzgebiete hat Herstellen lassen. Die Ein- uahm« und Au-gabe schließt mit 111843,38 >l aus beiden Seile», der Boranschlag für >832 beträgt 109 940 ^il, wonach für eigentliche coloniale Zweck» 34 890 übrig bleiben würden. Die Ausgaben für die „Eolonialzeituug" find aus 80000 die Kvsien für das Bureau und di« Gehaller, Porto rc. ans etwa 33000 ^l fest- gesetzt. Für die Bibliothek sind 3000 >l, für Vorträge und Agitation 10000 >l auSgeworsen. — Nach einer längeren Debatte, in tvelcher verschiedene Wünsche zu», Ausdruck gelangten, wurde der Jahresbericht autgeheißen und sünj Revisoren gewählt. E« folgte der Bvrlrog des Prosesjor von Phtlippovtch über „Auswande- rung". An der Debatte über diesen interessanten Bortrag, in welchem der Redner i« Wesentlichen seine gestern mitgelheiiten Resolutionen näher au-führte und begründete, betheiligten sich die Herren vr. Jannasch, KahenSly, Adolf Wagner ». a. Die Reso lutionen wurde» von der Berfammlung mit eraem vom Adg. Ham» macher beantragten Zusatz einstimmig angenommen. Der letztere lautet: „Die LolonialgeseUschas: drückt den lebhaften Wunsch au«. Laß der dem Bundesralhe vorgeleate Gesetzentwurf, betressend dat Au«wauderung1wesen, baldigst der Oessentlichkeit übergeben wird, um rechtzeitig die Urttzeiir weiterer sachkundiger Personen herbeizuführen." Plvsessor Hass« verzichtet« wegen der vorgerückten Zeit aus sein Rejerat (Ausgabe der Lolonialgeiellschast gegenüber unsere« Lolonien in Afrika), vr. Bokemeyer berichtete über di« Freiheit der Schiff- sahrt aus den afrikanischen Ströme». SS wurde ein« Resolution angenommen, wonach die Versammlung im Interesse der Lwilißrung Afrika», speciell der sriedlicheu und ralchen Erschließung de« Innern sür Lnltur und Handel, für aothioendig erachtet, dag die Lchiff- sahrtsjreiheit aus den großen afrikanischen Strömen voll und dauernd gesichert werde und das Präsidium ersucht, diesem Gedanken bei dem Reichskanzler und iu der LessentUchkeit tu zweckdienlicher Weis« Geltung zu verschossen. Tie nächste Hauptversammlung findet in Frankfurt a. M. statt. Unter einigen Schiußausprachen wurde die Versammlung beendigt. Bei der Wahl von 30 neuen Vorstandsmitgliedern sind 101 Stimmen abgegeben worden. Gewählt sind u. A. die Herren: Prinz Arenberg, Gras Arnim-Mutkau, v. Bennigsen, von C»ny, v. DrigalSki-Pajcha, v. Fischrr-Augsburg, Gras Frankenberg. Vr. Hammachrr, v. Heereman, v. d. Heydt, Gras HoenSdroech, Staat-minister a. d. v. Hosmann, Fürst Hohenlohe-Langeiidurg, v. Huene, Gras Pseil, Direclor Sachse, v. Schaub, Siegle, Simon, Obcrpräsident Gras Stolberg, Minister v. Wedelt, Kürst Wied. Dieser neugewählte Vorstand hat sich durch Zuwahl aus 100 zu ergänzen und wählt dann seinerseits da« Präsidium und den gejchaslr- iützreudeu Ausschuß. Aorialpolitisches. * Da« wirthschaftliche Programm der britischen Berg leute hat tu aUerneuester Zeit zur Aufwerfung ganz eigenartiger Forderungen geführt, aus welche insbesondere auch die Verhandlung de« Unterhauie» über die Achtstundenbill ein recht interessante« Streiflicht sollen ließ- Aus dem Festlande, wo man nicht in bei Loge ist, sich von ;edcr Einzelheit der Arbeiterbewegung jenseit de» Canals alsbald gründliche Rechenschaft zu geben, wird man nicht ohne eine gewiss« Ueberraschung au« der Debatte über vorerwähnte Bill die Erkenntniß geschöpft haben, daß die eng lische Arbeiterbewegung innerhalb kines Verhältnis;,»äßig kurze», höchsten« zwei Jahre »msasseirden Zeitraumes ihre» grund sätzlichen Charakter in wesentlichen Puncten gewechselt hat, sofern sich »anilich ihre Spitze nicht mehr gegen das Capital oder da« Unler- nchmerlhuin onrichließlich, >a auch selbst nur in erster Lime kehrt, sondern das Gros LeS consumirenden Publicum«, d. h. neben einer geringen Minderzahl von begüterten Personen gerade die Arbeiter- Massen zum Gegenstand ihrer Vergewoltigiinascxxerimeitte macht. Man wird sich daran gewöhne» müssen, sich al« Opfer englischer Massenstreiks in Zukunft nicht iowohl die Unternehmer, als vielmebr andere Arbeiter- »laiseu vorzuslcllen, deren Jnleresjen mit jenen der Streikenden zufällig nicht idenüich sind, und deshalb aus diesem nicht wehr ungcwöhiilichen Wege unter die Füße getreten werden sollen. So kam vor einigen Monate» der große Streik in den Sckissbauwerften am Tyne nicht wegen eine« Zerwürfnisses zwischen Arbeitgebern und Arbeitern her, sondern ivurdc vo» Arbeiter» einer Kategorie gegen ihre Kameraden einer anderen Kategorie, von den Maschinenbauern gegen dic Blei- arbciter, in« Werk gesetzt; so wurde der jüngste Massenausstand der KohlengrSber nicht gegen die Grubenbesitzer, sondern gegen dic Klihleiicvnsumentkn losgelassen, unbekümmert darum, daß unter seinen Wirkungen gerade die sogenannten „kleinen Leute" am meisten zu leiden hotten. In der Zeit der mittelalterlichen Gilden und Zünfte pflegten derartige Jntcressenkäinpsc auf ossenrm Markte mittelst Streitäxten und Morgensternen ausgetragen zu werden; >etzt greift die iu Trade-llnionS vrganistrte Rrbeilerschast zu dem Kampf mittel der Streik», bezw. wen» die Umstände darnach liegen, zn dem parlamentarischen Rüstzeug der Anträge und Gesetzentwürfe. So in dem concreten Falle der Achlslnndrnbill. Für dieselbe sind die Bergleute in Schottland und Wales, deren Arbeitszeit durch schnittlich jetzt eine längere ist, gegen dieselbe die Bergleute de« eigentlichen England, voran die von Durbai» und Rorihnniber- land, wo jetzt schon nur 7 bis 7'/, Stunde» täglich gearbeitet wird. Dir Schotten und Walliser würden unbeschadet ihrer Ansichten über Freiheit, Gleichheit »nd Brüderlichkeit nichts dagegen hoben, wenn von Parlanitiiiswegen eine allgemeine achtstündige Arbeitszeit sür die Bergleute obligatorisch eingesührt würde, wogegen sich nun wieder die englischen Bergleute mit Hand und Fuß sträuben. DcS Unterdaa« «hat, was iu diesem Falle da« einzig Vernünftig» war, eS lehnte di« Achtstundenbill ab und anerkannte damit, daß e« überhaupt ei» Unding ist. die ArdeitSzeil sür Alle ohne Unterschied schadlonenmäßig zu reglementiren. Aber sur die in der britischen Arbeiterschaft miteinander ringenden Lendenzrn bleibt di» Sache lehrreich und typisch, den» der Vorgang zeigt, daß di« Tyranntsirnna der Arbeiter nirgend« rücksichtsloser und drakonischer erstrebt und geübt wird als von ihresgleichen selber. Literalur. Auch daS soeben erschienene III. Heft der „Ateseklschüst" (VIII. Jahrgang. Leipzig, Wilhelm Friedrich- zeigt wieder di« Vorzüge dieser Zeitschrift: eia entschiedene» Eintreten sür die Fortschritte der eisligen Entwickelung der Menschheit, ohne in den Fehler de« ZegeisernS aller Andersdenkenbru zu verfallen. Hobe Ideale sind e», denen Julius Selow in seinem Aussatze „Im Lchulkampft" die Wege zur Wirklichkeit bahnen möchte <ire,n Programm und da- — der preußischen Regierung — welch ein Unlerschied! Peter Merwin schildert in IheilS humoristischen, theil« kraftvollen Versen da« ganze Elend des HaudinugScoinmi», da« hier vielleicht zum ersten Male voll ersaßt und mit großem Realismus dargcstellt wurde. Moritz Brasch berichtet in seinem Aussätze „Ein amerikanischer Ethiker" über die „Gesellschaft sür moralische ltultur", die in Amerika eine moralische und religiöse Resorin erstrebt, ei» Aussatz, der gerade jetzt in den weitesten Kreisen Interesse erregen wird —Die dranialische Scene „Der ungebetene Gast" von Maurice Maeterlinck, deutsch von Rudolf Lothar, letzt durch die Feinheit der psychischen Beobachtung in Bewunderung Eine äußerst spannende Erzählung „Caecilia" lieferte Ernst Wechsler. DaS Dichteraldum enthält Beiträge von H. vo» Reder, K. Henckell, F. Evcrs, G. Steger, E. Steiger, G Falk. — vr. Bernstein erzählt „Wie Tewsik-Pascha Licekönig wurde", und entrollt dabei «in ebenso anschauliche« wie trostloses Bild der politischen Verhältnisse Aegypte»» in den sechziger Jahren. — In „Der Rachtivächler" läßt M G Conrad kn Bild« einen Mahnruf an unsere Reactionäre ertönen. — Das Heft schmück! ein Bild der Dichterin Gabriele Reuter, die dazu eine kleine Selbstbiographie lieferte. Außerdem finden wir wieder die reichhaltige Rubrik „Kritik". Außerdem erläßt M G. Conrad in diesem Heil «in neues Preisausschreiben sür die besten Arbeiten Uber „die zweck- mäßigsten Mittel und Wege zur Verbesserung unserer Raste". Für alles Weiler« hierüber verweisen wir unsere Leser aus da« betreff«,>ed Heft der „Gesellschaft". Die astronomischen Ereignisse i« April »8»2. Nachdruck verbaten. Di« Sonne tritt mn 19 Nachm. 3 Uhr ÜI Min. (mittlere Leipziger Zeit) in da« Zeichen dcS StierS. Nachstehend« Tabelle enthält für verschiedene Tag» dcS Monat« den Ausgang (As, Durchgang durch die MillagSlinie lM.) uod Unter gang (U.) der Sonne für Leipzig. Unter T. ist die lagerläng, in Stunden und Minuicn, unter H. sür den beirestenden Mittag die für Leipzig gütige und durch die Resraclion verbesserte Höbe der Sonne über dem Südpuncte des Horizontes in Grad und Minuten ver zeichnet. Um die!» Höhe für eine» anderen Ort zu bestimmen, hat man den Unlerschied der geographischen Breite dieses Orte- und Leipzig« zu addiren oder zu sublrahiren, sc nachdem der Ort südlich oder nördlich von Leipzig liegt. In Annaberg ist z. B. die Höh« der Sonne am 21. April Mittags 30" 48'V, -r 0° 44 ,7 — 31° 31',3, weil die geographische Breite von Annaberg 30° 33',4, von Leipzig aber 31°2G,1 beträgt. April: I. 6. s 11. 16. I 21. > 26. 30. u. M. ll. M. u. M. u. M. l u. M. i u. «. n. M. A. 3 36 3 25 j 5 14 3 3 4 33 > 4 43 4 35 M. 12 3.8 12 2^ 12 0,9 II 59,6 I I 38,5 II 57,6 II 37,1 U. 6 32 6 41 6 30 6 b« 7 3 7 13 7 20 «I. «i. S> M. «I. M. «I M. Et v>. «I. «. «I. M. T. 12 56 13 I» 13 36 13 33 14 12 14 31 14 45 H. 43°30'L 4b°24',4 47°I5',8 49» 3',4 30»46 ,8 32'23'^j 33"40'2 Die nur die wahre Zeit angebende Sonnenuhr zeigt 12 Uhr 0 Min., wenn unsere, die initiiere Zeit zeigenden Räderuhren am I. 12 Uhr 3,8 Min., am 30. 11 Uhr 37,1 Min. zeigen (s. vor stehende Tabelle). Am 14. und 15. stimmen beide Zeiten überein, denn die Sonne geht um 14. 12 Uhr 0 Min. 8 Sec., am 13. II Uhr 39 Min. 33 Sec. durch die Miltagslinir. Die Entsernnng der Sonne betragt am 1. (Mittags) 19 966 000, am 16. 20 051000, am 30. 20 126 000 geogr. Meilcn. Der s chcinbare Durchmesser der Sonne beträgt au, I. 32,039, am 16. 31,904, am 30. 31,783 Bvgenminuten. Erstes Viertel den 4. früh 7 Uhr II Min., Vollmond den 12. früh 7 Uhr 16 Min., Letztes Viertel den 20. früh 6 Uhr 50 Min., Neumond den 26. Abends 10 Uhr 36 Min. Mit dem Neumond am 26. Abends ist eine tstale Sou»c»fi»s1rr»is; verbunden, die jedoch nur i» der südlichen Hälfte de« großen OceanS und aus der Westküste Südamerikas sichtbar ist. Sie zeichnet sich durch di» lange Dauer der Totalität aus, denn zwischen dem nörd iichei, Neuseeland und Siid-Cbile (letzterem eiwaS näher) ist die Sonne 7 Min. 3 Sec. ganz verfinstert. Nachstehende Tabelle enthält den Aus- und Untergang des Mondes: L s- Uhr Min. April Uhr Min. April Uhr Min. R Uhr Min. 2. Untg. srüh 12 23 10. Untg. srüh 17. Ansg.srüh 12 1 25. Ausg. früh 4 23 3. I 41 11. 5 1» 18. 1 3 26. 4 41 4 3. 2 41 3 24 II. «usg. Ab. 6 3 19. 20. 1 59 2 40 26. Uittq Ab. 6 32 6. 3 kV 12. 7 13 2l. 3 10 27. 8 23 7. 4 18 13. 8 24 '22. 3 33 28. 9 37 8. 4 36 14. 9 36 23. 3 32 29. 11 21 9 . 4 51 15. 10 30 24. 4 9 30. — Der Mond ist am 12. früh I Uhr in der größten Ent fernung >34 760 geogr. Meilen) mit einein Durchmesser vo» 29,46 Bogenininuten: an, 26. Vorm. 10 Uhr in der kleinsten Entfernung (48 196 geogr Meile») »nt einem Durchmesser von 33,46 Bogen- minuten; am 3. Abends in nördlichster Abweichung, II. früh im Aequalor, 18. Mittags in südlichster Abweichung, 23. srüh ii» Aequator In der Nähe des Mondes befindet sich am I. Nachm Aldebaran, 4. Nachm. Pollux, 7. Nachm. Regulus, 9. Abend« Salurn, 12. früh Spica, 13. früh Uranus, 14. früh Alpha Waage, 16. früh AntareS, 18. Rachm. Sigma Schütze, 19. Mittag« MarS, 23. früh Jupiter, 28. Vorm, da- Siebengestirn, '29. früh Aldebaran, 30. k-iin Venu«. Merkur ist mit Anfang de« Monats »och als Abeudsiern sichtbar, denn er gebt am I. 8 Uhr 88 Mi» , am 4. 8 Uhr 30 Min , uni 7. 8 Uhr '26 Min Abend« unter. Am 4. befindet er sich 7 Grad südlich von Alpha Widder Alsdann naderk er sich der Sonne und trisft am 19. mit derselben zusammen (zwilchen Erde und Sonnest Seine Entkernung beträgt am I. 17275000, am 16. 11811000. am 30. I1i«92000 geogr. Meilen. Venu« strahlt in großem und noch immer zunehmendem Glanze al« Adendslern. Sie befindet sich am '2. 2 Grad südlich vom Siebengestirn, am 14. 8', Grad nördlich von Aldebaran, am 25. Vormittag» 2'/, Grad südlich von Beta Stier Am 30. ist sie in der größten Ausweichung und dann 45' § Grad von der Sonne entsank. Zu dieser Zeit geht sie aber auch so spät unter, wie ,S nur sehr selten stattfiudet. Ihr Untergang ersolgt am 1 10 Udr 49 Min . am 16 11 Ubr 26 Min„ am 30. II Uhr 30 Min. (!) Durch di» Mittagsliaie gebt sie am I 2 Uhr 30 Min Nachm., am 18. 2 Udr 39 Mtn„ am 30. 3 Udr 7 Miu Von der Erd, ist st» am I. 18731000, am 16. 16 448 000, am 30 14242 000 geogr Meilen entfernt. In Tbeilen ihres Durchmesser« ist sie am 3. 0,629 (-- */,), am 23. 0,331 (wenig über halb) erleuchtet. MarS, als rother Ster» I. Grüße, befindet sich im Sternbild de« Schützen, Anfang« 3 Grad nördlich von Sigma. Ende de« Monat« nad« an der Grenze de« EteinbockS. Er gehl am I. 2 Udr 13 Min., am 16. I Uhr 48 Min. am 30. 1 Uhr 20 Min. srüd aus. Von der Erde ist er am 1. 22 463 000, am 30. 17 438000 geogr. Meilen entfernt. Jupiter, al» Stern erster Grüße, befindet sich Anfang« 10 Grad nördlich von Jota Walfisch, Ende de« Monat» 3 Grad südlich von Delta Fische. Er geht am 1. 5 Ubr 32 Min., am 16 4 Uhr 39 Mia., am 30. 3 Uhr 46 Mi», früh aus. Seine Entfernung beträgt am 1. 118 380 000, am 30. 113 730 000 geogr. Meilen Eintritt de» 1. IuptterSinonde« in den Schatten de« Jupiter» (Anfang der Finsterniß) erfolg« am 23. früh 3 Uhr I5H Min. Eintritte de« 8. JnptterSmondeS am 23- früh 3 Uhr 29,8 Min. und am 27. früh 3 Uhr 18,3 Min Saturn', al« Stern I. Größe, Ivfindet sich sehr nahe bei Beta Jungfrau, vor Mitte April 2 Grad nördlich von diese», Sterne. Er geht am 1. 3 Uhr 33 Min., am 16. 1 Udr 31 Min., am 30. 3 Udr 37 Min. früh unter, ist also die ganze Nacht sichtbar. Bon der Erde ist erom 1. 169 930 000. am :it>. 171970000 geogr. Meilen entfernt. — Sein Ring wird jetzt (bis in die 2. Hälfte des Mai) immer schmäler, also schwieriger sichtbar; denn am 16. ist seine Breite nur ' „ der Länge Uranus, mit bloße» Auge» kaum sichtbar, befindet sich zwischen Kappa und Lambda in der Jnnafrau (links von Spica). Er ist am I. 331.180000, am 30. 319 930000 geogr. Meilen von der Erde «»Isernt. Vom 9. bis 23. Sternschnuppen, die in der erste»Zeit vom Siernbilde der Leier ausgeben. Der veränderliche Stern Algol (oder Beta im PerscuS — s. dic I. Karle im Schurig'sche» HimmelSatlaS), welcher 2 Tage II'/, Stunden unverändert 2. Größe bleibt, dann in 4' , Stunde» bis »ur 1. Grüße herabsinkt, die er gegen 2 Stunden behält, bierans ebenso rasch wieder 2. Größe wird, befindet sich in seinein schwächsten Lichte am 2. Abend« II'. Uhr. 5 Abends 8'. Uhr, 20. srüd 3', Ubr, 23. bald nach I Uhr srüh. 23 «ccndS 10 Uhr. 28. Abend« 6'.« Uhr. Bekanntlich ist der Polarstern 1°16',0 vom Nordpol enk« sernl und steht daher nur zweimal des Tages genau in der Richtung nach Nord, da« eine Mal 1° Grad oberhalb des WelipoleS, da« andere Mal 1" Grad unlerdalb desselben. Um diese Ric1,l»»g und mit derselben di« Himmelsgegenden genau zu bestimmen, ist mithin die Kknulniß der Zeit nölhig, zu welcher der Polarstern iu dieselbe eintritt. Man findet sie au« nachstehender Tabelle. April Oberhalb des Welch, i Unterhalb de« Welch. Udr Win Src. 12 38 49.33 srüh 11 35 33,88Nach>n. 10 40 37,73 . Udr Mm Kec. I. 12 38 3I,37Rachm. 16. II 37 53,70 Vorm. 30. 10 4L 35,47 - Nachstehende Tabelle cnlhält den Zeitpunct, zu welchem die be merkeuswerlhestc» Gestirne durch dic Mittagstinie gehen und zwar den Theil derselben passiren, welcher zwischen dein in der Nähe de« Polarsterne« befindlicheil Weltpot und dem Südpiinct des Horizonts sich befindet. Die dritte Coiumne enlhätl dir Größe der Fixsterne. Nachstehend« Tabelle giebt den Ausgang der hauptsächlichste« Gestirne. Gestirn Sternbild Größe 1. April 16. April 30. April AntareS Skorpion 1 Udr Ml>. 12 10 ft. Udr«»,. 11 7A. adrpn». 10 12«. Alair Adler 1 12 19 - n 18 . 10 21 . Bela Pegasus Andromeda 2'. 1 31 . 12 32 ft. N 33 . - 2'. ! 2 9 . 1 w. 12 ,3 ft. Alpha - 2 2 26 . 1 27 . 12 32 - - Steinbock (3) 2 33 . 1 38 . 12 41 . Siqma Schütze 2'. 2 87 . 1 38 . 12 43 - Alpha Pega,u» 2 2 39 . 2 0. 1 3- » Wanermann 3 3 21 - 2 22 . 1 27 - Gamma Pegasus Widder 2'. 4 8. 3 9. 2 14 . Alp da »r >5 8- 4 9- 3 14 - Spica Jungsrau Rabe i 7 27 «. 8 38«. 3 33« Bela 2>. 7 49 . 6 30 . 3 33 - Alpha Schlange 2'/. 8 18 . 7 IS . 8 24 - » Herkules 3". 9 7. 8 8. 7 13 - « Waage (21 9 19 . 8 20 - 7 23 . » Lpdiuchus 2 9 38 - 8 39 - 7 44 . Den Untergang der lSesftrne giebt die nachstedende Tabelle. Gestirn Sternbild Größe 1. April 16. April SO- April Prokyon Kl. Huud 1 NbcPiu, 1 28 ft. Uvrlvtrn. 12 27 fr. UdrM«. 11 28«. Alpha Hvder 2 2 3. 1 6. 12 11 ft. Bela Krebs »V. 2 24 . 1 23 . 12 .30 . Delta Becher 3', 3 23 . 2 28 . 1 31 . Bein Rabe 2'. 3 47 . 2 48 . 1 33 . Pollux Zwillinge 3 34 . 2 33 . 2 0. Laslor » 4 22 - 3 23 . 2 28 . ReauluS Löwe i 4 21 . 3 22 . 2 27 . Spica Jungfrau i 3 49 > 4 30 - 3 33 . Ela yische Andromeda 3'/. 8 4« 7 5« 6 10 A. Alpha 2 8 17 . 7 18 - 8 23 . - Walfisch 2 8 38 . 7 37 . 6 42 . » Widder 2 9 31 . 8 32 - 7 3? . Rigcl Orion 1 9 48 . 8 49 . 7 34 . SiriuS Gr. Hund 1 10 34 . 9 35 - 8 40 . Beta Andromeda SV. 10 38 . 9 37 - 8 42 - Epsilon Orion 2 lO 43 . 9 48 - 8 31 . Bellatrix - 1'/. 11 12 . 10 13 - 9 >8 . Sicbengest. Stier (3) 11 17 . 10 18 . 9 23 . Aldebaran - 1 11 17 . 10 18 . 9 23 - Beleigeuze Orion 1 11 47 . 10 48 - 9 53 . Gestirn Sternbild Größe I. April 16. «prll 30. April Ut-r Mia. Ubr Min. Ubr Min Spica Jiliigsrau 1 12 40,3 ft. n 37,4 A 10 42,3 A Eia Gr. Bär 2 1 4,0 . 12 3.0 sr.! ll 6,1. Arktur Boules 1 1 31.4 . 12 32.4 . ll 33,4 > Alpha Waage (9) 2 3,4 . 1 8,4 » 12 N.3sr. Bein Kl Bär 2 2 11,8 . 1 12,8 . 12 17,6 . Geniina Krone 2 2 50,6 . 1 31.6 . 12 36,3 . Alpha Schlange L". 2 39,4 . 2 0.4 . 1 3.3 . Anlares Skorpion 1 .3 43,1 . 2 44.1 . I 49,0 . Alpha Herkules 3'/. 4 29,9 - 3 30,9 . 2 33,9 . - Ovhiuchlis »r 4 30,0 - 3 31,1 . 2 36,0 . Gamma T rache L". 3 53.2 . 4 34.3 . 3 39.2 . Wega Leyer 1 4 32,4 . 3 33,3 . 2 34,3 . Sigma Schütze 2V. 8 8.4 - 3 9.5 . 4 14,4 . Beia Krebs 9'/, 7 29,0 A. 8 30,0 A. 3 34,9 A. Omikron Gr. Bär 3 7 38.9 . 8 40,0 . 3 44,9 - Alpha Hyder 2 8 39.8 . 7 40,8 . 6 43,8 - Regulus Lowe 1 9 20,0 - 8 21,0 . 7 26,0 . Alpha vir. Bar 2 10 14,3 . 9 13,3 . 8 20.3 - Delta Becher 3'. >0 31,2 . 9 32.2 > 8 37,1 . Bela Lölv« Il 0,7. 10 1.7 . 8 8,8 » Telia Gr. Bär 3". 11 27,1 . 10 28,2 . 9 33,1 - Bela Rabe 2'. N 43.7 . 10 46,7 . 9 31,7 . Gamma Jungfrau 2'. 1 l 33,2 . 10 34,2 - 9 39,1 . Die folgende Tabelle enthält die »Niere Culmination, d. h. dic Zeit, zu welcher die am nördlichen Himmel befindliche» Fizfierne den Theil der Mttaasltnie passiren. der zwischen dem Wellpoi und dem Nordpilnctc des Horizonlcs liegt. Gestirn Sternbild Größe I. April 1«. April 30. April Ubr Min. Ilil» M>». Ubr Min. Gamm» Cassiopeia 2 12 11.0 sr >1 8,1 A. 10 13, l A Polarstern Kl Bär 2 12 38,8 . 11 33,'., . 10 41,0 . Äamma Andrvmkda 1 17,9 . 12 19,0 sr. I l 20,0 . Alpkn Perseus 2 2 37,1 . 1 :38,I . 12 43,0 sr. Cavella Fuhrmann 1 4 28,8 . 3 29,!» . 2 34,8 . Deneb Schwan 1'. 7 33,4 A ii -38,4 A 6 1.4 A Alpha Cepdeu« L'/e 8 33,3 - 7 34,3 . i 8 39,3 . Um die Eutminatiou (Passiren der Mittagstinie), den Ausgang oder Untergang der Fixsterne sür jeden andere» Tag zu berechne», subtrahiri mau für ,cden folgenden Lag oder addiri sür jeden vorausgehcnden Tag 3,93 Min. So ersolgt z. B. der Untergang de» Riqcl am 7. April (6 Tage nachdem l. April) 9 Uhr 18 Mi». — 8.3,93 Min. -> 9 Uhr 18 Min. — 21 Mn. — 9 Uhr 21 Mn Abend«, oder der Ausgang de« Sterne« Alair im Adler am 9. Aprtt (7 Tage vor dem 18. April) 11 Uhr 18 Mn. -s- 7.3,93 Min. 11 Uhr 16 Mn. Z- 28 Mi». — II Uhr 44 Min. Abend« S ch u r i g. vermischter. L Tic Anschauung des berühmten Philosophen Lcibniz. daß die wahre Macht eine« Lande« in der (Aröße seiner Bcivohner zahl bcstche, findet bei den heutige» StaatSlehrcrn und Nationaiökonouien nur in sehr beschränkter Weise noch Hu- stttninttng, denn die anhatlcnde Zunahme der Bevölkerung führt doch schließlich zu einer Uebcrvölkcrung, welche, durchaus nicht iinmcr identisch «nit zu großer BolkSdichtheit, dann eintritt, wenn die Bedingungen für hsrnährnng und lLrwcrd der Bevölkerung unzulänglich werden. Tic Bc- vö lkrrungSsrage ist daher die wichtigste aller ökoiioniischc» Fragen, und ihre Beziehung zu de» socialen Nvthsländcn der Gegenwart ist ganz unleugbar Herr Ur. Ltto Zacharias Kat in vortrefflicher Weise schon vor mehr als 10 Jahren diese Frage vom biologischen Slandpunct erörtert, und die fünfte jetzt erschienene Auslage seiner Schrift (Jena, Friedr. Mauke) fuhrt Zahlenangaben aus, welche wohl ernstlich zu denken gebe» Wenn Tcutschland am Ende de« dreißig jährigen Krieges kaum noch dir Hälfte seine» früheren McnschcnrcichlhuniS besaß, so bat man wohl zu lang daS Wachslhum der Bevölkerung dortscldst als ein günstiges Zeichen angesehen; seit dem Jahre >8l8 hat sich die Bevölkerung des deutschen Reicks in seinem beutigen Umfange von 21,83 Millionen genau aus die doppelte Zahl erhöht, wozu nach dem Turchschnitt der letzten fünf Jahre ein Ucberschuß der Geburten über die Ltcrbesälle von 33k 308 btlgekragc» hat, während ohne Rücksicht aus anderen Abgang (Krieg, Auswanderung rc.) die BevöikcruiigSzabl in 85, Jahren nm daS 2'/, fache wachsen würde. So verschieden dic Zahl der Geburten ist, welche aus 1000 Einwohner entfallen lSachsen 4l,7, Preußen 38,7, Frankreich 23,8), ebenso wenig gleichmäßig gehen Kindcöieden zu Grund (cS entfallen aus die AiterSclasse von 0—l Jahr von loo Todesfällen in Sachsen 30,84, in Preußen 32,20, in Frankreich l8,79) und hat sich ergeben, daß die Kindersterblichkeit wächst bei den ärmeren Elasten, zumeist wobl in Folge mangelhafter Ernährung, wie auch in den Ehen mit einer größeren Kinderzahl. Wenn festgestcllt wurde, daß in Frankreich 3, in Deutschland aber 2 erwachsene Bewohner l Kind unter 14 Jabren zu erhalten haben »nd vo» unserem Geburten überschuß dic starke Auswanderung der Deutschen nach allen Ländern und Böllern bestritten wird, so erscheint wohl der Ausspruch von, Pros. Adolf Wagner begründet, daß wir in Deutschland nur die große Kinder- und Schulstubc der Welt, aiick für Amerika Hilde», die Auswanderung vielfach nur einen größeren Spielraum sür die nachhaltige BolkSvcrmehrnng geschaffen, letztere selbst aber nicht wesentlich vermindert habe. Am heutigen Tage eröffne ich kkIc>i88tfSLse 2 Meere, kcßtisue der Kelmmskelieii Aeseee. einen Verkauf meiner Fabrikate von ITünslI, VIumvn u. erhalten dort die gleichbilligen Preise wie im Engros-Geschäft L. Indem ich das mir bisher so reichlich erwiesene Wohlwollen auch für mein neues Unternehmen erbitte, zeichne Leipzig, den 31. März 1892. Hochachtungsvoll
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder