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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 04.04.1892
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1892-04-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18920404013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1892040401
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1892040401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1892
- Monat1892-04
- Tag1892-04-04
- Monat1892-04
- Jahr1892
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m, daß auSgeüti A nde« »u genenlzünh hatte hiech ach mein» lig empsch, ländi- besä >ndt, Psttz t meinem I, chmachcrmei dir Brustle rU 1SV0. lbert Zul n Gcsundjei attzla« O, nimm, t« 1 Letchm« ntlie bei Hir befinden um »aber nicht grsprechen. tnrtch Jefz daß ich muh re» bcdeutcni stigkeit und >er allen Br» empfehlen. z, StaatifSr feit ca. 2 « re» kann, de ichrerm Ich >igkeil de« « cren, um me oeil ich mich ig verdanke i, wird, sonder, und geheilt l. Nährend, , Ihre, Kri» ndtg befreit H. Hä,I >en«-Efienz k schrecklich« adert, o Kühnem», Husten Ihr, All thetlen, daß stj « Arznei da mmlzündun, m gezweifelt, mig, und weüj »d geworden, ftiarm Husten Krauter - Honi, nieinen :fundheit,-Kri»l tzcr Steinbu Zerncst'sche Lek ich Ihnen best, »ester Fridoli! I» dir Honptrxrxdtttoa »d« de» i« Stad», beziri und de, Vororten errichteten An». ,,b,stellen ab geh, I,: »ierkIiLdrllch^ll^O, »ei zweinmliger täglicher Ziiitellung in« Han» bchO. Durch di« Post bezoaen für Deutfchlaad und Lesterreich: »t»rl,l,«hr>ich F . Direct» tägliche Kreujbandfendnng int Auttaod: m»a»Utch 9.—. DteMorgen-AnSgabe erscheint »glich V,7ULr. di« Ubend-Ansgäb« Wochentag« b Utzr. Nedaction nnd Er-kdition: z,ha«ue»,aiit 8. Di»>rpedlti»n ist Wochentag« ununterbrach«, »Hut non früh « bi» «dend« 7 Uhr. Filiale«: vtt» >«««'« Gortim. «Alfred H«tz» UniversitütSstretz« I« L-ui» LS,che. Kolharinenftr. 14, pari, nnd Ot* *ig«pl«h 7. Morgen-Ausgabe. Anzeiger. Organ f8r Politik, Localgcschichte, Handels- und Geschäftsverkehr. Jasertion-tzret» DÄ figcspaltme Prtttzeile SO Psg. Reklamen unter dem Redactioi-.-strich t-ga» wallen, ül,^. ,or den Familieuuacheichlen ib gespalten) 40/^. Größer« Schrijlkn laut unsere» Preis» verzeichoiß. TadeVarilcher und gtfsernfatz »ach höhere» Daris. Ertra-Petlagr» (eefalttj, nnr mit de» Molgen-Lulgai-e, ohn» Pusibesürdernag 90.—. mit Poslbejörüeruug 70.—. Äunahmrschluß für Inserate: Ad«ud»Au»gab«: Bormtttag« 10 Uhr. Margen-Au»«ab«: Nachmittag« «Uhr. kann- und Festtag« früh 9 Uhr. Bei den Filialen und Annahmestelle» je ein« halb« Stund« früher. Inserate find stet« -n dt« Expedition zu richten. Druck und Verlag von E. Pol» in Leipzig 172. Montag dm 4. April 1892. 86. Jahrgang Amtliche Bekanntmachungen. Sekaimlmachnng. Me Entschädigung für dir in der Zeit po>» 8.8. dis urtt 11. Mir» ». I. zu Leipzig-Reudnitz in der hipoufirr-, vtrrnz-, »uchcngarten-, Lrtpiigcr Ltratzr, im Ranst'ichcn Gnßchrn, in der Leiten- und LrursrlSrrstrajie einquarliri aewejenen Truppen vom K L. 1V. Jninulertr-Rraimriu Nr. l!»4, «an» in den nächsten 8 Lagen bei uuserem Lnartier-Auite, Nastq- markt Nr. S, im Erdgeschoß linl«, Zinuuer Nr. 80, Alle» Polizei, gebäude, erhoben werden. Der den Quartierscheiu Lorweisende gilt al« zur Surpsangnahme berechtigt. Leipzig, am l. April 1892. Der Rath der Stadt Leipzig. 1>r. Trän dl io. Lamprecht. Lekauutmachung. An der hiesigen ftädtifche» Gewerbeschule ist die Direetor- Ttelle, für welch« «in AniangSgehalt von 8000 .ät neben lOöO WoheungSenischäblgnng autgeworsen ist, zu besehen. Bewerber, welche technisch, Hochschulbildung nachzuwetsrn vermögen und in ihrer bisherigen Thäligkeit mir den Autgaben und der ttnlwickelung de» Gewerbe,chulwesens sich vertraut gkinacht haben, wollen ihre Gesuche unter Beifügung eine» Lebenslaufe« und ihrer Zeugnisse (in Abschrift) bis zum 20. April diese- Jahre« bei unt ciureichea. Leipzig, «n 2. April 1892. Der Math per Stadt Leipzig. vr. Lröndlin. Gr-ßel. Lekanutmachuit-. Am 1. April werden von dem Postamt« 1 (AugustnSplatz) in Leipzig die Abtheilungen für die ivrirsenttartiing, Vriesbeftellnng, BriesauSgobc «jedoch ansschiiesjlich »erAusgabeftelte für postlagerudc Eendimgen», itritnng-auogabt und Vrtelavsriidung pbgezwetgt und einem besonderen neu eingerichteten Postanlte zu- grwiejeu, da« die Bezeichnung „Leipzig fiihrt. Die «eschüst«. räume de« Postamts 13 beliuden sich im nördlichen Flügel des Hauptpostgedäude- am Augustu4piap «Eingang Pofiftrajze). Aenderunaen im OrtSdriesdestcUdirnst und in de, sonstigen Betrieb«, verhülintsjen des Postamt« 1 in Leipzig treten aus diesem Anlaß nicht et». Insbesondere verbleibt dt« Geldbeftcllung einschließlich der Bestellung der PostanftrLge bei de« Postamt« I. Eingaben nnd Anträge, di« sich «uj di« Bestellung von Briefen «m Empfänger im bttherigen Brstellbttirle des Postanit« 1 hier »ad »ns dl« Nachsendung solcher Briefe beziehen, sowie elwaige A». fragen weaen Briesseudungeo, deren Einlieferung durch die hiesigen Straßeabtteflasten stattgefundeo hat, sind künftig an da« Post g«t IN zu richten. Leipzig, SO. März 1892. Der Kaiserliche Dber-Pofidirertor. Walter. Königliche Laugewerkenschule. Da« Lebrcrcollegium der Äönigl. Bougewerkenschule grstatiet sich Elter» und v«n«ü>»der, sowie Giinner und Freunde de. Anstatt zu der Moutag, peu 4. April, N Nhr, und DieuStag, den k. April, »—11 u. 12—1 Nhr ftattfindenden Au«ite>luu> «wr Tchnlerardettr», sowie zur offe^li^ »ntlaffuug der Schüler Die»«t»g. Pc» lb UprU, 11 Shr, ergebenst einznlnden. «et»»»,, de» L. April 18SL. PjeDtrertt«». 77Ud. »ox. «eipzig, 4. April. * Gegenüber den gestrr« erwähnte» versuchen der „Kreuz zeitung", den Kaiser eine« G»si»»u»g«»echsrl« in Bezug auf den preußische» BolkSschnl dLchtiaeu, ist von besonderem Inter, der ,Derl. Pol. Nachr.-: „Professor vr. von Sn et ft hat in einer Broschüre den Bor. schlag gemacht, dt« Erledigung der »nsgabe eine« Volk« schul aesetze« dem StaatSrathe zu übertragen, und diesen Vorschlag in eingehender Weis« mit der historische» Entwickelung und der der zrittgen Gestaltung der Verhältnisse der «olUIchnl, begründet. E« mag von Int,»sie sein, z» ersehe«», daß derselbe Gedanke brrett« im Berlnns« der Borverhandtnngea über dt« Einbringung de« volMfchnlgesetze« und zwar non Niemand«» andrr« al« von de» Kaiser selbst angeregt worden war. «l« e« sich «n dt« Lrthrilung der Genehmigung zur Eia« asestät, Gesetzentwurf »u ver- folgrude Miltyrilung brtagnng der Vorlage handelt», trug E«. Map wie au« bester lg« Quelle vertäutet, mit Rücksicht ins bi» Bedeutung und di« Schwie. rtgkett de» Entscheidung der streitige» Peincipiensr^«» Bedenken dies« Genehmigung ohne Wettere« »» ertheilen, und schlug di« vor gängig« Berathung durch den Staa»«r«ttz oor, ließ dies« Bedenken aber ans Vorstellung de« Lultn«mtntsters, welcher namentlich di« erheblich« Verzögerung d«» Vorlegung durch dt« Einschaltung der Begutachtung dnrch da» St»at«rath betonte, wieder fallen." E« ergiebt sich hierau-, daß der Kaiser, al« er die Gr uehmignng zur Einbringung d«r Vorlage rrlhrilte, stch keine«, weg« mit alle» Einzelheiten derselben einverstanden erklärte und selbst in Bezug auf di« Princwienfragen erst eine Klä rung durch die parlawentarischen Verhandlungen erwartete Wenn er d»»», nachdem dies« Klärung erfolgt war. die Writerberathung abschmtt, so ha»d«lt« er lediglich consequeut. Hätte er aber auch wirklich in Folge gründlicheren Studium« de« Entwurf« und der über ihn laut werdenden Stimme» sei»« nrsprüngutbe Ansicht später etwa« geändert, so sollt« er doch gerade bei den Eons «rvativeu vor Vorwürfen bewahrt kein, di« dem schroffsten Radie»li«mu« zur Unrhre gereichen müßten. Thatsachr ist, daß der Kaiser den Fall de« Schulgesrtzentwursr« »eranlaßt hat, geradezu unerhört ist e« daher, daß Herr Stöcker diesen Fall mit der Kreuzigung Ehrtsti vergleicht. Er sagte, wir die »Kreuzzeituna" meldet, dieser Tatze i» «i»«r Versammlung der christlich-socialen Partei: «Wie jetzt, so »nrd« »amal« Da«, wa« «an al« gnt nnd rech« erkannt hatte, an« falscher, schwache», uuNuger Opportnnlttät«. Politik »» Gunsten «tner stürmisch kundgegedenen, von falscher Agitation irregeleitete» VolkSmetnnng geopsert »nb z» nicht« ,«. macht, «ln« jenen Vorgä^e». wie an« den heutigen, ,n« der Krenztgnag Lhrifti, wir an« der Zurückztehimg de« t» Getft« Lheifti «ntgenitiette»«» Volk«sch,lgrs»tze« kan» »an lerne», haß nicht dt» Ichwankeab« v»lk»««tnnn>, daß »ich da« »abaatz« »Rrentzl,«^ «»tschetdeab sek, darf t« h. olitik, sondern die Autorität, di» Wahrheit, di« Gerechtigkeit, di« Sicherheit de« alö recht Erkannte»." Gegenüber den wiederholten Behauptungen deutsch- conservativer Blätter, die ja auch im Herrenhause durch Freiberrn v. Duranl zum Ausdruck gelangt sind, daß ein Ibeil der frciconservativcn Fraclion geneigt gewesen ei, slir den VoikSschulgesehcntwurs de« Grafen Zedlitz z» stimmen, auch wenn Vieser in den hauptsächlich angcgrissene» .<aragrapl>en eine Abänderung nicht erführen haben würde, bemerkt die »Post" Folgende«: „Herr v. Kärdorst war völlig berechtigt, im Reichstage die Er klärung abzugeben, daß die srciconscrvalwe Frorst»,, einstimmig in der Megnerschast gegen den Entwurf gewejeu jei. de»» alle Be- chlüjsc der Fraction über deusetven sind eininülhig gefaßt, und eS bestand kein Zweifel darüber, daß die Abstimmung über de» Gesev- enlwurf zur FraelivnSsache erklärt worden wäre. Sollten also Mitglieder der Partei eine abweichende Haltung beabsichtigt habe», worüber der Fraction nichiS bekannt geworden ist, so würde» sie diesen abweichenden Elandpunct nur unter giecchzeniaem Ausscheide» au« der Partei haben zur Geltung bringen können. * Dir „Köln. Ztg." verzeichnet nachstehende Entscheidung der königlichen Regierung zn Düsseldorf betreffs der konsessionellcn Erziehung schulpflichtiger Kinder: „Nach den gesetzlichen Bestimmungen »per die consessionclle Er ziehung der Kinder bei Lebzeiten de« Vaters hat nur dieser über die religiöse Erziehung seiner Kinder zu befinde», und die Schul- aussichtsbehölden haben nur daraus zu achten, daß die tlinder den nach Lei» Willen de« Vaters ihnen zu ertdeilende» Religionsunter richt auch wirklich erhalten. Ta nun der N. N. aus N. die Er klärung abgegeben hat, daß er seine Kinder in der evaugelischen Coiisession erziehen lasse» will, so steht nichts im Wege, diese der evangelischen Schule in N. zu überweise». Wa« die Zeit der Um chulung anbetrifft, so ist cs zwar wünschenswertb, daß sie, den all ,emeincn Bestiimnmme» entsprechend, erst am Schlüsse de« Semesters tattsinde; jedoch ist dem Verlangen des Valer« aus sofortige lieber Weisung seiner Kinder in die genannte cvaugeliiche Schule zu eut iprechen, weil die zwangsweise Zurückhaltung der Kinder in der katholischen Schule leicht zu Gewissenszwang und zu andern Uuzu> träglichkeiten führen könnte." * Zwischen den Parteien de- preußischen Abgeord netcnha useS finden über den NachtragSctat, der da« Gehalt ür den Ministerpräsidenten ohne PortcseuiUe fordert, lebhaft» Erörterungen statt. Allein Anschein nach wird inan die Forderung mit dem Zusatz „künstig fortsallend" bewilligen, um damit auSzudrticken, daß man zwar dem Be- Lilrfniß der augenblicklichen Lage Rechnung trage», indessen gleichzeitig zu erkennen gebe» will, daß künftig der Posten eines Ministerpräsidenten wieder mit einem anderen Porte «uille ober mit dem Amt de« Reich-tanzlcr« verbunden werden möge. Es ist in de» Bvrbcsprcchnngen ferner zur Anregung gebracht worden, der Besprechung mit Rücksicht aus den Grasen Eaprivi nnd auf sei» Verbleiben auf dem Posten deS Reichskanzlers keine allzuweite Ausdehnung zu geben; dies wird indessen lediglich davon abhängc», wie weit die Evnservativco nnd da« Eenlrnm geneigt sind, diese Rück schien wallen zu lassen. Es sei hierbei bemerkt, daß man in Abgeorknltenkreisen vollen Grund z» der Annahme hat, daß in nächster Zeit kein preußisches Ministerporlcseuille ver fügbar wird. * Trog der Vermehrung der russischen Truppen an der deutschen und österreichischen Grenze, trotz der fast täg llchcn Alarm-Artikel über den strategischen Aufmarsch der selben, über die Berstärkung und immer mehr fortschreitende militairische Organisationen der russischen Grenzwache, trotz der tagtäglich einlaufenden Nachrichten über die Bc drängung der Lutheraner in den Ostseeprovinzeu, dir mit der Bedrängung de« Deutschthum« identisch ist, trotz der Ausweisung vieler Deutscher und der Bc schrankung ihrer Thäligkeit tauchen immer von Neuem Nachrichten auf, welche «ine Annäherung Rußlands an Deutschland in Aussicht stellen. BemerkenSwerth ist dabei, daß diese Nachrichten ansflatlern, wenn von einer neuen russischen Anleihe die Rebe ist, und nachdem wir wissen, daß der in Frankreich so schnöde abgesallrue russische Finanz minister nach einem Lande sucht, da« ihm 75 Millionen borgt, und daß dieses Land Deutschland sein soll, so ist e« ganz natürlich, wenn man von Petersburg au- in die Versöhnung-' schalmri bläst. Schon vor einigen Tagen war in den Börsen Zeitungen zu lesen, daß der rujsische Finanzminister in Berlin Gold oegen habe, z. B- bei Mendelssohn 3V Millionen; warum diese nicht coutrolirbare Nachricht in di« Blätter gekommen ist, ist leicht zu verstehen. Es handelt sich eben darum, d»S gute deutsch« Publicum für neue Rüsten zu erwärmen. Dumm fangen e« freilich dir Faiseur« nicht an. Di« Reise Schuwalow'« nach Petersburg, seine Theilnahme an einer außerordentlichen Sitzung de- FinanzcomitS« und die angeb liche Schaffung einer Commission, behufs Anbahnung von Handelsbeziehungen mit dem Auslande waren Thatsachcn genug, uui auf ihnen weitere Schlußselgerunge» aufzu bauen. Aber da» find nur Luftschlöffcr. Ohne Zweisel könnt« unser deutscher Handel eine Erleichterung der Ausfuhr nach Rußland sehr gut brauchen, und auch da- russische Ge treide würde zwar wieder einen Absatzmarkt in Deutschland finden, allein diesen natürlichen wirthschaftlichen Forderungen steheo politische Beweggründe gegenüber, die, wenn nicht Rußland eine Frontvrranderung vornimmt, viel zu schwer' wiegend sind, um eine Aenderung de« jetzigen wirthschaft lichru Verhältnisse« erhoff«» zu lassen, klebrigen« ist die ganze Andeutung von der Commission noch so nebelhaft, daß man wirklich erst bestimmlert Nachrichten abwarten muß Wenn auch Kaiser Wilhelm dem Grafen Schuwalow sein Bild geschenkt hat und darin ein günstige« Ergedniß der Reise de- Grafen nach Peter«burg zu erklären ist, so sind wir doch schon so oft von solchen spontanen Freundschast«. beweisen überrascht worden, ohne daß sich an sie «in wirth schaftiicher vortheil knüpft«, daß wir recht skeptisch geworden find. Die Botschaft hören wir wohl, alle» e« fehlt nn« der Glaub». - lieber di« bereit« erwähnt» Denunciation, welch« gegen die Leitung de» Zrituna«museum« in Aachen gerichtet worden »st, wird der .Kölnischen Zeitung* weiter berichtet: Ein Besucher de« Lesefaal« der gemeinnützigen Anstalt, ein Candidat der Rechte, will unter den aufliegende» lßl amerikanischen Zeitungen ein Errmplar entdeckt baden da«, angeblich in einem Gedicht, die Kriterien der Majestäts- teleidignutz enthielt. Flng« eilt der spü^ifrig« jnnge Mann zn der Aufseherin de« Leses.ialS, aber nicht etwa, >»n > sic zur Entfernung per betreffende» Zeitung zu veranlasse», j sondern um sich ei» Eonvert und eine» Briefbogen schenken zu lasten, auf welchen er »och im Saale selbst die Dennncialio» ! an den Staatsanwalt »ickerschreibt. Ii» Austrage de« StaatöanwaltS erschien schon am nächsten Tage ein Polizei- Eomiilissar, um da« dciiuncirtc ZcitungSblatt zu beschlag nahmen. Trotz svigsälligsler Nachsv»schling fand sich dasselbe! aber nicht vor. Nichtakesteweniger erhielt der Besitzer de« ZeitungsiuttscumS,Herr Oskar v Fvrckcnbeck, Bürgermeister a.D und KreiSdepiitirler, eine Verladung zur Vcrnehmnng in der gegen il,u wegen Majestätsdelcidigniig und Verbreitung ver botener Schrisle» eingeleilelen Untersuchung- * Am Donnnülag, den 7. d. M., wird der „K»c»zzeitung" »folge eine gcmcinichafilich« Sitznng des evangelischen be»-Kirchenralhs mit dem Generalsynvdal-Vor- stande stattsinde» und am Abend vorher wird der letztere »»ler Vorsitz des Wirkliche» Geheimen RalhS v. Kleist- Retzviv zn einer Berathung znsaminentrcten. * Aus Darmstadt wird gemeldet, daß die in dein Be finden des Prinzen Alfred von Edinburjp eingctrelene Besserung sorldanert. — Da« großkerzogliche Hssinarschall- Amt daselbst erklärt, daß die Meldung einiger Blätter, die Königin von England werde zum Besuch i» Darmsladt eintreffe», unbegründet sei. * Ein Telegramm au« Karlsruhe berichtet, daß der Großderzog von Bade» am Freitag Nachmittag mit gutem Erfolg einige Zeit außer Bett zugebracht hat. Auch am Sou»abend Nachmittag verweilt« der Grvßherzog mehrere Stunden im Lehnstuhl. * Die Wiener „Deutsche Ztg." meldet, daß Kaiser Wilhelm in diesem Jahre einen Besuch in Wien ahzu- statte» gedenke, u», die Internationale Musik- und Thcatcr- AuSstelluug zu besichtige». Es dürste der Besuch de« deut sche» Monarchen im Spätherbst erfolgen, und zwar zu einem Zeitpunkt, zu welchem Kaiser Wilhelm auch an den Herbst- sagden in Steiermark lheilnehmen könute. . . - Die Stimmung der Deutschen in Böhmen wird immer erregter, sie gleicht jener vor dem seiner,eiligen Aus tritt der Deutschen aus dem Landtage. Tie Deutschen werden ihr weitere« Vorgehen davon abhängig mache», ob die Regie rung eine nationale Abgrenzung der Bezirk« im admiuistra livcn Wege durchführt. Die deutsche Paneilcilung wird nnr im Einvernehmen mit de» Vertretern der übrige» vrutschen Krr'»länder handeln, weshalb «iue Beschlußfassung erst nach Wicdcrznsammentrilt des Abgeordnetenhauses erfolgt. Die „Politik" schreibt: „Der Ausgleich ist vertagt und damit sür immer begraben". Die „Narodni Lisch" sagt: „So kläglich wurde in Oesterreich noch keine Aktion zu Ende geführt wie die Ansglcichsaction". — Der „Magdeburgischrn Zeituug" geht folgendes Telegramm au« Wien zu: droht, und der sranzösiscke Handel sei im Wachsen begriffen Tie französische Regierung erwäge niit dem zur Zeit in Paris weilenden Gencralresitenten die Errichtung französischer Gerichlshöse auf Madagaskar. WaS die an Engländer er- tbeiltcn Cvncessionen betreffe, so werde Frankreich keine Klauseln anerkennen, welche politischen Charakter hätten oder die SouvcrainitätSsrage berührten. Neue Eoncessionen seien nicht ertbcilt worden. Die französische Regierung werde darüber wache», daß die Rechte Frankreichs nach jeder Rich tung gewahrt blieben. Mit dieser Erklärung war der Gegen stand erledigt. * Navachol hat. wie an« Paris gemeldet wird, ein gestand cn, der Urheber der beite» Explosionen aus dem Boulevard St. Germain und in der Rue Elichy zu sein und behauptet, das nicht verwendete Dynamit sc» vernichtet worden. * Die Frage der Auflösung des englischen Parla mentes beherrscht sämmtliche Debatten im Unterhaus«. E« wird berichtet: London, 2. April. In der gestrigen Sitzung deS Unterhaus«- erhob Labvuchere wiederholt Einsprache gegen hie Bewilligung von Gelder» für den lonsenden Staatsdienst, fall« die Regierung nicht vorher den Zcitpunct bekannt gebe, in dein sie da« Parlament »»szulöleii gedenk» Labonchere wün'chte auch zu wißen, ob, wenn dlc Auslösung erst im Herbst, zwischen August diese« IahreS nnd Januar nächsten Jahres, erfolge» sollte, die Regierung eine Vorlage einbringen winde, krasl welcher die nächsten Wahlen in Ge mäßheit der neuen Wähieieliischreibunq staitsinden könnien. Bal- svur, der erste Lord des Schatzes, erwiderte, die Regierung könne sich sür dl» Eindringung einer solchen Vorlage nicht verbindlich machen. Gladsionr betonte gleichfalls die Roldwendigseit einer solchen Maßregel, wenn die Anslö,ung de« Parlament» bi« zum Herbst verschoben werden sollt«. * Nach Mittdeilmia der „Krenzzeitiing" aus Lissabon wurde daselbst eine Höllenmaschine aus dem Treppenflur der Lissaboner Polizci-Präfectur hinter einem Schrank ver steckt ausgesundcn Der Apparat, welcher wenige Augenblicke später die fürchterlichsten Verwüstungen hätte anrichten können, wurde sofort unschädlich gemacht. Den Urhebern des ge planten Attentats ist man bereit« aus der Spur, da ein Racheact der Spießgesellen eines von der Polizei am 30. v. Monat« verbasleien AnarchistensührcrS vcrmuthet wird. * Bekanntlich war der bulgarische» Regierung haupt sächlich deshalb daran gelegen, daß Schischmanow wieder in die Hände der Pforte gelange, weil «r bei seiner Aus lieferung a» den rnislschcii Gcneraiconsul entweder gar keinem oder einem unznlänglicde» Verhöre unterzogen worden, man aber in Sofia alle Ursache hatte, anzunehmen, daß Schisch manow auch die Ermordung dc« FinanzniinisterS Bcltschew geleitet habe und daher die gegen ihn geführte Untersuchung weitere« Licht über die an jenem Morde Betbeiliglen verbreitet batte. Die Aussicht, daß Schischmanow wieder in die Hände der Pforte gelange, ist nun geschwunden, da sich derselbe schon in PeterSbnrg befindet. Dennoch ist die bulgarische Regierung Tage» in den Besitz eine« reichen Beweis» Von der dentichen Parteileitung nahestehender Seite erhält dass letzten Tagen in den Besitz eine« »eichen „Neue Wiener Tngbliitt" folgenden lsti»»>ttu»g«b-r>iht aus Bäh inen: I "'Trials gelangt, wodurch di« Beendigung de- Processe« Die Verhandlungen der Au«gieiche-Eoin»ussivn, namentlich aber > wegen der Ermordung Bellschew« beschleunigt werden kann. deren Beschluß, habe» in der gesammten deulschböhmische» Be völkerung eine tiefgehende Erregung hervorgcrusen, die nur mit >e»er vor dem AuStrilt der Deutschen au« de», Landtage im Jahre 1888 verglichen werden kann. Dt« Erbitterung richtet sich vornehm- lich gegen dt» Ausgleich-flüchtigen, Feudalen »nd Altczechen, aber auch die Erklärung der Regierung wird einstimmig verurtheiil. Alle Besonnenen erwarten baldige Entschließung der Regierung im Sinn« der Durchführung der naiionaien Abgrenzung der Gerichts bezirk», wodurch allein da« Aeußersie verhindert werden kann. Vor der Vertagung de« Landtages wird der AuSsührungsausschuß der dcuischbvhiiiischen Landtagsabgeorhnelen über seine künftige Haltung beschließen, ebenso werden vor dem Wiedrrzusammentrilt des Reich» rathe« von der vereinigten Linken bezügliche Anträge vorgelegl »erden. Auch nach dieser Richtung wird da« Verhalten der Re- gierung in der Abgrenziingssrag« eine» entscheidenden Einfluß au«- üben. Di« Führer sind bemüht, dir Einigkeit der deulschböhmijchen Abgeordneten mit der deutschsortschrittltchen Gesammtpartet unbedingt -usrecht »u «Heiken. * Im ungarischen Abgeordnetenhaus erklärte bei der Berathung von Petitionen der Ministerpräsident Gras Sz apart», die Regierung befasse sich bereit« mit dem Gedanken an eine festliche Begebung de« 25. Jubiläums drr KrvnungSfeirr und werde demnächst hierüber Vor schläge machen; er sei überzeugt, da» Land werde dir Feier einmuthig begehen. * In der Schweiz herrscht ein gewiffer Wettstreit darüber, mit welcher Großthal da« neue Volk-recht der Initiativ! eingeweibt werden soll. In Uri, dem konser vativ-söderalistischen Musterkanton, ist der Vorschlag laut geworden, eine Art .Franckenstein'sche Klausel", näm lich di« Ueberwrisung eine« TheilS der Zolleinnahmen de» Bunde« an die Kantone, aus diesem Wege «inzusühren. Dem widersprechen aber eifrig die gemäßigt Liberalen in Zürich re., welche den Gedanken al« einen reactwnair-söderalistrschen ver werfen. Sie schlagen so ». B. io drr ,N. Z Z.", den Conservativen vor, doch lieber für die Einführung des Tabaksmonopols zu Gunsten der Kantone — da« Branntweinmonopol besitzt bekanntlich der Bund bereit« — eine Volksabstimmung anzutragen. Drr Bund solle auch da« TabakSnmnopol erhalten, aber besten Erträge an die Kantone absührea, die eS dann nebst den Eraebnifsen einer ZuschlagStape »u den Zöllen auf eine Anzahl von Artikeln de« Mastenconsum« zur Tilgung drr kantonalen Schulden verwenden könnten. Die nächste Zukunst dürste, danach zu schließen, da« Referendum sehr häufig in Anwendung setzen * Der belgische Ministerpräsident und Finanuninister Brernaert ist interimistisch mit her Leitung de« Ministerium« de« Au«wärtigeo beauftragt worden. * In »er französischen Deputirteukammrr be antwortet» gestern der Minister de« Aeußeren Ribot di« Interpellation de« Deputirtrn De Mahv über die Oraani- satip« der Rechtspflege aus der Insel Madagaskar, über dir den Engländer« zum Schaden der Franzose» er- theilten Concessionen für östeatlichr Arbeiten and Bergwerke und über die drohend« Haltung der Hova« gegenüber den Franzosen. Minister Ribot erklärte, er erkenn« an. daß die Ausführung de« vertrage« »om Jahre l83L aus Madagaskar gewtsteu Schwierigkeiten be-ega«; jedoch herrsch, daselbst jetzt vollkome»«,« Ruh«, di» Franzos«, seeeu i, ieiue, Weise de- Nach den Mittheilungen, welche da» französische Unter» staatSsrcretariat der Colonien erhalte» hat, steht e« mit der Lage in Dabomey sehr schlecht. Da«Kanonenboot.Topaze", welches die Lagunen von Porto-Novo bewacht, ist plötzlich von den Dabvmeyanern überfallen worden, welche vier Per sonen verwundet haben. Ein anderer Trupp bat Kezenou, welche« 15 lein von Porto-Novo liegt, angegriffen. Amtlich wird ferner mitgethrilt, daß die umsaffendstc» Mrrkehrungra getroffen sind, um eine Ueberrumpelung beider Plätze zu ver hüten. Ein Kreuzer bleibt an der Küste vor Anker liegen; alle Wege in Dabomey sind versperrt. Da« besagt, daß alle französischen Posten auf der Lagune zusammrngczvgcn find. Dazu kommt, daß König Behanzin, der von Frankreich eia« Rente bezieht, seine Truppen mit vervollkommnet«!! Waffe» ausgerüstet hat, welche ihm von deutschen Sclavrn- bändlrrn (?) geliefert sind.— So zu lesen im — „Figaro". Ein neuestes amtliches Telegramm meldet, v«Ai Dahomeyer hätte» mehrere Dörfer in der Nähe von Porto-Novo zerstört. Der stellvertretende Gouverneur Hab« au den König der Dahomcyaner, Bedanzin, einen energischen Protest gerichtet und alle zur Brrtheidigung geeignete Maßregeln ergriffen. — Wie verlautet, erörtert die Regierung die Dahomry gegen über «inzuschlagrnden Schritt« und namentlich dir Eventua lität einer über di« ganze Küste von Dahomry einschließlich Wyddah zu verhäugendeu Blockade, um dadurch den Waffen- und Sclavenhandel zu verhindern. Auch die Änarbehaltung der vertragsmäßig an Behanziu zu gewährenden Summe von 29 99» Franc« wird erwogen. — Der Unterstaatsseeretair drr Colonien wird einen Credit von 889 999 Kraue« zur Berstärkung der Truppen in Dahomry verlangen und bean tragen, daß die Beratbung der Kammer hierüber »och vor den Osterferien stattsinde. * Nach einem amtlichen Telegramm an« Tonkin sind die befestigten Positionen drr Rebellen in der Provinz Jent-tse nach mehreren Kämpfen genommen worden. Aus französischer Seite blieben 29 Tobte, darunter 3 Osficiere. * Tic „Times" meldet au- BuenoS-AyreS vom 2. Avril: Die Polizeibehörde hat dir Verhaftung aller jener Per sonen anbrsohlen, dir zur Rebellion aufreizen oder auf rührerische Rufe auSstoßen. Der Kriea-munster hat Befehl geben, daß zwei Schwadronen Cavallerie und zwei atlerien Artillerie in die Stadt einrücken, um die Polizei am Sonntage zu unterstützen Diese Maßnahmen haben eine gewiffe Beunruhigung bei den Radikalen hervorgrrufen, welche ihr« Parieigcnossen auffordern, Beleidigungen der Polizei zu vermeiden. — Der letzte Coupon de, inneren Anleihe ist bezahlt worden. * Au« BurnoS-Ayre« wird gemeldet: Di« wegeu der entdeckten Verschwörung Verhafteten würden wegen Hochvrrrath« angrklagt und vor Gericht gestellt werde» Unter den Angeklagten befinde sich der Senator Leaudro Blem; die Armee und die Marine seien der Regierung treu- geblirbrn. Unter der Bevölkerung herrsch« fortdauernd Ruhe. — Nach einer Meldung de« „Reuter'schen Bureaus" aus Vueno«-Ayrr« vom 2. Ajprii wäre der Zweck der Verschwörung gewesen, Pellegrini, Roca und Mitre zu tödiea und «lem zum Diktator zu proclamire». In den radikal«, Elnh« seien Spr«,b»mbu> »nfgefmed«, ward».
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