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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 06.04.1892
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1892-04-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18920406017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1892040601
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1892040601
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1892
- Monat1892-04
- Tag1892-04-06
- Monat1892-04
- Jahr1892
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V«k -anptqpebttt«, »5« de» t» vt»b^ tqirk »d de» Vorvrtk» errichtete» >»«» »Oeßell«« ab,»hott: «iertelMrtich^lL^o. »ei iweimaliaer täglicher Z» stell»», in« tz»»S .» d^tl Durch die Pos» bezogen für Ve»tschl«»d und Oesterreich: vierieilährlich al ch—. Direct« täglich« tkreurbandjend»», t»S >Llla»d: »ouutitch ^8 . PfiMersev-Aatgab« erscheint täglich'/,? Uhr, hi« >he»d-A»»g»b« Wo che» lag« b Uhr. Ledartion und rrvkLMoa: L«tzauae»,äss« 8. Die-rpeditis» ist Wochentag« ,«unterbrach«» »Haet »o, srüh 8 bi« «be»d« 7 Uhr. Filiale«: Vit» RI«««'« S»rli». (Nlfrr» H»H»X UaiversitätSslraß« I. L.ul« Lösche, ff»IH«ria«nstr. 14. pari. »»d VSnigkplatz 7. Morgen-Ausgabe. MipMtr. TaAtlilalt Aazeiger. Lkgan für Politik, Localgeschichte, Handels- und Geschäftsverkehr J«scrti-«sstrei- Die 6 gespaltene Petitzeile NO Reklamen »nter dem Rebacttonsftrich («>» tpooen) 50^. vor de» FamUltNaachrichie» it. gespaltea) 4iO>^ Größere Echnste, l«ut aase«» Pr«t0- verzeichajß. Tabellarischer »ich ZWrrasatz »ach höherem Darts. Gr1r«-Vrtl«ge» (gesalzt), »», »tt K>0 Morqea.Ausgabe. ohne Postd«s-rb«r»»> ^l 60.—, mrt Posibesörderuag 7Ü.—. Annahmeschl»^ für 2»ser«te: Vbead»Au«gabe: Vormittag« 1V llhr. «r»rge».«u«gabe: Nachmittag« «Ltza. Sonn- n«d Festtag« friih 9 Uhr. Lei de» Filialen und Annadmestelle» je «i»e Haide Sluad« früher. L»s«r«tt such stet« .» die za richte». Druck »uh Verlag vo» G. Pol» i» 86. Jahrgang Amtliche Bekanntmachungen. vermißt wird der im HauSgrundstück Aöruerstrahe Nr. 40 Hierselbst zwei Treppen hoch wolindaste kaus«ä»»tlche Agent Hart Llefiarck 8oKI«,tna«r. Derselbe hat sich am Mittwoch, den 80. März d. I., Abend« gegen 8 Uhr vor der Beremrbrauerei in der Zeitzer Straße von ei»rm Bekannten verabschiedet, angeblich um nach Haus» zu gehen, ist ober später weder in seiner Wohnung eiogetrosseu, noch anderweit »u ermitteln gewesen. Dt« Angehörigen »ermuthea, daß ihm ein Unglück zugestotzen ist. Lchlcsiiiger ist 4L Jahre alt und von mittlerer schmächtiger Fitzur, hat grauinelirte« Haar, runde«, gesundsarbige« Besicht, hohe Stirn, blonde Auaenbraue» und ebensolchen Schnurrbart, graue Augen — in der Nähe de» rechten Auge« «ine Narbe — vollständige Zähne, sowie rundes Kinn mit Grübchen und ist zuletzt mit schwarzem Alzhut, blauarauem Winterüberzieher, braunem Duchrock, blauer Weste und Hose und k. 8. gezeichneter Leibwäsche bekleidet gewesen. Etwaige Wahrnehmungen, die über den Verbleib de« Vermißten Ausschluß bieten könnten, ersuchen wir, ungesäumt zur steuntniß unserer Lriminalabtheilung zu bringen. Leipzig, am ü. April 1802. Liebkrlwolkwih. ..Für .2"'" ^ Jahre alten Knaben suchen wir aUbald geeignete Pslegkeltern. Liebertwolkwitz, am 4. April 1892. Der OrtSarmeuverban«. T h ck, Gem.-Borst. L'iebertwolluvi^ Für den au« der Gemeinde Großpösna, dem Rittergut daselbst, dem Forsthau« Lberholz und den westlichen Orttlheilen der Ge- mrinde Liebertwolkwitz bestehenden Leichensrauenbezirk wird sür svsort eine Lctcheusrau gesucht. Liebertwolkwitz, am 4. April 1892. Der Memrindrrath. Dyck, Gem.-Borst. Die Lrifis in der französischen LolonialpoliNK. werden hierbei drei Möglichkeiten z« sein: ersten« di- Aufgabe der Kolonie, iwettc»« die ^die Errcbiiion »»r Zuchligung B-bai^mS u d Beschränkung aus die Tescnstre. . Bedeutnna der men, wäre in Anbetracht der wachsende»^ B-deunu,g ^^ Kolonie unklng. entspricht überdies wcingden r^,, Nal.onalcharaltcr. >ve,.„glcichscbon viele ^ tonkin warnend erheben, welche in Dabomey eia z . Die seben Bebau;,n;üchligc„, ,st leichter gesagt a - ^ ,ur Kricaflib>ui>g gce.gnelc .^c» isl vorbei; die rltegenpenode verbietet eine große ^ipcNNon gcgen t>. weil i>» Innern gelegene Haupt,ladt ^bou».y, . V ^ aeacn 2000 Tbeiliiebmcr zahle» und wurde - 0 Millionen kosten, während sogar der vorige ^dmettl tc Ficyciiict die Gcsammtkostc» der Eppctit.o» a» 2 2 . Millionc» bezifferte. Bisher sigurnte .,»0 oo.> Francs ...„er den Ausgaben, wclchcn 250 on>„>.i»cs ^ , .... rrnn... ..eben „Ul Bcrglklcy , 25 mit !>00 000 Francs unter den dlusgaocn, wr.men^..» ^ Einnabmcn aus Zöllen gegenüber,leben. ^ ^ Obiecl wäre dir ckriegerischc Erpcd.l.on e.» kosts;„ -g - Vergnügen. Man w.rd s.ch daher "f d D l Paris, 4. April. Eolonialvolitik ist zur Zeit wieder einmal daö ^itan wirv slcy vaore u«, Schmerzrn-klnd Frankreich«. Die HovaS von Madagaskar ken müssen da« beißi die zum Tkc.l schon b wollen der Republik nicht mehr den schuldigen Respect bc- "s.e. re., -ckub der Marine stell zeugen, in Tonkin ist die „Pacificiruiig" soweit gediehen, daß der commandircnde General Boiron mit 3000 Mann beschranken müsse», vas vc.^r-- , sestigten Knstenplätze unter den Schutz der -^mcstcllc» und ^hydad, den Stapelplatz BehanzmS, blockiren. ^rlattji .io iin Itony und wird gewiß Mit VN. S74. und Lvhydau, den ^lapcipiay ^vv „wiß mit noch La» Poltzciamt »er Stadt L«i»zta. ein nach seiner Aeußerung vorziiglich in Beribcidigu»g«zustand 1 ^in,a'"aus'd'ic"chm°bi«bcr „tributären" vretschaetd.r. verseyteS Fort der Lunamiten ^Ta.» nach voranSgegangener ^an"sen H.A genonnnen wiirde di-S nur eine Vertagung ernster Entschließungen bedeuten. Lekanntmachung. An der hiesigen städtische» Wewerdeschule ist die Dtrector- «tellr, sür welche ein Ansangsgehalt von 8000 ^l neben 10S0 >l KodnungLenlschädigung ou«gewors»n ist, zu besetzen Bewerber, welche technische Hochschulbildung nachzuweisen vermögen uud ln ihrer bisherigen Lhäligkeit mit den Ausgaben und der Entwickelung de« Gewerbelchulwesen« sich vertraut gemacht haben, wolle» ihre Besuche unter Beifügung eine« LebenSlause« und ihrer Zeugnisse (in Abschrift) dt« zum 20. April diese« Jahre« bei un« etnreichen. Leipzig, am 8. April 1892. Der «ath »er Stadt Leipzig. Or. Tröndl in. Größe!. Bekanntmachung. Wege» vorulnehinender Echleußenboutea werdrn vom 6. diese» Wenai« a» me nachbeuannten Slraßen während d« Dauer der Arbeiten sstr a»en Fährverkehr gesperrt: Vaheth tu Leipzig-Nendnitz, wische» der Gchulstraß« t» L-Neujchöneseid und der RathhauSstraß« Ni L.-Reudnttz, Vorvitzftrahe in Leipzig-Neudnttz, zwtsche» der kohlgartenstraße und der R.etzschke, sowie Ludwtgstratze t« Leipzig-Neustadt, zwischen der Hedwig- und Kirchslroß«. Mit dem Fortjchreiten der Schteußenarbeite» wird später, etwa »«« 87. April d. I. an, di« «»rtanuenstrahe i» Leipzig-Neustadt in ihrer Auldehnung von der Haupt, bi« zur Hedwigswaß«, s«da»n etwa vom 9. Mat d. I. ad die H«»»igstraste i» Letpzig-NrNftadt von der Mariannen- bi« zur Marktstraß», gleichfalls für den zesammte» Fährverkehr gesperrt »erde«. Leipzig, a« ü. April 1882 Der Rath der Stadt Leipzig. n. 6123. vr. Lröndlia. Stahl. Lekanutmachung. Wegen Neupflasternng wird von DO«»rr»tag, de« 7. Aprtt »«rse« Jahre« ab die Gurzner Stra t» ihrer Ausdehnung v»n »er Hauptstraße in Veipttg-Anger- rratteadars dt» zur »renzun, «ti der tttrchftraszr,n Leiprig- V«ll»ar<d«rs aus dt« Dauer der Arbeit«» sür alle» Fährverkehr gesperrt. Leipzig, am b. April 1892. Der >ath der Stadt Leipzig. n. S L 8184. vr. Lröadlt». tahl. Bekanntmachung. Behuf« Reinigung der Zuleitung, sowie de« Rohrnetzes der Wasserleitung in Leipzig-Piagwitz-Lindenau wird in der Nacht vom ll. zum 12. d. M. die Spülung der Zuleitung erfolgen. Während dieser Zeit und z.var von 9 Uhr Abend« bi« b Uhr früh bleiben di» betrefscnden LctStheilr ohne Wasser. Die Spülung des Rohrnetze« durch die Spülichteber nach den stlüssen findet Dienstag, den 18. und Mittwoch, den 13. d. M., statt, während die Spülung der Zwrigrohr« durch di« Zweigposten vom Ib. d. M. ab vorgenommen wird. Leipzig, deu 1. April 1892. Der Aath der Stadt Leipzig. vr. Tröadltu. Lichorius. Lekaantmachuug. Am gestrigen Tage ist der Barbier und Friseur Herr «uftav Franz Frtcke hier, Neumarkt Nr. IS. als Trichineuschauer sür den hrefige» Stadtbezirk in Pflicht genommen worden. Leipzig, deu 31. März 1898. Der Math »er Stadl Leipzig. vm. 1369. vr. Tröadltn. Dietrich. Erstatteter Anzeige zu Folg» ist da- am 4. Juni 1886 hier au«gestellte Dienstbuch für Anna Auguste Ändert, geb. am 21. Mai 1872 i» Leipzig, im Jahre 1888 abhanden gekommen. Zur Verhütung von Mißbrauch wird diese« Buch hiermit fllr migilrrg erklärt. Leipzig, am 1. Avril 1892. Da» Polizeiamt »er Stadt Leipzig. Bai VI. 13SL vretschuetder. achm. Anna Schutz», geboren den 4. Oktober 1867 zu Grastwta, hat erstatteter Anzeige zusolg« da» ihr am LL. December 18t« dom dortigen Gemtindevorstandc ausgestellt« Dienstbuch am 20. März d. I«. in hiesiger Stadt verloren. Air bitten da« Buch im Aussi»d»»g«s,ll« o» »»« abzagebe» Leipzig, den 2. April 1892. Das Paltzeiamt »er Stadt Leipzig. IV. 203». Vr«tsch»etd«r. Andrä ätäötische Fortbil-ungsschute für Mädchen. Freitag und Sannaden». den 8. uad 9. April, von 10—12 »»d 2—b Uhr «erden im I. und ll. Stock der Schul« (Thomas- tirchhos 24) dt« »eidliche« Ardeiten «nd Zeichnungen sämmt. lnher Schüleri»,»». j»»ie die Ardeitr» der Si»der,ar»e»- AtideU»», »»«gestelt sei». Zur Besichtig»», d«s«ibe» lad.« d« 4. A«> Dt» L achttägiger Beschießung Kat stürmen lassen müssrn, wobei er allein an Tobten 20 Mann und 3 Osficiere verlor; in Eambodja sicht der Gouverneur de Pcrncville sich außer Stande, die dem König Norodom aufgezwungenen Verträge in Kraft zu setzen; für den französischen Sudan verlangt der Unterstaat-secretair der Kolonien JaniaiS einen NacktragScredit von 360 000 Fre« , uni gegen Samorv den Feldzug, welcher sich wie ein Gummischlauch in die Lauge zieht, sortseycn zu können, und setzt gelangt von Porto Novo die Hiobspost nach Frankreich, daß König Behanzin von Dahom»^ in aller Forni der „uruiiäe »aiiau^ den Hricg erklärt hat und bereits zu Feindseligkeiten übrr- aegangen ist. Zwei Interpellationen über Tonkin und Dahomch, sowie die NachtragSsorderung für den Sudan werden im Lause dieser Woche eine große Eolonialdekattr in der Deputirtenkammer veranlassen. Tie ofsiciöse „Pair" steht heute schon etwa» verblümt rin, daß das Eabiiiel Loubet der colonialen Frage gegenüber noch gar keine Stellung ge nommen hat und mit Interesse den von der Kammer zu fassenden Beschlüssen «ntgegcnsicht, eine bequeme Art und Weise, allen bei einer voraussichtlich heißen Debatte möglichen unangenehmen Eventualitäten von vorncherein die Spitze abzubrechen. Der Krieg de« König» Behanzin von Dahomey hat eine Vorgeschichte, welche einer gewissen Komik nicht entbehrt. Nack langen Kämpfe» mußte der Admiral de Cuverville auf Befehl de« Marineminister« Barbey vor Jahre«jrist Friede» um jeden Preis mit Behanzin schließen, um einer für das damalige Cabioet gefährlichen Debatte über die Räumung Dahomey'« den Boden zu entziehen. In dem Vertrag von Wbydah verpflichtete sich Behanzin, da« Gebiet von Porto Novo nebst den benachbarten unter französischem Schutz siebenden Gegenden in Frieden zu lassen, wofür Frankreich ibm eine .JahreSrente" (l) von 20 000 Francs zahlte. Derouläd«, Eassagnac, Hervien und Pichou waren in den erregten Debatten bei der Ratificirung diese» Vertrage« durch die Kammer bv«haft genug, von einer Tributvflichtig- keit Frankreich« dem Könige von Dabomey gegenüber zu sprechen, und erst die Alternative, Dayomey ganz räumen oder zwanzig bi« fünfundzwanzig Millionen für eine kriege rische Expedition dorthin bewilligen zu müssen, welche der damalige Eonseilspräsident Freycinet am 28. November »er aaugenen Jahre« mit beredten Worten stellte, konnte die hitzigen Patrioten besänftigen und sie veranlassen, die von der Regierung ciugcgangenen Verpflichtungen zu erfüllen. Heute siebt alle Welt rin, daß der erwähnte Vertrag — gelinde auSgrdrückt — eine große Dummheit gewesen ist. Al» Behanzin ,hn ab- schloß, war er durch die vorausgegangenen Kämpfe nahezu fertig; der Frieden kam ihm zu seiner Erholung sehr gelegen und für die ihm von Frankreich gezahlten 20 000 FrcS. kaufte er sich vier Kanonen und 2500 Hinterladergewehrr, welche ibm — so behaupten die Pariser Blätter wenigstens — deutsche Fabrikanten lieferten. Wäbrend mehrerer Mo nate drillte er seine Soldaten, ebenfalls, wie französische Jeitungen wissen wollen, unter Anweisung europäischer soll natürlich heißen: deutscher) Instructeure in Abomey im Gebrauch der schnellseurrnden Waffen. Im December ver gangenen Jahres unternahm er zur Probe einen KriegSzug gegen den unter französischem Schutz stehenden Stamm der OuatchiS, ohne daß man sich hier besonders darüber aufgeregt hätte; al< die Probe nach Wunsch aus gefallen war, wartete er zunächst noch die für Europäer zur Kriegführung günstigsten Monate Januar bi« März ab, um dann mit dem Eintritt der Regenzeit Frank reich den Krieg zu erklären und mit offenen Feindselig keiten gegen Porto Novo vorzugebe». Seine StreitkrLste sind nicht zu unterschätzen: dir reguläre Armee zählt nach niedrigsten Angaben 12 000 Mann, wozu 10 000 irreguläre Truppen und die in 2 Bataillonen formirtr berühmte Amazonen-Leib- gardr hinzukommt. Der durch diesen Aufstand bedrohten französischen Nieder lassung am Golf von Beningo ist eine handelspolitische Bedeutung nicht abzustreiten. An dem Grsammtwcrtb des Importe- der drei Hasrnplätze Porto Novo, Kotonou und Groß- Povo während de« vergangenen Jahre« im Betrage von rund 5 800000 FrcS. ist Frankreich mit rund 140 000 FrcS., am Export »n Gcsammtwerthe von rund 7 700 000 Fre«. mit ÄOOOOOO FrcS. bethciligt. Namentlich nach Havre und Marseille werdrn Mrlich Uber 50 000 t Palmöl eingeschiffl, wäbrend Tabak, Salz, Rum, Zucker, The«, Pulver und Stoffe Hauptartikcl für den Import bilden. Nebenbei bemerkt, beziffert sich nach den letzten amtlichen franwsischen Ausweisen der deutsche Hai.del über Hamburg nacki Kotonou, Grvß-Povo und AgouS aus rund >80 000 Fre« Werth de« Jmporte« und 350 000 Frc«. Export. Deutschland schickt Ligurure, Pulver, Tabak in Blättern uad Stoffe und erhält dasür Koprah, Palmkerne und Palmöl. Die französische Kammer wird i» dieser Woche darüber zu entscheide» tzph«, w«« «il Daho»«H geschehe» soll. Deutsches Reich. LS. Berlin, 5. April. Ein soeben erschienenes Buch „Aus der Berliner Gesellschaft unter Kaiser Wilhelm II." bereichert abermals den Markt um ein auf Sensation und Mevisance gebautes Stück. Lignaturu teui- puris! Die politische TageSIiteratur blüht wie zu der Zeit von 1818, als die deutsche Frage durch Broschüren m.k glänzende Reime gelöst werden sollte. Wa« aber in d'esen vier Jabren seit dem Regierungsantritt de» jugendltchen Kaisers in Buch- und Broschüreusorm mit unmittelbarer Bezug nahme auf den Herrscher veröffentlicht wurde, überragt die Hochsluth der Broschürenliteratur von damals um ü.bur»ieShodc Ein alter Patriot, der beute noch lebt, hat 1818--1850 so ziemlich vollständig die politischen Flugschriften-Erzeugnisse gesammelt und geordnet. Wer Studien au« zencr Zeit macken wollte, fände dort ein höchst interessantes Material, da« ihn belebten könnte, wie viel guter Wille und edler Mull, mit unpraktischem Beginnen sich zu verbinden im «lande war. Für die Flugschriften der letzten vier Jahre würbe vor Alle», der Bücherschrank eine« Privatmannes nicht auSreichen; daö Studium dieser Sammlung würde aber auch zu der weiteren Erkennlniß führen, daH böser Wille »nd Hinterlist ebenso wie oberflächlichste Klöppelei und Geschichtcnirägcrei heutzutage aus ihre Rechnung kommen! Da» macht uns nicht sonderlich viel Ehre. ES wäre besser sür unsere Zeit, wenn sie solchem uncontrolirbaren Klatsch gegenüber kühl abwebrend geblieben wäre. Um aus dem »ericstcn Buche nur Eine», waS unsere- Wissens in dieser Lesart neu ist, hervorzuhcben, so wird erzählt, die Reise der Kaiserin Friedrich nach Pari» sei vom Kaiser Wilhelm plötzlich bescblvffen worden, ohne daß vorher da- fran zösische Eadinet um Rath befragt worden wäre. Gras Münster habe Mühe und Noth gehabt, in dem Augenblicke, da die Kaiserin bereit» über die Grenze kam, dem Minister Ribot die Reise anzu- zeigeu AIS nachher die Pariser Presse in der ersten Er regung die Entlastung de« Botschafters in Berlin, Herbetle, verlangte, sei — der Krieg unmittelbar vor der Tbür ge wesen. SlaalSsccretair von Marschall habe Herrn Herbetle eröffnet, „daß der Kaiser die Abberufung Herbetle'» als eine persönliche Beleidigung betrachten müßte und die ernsteste» Eonsequenzen rieben würde". Hier folgen zunächst einige Puncte, dann beißt e» weiter, daß Herr von Marschall Herr» Herbette gebeten habe, in Paris aus die Beseitigung der Mißverständnisse hinzuwirkcn und daß „a»ch von den andere» Mächten de» Dreibundes dringende Mahnungen, nach Pari» ergangen seien. So wäre Frankreich in der Thal beschworen worden, „nachzugcbcn". Das eine Beispiel mag genügen. Man ersucht aus de» erste» Blick, wcß Geistes Kind der Bersasier ist. Er steht völlig in legitim „tischen französische» Anschauungen. Er spricht vom „Nachgeben" Frankreich«, da» doch eine zu Besuch in Paris weilende Frau auf schuöde Weise hat verhöhnen lassen! Aber auch der Text verrätb an einer Stelle die französische Quelle. Es ist von „Herrn Marschall. Secrctair der Auswärtigen Angelegen- beite» im Deutschen Ministerium", von „Herrn Herbetle vom Berliner Gesanttschaslsposten" rc. die Rede. Da- ist einfach aus dem Französischen übersetz,; dir Urschrift ist unmöglich >n deutscher Sprache abgcsaßt; denn wer da« Deutsche soweit beherrscht, um e» schreiben zu können, würde auch Herr» Herbetle al« Botschafter und Herrn von Marschall mit Hilfe de« Gothaischen Hofkalender» al« StaatSsecretair u. s w anzusühren im Stande sein. Nun hatte e« eben noch gcseblt, daß uns rer Verfasser der impertinenten Berliner Berichte im.Zigaro" aus dem deutschen Büchermarkt mit zritgrschicht- l'chen „Enthüllungen" heimsucht. ^ drrlin. 5 April. (Telegramm.) Die Verhandlungen über den Nachtra gSetat im Abgeordnetenhaus- sind vertagt worden. Diese überraschende Vertagung erfolgte weil eine Verständigung darüber, wie eine politische Debatte ru vermeiden sei, sich nicht erreichen ließ. Die Vertagung des Landtage» erfolgt morgen, und da die Stimmung zu einer solchen DiScussivn nicht mehr vorhanden ist. so bleibt die Verhandlung und Beschlußfassung über den Gehalt des Mmisterprästdentrn b,S nach Ostern verschoben. Da« SntlassunaSaesuch de« Herrn v. Boetticker, -emÄn? olkszig." aus Berlm. war sehr ernst gemeint, der RercdSkanzler, welcher Herrn v. Boetticber Reichsämtern erdalten hätte, batte sich schl.ebl.ch dock mit dessen Rücktritt einverstanden erklärt. D,e Ablehnung de- EntlaffungSgesuche« sei ein ganz spontaner «et des Ka.ser«, welcher, in emer an den Mi- Ä.V?'denselben äußerst schmeichel- haften EabmrtSordre demselben erklärt er bielie sllr «ersetzlich, «nd er «wart, v»» dem Patrrotisrnu« de« Herrn v Boettichcr, daß er auch ferner dem Kaiser und dem Reiche in seiner bisherigen Stellung feine wohlbrwährten Dienste widmen werde Hieraus erfolgte dir Zurückziehung vcS Entlassungsgesuckts de» Herrn v Bvrtticher. Zum Volks- chulgeseye bade Herr v. Boctlicher lange eine ganz zurück- baltende Stellung tingenommen und al« dieselbe zu dem bc« kannten Eonflicte fübrie, in der Richtung zu vermitteln ge» ucht, daß dem Grafen Zedlitz sein Vrrdleihen im Amte er möglicht werde. — DaS Befinden de« Kaiser« ist da» allerbeste. Bei dem jetzigen schonen FriihlingSwctter macht er täglich Morgens und Nachmittags ausgedebnle Spazierfahrten und Spazierritte in den Tbicrgarten und nach dem Grunewald, ahlreiche Menschen sammeln sich zu diesen regelmäßigen Heile» namentlich unter den Linden und am Brandenburger )kor. und sic baben dabei stet- die beste Gelegenheit, sich persönlich vom Wohlbefinden de« Kaiser» aus nächster Nabe zu überzeugen Es ist taber ausgeschlossen, daß die Nach richten der ausländischen Presse, namentlich größerer frau- rösischcr Zeitungen, die neuerdings wieder vo» angeblicher Krankheit des Kaiser« zu berichten wissen, überhaupt aus Berlin stammen. — Ucker die Entwickelung de« Schutzgebiete« von Kamerun im Jahre I89l bat itanzler Leist eine» uinsangreiche» Bericht erstattet. Nach demselben betrug die Gesainintaussuhr rund 4 200 000 .< die Einluhr rund 4 200 000 E» waren 166 Europäer ansässig, darunter 10 weibliche, und zwar 109 Deutsch», 31 Engländer, 4 Schweizer, 4 Bürger der Bereinigte» Staaten, 1 Spanier und 17 Schweden. Bon diesen wäre» 30 Reaierung«. beainte. 81 »ausleule, 24 Missionare, 7 Pflanzer, 5 Seeleute, 4 Maschinisten »nd Techniker, 3 dlatursvrscher, 1 Feldmesser, die übrigen Frauen (8) und Kindcr (3). Stettin, 5. April. (Telegramm.) Wie verlautet, bat der Kaiser die Einladung der pommerschen Provinzial lände. dem >>» Juni slattsindcnden Feste der AbelSgrschlechter beizuwohncn, angenommen. * BrcSl^u, 1. April. Bei der Gcncral-Eommission für die Provinz Schlesien in Breslau bat eine erhebliche Anzahl von Großgrundbesitzern in verschiedenen Gegenden der Pro vinz in Gemäßheit de» Gesetzes vom 7. Juli 1891, betreffend die Beförderung der Errichtung von Rcntengütern, den Antrag gestellt, au« ihren Gütern oder au» einzelnen größeren Eomplexen derselben — zusammen circa >0,000 Hektar Fläche (dabei auch zum Obstbau geeignete Ländereien) — Rcntenguler zu begründen. Es sind auch zahlreiche Anträge aus Zuweisung von Ländereien zu dem angegebenen Zwecke bei der General-Eviumission cingegangen und bereit« eure rhebliche A»zahl RentenguISverlrage abgeschlossen. * Dessau, 5 April (Telegramm.) Dem Vernehmen nach ist der Polizeipräsident vou Kose ritz in Potsdam an Stelle de« au« seinem Amte scheidenden StaatSministrrS von Krosigk zum Staats mini st er ernannt worden. * Wolfenbüttel, 5. April. (Telegramm.) Der Consistorial-Vicepräsident a. D. Abt Stausebach, der frühere langjährige Leiter des Schulwesen» in Braunschweig, ist in Folge eines Schlaganfalls gestorben. * Paderborn, 5. April. (Telegramm.) Dom- capitular Meyer, bei der letzten bischöflichen Bacanz Eapitularvicar, ist heute Mittag l2 Uhr an der Lungen» entzündung gestorben. * Bochum, 5. April. Chefredakteur FuSangel ist, wir dem „Berliner Tageblatt" von hier geschrieben wird, 'eyt soweit wieder hergestellt, daß die Abbüßung einer Strafe ür ihn nicht mehr mit Lebensgefahr verknüpft ist. Er wirb daher heute seine ihm in dem bekannten Eteucrproceß zuge» sprochene dreimonatige Hast in Esten antretcn Wie ver lautet, hat FuSangel als Antwort auf die Bemerkungen de» Fürsten BiSmarck über die im Interesse de» Auslandes unsere heimische Industrie schädigende „FuSangelci" an diesen einen aufklärenden Brief gerichtet und die Abschrift der bis lang fertig acstcllle» Anklageschrift des Slempelprocesse« beigelcgt. Wann dieser Proceß zur Verhandlung kommt, ist »och ganz unbestimmt. Oesterreich-Ungarn. * Graz, 5. April. (Telegramm.) Herzog Karl Theodor in Bayern ist beule mit seiner Familie hier einaetrosscn und wird seine Thätigkeit als Augenarzt für mehrere Wochen hier aujnedmen. — Im Landtag kntisirte beute bei Fortsetzung der Budgetdebatte der Abgeordnete Schmcykal in scharfer Weise da» Verbalten der Altczechcn und der conservaliven Großgrundbesitzer in der AuSgleichS- srage Tie Regierung bade allerdings durch dir Einbringung der AusgleichSvoriage ihre Pslilfit getban, aber dann diese ihrem Schicksal überlassen. Die Deutschen Bödmen» würden dafür sorge». Laß namentlich die Abgreuzungssrage nicht von der Tagesordnung verschwinde. * Zara 5. April. (Telegramm.) Der dalmati nische Landtag ist nach Erledigung der für dir Session bestimmte» Arbeiten geschlossen worden. Frankreich. * Paris, k. April. (Telegramm.) Die Negierung Kat den Beschluß gefaßt sofort nach Dabomey die nötbigen Truppen bcranzuziehcn. Kotonu und Porto Novo sollen gcbalten werden. Zwei Kreuzer erhielte» Beschl, nach Witdab abzugchen. — Eine ofsicielle Tcpcsche aus Porto Novo meldet, daß 6000 Dabvmerr vier Stunden vor Porto Novo stehen und nur Verstärkungen erwarten, um anzugreiscn. König Behanzin hat einen frechen berauSsortcruden Brief an den Gouverneur des südlichen User« gerichtet. — Eine ossicielle Depesche vom Senegal erwähnt daö Gerücht von der Niedermetzelting der Mission deS EapilainS Me»aw durch die Samorilenle. — In der Donner-tag-sikung der Kammer sollen im Anschluß an die Besprechungen Über Eolooialpolitil ErgänzungScrrdite verlangt werden. Italic«. * Nom. 5. April. (Telegramm) In der Deputirten- kammrr erwiderte beute der Ministerpräsident di Rudi«» aus »ine Ansrage Jmdriaai'S» es sei richtig, daß Ta« verna di, italienische Botschaft in Berlin tid«»
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