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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.04.1892
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1892-04-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18920422012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1892042201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1892042201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1892
- Monat1892-04
- Tag1892-04-22
- Monat1892-04
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§8kl0UNeine>kH>retD » der Ha»ptexped«tio» od« d« i» Stadt, bezirk und de» Vororte» «richtete» Na«. zadestrllen »bgetzvlt: vtrrteljädriich^lchSlh lei zwrimaliaer täglicher Z «stell»»« i»« da«» » KKO. Durch die Potz dezoge» für Hentschland »»d Oesterreich: vteneuährlich ch ch—. Direct» täglich« Kre»zba»di«»du»g tu» Auslared: monatlich 9.—. Morgen-Ausgabe. Die Mors du orgen-Aut-ab« eeschefttt täglich '/,7U-^ «btud-«»s^atr Woche,»««» ö Ü-r. Ued«tts» »«> Lr»edtti»»; N»tz«»«es,»Ie T. DK Sweditio» ist Wochentag« »nnuterbroche» »öff«» »»» srith 8 dt« «de»»« 7 Utz» Fittille«: KMM.Tageblaü JosertioaSprei» Die Sgespaltme Petttzeile SO Pfg. Reklamen unter demR«dactio»sstrich («ga» spalten) KO^. oor den Kamilie»«achrtchte» (bgespalten) 40/ch Größere Schriften laut unsere» Preis» derzeichaiß. Tabellarisch« und gtfsüiesatz »ach höherem Tarif. Extra-Beilagen (gefalzt), n»r mit der Morgen»Au-aabe, ohne Postbeförder»»« ^l SO.—, mit Post befördern»« ^ll TV.—. Ziunahmeschl«ß fiir I«ser«te; >br»d»Ausgabe: Bormitta«« 1V lihr. Pior«e »-Ausgabe: Nachmittags 4 Uhr. Sonn» und Festtags früh 9 Uhr. Lei da» Filialen and Annahmestelle» je et»r halb« Stund« früher. Inserate sind stet« an di« ExOedttta» vtt» ««««'» Parti». (Alfred Hatz»), U»i»«rfitÄstraß, », Saui» Ltzsche. Kathartunisk. Ich Part, »ud K9«i»»pla» 7. VW« für Politik, LocalgesMe, Kandels-««- GesiMverkehr^^ Druck und Verlag vo» S. Polz t» Leipzig ^21)4. ikr-ltaq dm ?.2. «Mil 1892. 86. Jahrgang Amtliche Bekanntmachungen. Lekanntmachung. DI« öffentlich ausgeschriebenen Arbeiten znr Pffafterun« d« DeliNscher Etrade in Leipzig.Eutrttzsch sind vergeben. Die unberücksichtigt gebliebene» Bewerb« werdrn daher ihr« La» geböte entlasten. Leipzig, am IS. April 1892. Der «ath der Gtadt Leipzig. Io. 472. vr. Tründlin. Rüling. Lekauntmachung. Die öffentlich ausgeschriebenen Arbeiten zur Pflaster«»« 9er thanffeestrade in Leipzig-Reudnitz stad vergeben. Die unberücksichtigt gebliebenen Bewerb« werde» daher ihr« Angebote entlasten. Leipzig, am IS. April 1892. I«. 4M Der «attz 9er Sta9t Leipzig. 477. vr. Tröndltn. «üiii Rüling. Bekanntmachung. Für dir in nächster Zeit selbstständig werdend« Kirchgemeinde Letpjtg-Neuftadt-Meusch-uefrld wird ein Raster gesucht, der zu» gleich die Expedition«» und Rechnungsarbeiten mit zu besorgen hat und dafür einen Snsangsgehalt von ILM bezieht. Dieienigen, die schon in Expeditiousarbettr» Erfahrung habe», werden bevor» zogt werden. Bewerbungsgesuche find 9i» z«« 1. M«t 1899 an den Unter» zeichneten eiaenhSndia geschrieben einzureichen. Leipzig-Neustadt, »n> 29. April 1V9L. Der «rche»»arftg»9. - Paul Merz, Diakonu«, d g. Bors., Lisenbahnskrab« ?k, ll. Lekavutmachunß. Die am Sk. November lS6» geborene, zuletzt in Lripzlg-Ploawitz, Schulstroh« Nr. 9d, wohnhast gewesen», ledige Fabnkarbeiterin flasa Emilie Tchglz hat sich anher erstatteter Anzeige zufolge am L7. Bt-rz lfd. g«. Abend« gegen 7 Uhr aus ihr« Wohnung entfernt, ob« bis jetzt dahin zurückgekehrt zu sei». Ihr Aufenthaltsort ist ihren Angehörige« und vtrthsleute» uabekaaut. verschiedene Umstände laste» darauf schließe», dah di« Schulz sich tut Leben hat nehmen wolle». Indem wir das Signalement der vermißte» bekannt geben, ersuchen wir all« Diejenigen, welch« über die Schulz Auskunft zu geben vermögen, sich schleunigst a» unser« Lrimtnal-Abtheilung wenden zu wollen. Me Schulz ist von mittlerer schmächtiger Gestalt, hat blass» SefichtSsarbe, blonde Haare, rbensolch« Auoeubraueu und drei falsch» Borderzähn«. Sir ist mit schwarzem Rock, ebensolcher Tricottaille, grauem Filzrock, Barchenthemd, blauer, mit Weiher Spitze besetzter Latinschürz« und Stiefelette» «ritt Gummteiusatz bekleidet gewesen. Leipzig, am 1K. April 1892. Da» Paltzeiamt 9« Et>9t Lei»,»«. VN. 1088. Br,»schneid.r.vr. Gefunden ober als herrenlos angemeldet resp. abgegeben wurden in der Zeit vom 1. bis 1k. April 1892 folgend», zum Lheil auch schon früher gefunden» öder von verübten Diebstähle« herrührend« Gegenständ«: eine Aktie 9«r „Helvetia" über Lvv Kr.. Geldbeträge von 99 und 19 sowie 8 ^l 99 ein »oupen über s ^g 9ü -4. Briefmarke» im Verth» von v Porte, monnates on» Beutel mit und ohne Inhalt, ein» aeustlbernr Tasch«»»tzr. et» goldene« Berloqn« mit Eompaß, elnig, Uhrkrtteu, et» Kreuz, ,tn« Rette mit Kreuz, «i» Medaillon mit Photographie, «a goldnrr Ring, ein« ältere Broch«, rin silberner Armrett, ein Loravenarmband, «in Portemonnaie mit einem Pfandschein, 2 Lrihhausschrine, »in Ligaretten» Etui, eine Brille, ein Klemmer, 2 alte Bücher über Chirurgie, eine Handtasche mit einem Gesangbuch, ein Filz» Hut, »in brauner tStntrrüberzichrr, «tu Wiuterüder- Petza« und «in Tatlenrack, ein Packet Zacherlinsprttzen, eia» Handfeder-Waag«, 2 größere Hnndemaulkörbe, S Stuhl« sitze, «In lOKilo-Gewick», et» Iriidrrtger Haudwagrn uud ein Stetameißel, mit einem Ster» andgezeichnet. Zur EruütteUmg der Eigenthümer wird die» hierdurch bekannt gemacht. Bletchzeitta fordern wir anch Di^eataen, welch, im Januar, Februar and Mär» vorigen Jahres Fundgegenstände bei gegeben haben, aus, dies« Gegenständ« zur ückzus ordern, hierüber den Rechten aemäh versagt «erde» wird. Leipzig, de» 12. April 1892. Da» Paltzetamt 9»r Lta9t Leipzig ' Bratschneidor. Ml. uns ab» onLerufalls Lekauntmachung. Ja der Zelt »on Mit« März bis II. April er. sind in Rott» leberode folgend« Werthpaptere gestohlen: 1) Pfandbrief« der Mecklenburger Hypothekenbank zu 1*/, Litt». 0 Nr. 0043 über M ^4. . 6 . 114k . »M » . S Ser. III «r. 4074 über 10M X . L Nr. l406 über 1VM ^ch 2) Anleiheschein der Stadt Lobten» luttr. V Nr. 1481 über SM ^il zu 4^ 3) Anleiheschein« der »tedt Tanaermünd« lattr. 0 «r. 86 üb« 9W »1 . 0 . SS . 9W »tzus«/» » 6 » 34 . Lw »j 4) Königlich Preußisch« consoltbtrt« Staatsanlriheschetae z» 4°/, llttr. 1 Nr. SL8KS über SOM X, '/» 0 « L 0 0 v K » K sämmtllch« «69269 »4109« 94109» 3SKS0 S02K0K SllSKOS 11399k 7889» I2SI9 bis 4 VM R» . SM . 1«V » VM » VM . 9M . 2M » 9M - ausgeführtea and t> »'/. !ere mit - 1« t» - - ^ Lonpon» uud Talons, sowie ü) Königlich Preuhisch, eonsolldirte Staatsanlriheschetnr 1882 »» 4*/, ^vittr. 0 «r. SSKK9S üb« 10M ^1, » 0 » LSÜKS4 » 1M0 . . . 0 » 998770 . 10W . oha« Loupon« »ad Talons. Indem ich vor Ankeuf derselbe» »arn«, bitte ich »m Ermittelunq »es r-Sier« ,»» des Berbleib« der gestohlen«» «erthgegenstinhe. stwi. «, Nachricht z> d« Actt, 7 SSM. Northens«,, d» 1t. April 19>fl I§» Ntalgymnastnm. M-ntag. den SS. April. BormittegS 8 Uhr beginnt die AmImmAwawpr'tbKii»,, 9er «achtrSgltch angemrlbeten Schüler n«9 die Rachprüfnna. Leipzig, den 91. Avril 1892. Prvf. vr. »arlt, 8 8« l»nat«r, Leurrrter. I. gSdllsche «eolschole. (Narbftrake 87.) Montag, den Lk. April, früh 8 Uhr (II.) Aufnahmeprüfung für dt« noch einmal zu prüfenden und nachträglich angemeldeten Schüler. Dienstag» den 26. April, früh 9 Uhr feierliche Aufnahme der neuen Schüler and Einführung aller in ihre Elasten. Pros. vr. k. Klala, Direktor. II. Realschule. — Ehaulseeftratze. — Di« »tvrtt» Anfna-mepr- früh 8 Uhr. statt. Leipzig-Reudnitz, den 20. April 1892. I. vr. »argttarLt. !üng findet Mantag, den 9L. April, III. Realschule, Pestalozzistrab« (Gebäude der III. höheren Bürgerschule). Di« »wette Aufnahmeprüfung und di« Rachprüfnna finden am Mvntag, den 2ü. Avril, früh 7 Uhr. die Aufnahme der neuen Schüler und dt» Einführung aller in ihre Elasten an demselben Tage, Nachmittag« 8 Udr statt. Leipzig, dem 20. April 18M. K. kleedar. Geffentliche Luchhändler-Lehranstalt. Die Anweldnng neu rintrrtender Schüler erbittet flch der Unterzeichnete von Montag, de« SS. April, bl« Eannadenb, de« SO. «prtl, in der Stunde von 3—4 Uhr, An der Pleiße 4. II. (Tentralhalle). vorzulegen ist da- letzte Schulzeugnih. Leipzig, den 23. April 1892. vt. Smltt. Städtische Fortbildungsschule für Mädchen. Dt« Aufnahme der ne» «ngrmrldrtru Schülerinnen findet Mantaa» den SS. dlpril, früh 8 Udr t« Pirterresaal« der Schul« statt. Mitzubrtngen ist ha« Lensurbnch. Leipzig, den SO. Apm 1891. Dir. L. ReimeL Veutsch-Katholische Gemeinde. Unser Religionsunterricht beginnt Eaiiiiabend, den SV. 9«. Mts. Anmeldungen Reueintretender nimmt Herr Prediger Friedrichs» Elsterstrahe 3, M., entgegen. Leipzig. LS/Avril 18SS. Per varfland der Deutsch-kathalifcheu «emeinde E. Ldr. Sonannavüar, stellv. Vorsitzender. Subhastationspatent. In dem über da» vermöge» des Tuchfabrtkanten Oskar Hann in Aagnt« eröstneten Toncurse sollen zufolge Antrages des Eourursverwoliers, Rechtsanwalts Langwaaen m Deffau, im Weae der uothwendigen Tubhastation die zur Maste gehörigen, im Grund» buche von Raguhn, Band I, Blatt 43, Baud II. Blatt 64 und Bond IV, Blatt IKK geführten Grundstücke: 1. Wohnhaus, Kabrtksaebiude» Hof und Garten, Karten, nummer 140, Poltzeihausuummer 43, Braudcaffeuaummer 48, von 1404 gm Größe, L Sartenplan, Werdergarten, Karteunummrr Ir 4 von KS31 am Größe. 3». Wohnhaus mit Hof, Angebäuden und Garten, Karten» nummer 141, Polljeihausuummer 49, Braadcaffennummer 49, von 1319 gm Größe, Sd. Seporaiiousvlan am Marke'schrn Wege, Kartennummer 1140, von 1284 gm Größe, 4. Gartenplan, Kortennummer Ir 3, von 8582 qm Größe, 5. Wohnhans nebst Angebäuden, Hof und Garten, Karten nummer 13üd. Poltzeihausuummer 30/31, vraodcossen» nummer 80, von K8Ü gm Größe, auf welchen Grundstücke» lant «nbrlk Ü de» Grundbuch« folgende Abgaben lasten: auf 1: 2,60 jährliche Dtenerlohnabgabe für die kommunal» raste tu Raguhu, avf 9: 18,KO ^l jährliche Landrent« seit 1. April 1864 für di« Herzogliche Laudrrntenbauk in Destau, anf 3» »ad 8b: I,KO ^l dergleichen seit 1. Oclober il<69sür dieselbe, 4,Sk ul iährltch« Dtenerlohnabgabe für dt» Eom- munalcoste in Raguhn, avf 4: 6,00 jährlich« Landrent« fett 1. Oktober 1863 für die Herzogliche Landrentrndank tu Destau, avf v: 1,K0 vergleichen sei» 1. Oktober 1869 für dieselbe, d,80 uG jährliche Dtenerlohnabgabe für di« kommunal» roste in Raauhu mit den im gerichtliche» Protokolle vom 7. April 1892 — Blatt 4 der Lubhastattoasactrn T 4/98 — »Ult 189», Zuziehung von Sachverständigen befindlichen, brwegllchen Zubehörs»!!), Werkzeugen) tu dem gerichtsseitt, auf Eannaben», ben 9. I vannttta»» 19 Uhr, ft» Anthhanfe IN Aaanhn anberaumtea Termin» unter Heu im Anhalt. Subhastatlonsg,setze vom 10. Mal 1879, Nr. KSK Anhalt. Gesetz-Eamml., eathalten«» Bestimmungen und de« tm Termin« selbst etwa noch weiter bekannt zu macheudea Bedingung«» öffentlich meiftbieleud verkauft »«rdea. Kinbeu flch i« Terwtn« Pieter ein» seren verwbgens r«l«n>ltchkeit be« Gnbhaftatiausrichtrr nicht htnreichens bekannt tft^ sa steht^jeve« Inter esteuten, srsseu^lecht ntiansv^trÄmg bis anffeine« Eebat« »« verlange«. In den ,» verkausende» Grunbftückeu ist seit >», Tuchsabrikatton b«trieben worbe». tzrt wirb» frei, van falche» vieler Rabats »« verlang ist seit lauge» Jap re» aver »:»: elnaetrageae Realrechi« oelteub zu mache» habe», werden aufgefordert, solch« spätestens ft» Subhaflattousiermt»» bet Verlast derselbe» aazumelben. ^ Herzvgl. Anhalt, »«tsgartcht. (L.S.) Mapländer. Ausgefertigt Jeßnitz, 20. April 1892. Da» Garichts^reibrr Or»»agl. Awtsgaricht«. Sellaunlmalbmg. PEdorf- Die zum Rensau eines W«hn- nn^^ ^ Maurer-, 8iinincrer- >ie hiesige Gemeinde erforderlich^ ^^,-,^^„„den unter Vor» Die für die und Steimnevarbeiten >0"'» an ^ werden. Die bedalt der Auswahl unter den LiciiaE G,m'ind«' Zeichnungen und ««ordbrdingungen könn Formulare zu kosten- Dölling. Die aus- «emciiise- s Uhr. hier Die Zustände in Lulgarien. R-i dem Ostereffen in Sofia hielt Prinz Ferdinand von Cobura in Gegenwart der Vertreter Griechenlands und Rumänien« der Minister und vieler Osficiere und Beamten Awie hervorragender Gäste de« Auslandes «'ne Ansprache m welcher er se!nr Befriedigung darüber auSdrückte. daß cr u fünften Male inmitten de« bulgarischen BolkeS da» Osterfest feiere Die Vorsehung werde nach ferner rmgung den Kampf Bulgariens für sein n°»onaleS Das-,n trob aller feindlichen Unternehmungen zu einem guten ünde führen und nur einen um so festeren geu an seine Person bewirken, nachdem da» Land auS allen türkischen Kriege» von Rußland als Versuchs,eld für Unttr- neh,nungen schstmmster Art betrachtet wird, eS soll mit aller Gr» Walt der Beweis geführt werden, daß Bulgarien drr H^e Rußlands bedarf, um von den anarchischen Zustaiiden befreit zu werden, in welchen eS sich angeblich befindet. Daö war der üveck deö Anschlages von Gruew und Benderew ans den ürslen Alexander, der Verschwörung P-niva'S, der Ermordung Beltschew'S und Wulkowitsch'S, endlich der Berhaftunz Kuschelew'« in Konstaolinoprl. Dem gleiche» Streben dieute auch die Bewegung, welche die Ernennung der bulgarischen Bischöfe in Macedonien rückgängig machen sollte. Prinz Ferdinand hat mit seiner Behauptung Recht, daß Bulgarien au» »llrn diesen Angriffen mächtiger hrrvorgegangen ,st, denn es hat in der Achtung Europas von Jahr zu Jahr ge» Wonnen, und die öffentliche Meinung ist darüber einig, daß Bulgarien alle Anwartschaft darauf hätte, sich gedeihlich zu entwickeln und einen bedeutenden und segensreichen Einfluß auf die polilische Gestaltung der Balkan,tasten auszuüben, wenn ihm nicht die Erfüllung seiner Bestimmung durch gewaltsame Eingriffe Rußlands unmöglich gemacht wird. Wenn berechtigte Wünsche immer mit den Gesinnungen und der Handlungsweise der Mächtigen zusammenträfen, dann würde Bulgarien heute im Rathe der Balkauvölker einen hervorragenden, wenn nicht gar den ersten Platz einnehmen, da aber Rußland dem jungen Staatswescn bei jeder Gelegen- heit Hindernisse bereitet und seiner Entwickelung mit List und Gewalt entgegen tritt, so ist nicht abzusehen, wie das Land au« dem Kampfe mit dem übermächtigen Gegner als Sieger hervorgehen soll. So- lange sich dir Verhältnisse sriedlich fortbilden, wird Bulgarien auf der Balkanhalbinsel stets seine Stelle in bester Weise auSfüllen, wenn aber der Krieg aus- Neue auSbricht, dann hängt das fernere Dasein des Landes vom Sieger ab. Behält Rußland die Oberhand, dann ist daS Schicksal Bulgariens ebenso, wie das der übrigen Balkanstaaten besiegelt, sie werden einfach in russische Provinzen verwandelt, wenn aber Oesterreich-Ungarn siegt, dann beginnt eine neue Aera drr Entwickelung, deren Grenzen sich heule noch nicht voraussehen lassen, die aber jedenfalls der selbstständigen Geltendmachung der vorhandenen Kräfte vollen Spielraum gewähren werdrn. Es ist un zweifelhaft, daß Rußland wahrend des bewaffneten Friedens alle Vorbereitungen für den Krieg auf der Balkanhalbinsel trifft sowohl in Bezug auf feindselige Haltung gegen wider strebende Staaten N»e Bulgarien und Rumänien, al« in seinen Bemühungen, die übrigen Balkanstaatrn, von Montenegro angefangen bis zu Griechenland, für sich gewinnen und als Werkzeuge seiner Zukunslspläne zu benutzen. ES liegt in dieser Politik ein hoher Grad von Verachtung de» Völker recht« und es gehört die volle Erkrnntniß der russischen Äelteroberunas-Absichten, gepaart mit dem Verständniß für die Eulturstufe dieses Lande«, dazu» um den unaufhör lichen versuchen Rußlands gegenüber, den europäischen Friede» durch Eingriffe in die Entwickelung der Balkan- staateu ,u stören, kalte» Blut zu behalten. WaS Rußland al« sein gute«, durch den Berliner Frieden erworbenes Recht betrachtet, ist weiter nicht« als da« Ergebniß «iner scheinbar großen Macht, die aber zuvor noch ihre Probe zu bestehen hat. Daß Rußland in allen seinen Handlungen, welche Bulgarien zum Gegenstand haben, mit einer di» Menschenrechte verachtenden Willkür austritt, leuchtet jedem unbefangenen Beobachter der Ereignisse auf der Balkanhalbinsel seit nunmehr sieben Jahren ein, sie sind «ine Kette von Gewaltthätigkeiten und von schrankenloser ^ gkhört die volle Ueberhebung, welche ein über große« Machtbewußtsein gewährt, dazu, um in der Weise w>r geschehen natürliche Rechte und Bestrebungen aufstrebender Volker durch nicht-würdige Mittel unwirksam zu machen Es aiebt »me Nemesis, ei». Vergeltung auf allen Gebieten de« Einzel- wie de« Gesammt-DaseinS, di« Geschichte lehrt, daß schrankenlose Machlentfaltung noch immer ihre Zurückweisung bat, welche mau unterschätzt und veracktel bE. Gl«'chn'ff. h.nken stets, Rußland ist mit dem römischen Verfalles schon deshalb nicht in eine Reihe Unabhängigkeit »u dienen" är"hat"bri"s'r'in?r Thronbesteigung versuch gemacht, sich mit Rußland auf guten ^ denselben Fehler verfallen, den Fürst Alexander brr drr Rückkehr nach Bulgarien gemacht hat, nachdem » durch rmen Anschlag auf sein Leben mindest»»« auf seine Freiheit, aus Bulgarien vertrieben war, begangen hat. Prinz Ferdinand war der Meinung, daß eS möglich sei für Bulgarien, im Einvernehmen mit Rußland seine Unabhäag- keit zu erringen und zu bewahren. Für Rußland girbt eS ein unabhängige« Bulgarien, dieses Land gehört ihm nach einer Auffassung Kraft des Kriege« von 1878 und das ilbdängigkritSverhältniß Bulgariens zu Rußland bildet die Bast» zur Ausbreitung der Macht Rußland» auf drr Balkan halbinsel einschließlich ConstantinopelS. Diesen Standpunct muß man festhalten, wenn man die Verhältnisse auf der Balkanhalbinsel richtig beurtheileu will, und deßhalb sind alle Reden, die Prinz Ferdinand in Sofia gehalten hat und noch ferner halten wird, so lange Seifenblaseu, al« nicht durch eine feststehende Thatsache über die Zu kunft der Balkanstaaten eine Entscheidung getroffen ist. Die gegenwärtigen Zwistigkeiten zwischen Rußland und Bulgarien, zwischen Bulgarien und der Türkei und zwischen Rußland und der Türkei sind nur Zeichen eine- unhaltbaren Zustandes, bn früher oder später sein Ende finden muß und wird, aber die bestebendcn Verhältnisse in Europa sind nicht dazu geeignet, über solche zweifelhafte und schwankende Ver hältnisse hinweg zu helfen und etwa« Lebens- und EntwickelungS- ähigeS an ihre Grelle zu setzen. Rußland wird fortfahren, Bulgarien znm Schauplatz seiner Ranke zu wählen, ohne damit etwa« Andere« zu erreichen, als sich in Europa als Vertreter unmoralischer Bestrebungen verhaßt zu machen. Der allgemein als richtig anerkannte Grundgedanke bei Be- urtheilung der bulgarischen Zustände läßt sich dabin au«- drücken, daß Bulgarien obne die störende Einwirkung Ruß lands und unter wohlwollender Förderung seiner auf Freiheit und Unabhängigkeit gerichteten Bestrebungen die Anwart- chaft auf ein tüchtiges lebcnSfäbiacS Staat-wesen hat, welche« berufen ist, der fortschreitenden (Livilisation auf der Balkan- Halbinsel al« Führer und Mittler zu dienen. Bulgarien hat Ich bisher mit anerkcnnenSwerthem Muthe gegen russiscke Gewallthätiakeit gewehrt, das wird eS auch in Zukunft tyun und dadurch seine Widerstandskraft in künftige» Kämpfen iähleu. Musik. » «on dem Leipziger Gesangsmrister Earl Retz ist wiederum eine Schülerin, Frau Hermia« Wtrth ans Leipzig (nicht an« che»), und zwar tu Hannover als Eoncertsängertn und in Hall« als Bühneilsöngerin mit großem Erfolge ausgetreten. Da« „Haniwver'sche Tageblatt" vom 7. April berichtet über das Aboune» ments-Lourert im Soncerthau» wie folgt: Frau Wirth zeigte sich als ein» Sängerin, deren Stimme bet allsprechender Fülle und gleich- müßiger Durchbildung einen sehr bedeutenden Umfang besitzt. An- muthig in der Eantilene und zierlich und behend in der Eoloratnr, verweist ihre Veranlagung sie vorwiegend auf da« fröhliche, neckische Genre. Am deutlichsten trat dies bei der Zugabe hervor, wozu me Künstlerin daS RattenfüngerUed „Rothhaarig ist mein Schützeletn" fewählt hatte. Ihre Fertigkeit im colorirten Gesänge leate sie in >cr Lavatine au« Rossini'« „Barbier" dar. Geschmackvoll und gut nuancirt sang sie auch die in ihrer zweiten Nummer zusammengesatzten Lieder von LiSzt, Rieö und Götze. Die „Hallische Zeitung^ von« 2. April berichtet über die Oper „Die lustigen Weiber von Windsor" wie folgt: Ai« Frau Fluth adsolvirte Frau Hermtnr Wirth au« Leipzig ein zwei»« Gastspiel. Wir befinden un» in drr Lage, unumwunden» Anerkennttng zollen zu können. Der durch sprudelnden Uebermuth gewürzten Darstellung stand dir dnrchanS musikalische und virtuose Autführuna de» gesanglichen Part« zu bester Gesammtwirkuag gegenüber. Auch für yrl. Rothe'« Frau «ich haben wir nur Worte uneingeschränkten Lobes. Di» beiden Damen lieferten namentiich mit dem einleitenden Briefduett (wie amo« aelang dort die grotze Laden-l) ein wahres Lavinetsstück. Mit außerordentlich wirkiamea Polnteu wußte Frau Wirth ihre groß« Soloscene tm 1. Act au«zugestalten. Köstlich waren dt» beiden .lustigen Weiber" auch tu den Scene» mtt dem aus galante Ab«,» teuer ausgehenden Falstaff. -«r- Die an drei Abenden, den 11., 12. «ad iS. d. Ms, tm Sieben münner» Hause vor zahlreicher Zuhörerschaft veranstaltete» Prüfungen de« Mnstk.Jastttutr« von Heinrich Wahl« (Hohe Straße) haben nach dret Richtungen hin recht rrfrealtche Er» gebniffe auszuweisen und bezeugen, daß in stnuutiicheu Lehrjüchern nach bewährter Methode mit Sorgfalt und Äewissenhastlgkeit von tüchtigen Kräften unterrichtet wird, von den Leistungen tm Bioltn spiel, die alle gediegene Bildung bewiesen, waren am besten gelungen: Ländler von Veukert, ^ir vnrib von i Wichtl, Rondo voaDancla, Laprtcrtos» von David» Eon» ( eerttno von Kitt, Romanze von Hettjch und Hir pari« von Beriot. Bolle« Lob vrrdlent die saubere Durchführung der letzten Nummer. Auch die Llavtrrvortrilgr, sowohl di» aus den höheren, al« dt» aus den Elementarstufta» boten viel Ansprechende«. Z. B. wurden sehr loben«werth Vonatta» von ttuhlau, Sonate von Beethoven, Aowant wuaiaal von Schubert, Mazurka von Wtaterberger, 8 Stück» von Kullat, insbesondere Impromptu lückur and sackur) von Schubert und Aquarellen von Gab« vvrgttragea. Stmmt- liche Pianisten de« Institut« hielten sich sehr wacker. Weicher An schlag und sichere, hübsche Geläufigkeit -cigteu, wir strebsam dir Eleven geübt haben, und vrrrteihrn allenthalben eine gesund« gute Ausbildung. Am mrlsten zündeten dt« Gesanasoli, dt« sämmtllch der Lehrerin grau Agnes Wahl« wie ihren Schülerinnen, welch« nach bewährter Methode sorgsilttg unterrichtet werdrn, et» höchst günstige« Zeugniß au»st«llteu. Eine Sopranistin sang Lieder von Schumann, Lassen und Salzmann sehr lobrnswerth. Eine Mezzosopranistin sang Lieder von Franz, Verttzovea, Lassen und Gade recht ansprechend. Außerdem wurde» noch äußerst reizvoll« Duette von Wiatrrbrrgrr, Frank und Bernhard Vogel vorgriragen. Nicht minder enthielte» di« Barträg« ftn Ensembieipiei sehr viel Beachtrnswerth««, z. B. wurde» vier händig, Elavierstück» von Vtehl, Weder, Mozart »nd Beethoven, Trio« für Piaaosorte, Violi»« »nd Btvlon» cello von Meyer, Richard Hosman» »ad Bergmann, Allearo an« der Ocknr»Symphoni« (eingrrichtrt für SBioline» von Heinrich Wahl«) und Ouvertüre „Titas" von Mozart z« vier Händen, vtoltar und BivloaeeUo wcht »aet ansgesührt. Au« Allem war zu erkennen, daß d»s Institut «beuso »msichttg wie pflichteifrig geleitet wird- Die dret Prttsungsabeud» bade» de« Institut voa Heinrich Wahl« vvu Nene« «tu» fahr güustigr Lmpsedlnng rtagrbrucht. Gerichtsverhandlungen. KitNigltchus -«»dgsrtcht. „ „ . EtrufkumWrr I. 0. Leipzig, 21. April Ja der Strafsache ^ge» zehn Mit» glieder de« Ruderciab« „Saxonia" uud Genosse», über die wtr bereit« tm gestrigen Abendblatt berichtete», ward« »ach achtstündig«» Verhandlung Abend« in drr sechste» Stunde vom Vorsitzenden das Urtdeil verkündig«. Wegen Vergehen« gegen tz ISS des Rrtchsfl«f» gesetzbuch» i» Mitthätrrschast wurden verurthettt «»ritz z.
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