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Das Schiff
- Bandzählung
- 1925
- Erscheinungsdatum
- 1925
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. 4. 6055-22.1925
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512045739-192500004
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512045739-19250000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512045739-19250000
- Sammlungen
- Gebrauchsgraphik
- LDP: SLUB
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Ausgabebezeichnung
- 2, Februar
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Titel
- Das Schiff
- Autor
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Anteil gebührt, muß man ihn gerechterweife denTfchechen Auerhennen. Das hat feine durchaus natürlichen Gründe. Die Deutfchen vermochten fleh infolge ihrer politifchen Stellung auf die Dauer jenen geiftigen Boden nicht au er halten, auf dem aufftrebende Talente fich hätten ent falten können. Nicht daß es den Deutfchen in Böhmen und Mähren an bedeutenden Begabungen gemangelt hätte. Wer die Namen der heute im Reiche au hohem Anfehen gelangten heimifchen deutfchen Künftler kennt, wird eines Beffern belehrt. Da aber diefen Künftlern außerhalb der Heimat die W^ohltat des weit größeren ' gefchloffenen Kulturkreifes winkte, überließen he willig den Boden ihren tfchechifchen Genoffen und reiften im Ausland, Aumeift in Deutfehland, au bedeutenden Per- fönlichkeiten heran. Man kann ihr Schaffen nicht mehr mit Fug in das Gefamtbild der bildenden Kunft in der Tfchechoflo wakei einordnen, da diefe Künftler feit Jahren Au fehr indemGefühlskreis ihrer neuenHeimat verankert, feelifch ihrer alten Heimat faft ganA entfremdet find und ihrem Wirken innerhalb der großen deutfchen Kunft ein gebührender Platj gehchert erfcheint. Doch von Zeit zu Zeit tauchen he mit ihrer neuen Ernte am heimifchen Kunft- himmel auf und füllen, wenn auch auf kur Ae Zeit, die Rücken aus, die die moderne deutfehe Kunft der heutigen Tfchechoflowakei durch ihren Abgang erlitten. Die aus- gzZeidnnetenGraphduerAlfredKuhimmdFriedrichFeigl/ der in Berlin wirkende Profeffor EmilOrlik, der gleichfalls als Lehrer tätige Walter Klemm, die in Paris lebenden Maler Georg Kars und Alfred lustig Willi IVowak, der ßch dauernd in öfterreich niedergelaffen hat, der jung verftorbene Bildhauer Franz Metjner, der die Figuren Aum LeipAiser Völkerfchlachtdenkmal fchuf, ßnd die Namen der bedeutendften, im Auslande längft bekannten heimi fchen Künftler. Die Zahl jener deutfchen Maler, die es vorgeAogen haben, imRande au bleiben,ift verfchwindend klein, und ßeht man von jenen ab, die als Porträtiften hier genügend bekannt, deren Leiftungen aber Au belanglos hnd, um als künftlerifche Faktoren in den Rahmen diefer Erörterung einbeAogen au werden, fcheinen mir etwa nur drei bis vier Künftler erwähnenswert, deren Begabung und ftarker künftlerifcher EhrgeiA genügende Bürgfchaft dafür ßnd, den heute fo fpärlich Ackernden Quell deut- Ichen Kunftfchaffens in der Tfchechoflowakei nicht ver- fiegen au laßen. Als die ftärkfte Perfönlichkeit unter ihnen kann Auguft Brömfe angefehen werden. Er ift feit Jahren Lehrer an der Prager Kunftakademie, und diefem LImftand mag es AUAufchreiben fein, daß der Künftler im Lande blieb. Sein eigenftes Betätigungsgebiet ift die Graphik, deren Tech niken er vollendet beherrfcht und darin fein impulßves Temperament am offenften Aum Ausdruck kommt. In einer Reihe biblifcher Zyklen, Illuftrationen au Shakefpeare- Ichen Dramen und vielen andern großformatigen B lättern Aeigt fich Auguft Brömfe als glänAender Kompoßteur. Formal bekundet er das Beftreben, an alte deutfehe Tra dition anAuknüpfen, wobei eine etwas bewußte Streckung der Figuren den Beinamen eines »Neugotikers« recht- fertigen könnte. In der von ihm vor einigen Jahren gegrün deten Gruppe der »Pilger« hat Auguft Brömfe verfucht, junge, heimifche Talente zufammenAufaffen und durch ftändige AusheilungeninPrag und den Städten der deut fchen ProvinA den Kontakt der Öffentlichkeit mit dem jüngften deutfchen Kunftfchaffen aufrechtAuerhalten. Es find junge Begabungen, die fich hier Aur Pflege expreffio- niftifcher Kunft Aufammenfanden,- au erwähnen ift unter ihnen der in Grünewaldfcher Manier arbeitende Max Kopf lowie der extravagante Sternhell. Von ftarkemTa» lent, wenn auch nicht genügender Selbftändigkeit ift der in Karlsbad wirkende Egon Adler. Seine Kompofitionen, meift biblifchen Inhalts, find von üppiger Farbigkeit und mit Sinn für das Pfychologifche des Bildvorgangs gemalt, doch ift es nicht leicht, die Eigenperfönlichkeit diefes Künftlers feftAuftellen, da er zu fehr in der Formenwelt einiger feiner Vorbilder (befonders Oppenheimers und Kokofchkas) befangen ift. Ein Maler, deffenKünftlerfchaft in allerletzter Zeit einen Aiemlichen Auffchwung erfahren hat, ift Keerl Wagner. Wagner gehört nicht zu denDrauf- gängern. Sein ganAes Schaffen ftand feit je in völliger Ab kehr von den extremen Kunftrichtungen des Tages. Seine Bilder tragen, ohne himmelftürmend au fein, den Stempel einer gediegenen, auf das Handwerkliche fehr bedachten Malerei. Als Porträtift hat er manch Treffliches geleiftet. Zu einem fehr guten Landfehafter gedieh er aber erft während feines Aufenthalts in Spanien, von dem er kürA- lieh mit reicher Ausbeute Aurückkehrte. Seine Palette ift leuchtend, fein Auge für das Erfaßen landfchaftlicherStim- mungswerte gefchärft worden. (Hin zweiter Auffat? folgt.) RUSSISCH VON RUDOLF FUCHS (PRAG) Was foll ich in den Bergen tun? Was foll ich in den Bergen tun? Du follft Abfchied nehmen von der alten Zeit, Die uns fo viel gereut. Die uns gereut. Was foll ich in den Wäldern tun? Was foll ich in den W^äldern tun ? Den Habicht follft du fchießen, Und Ebers Blut vergießen, Daß übers Jahr die Blumen alle rot auffprießen! Was foll ich auf den Meeren tun? Was foll ich auf den Meeren tun? Eine Taube wirft du fangen, Die laß hinaufgelangen, Bis wo des Ölbaums ew’ge KränAe hangen.
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