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Das Schiff
- Bandzählung
- 1927
- Erscheinungsdatum
- 1927
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. 4. 6055-24.1927
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512045739-192700006
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512045739-19270000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512045739-19270000
- Sammlungen
- Gebrauchsgraphik
- LDP: SLUB
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Ausgabebezeichnung
- 7, Juli
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Titel
- Das Schiff
- Autor
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der Blick fällt, leuchten in rotfarbener Pracht, und nur hier und da wird diefesRot von weißrindigen Birken unterbrochen, deren feine Kronenzweige im Händigen Spiel der Winde liehen. Kraß hebt fich das Blütenmeer gegen die braunfchwarzen Torfwände ab, die verraten, daß auch in diefer friedlichen Stille der Menfch »Kultur« treibt. An Bahndämmen fallen uns die gelben Ginfter- blüten auf, die weite Strecken wie mit einem Polller überziehen. Hoch in den Alpen hat die arktifche Flora ihr buntefles Farbenkleid angetan, aus jeder Fels fuge fproßt und blüht es, und in erhabener Höhe thront einfam und allein auf fleinigem Grat das Holze Edelweiß mit feinem fchneeigen BlütenHern. So zeigt uns das Sommerbild die Natur in ihrem prunkendHen Gewände. Es iH ein Zufammen- klingen aller Farben in feiner kontraflreichßen Form. Wohl begründet iH diefer bunte Farben- fchmuck, denn die Blume iH das Aushängefchild der Pflanze, fie foll Infekten aller Art anlocken, die den wichtigflen Vorgang im Pflanzenleben, die Befruchtung, vornehmen, damit der End zweck alles prangenden Erdendafeins, die Aus bildung von Saat für Weiterverbreitung des Einzelindividuums, erfüllt werden kann. Dipl. Gartenbauinfpektor Kurt Thomae (Berlin) BRIEFPAPIER AUS HOLZ In der Tat, es handelt fich wirklich um Briefpapier aus Holz. Denn daß Holz auch bei der Fabrikation unteres europäifchen Papiers als Holzfchliff eine Rolle fpielt, ift allgemein bekannt. Aber vor mb liegt wirklich ein Briefbogen in der Größe von II cm Breite und fall 18 cm Länge ausjapan, der aus ganz dünnem Holz be- lleht. Das Blatt hat etwa die Stärke unfres Kanzlei papiers und läßt den Holz charakter deutlich, unter anderem auch an den quer verlaufenden Adern, er kennen. Sicherlich müffen früher — der Brief flammt aus dem Jahre 1902 — die Japaner eine große Kunft- fertigkeit im Schälen von papierdünnen Holztafeln befeffen haben. Der Brief bogen zeigt auf beiden Seiten die gleiche Befchaf- fenheit, und da der zu diefem Briefe gehörige Briefumfchlag, gleichfalls aus Holz, aufder Rückfeite ftumpf ift, fo muß der Schreibbogen genau wie die Außenfeite des Ku verts in irgendeiner Weife von den Japanern derartig behandelt worden fein, daß er etwa den Glanz unteres Konzeptpapiers hat. Die innere Seite des Briefumfchlages lieht ungefähr wie unter Druckpapier aus. Von der Behandlung der Außenfeite diefes Holzes hängt aber nicht die Schreibfähigkeit ab. Auf beiden Seiten läßt fich auch heute noch mit jeder gewöhnlichenTinte ohne das geringfte Auslaufen fchreiben. Der Brieffchreiber hielt fich damals in Afahigawa auf und teilte einer Verwandten in Deutfchland mit, daß er in diefer nördlichften Stadt Japans einen ftrengen Winter mit 25° R. Kälte im Januar und gar 27° R. Kälte im Februar bei 1 m Schneehöhe verlebt habe. Die Schrift ift heute noch in allen Einzelheiten deutlich erkennbar, anfcheinend mit Tinte, jedenfalls nicht mit chinefifdier Tufche gefchrieben. Für die Briefkultur der Japanerin charakteriftifch, daß der eine Rand mit einem gar luftigen Frofch- motiv in blauer Farbe ver ziert ift. Das Frofchmotiv ift auch auf der inneren Seite des Umfchlags an gebracht und fcheint durch das dünne Holz hindurch. Auch eine Art Querleifte hat der Briefbogen, indem mit einigen Strichen in Blau der Horizont, das Meer und die aufgehende Sonne angedeutet find. Obwohl der Brief feit 1902 einmal in der Mitte gefalzt gelagert hat und durchaus nicht mit Sorgfalt aufbe wahrt wurde, ift die Falz- ftelle nur an einer Seite in etwa I cm Länge durch brochen. Auch zum Ra dieren ift diefes Schreib papier aus Holz geeignet, wie eine Verbellerung auf der Adreffe beweift. Der Brieffchreiber teilte mit, daß es in Afahigawa keine Anfichtskarte gab und er erft von Jokohama aus folche fchicken könne. Dort gäbe es Karten mit verfchiedenen Anfichten von der Stadt oder mit einer gemalten Japanerin darauf. Der Holzbrief mit Kuvert wurde 1902 in einem befonderenPapierbriefumfchlag nach Deutfchland gefchickt, teils wohl, um die Rarität vor der Entwendung durch Liebhaber merkwürdiger Schreibuten- filien zu fchützen, teils auch, weil er mit einer Sammel- fendung von der Infel Jeffo nach Jokohama ging, wo er zwecks Beförderung mit der japanifchen Poft die europä- ifche Adreffe in japanifchen Lettern erhielt. BLEISCKMTT VON W. HAHN (LIEBENWERDA) P. Max Grempe (Berlin-Friedenau) 47
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