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Das Fachschulwesen im Buchdruckgewerbe
- Bandzählung
- 1926
- Erscheinungsdatum
- 1926
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. 4. 6055-23.1926
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512046921-192600006
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512046921-19260000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512046921-19260000
- Sammlungen
- Gebrauchsgraphik
- LDP: SLUB
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Ausgabebezeichnung
- 12, Dezember
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- Titel
- Das Fachschulwesen im Buchdruckgewerbe
- Autor
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DAS FACHSCHULWESEN IM BUCHDRUCKGEWFRBE ■B—■— NUMMER 12 TYPOGRAPHISCHE MITTEILUNGEN DEZEMBER 1926 TAGUNG DES ERWEITERTEN FACHSCHULAUSSCHUSSES FÜR DAS BUCHDRUCKGEWERBE Die Tagung der an Buchdruckerfach- und -lehrlingsfchulen Unterrichtenden im Herbft 1925 in Leipzig hatte den diefe Zufammenkunft vorbereitenden Ausfchuß mit der Weiter führung der Gefchäfte und mit der Verfolgung der von der Konferenz aufgeftellten Forderungen und Befchlüffe be traut. In einer orientierenden Ausfprache diefes Ausfchuffes wurde die Einberufung einer Sitzung befchloffen, zu der die vier Hauptreferenten der Leipziger Tagung, die Kollegen Adam (Hamburg), Bammes (München), Fi Ich er (Nürnberg), Kölpien (Altenburg), hinzugezogen werden follten. Diefe Sitzung fand am 6. und 7. November im Haufe des Ver bandes der Deutfchen Buchdrucker in Berlin ftatt. Außer den fchon genannten Referenten und den Mitgliedern des Ausfchuffes, Dreßler (Berlin), Grams (Berlin), Dr. Haufchild (Leipzig), Kupfer (Leipzig), Rawiel (Berlin), nahmen noch einige Vertreter der Berliner bzw. Potsdamer Berufsfchule, Brauer (Potsdam), Rahr, Renner, Roloff, Schulze (Berlin), an der Sitzung teil. Der Vorfitzende des Ausfchuffes, Kollege Dreßler, eröffnete vormittags 10 Uhr die Sitzung. Er wies auf den ftarken Widerhall hin, den die vorjährige Tagung fowohl bei den Fachlehrern als auch bei allen übrigen Berufsbildnern des Gewerbes gefunden habe. Mit Genugtuung feien die Veranftaltung wie auch ihre Befchlüffe von der maß gebenden deutfchenFach weit undFachpreffe aufgenommen worden. Mancherlei Auswirkungen habe die Leipziger Zufammenkunft fchon gezeigt, mehr noch werde aber von der Verwirklichung der dort aufgeftellten Forderungen und geäußerten Wünfche erhofft, deren Durchführung der gegenwärtigen Tagung obliegen foll. Die Geftaltung der wirtfchaftlichen Verhältniffe und die Entwicklung der Technik ftelle ftets neue und höhere geiftige Anfprüche an die im Gewerbe Tätigen. Die berufliche Ausbildung des gewerblichen Nachwuchfes könne fich heute nicht allein auf die Meifterlehre ftützen; fie wird bei der vorhergehen den Arbeitsteilung immer mehr oder weniger einfeitig fein. Einen Ausgleich und eine Ergänzung der Werkftattlehre könne nur eine auf reichen Erfahrungsfchatz aufbauende Berufsfchulbildung fchaffen, die auch die nötige Rückficht auf die technifche Entwicklung nehme. Von diefemGefichts- punkte betrachtet, fei die Bedeutung des Berufsfchulunter- richts heute ungleich wichtiger als früher. Neben Schulmännern, die auf ihren Tagungen nicht nur Standes- und Berufsfragen erörtern, befchäftigen fich auch wirtfchaftliche Körperfchaften mit Erziehungsfragen und -aufgaben, freilich nicht immer in fortfchrittlich-auf- bauendem Sinne, fondern manchmal auch rückfchrittlich. Aufgabe der Tagung muffe es fein, unbeirrt wirtfchaftlicher oder politifcher Eigenbrötelei, den gangbarften und ge- radeflen Weg zur zweckmäßigften Erziehung unfres Nach wuchfes zu zeigen. Die vorliegende Tagesordnung böte Anlaß genug, diefem Ziele zuzuftreben. Sie lautete: 1. Einheitslehrplan fürBuchdruckfachfchulen und -klaffen; 2. Einheitliche Lehrmittel für Facbfchulen; 3. Einrichtung von Bezirks-Buchdruckerfachfchulen; 4. Eignungsprüfung im Buchdruckgewerbe; 5. Zufammenfchluß der an Buchdruckerfachfchulen unter richtenden Fachlehrer. Der Vorfitzende gab bekannt, daß Referenten zu den einzelnen Themen nicht geftellt worden feien. In all gemeiner Ausfprache wurde nun über den erften Punkt der Tagesordnung beraten. Es zeigte fich bald, daß die Schwierigkeiten zur Schaffung eines Einheitslehrplans für Buchdruckerfachfchulen und -klaffen fehr groß find. Wenn auch einmütig die von den wirtfchaftlichen Organi- fationen des Buchdruckgewerbes gefchaffene Lehrlings ordnung als Grundlage anerkannt wurde, fo ergab fich doch, daß die dort niedergelegten Beflimmungen nicht ohne weiteres auf die Schulen übertragen werden können. So kann die Schule z. B. dem in der Lehrlingsordnung vorgefehenen Lehrftoff für die Ausbildung der Werk-, Akzidenz- und Zeitungsfetzer nicht folgen, da fie ihrer Beftimmung gemäß alle vorkommenden Satzarten lehren muß. Befonders betont wurde, daß die Schule die Meifter lehre nicht erfetzen, fondern nur ergänzen folle. Eine Anzahl Lehrpläne, die den Teilnehmern der Tagung Vorlagen, bewies, wie mannigfaltig die Zufammenftellung diefer Pläne und wie fchwierig ihre Vereinheitlichung ift. In dem mehrftündigenMeinungsaustaufch,bei dem die gefonderte Behandlung des Realien- und Fachunterrichts befonders in Erfcheinung trat, konnte keine Klärung erzielt werden. Es machte fich deshalb die Bildung zweier Ausfchüffe, je eines für Setzer und Drucker notwendig, die unter Berück- fichtigung der geäußerten Wünfche die Aufftellung der Pläne vorbereiten follten. Die Ausfchüffe erledigten am nächftfolgenden Tage in mehrftündigen Beratungen ihre Arbeiten. In der darauf anfchließenden nochmaligen all gemeinen Beratung wurde aber erneut feftgeftellt, daß noch mancherlei Bedenken gegen die Veröffentlichung eines Einheitsplanes beftänden. Es wurde deshalb be fchloffen, die vorgefchlagenen Pläne der Ausfchüffe zu vervielfältigen und fie allen Teilnehmern brieflich zur Durchficht zugehen zu lallen. Die fich noch ergebenden Änderungen follen auf ihre Berechtigung geprüft und, wenn möglich, berückfichtigt werden. Die Veröffentlichung des Planes foll aber fpäteftens Anfang nächften Jahres gefchehen. Als vorläufiges Ergebnis der Beratungen des erften Punktes kann zufammenfaffend feftgeftellt werden: Die Einheitlichkeit der Lehrpläne bedeutet nicht ihre Schematifierung; fie müffen vielmehr den örtlichen Ver- hältniffen und den Fähigkeiten des Lehrenden angepaßt, alfo möglich!! beweglich geftaltet werden; fie follen nur Richtung und Ziel andeuten und ein Hilfsmittel fein für neu zu errichtende und ausbaubedürftige beftehende Fach- und Lehrlingsfchulen des Buchdruckgewerbes. Dem Deutfchunterricht ift im Lehrplan eine bevorzugte Stellung einzuräumen, da die Beherrfchung der deutfchen Sprache die Grundfefte des ganzen Berufs ift. Die Realienfächer haben fich eng an berufliche Vorfälle anzufchließen, ebenfo die Gemeinfchafts- und Staatsbürgerkunde. 353
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