Suche löschen...
Typographische Mitteilungen
- Bandzählung
- 23.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. 4. 6055-23.1926
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id51204371X-192600008
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id51204371X-19260000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-51204371X-19260000
- Sammlungen
- Gebrauchsgraphik
- Kunst
- Saxonica
- LDP: SLUB
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Ausgabebezeichnung
- 11, November
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- Titel
- Typographische Mitteilungen
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
■/ «MM TYPOGRAPHISCHE MITTEILUNGEN ZEITSCHRIFT DES BILDUNGSVERBANDES DER DEUTSCHEN BUCHDRUCKER BERLIN XXIII. JAHRGANG NOVEMBER 1926 STÄNDIGE BEILAGE: FACHMITTEILUNGEN FÜR DIE DEUTSCHEN KORREKTOREN Belbftbcmriftmmg! ^^Äiß in jebent ©cnfAen i(I baS Streben, in feiner Saufbabn oorwärfsjurommen. 3um großen Deil i|t ber ^^*drfolg abhängig oon ber guten Scißung unb biefe oon ber guten Begabung, aber baneben fontmen no® s\ manche anbre Umßänbe in Betracht. Der ©enf® bebarf breierlei: Slfaratter, Dcrßanb, ©usfcln. Der ■ 1 dharafter aber (lebt an erfter Stelle, $mcifello§, weil er am a\i®ftgßcn iß. Der afrifareifenbe stanlco be* V/ mertte einmal: dharafter i(t im großen unb ganjen feine (Gabe ber Batur, fonbern perfönli® drworbenes. dr iß unbenfbar ohne irraffe SclbßjuAf. ©er nur immer feinen Saunen folgen wollte, fönnte ni®t unter ©enfAcn leben. (GememfAaft fet3t Bnterorbnung, Einfügung oorau§. ©ir fbnntcn mancherlei wiAtige Dinge entbehren: es ginge au® roieber ohne ©leftrijität, ohne ben Telegraphen, ohne d-ifenbahn unb Babio, aber niemals ift es unter ben ©enfAcn ohne bie SclbßjuAf gegangen. Die ffunß ber SelbßbefjerrfAung fann man ni®t juoiel üben, geber fann fit bis ju einem geraffen (Grabe errei®en. Begabt finb nt®f alle, man®e Jäbigfeiten gehen uns eben meßr ober weniger aß; dharafter aber fann fi® jeber aneignen, dinige Bcifpiele mögen ben Sinn ber Sclbß* bemeißerung anbeuten. Da iß ein (Glich, bas befonbers fAwer im 3aunt ju halten iß, bas rote Stücf®en Jleif® im ©unbe, bie lofe 3unge. ©ir finb in aufregung, unb f®neU iß ein übereiltes ffiort gefügt; wir haben uns mal roieber überrumpeln Iaffen. Ober bie liebe ditelfcit erfüllte un§, unb wir erjählten allerlei, um uns oiellei®t roi®tig 5u tun.Ba®her gleich ba®tcn wir: 3®, baß wir bo® gcf®wiegen hätten, dtnanbres Beifpiel: ©ir haben einen ßefonbern organif®en Blangel, finb in irgenbeiner Begebung befonbers ungefAuft. Da glauben wir eine ßi®* haltige dntfAulbigung gefunben ju haben: Das fann i® niAf; es iß mir $u feßwer; ich fann bo® ni®t bafür. Das iß junäAß ga© falfch. dtn anbres ffiort iß ba oiel mehr am Dla^e: Bun gcrabe, ober gcrabc ni®t! ffia§ tat DcmoßheneS, als er gegen feine ©ängel jum Bebncr anfämpfte? dr nahm Sttcfelßeine in ben ©unb, ging gegen ben ffitnb am ©eer unb übte ft® im flangooltcn SpreAen. din Bu® trägt ben aufmunternben Ditel: Der ffiille fiegt! ds ßeßen erhebenbe Bcifpiele pon ber ©acht be§ innern über ben äußern ©enfAen barin. ffiille, Jleiß unb ausbauer finb nötig, ds gibt einen befonbern Jetnb in un§, ber fi® gern al§ ben ßarfen Scrrn auf* fpielt, uns oft ben Dag oerbirbt unb bie arßeitsluß raubt: bie fAlcAten Saunen. BIan®er iß f®on am frühen ©orgen jo gallig, mürrif®, oerärgert, geht mit einem ©opsgefiiht umher, baß bie Bcbcnöart auf ihn jutrifft: er wäre perfehrt aufgeßanben. Ober er iß bei geringen anläffen empfinbli®, ßctft ein faures (Gcfi®t auf unb botft ßunben* unb tagelang, ©er fi® fo jeigt, ßeweiß nur feine Sflaoenfcele, benn er iß ein ftncAt feiner Saunen unb ein unerträgliAer Blcnf®. din rücffiAtslofcr Rümpf gegen fol®e Stimmungen iß am Dhffie; hinaus jum Dempel mit ihnen! ©ir wollen bo® jeigen, wer eigentlich Scrr im eignen Saufe iß. 3ule^t noch ein Beifpiel: unfer Seih. 3®, wie oft mö®te er uns unterjoAcit. ©ir benfen an dffen unb Drinfen. Blüffcn wir’s immer gerabe bann tun, rncnn’s un§ gelüßet? 3u® ba iß’§ mal am DIa$e ju fagen: Bun gerabe ni®t! überhaupt am dßtif®! dr wirb jum prüfßcin unfrer SclbßjuAf. ffiie oft hat man ba (Gelegenheit, nicht gierig ju fein, mal aus (Grunbfah> auf etwas ffioßlfAmecfenbcs ju perjicßtcn, mal jugunßcn ber anbern ju perjüßten. Ober bie liebe BcqucmliAfeit. ffiie man®erlei bleibt liegen ober wirb f®lc®t getan, weil wir, es foll rußig offen hcrausgefagt fein, ju faul baju finb. BiAt oergeffen fei: d§ muß jur SclbßoerßänbliAfcit narben, früh, jur gcawllten Stunbc fi® aus ben weiAßen 'Jebern cntfAloffcn ju erheben unb mit einem fröhliAen (GcfiAf an bie f>e§ Dage§ ju gehen, aifo immer wicber ßraffe SelbßjuAt! ffiir fehen, wie ber Blcnf® in gerabeju erßauitliAer fficifc bie äußere Batur behcrrf®t, wie fein (Geiß ju drfinbungen führt, bie jur Bewunberung ßinreißen, unb er felber bleibt bo® fo häufig ein wiUenlofer SAwäAling, ein RneAt feiner Saunen unb Begicrben. Bielfa® treibt ja wohl ber 3wang jur Selbßübcrwtnbung. Biel wiAtiger aber iß bie freiwillige SelbßbeberrfAung, benn fie erreiAt mehr unb erlangt es freubiger. d§ muß hierbei freili® no® oor einem 3rrtum, einer (Gefahr gewarnt werben: &§ genügt ni®t, bie SelbßbehcrrfAung Iebigti® in ber abfi®t ju üben, um babur® jum äußeren drfolg ju gelangen, ©eil wir in einer (GcmeinfAaft leben, muß un§ au® bie BüdfiAt auf fie leiten. (Gerabe in ber heutigen 3eit benft ber einjelnc ©enfetj nur ju oiel an fich unb oiel ju wenig an bie anbern, an feine ©itmenf®en. c«crim*£t^tcnbcrg) 297
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder