TYPOGRAPHISCHE MITTEILUNGEN ZEITSCHRIFT DES BILDUNGSVERBANDES DER DEUTSCHEN BUCHDRUCKER BERLIN UND LEIPZIG XXIII. JAHRGANG MÄRZHEFT 1926 STÄNDIGE BEILAGE: FACHMITTEILUNGEN FÜR DIE DEUTSCHEN KORREKTOREN Vom Aufbau 3UM Wachstum ie Aufwärtsbewegung des deutfchen buch druckerlichen Erziehungswefens begann in der Brüderftraße 9 zu Leipzig, im Heim des Vereins der Leipziger Buchdrucker und Schriftgießergehilfen. Dort entfland imjahre i904derGedanke,dieOrtsgruppe u Leipzig des Bildungsverbandes der Deut fchen Buchdrucker zu gründen, welche die Wiege für den Bildungsverband wurde. Technifche und kunfthandwerkliche Entfaltung fetzte voraus Berufstüchtigkeit im Gewerbe. Sie konnte nur erzeugt werden durch gegenfeitige Hilfe. Das Gebot der gegenfeitigen Hilfe ließ die Berufserziehungsgemeinde im Buchdruckgewerbe ent liehen, derenBeflrebungen in den »TypographifchenMitteilungen« beredten Ausdruck fanden; ließ den »Jungbuchdrucker« für die Jugend fchaffen, damit auch fie mit idealem Geifte erfüllt werde. Aber nicht allein diefe Bindeglieder waren es, die den Zufammen- fchluß fertigten. Hunderte von Kollegen gaben in Vorträgen, Kurfen, Verfammlungen das Berte von dem, was fie fich an Berufswiffen erworben hatten. Vom Jahre 1911 bis zum Jahre 1914 fanden fich in allen Druckorten Gemeinden zufammen, die voran- ftellten ideelles Belehrungs- und Belebungsgut: Eine ftarke Solidarität, dem Schwachen zu helfen! Furchtbare Jahre der Vernichtung und der Inflation hinderten die Weiter entfaltung, vernichteten den Glauben an höhere Güter. Als in der Inflation die Not am größten war, entfland die Internationale Bildungsgemeinfchaft. Ein internationaler Wettbewerb für die »Typographifchen Mitteilungen« forgte für innige Verbindung, leiftete vielverfprechende Aufbauarbeit für kommende Jahre. Stabilität im wirtfchaft- lichen und beruflichen Leben fetzte ein, Stabilität auch im Buchdruckerbildungswefen. Die »Typographifchen Mitteilungen« erhöhten ihre Leferzahlvon 10000 auf 25000.