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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.05.1892
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1892-05-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18920507029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1892050702
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1892050702
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1892
- Monat1892-05
- Tag1892-05-07
- Monat1892-05
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3,2^51-, 2- ,2?,^-. . 1.. 888.1.8. .8. . I.l.I.1.8! . I.. ! 18 8! I I I I l >81 I l l LISI Z»s, Rbo>NeWe>tsHkk1s w der Hauptrrpeditto» oder de» t» Stadt bezirk und deu Vororten errichtete» Aod- cabeslellen adgehol«: Rerteliätzklich^IschU. bei zweiinaliarr tätlicher Zustell nag int Hau» ^ ü^ll Durch die Post bezogen für Leuilchland «ad Oesterreich: viertel,äbrlich ^4 S.—. Direkte tägliche Krenzbandiendnag tat Butlaad: uunuUUch ^ X.—. Dir Morgen-An-gab« »richetnt täglich ',',7 Iltzr. di« >de»d-Uit»gad« Wochentag» b Utzr. Abend, Ausgabe. Lrdartio» «nß LrveZitio»: 2»dauur»,aßr 8. Die Exveditioa ist Wochentag« unanterdroch«» »o» früh « bi» «bend« 7 Udr. Filiale«: vtt» Me««'» r,rti«. tMfrr» -«HM. UuiverfitLwstratze I. Laut« Lifch«. Satdarinenftr. 14. patt. and »»«tgtpla» 7. ttWgtrIagcklalt Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- nnd Gesihüftsverkehr. JrrsertionSpreiS Die 6 gespaltene Petitzeile SO Pfg. Neelame, »nt« de««edarttoasftrich («ga» ipa.lea, üll^, vor dea FamUteaaschrtcht«, (bgelpaltea) 4U^. , Größer» Schriften laut unser»« Uve«- verzeichniß. Lobellanicher »ad Ztfierasatz »ach hohem» Larts. Ertr«-Veil«gt» (gesalzt), ,,r «st dr» Morgen.Lulgad«, od»e Poslbesörderaag .e« «1—, «it Vosibesürderun, ^ 70.-^ Annatsmelchluß fiir Jaserate: «bead-Aulgade: «ormittag« 10 Uhr. Morgen->Nu»g«b«: Nachmittag« «Uhr. Sonn- und Festtag« früh - Uhr- «ei den Filialen und Nunobinektellr» je et» dold« Stund« srühr«. Inser«t, sind stet» „ di« zu richte». Druck und Verlag »»» «. Pol» tu ^- 233. Tonnabeud den 7. Mai 1892. 86. Jahrgang Wegen-er Messe ist unsere Expedition morgen Sonntag Vormittags bis IS Uhr geöffnet. Lxpeültlvn äes I^lp/Ixer ^n^cl»1uttV8. Politische Lagesschnu. * Leipzig, 7. Mau Die Ankündigung de- Zarenbesuches in Berlin ist bekanntlich anfangs von beinabe rer gesamiuten deutschen Presse mit vollkommener Gleichgiltigkeit bingeiivinmen worren. Allmätig beginnt jedoch, obgleich das Erscheinen tcS Zaren in der deutschen Reich-Hauptstadt wieder zweifelhaft geworden ist, eine gewisse Spannung der öffenllichcu Meinung sich zu bemächtigen, weil man sich sagt, daß die Ankündigung de» Besuches trotz der vorliegende» Hoslichkeitspsiichte» nicht er folgt sein würde, wenn nicht die innere und äußere Lage Rußlands dem Zaren die gebieterische Pflicht auserlegte, da« System der Briiskirung, welches da« Verdalten uns gegenüber während der letzten Jahre kennzeichnet, auszugcbe» oder mindestens aufzuschieben. AuS dieser Betrachtung entspringt die Hoffnung, daß die Anwesenheit deS Zaren in Berlin den» doch am Ende einen Umschwung in der gespannten Lage der allgemeinen Politik Hervorbringen werde. Dieser Erwartung tritt ein Berliner Eorrespondent der Münchener „Allgemeinen Zeitung", der mit den in Rußland herrschenden Berhällnissen ebenso vertraut ist, wie mit den in den maßgebende» Kreise» der Reichshauptstakt herrschende» Auffassungen, in einem br- merkenSwertben Artikel scharf entgegen, der den eigentlichen Zweck des geplanten ZarenbrsncheS in ganz eigenthllmlichem Lichte erscheinen läßt. Es beißt in diesem Artikel: „Bon einer Wandlung in den Tendenzen der rujlljchen Politik liegen keinerlei Anzeichen vor. Vielmehr haben sich gerade t» letzter Zeit di« Syniptome der Feindseligkeit in der russischen Presse n»r gesteigert. Jemehr die innere» Verlegenheiten wachsen, desto melir ist man beiniihi, die Unzufriedenheit durch Prrtvgeliung der Nicht- rnssen iin Reiche und durch hämische Au »fälle gegen die Nachbar» abzulenken. Tpeciell in Berungliinpsung Kaiser Wilhelm'» licht dies«, doch immer unter der Lensur der Regierung stehenden Presse die Zügel schießen, und wenn man den russischen Ulaltern glauben iollte, stände Deutschland vor einer großen inneren Katastrophe und der Dreibund vor dein völligen Zerfall. Den Widerspruch, der in diesem Verhalten und den geflissentlich von eben dieser Regierung ausgesprengten Gerüchte» liegt, daß eine wirthschaftliche Annäherung livischen beiden «Male» sich vorbereite und eine ilötsnt« bereits vorliege, merkt da» russische Publicum nicht, es wird auch über den anderen Widerspruch hinweg, gehen, der in der Zarenreis« nach Berlin liegt. Hier giebt man sich i» dieser Hinsicht keinerlei Illusionen hin. Die Stimmungen de« Zaren und seiner Umgebung, die alljährlich in der »openbagener Hoslust ihre Anssrischuua erhalten, sind zu bekannt, als daß man nicht wüßte, daß eS sich nur um Erledigung einer lange auf geschobenen, peinlich empfundenen Höfltchkeitspslicht bandelt, oir sich nicht länger ausschiebeu läßt. Ganz falsch ist e« daher, wenn man daraus de» Schluß ziehen wollte, daß Rußland in Folge der jüngsten Dquainitottenlate an Frankreich irr« geworden sei und sich von diesem Bundesgenossen uud Freunde zu trennen gedenke. Davon kann kein« Red« sein. Die gegen die französische Allianz gerichteten Artikel deS Fürsten Mcschtschersky wurden mit voller Ein- mülhigkeit in der gesamiuten russischen Press« als da» Werk eines TollhäuSler» bezeichnet und finden auf keiner Seile Anklang und Nachhall. Vielmehr weisen all« Anzeichen daraufhin, daß, während der garendes uch deu Schein einer Annäherung erregeu soll, eine weitangelegte politische Jatrigue dahin arbeitet, einen Neil in den Dreibund zu treibe», der, wie man in St. Petersburg hofft, ihn anteinander zu sprengen geeignet sein wird. An dieser Stelle wurde bereits einmal aus die Hoffnungen uud Be- rechuungeu hiuge>vie>en, welche in Rußland aus ein tüustige« Mi- niflerlum Giadstoue gefetzt werden. Man erwartet von ihm mit Sicherheit »in« Annäherung England» an Frankreich und als wenere Folge die Rolhivendigkeit für Italien, einen inuäu, vivoulli mit der sranzüsilche» Republik zu finden. Nu» würden wir derartige» Zukunslspläne» keine Bedeutung beilegen, wenn Nicht t» England ähnliche Ansichten laut wurden Inder „Eon- irmpvrarv Review" ist luugfi ei» lörm liche» Programm für die ranzSslsch.englische Verständigung entworfen. Marokko Ivll dabei die erste» Konen tragen und in teinein nördlichen Dheile den Engländern zusalleu, wahrend Frankreich die an Algier stoßen- den südlichen Landschaften und außerdem Syrien il) z» erhalten hatte. Mit fremdem Eigen sind ja unsere englischen Vetter» zu alle» Zeilen sreigeütg gewesen. Nimmt man hinzu, daß die deut liche» Spuren einer tranzösische» Jutrigue aus türkischem Boden vorliegen, bei der die russische Unterstützung zweifellos ist, so werde» >r»e russische» Hoffnung«» sich mchl oh», Wettere« a>» iecre» Geschwätz dehandei» lagen. Jedensulls kann es nur nützlich sein, wenn Deutschland in seiner reiervirlen Haltung beharrt." Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" kann freilich diesen Artikel nicht abdrucken, ohne die deutsche ReichSregicrung in den Verdacht zu bringen, sie wünsche überhaupt de» Höjlich- kcitsbesuch de« Zaren in Berlin nicht Dcmentirt aber der ReichSanzeiger" die Ausführungen des Gewährsmannes der Allgcm Ztg." über da« russische Iniriguenspiel nicht, so wird man auzuiiehnie» gezwungen sein, daß in unterricklcten Kreisen dem Zarenbesuche eine ganz andere Bedeutung bei gelegt wird, als von der gutgläubigen öffentlichen Meinung Ministerkrisen odne Ende — so ist man versucht, beim Lesen der neuesten, un« über Brüssel zugegangenen Mit tbeilungen au- Pari« auSzurnsen. Es heißt in diesen Mittheilungen: „Obwohl mit Vorsicht aiifruucbiucii. scheinen doch die immer auhaliender aufiretenden Gerüchte über eine neue MinisterkrisiS in Paris nicht ohne ernste» Hintergrund. Thatsächlich fanden im Elysöe längere Couserenzen statt und man beschuldigt offen Earnot, die radicalen Mitglieder de« Eabinet«, Freycinet, Ribot und Bourgeois, beseitigen zu wallen Borwand zur Krisis soll die Verhandlung der Bischosssrage sein. Earnot fordert entschieden ei» weiteres Entgegenkommen gegenüber dem Elcru«, während die ge> nannien Minister solches entschieden von der Hand weisen Loubet soll bereits seine Entlassung augcboten haben Carnot wünscht angeblich im Ministerium sa»blosc, keiner ausgeprägte» Nuance angebörende Männer. Jedenfalls sind mehrere der hervorragendsten Minister entschlossen, sich zurückzuzieden. — Die Verurtheilung des Erzbischof- von Avignon und der vier Bischöfe von NimeS, Valence, Vevier und Montpellier wegen AmtSmißbralichr«, begangen durch Veröffentlichung ihres letzten Eollectiv Hirtenbriefes, wird von der radicalen Presse niit größter Befriedigung, von den gemäßigten und conscrvativen Organen »nt großem Mißfallen ausgenommen. Dir Wider spruche verschärfen sich aus diesem Gebiete selbst unter den Republikanern und so gewinnen die Gerüchte über eine dem »ächstige MinisterkrisiS immer mehr an Boden. Man dürfte sich nicht wundern, wenn da« Ministerium Loubet gerade so plötzlich verschwände wie da« Eabinet Rudini." — So unser Gewährsmann in Brüssel, dessen politische Wetterkunde wir sreilich noch nicht genügend erprobt habe», ui» uns sciuen Prophezeiungen ohne Vorbehalt anschließeu zu können. Bei dem so jäh erfolgten Sturz des Ministerium« Rudini habe» sachliche und persönliche Gründe milgcwirkt Zwei so verschiedenartige Mitglieder, wie Nicotera uud Luzzatti, befehdeten einander rücksichtslos und trugen dadurch zur Untergrabung der Stellung des EabinetS bei. Allem Anschein nach aber bat der RegionaliSmuS ebenfalls eine Rolle bei dieser MinisterkrisiS gespielt. Die Piemonlesen, zu deren Gruppe Giolitti gehört, Ware» e« längst müde geworden daß die Süd > Italiener Rudini und Nicolera das Staat», rüder führten. EriSpi und dessen Anhänger stimmten, wie kan», hervorgehoben ,» werde» braucht, aus ibren eigenen I Rudini abermals den Auftrag zur llabinetsbildung z, übertragen. Grünte» gegen raS Ministen»»,: sie nabme» vor I bicier ibn aber zurückzuweisen k.uichioffen sei. «vgemem aber glaub» Allem Revanche für ihr- Niederlage .... vorige» Iahrl du- ».»« V>nn,.ee.ui>. Au«>chr.,bung ^ Wenn beu.e au- Rom gemeidc. w.rd daß N-ce,-ra dnn 'äügkden. angemeff^Voffchlag v!?a«.°»? König angcralhen haben sollte, Er.Sp. wieder an die Spitze Itzj, Mj„jst,r reihenweise auSzuloosen. de- Mii.isleriumS zu derufen, so würden wir dar.» vielleicht I Berlin. 7. Mai. (reiearamm.) Dem „Berliner Lagebl." den beste» Ausweg aus der Krisis erblicken, den» E.iöp. bat I wird au» Ron. a.meidcl, daß in pariamen.ariicheu Nreiien auf di» gezeigt, daher einen entschiedenen Wille» besitzt uud daß I Rückkehr Crirpi'S i» Li-Regierung hingewieien .verde, Nieotech» .bin ein große« Talent in der Leitung der Slaatsgeschäfic > soll dem König gerochen haben, die itabinrt«bttdu»g Lri«pt »t> eigen ist, vor Alle», aber auch der Dreibund aus >b» fest I übertragen. rechnen kann - indessen wir vermögen bei der EleUuug Die argentinische Negierung sah sich unlängst veranlaßt, EnSp.'S z»»> Kriegsburaet, da« er unter alle» Umstande» > " ' - p, nicht herabgesetzt zu sehe daran zu V"" suiidamciilale Gegensatz in 'TKzug ans de» I ^ j,jsch- Liga,"und zwar in der- M.l.ta.retat b.ltet bekanntlich aber d.e bauplsack.l.chiie^^,, Vorschlag auch den übrigen Schwierigkeit zur Losung der ttns,S. Das ^abme, Rut,»,. gemach, worden, wünschten. Ob das in seinem .»sprungiichc» Piog.amin e.klart balle, Antrag annehme» könne, werde der argentinische keinerlei »tue bleuer» zu verlange», bekand sich Mk""btr I kurzer Zeit entscheiden Der bevorstebendrBesuch den uliguiiNige» Fiiiailzve.halluilien »1 einem a.gen Dileiu»a. I »vrramerikaiiiichc» G-ichwaderS im La Platg-Strom La die Politil der Ersparnisse »ach der Auffaiiiiiig der Eiiien I ,„.r als ei» HösiichkritSact und nicht al< vor der Aniiee und Manne Halt ^ ^ ei» Ereig»iß vo» politischer Bedeutung anzusehen. Daß n mit ei« !'«jU t! !ine wei .... ^ Bereinigten Milche,, Fr,ede„sbü»t,„i,eS. wie sie erivarle», irgend welche» „„ ,„,i-r der Bedingung angeboten Eui lufl bc, der Neubildung des Eabinet- erlangen: ->"< ,c>. Ucreiniaten Staaten das Recht erkalten, auf der Hoffnung, die zugleich in Frankreich seit geraumer Zeit per-1 ^ Flucht von Mor kann — inocueii wir vri.i.ogr,. ^ . Die a rgen ti»,sch e Negierung sah sich unlängst veranlaßt, s zum Kriegsburact, da« er unter alle» Unisia»de>> I ^^E„über de» in Europa ausgetretene» Befürchtungen" zu erabgesktzt zu seven wünicht, vor der Hand ">ch> I trilare», daß seiten« der Vereinigten Staaten von zu glauben, da» er bereit« de» Zotpnnct sur gekoinnien IRepublik Argentina nicht eia voli- r koniilc, sclbit wieder an die Spitze der '>eglc.»»g zu I ^g„vnjß angeboten sei, sonder» daß sie nur den Ein» geben« gcbegt wurde. Wie groß auch die Opfer sein mögen, die Italic» im Jnleressc seiner GroßinachlsteUung für La»d- bcer und Marine bringen muß, so stellt doch fest, daß c« de« Aus.cchlerhallung der uugeniiiitc.teii Wehrkraft seine Sicher heit verdankt, die eine zweifache Einbuße erfahren würde, Nonlevideo liegenden Insel de la öibrrdad eine Kvhlenstalion zu errichten. Deutsches Reich. * Dresden, «». Mai. Dem „Dresdner Journal" falls diese Wehrkraft und zugleich di« gieichbercchtiglr Stellung I Italien« »n Dreibund« beeinträchtigt würde —Wir lasse» I 'st für d.e Börsen-Enqurte »achsteheiid die heute über den Stand der Dinge eingcgangenen IDresden Herr Map Arnhold, in Firma Gedr. Vrn- Meldungen folgen: Rom, 6. Rial. Rudini erklärte in der klammer, die Regie hold, nach Berlin berufen worden, tztz. Berlin, 6. Mai. Im Abgeordnetenhaus» arbeiten rung habe nach der gesnigen Adsü»n»»»g die Uesehle de» Königs I da-Plenum und die Evinmisiiouen mit größtem Eifer, um di« eingchvll: drrselbe b-haile sich leine Eulichlteßungen vor. Das I vorliegenden Arbeiten bis Psingste» zu erledigen. Bereits Eabinet bleibe für die lautende» Slesckiblte im Ami». Man ipncku I „m g Uhr Morgens beginnci. die eo.uinissarisckcn Berathungen von einer Eonib,nat.on G,ol.n,.Brin.8aua,d.llt dock, ts ^ gegen Mitternacht verlassen die letzten Landbot,1. vor der zzand nur ..... Muthmaßuna. da letzterer ,ur Zet. . . ^ die» »och ln «resem weilt. Die Börsen sind fest. ' -.da« ParlamentShauS. Heute vor Beginn der Plenarsitzung Rom, l>, Mai. Der König empfing Bor,niltag» Rudini. waren alle versügbaren Raume belegt, so daß die Tertiär- Gloltttl.GriinaldiundSaracco. ltrerklürie ollenen,ps°»ge„en I bahncoiiimission — Mangels Raum! — nicht zusammenlreten Periönlichkeuen gegen Über, daß jedenfalls eine Aenderung der ans-1 koniike. Gleichwohl ist e« »n» wieder fraglich geworden, ob wäriige» Politik Jialle»« nicht einlrrle» dürfe. Alle Pariameiitoricr I es sich ermögliche» läßt, mit dem Ende de« Mai auch die .alben zu. Auflistung der Kammer und der vorläufigen Verusung Eeffjvn zu schließen. ES liegt nämlich der Negierung, und eine» Geichülisiiiliiisieriui»«. besonders de». Finanzininister I)r. Miquel, sehr viel daran, Rom. ll. Mai. Es wird als zuverlässig versichert. -« sei Rudini I „ r j ^ nächflcu Seilioii wo die so fchwieriae Auiaabe noch gestern früh ual.eg.leg, worden, Luzzatti uud Nlcoiera I O.' . preiezugeden und sich selbst zu reiten, er habe die« jedoch enlichieden I ^^""reform iertgcsetzt, ja wenn möglich zum Abjchluß zurückgeivuien Einflußreiche Kreil« scheine» eine Eviiibiualio» I werten soll, Zeit und Kraft der Abgeordneten sur d.tst« Fariiii-Gtoltttl zu begünstige». Elfterer, der Senalspräffdeul! Werk bereit jeici. und nicht durch andere Arbeiten beeinträchtigt ist, würde allleitig gern aceep.trt werde», doch ist er anichkinend I werden. Darnin sollen auch noch alle Vorlagen, welche iudex nicht geneigt, Minister zu werben. Giolitti bleibt Herr der Euua.ion, I vorige» Scssio» angeregt und nun in de» Ministerien fertig gestellt obwohl da« Vertrauen zu ihm nicht groß ist und er al« Schatz. I worden sind, in dieser Session zur Erledigung kommen. So iu,.,,sierErl»pi'» keinerlei Proben boh.r Begabung abgelegt ,j„v ^ule dem Landtage noch zwei ne u e Ge setzen t w iirf» Wahrend inner «>»l«,uhru»g landen die starke» Jinmodilualioneu I Kunächst die Borlaae über die Aukbebuna der großen Banken zu Gunsten unsolider Unternehmungt» I / wodurch eine Verichärfung der wirchichasliichen Krisis herheigesührl I ^ " Siolgehubren in der s.r ov.11; Hannover. Nach wurde. > , » , . versassungsniaßigen Organen der evangelischen Rom, k. Mai. Befriedigung über den Sturz de« EabineiS I Landeskirche der älteren Propinze» und der lutherischen Kirche geben nur die Freunde Lrlsp,« kund, di« darin ein« Revanche iür I Schleswig Holstein« eine Verständigung Uder di« Aufhebung den 31. Januar URI leben. Sons, herrscht in volilücheu »reiten I der Stolgcbührcn mit staatlicher Beihilfe erzielt Worden, ist Besorg,ich über die Zukunft vor. wahrend da» große Publicum die« auch mit der LanteSsynode der Provinz Hannover er- lheilnahmlos der Komödie gegeunberst-hl und nur vora„«i,eht. daß „,Hi worden, und der vorgelegte Gesetzentwurf besteht eben, auch Rudi», s Nachiolger neue Ansorderungen an die Stcue.krasi I beiten anderen Gesetzen, nur au« zw«! de» Laude« stellen, alle« klebrige aber unverändert bleiben wird I Von zahlreichen Genick».» ist »nväh„en«werth nur. daß, wie auch! -irUkcln, Welche die Al.aiilhiniig de« vereinbarten Kirchen- Jmbriani and.utete, Glolii.i's Vnhalien aus a»ßerparlame»la>>lche I ö^Wyc« bezwecken und eine jährliche Rente von 1-10 OVO ^ Eiuslüffe zurückzustchien le>; ierner. daß der König geneigt l't. b., l Z»r Enlschadiauiig ,ür die auSgesallenc» Stolgebübren au«. ^ der geringe» gegnerischen Majorildt der gestrigen Abstimmung' werfen. — Der zweite Gesetzentwurf betrifft die Geheim» Feeeellstsee. Gerettet. Novelle von Aiezander Römer. (Fortsetzung.) „Ich habe heute früher ansgehört, die Inspiration wollte nicht kommen, das schöne Wetter lockte hinaus. Nebenbei war der Alte in seiner KoboldSlaune und schmierte daraus loS, daß mir Hören und Sehen verging. Ist ein wunderlicher Kau,, der Alte, aber ich wollte, ich hätte etwa« von dem Teufel, der in ibm sitzt." Erich WelSler hatte stumm die bösliche Begrüßung de« Maler« erwidert und empfahl sich. Thekla sav ihn scheu, beinabe sorgenvoll an. Was war ihm nur? Er erschien ikr wie verwandelt. In ihrem Kopse tummelten sich allerlei Gedanken. Was gingen ihn diese Mädchen an, er kannte sie offenbar Beide. Warum verstimmte ihn ihr Anblick? Warum brachte er ihn so au« der Fassung? E« dämmerte ihr eine Er innerung an Reden, welche eindruckSloS an ihrem Ohr vorübergeglitten waren, wo man seinen Wandel angelastet, unreine Tinge an seinen Namen batte heften wollen. Sie folgte seiner dahinschrritendrn Gestalt mit den Augen, sie kannte ihn nicht seit lange, aber sie meinte, wenn Einer, so trüge er den Stempel ehrenhaftester Manneswürde in seinem ganzen Wesen. Gab e« dennoch Flecken. Schatten auch auf seinem Schilde? Gab e« gewisse Dinge, die sich jeder Mann erlaubte? Sie seufzte und ihre Stirne war umwölkt. „Ja, mein Schwesterchen, ich verlasse Dich hier", sagte Arthur vor der Tbür de« Atelier«, „ich gehe heute nicht mebr i» de« Alten Höhle, Du wirst am Vesten dazu taugen, ihn zu zähmen." Dir Wolke ans Thekla'« Stirne verfinsterte sich „Ich liebe e- gar nicht, allein mit dem Onkel zu sein", erwiderte fie. „ich konnte ihm dies« Bitte nicht abschlagen, ich rechnete «it Bestimmtheit aus Deine Gegenwart." „Nun, fressen wird er Dich nicht", lachte Arthur, „im Kegentheilr, ich finde, Du stehst bei ihm in hohen Gnaden. Zm Grund« ist er überhaupt rin gute» Hau«, man muß ihn vur zu nehmen wissen" Thekla schwieg. Sie konnte dem Bruder nicht alle ibre Gedanken sagen. Eine Frage nach dem schönen jungen Mädchen, da- er gegrüßt, schwebte auf ihren Lippen; sie ver schob sie bi« zu gelegenerer Zeit. Arthur batte geklopft, der Diener öffnete, Thekla trat in den Vorderraum und von vort durch dir gepolsterte Thür in da« Atelier. Hier sab eS bunt und wunderlich genug aus. Sludienkvpfe an den Wänden, in zablreicher Wiederholung in verschiedensten Stellungen die nackte Rückenpartie eine« weib lichen Körper-, Bilder aus Staffelrien, auf Schränken und Simsen. Dort in der Ecke eine Gliederpuppe in Ritter rüstung; alte« Geräth, etrurische Vasen, verblichene Gobelin«, Damast, Belourstoffe lagen »nd hingen in malerischer Unord nung umher. Ein auSgestopstrr Pfau mit brillantem Gefieder spreizte sich neben dem grünen Kachelofen, in erschreckender LebcnSwahrheit kauerte ein Fuchs daneben. Oben von der Decke herab hing an unsichtbarem Drahtseile ein Rabe mit ausgcbreiteten Flügeln, der, von der oberen Lustwärm« bewegt, langsam hin- und hersckwebtr. In der Mitte de« großen Raumes stand Herr Bolgersen vor seiner Staffetei, «ine athletische Gestalt mit grauem Bart und Haar und keck «nd frridlickrndrn Augen. Er hielt Mal- stock und Palette in der einen, den Pinsei in der anderen Hand, und rief nach kurzer Umschau um die Ecke: „Ach, endlich! meine schöne, gnädige Nichte! Man läßt den Onkel warten, schmachte» — warum auck nicht — nun, warte, ich will eS Dir gleich bequem machen." Er legte Pinsel und Palette nieder, fuhr mit der Hand durch sei» volle« Haar und half Thekla den pelzverbräiiiten Palelol ablegen. ,,E« ist warm hier", meinte er aus ihren Einwand, daß die Sitzung wohl kaum so lange «ähre, um ein Ablegen aöthig zu machen, „und wa« denkst Du, so rasch geht da« nicht, ich muß Dein Händchen erst so, wir e« da ist, auf der Leinwand haben." Er beugte sich zu ihr nieder, und küßt« diese« feine weich« Händchen, st« entzog e« ihm mit hastiger Bewegung. Da« Bild, auf welche« sie jetzt einen Blick warf, war »och ganz roh, derb hingekleckst. aber freilich — in den Figuren war schon Leben. Der „Bruder Lustig", welcher sich mit gespreizte» Beinen und seinem ausgcdunsenen, weüiseligen Gesicht der schönen jungen Dame in den Weg stellte, sah abschreckend geling aus, naturwabr mit Hintansetzung jeder ästhetischen Rücksicht. Auch aus den in Umrissen dingeworsenen Zügen der jungen Dame malten sich schon deutlich Angst und Widerwille. Sie streckte abwehrent, gebietend ibre Hand au« gegen den frechen Unhold, und zu dieser Hand sollte die ihre da« Modell abgeben. Tbekla liebte de« Onkel« Bilder nicht, nicht de» Geist, der ihnen innewobnte, wenn sie auch wohl erkannte, wie meisterhaft er coloristische und perspektivische Wirklingen ber- vorbracht«. Sir batte überhaupt, ehe sie hierher kam, den Onkel wenig gekannt. Sie sab ib» znlcyl bei dem Tode ihrer Mutter, sie war damals zwölf Iabre alt. Der Vater war später in einer Art von Brieswcchscl niit dem Bruder seiner Gattin geblieben,der aber von beiden Seilen nicht lebbaft geführt wurde. Erst al« bei Arthur ein große- Talent z» Tage trat »nd er, von unwiderstehlichem Drange getrieben, sich z»i» Maler auSznbilden beschloß, traten sie in engere Beziehungen. Arthur erfuhr viel freundliche Förderung von Seiten des Oben»«, der alte Herr von Linden auf Miltitz erkannte da« dankbar an. Seine Verhältnisse waren nicht glänzend, er dachte mit Sorge an dir Zukunst seiner Kinder. Er niit seiner Vorliebe für wissenschaftliche Forschungen hätte weit besser zun. Gelehrten al« zum Lankwirth getaugt. Er ließ sich in allerlei Spccu- lationen rin, eiperimenlirle und grübelte über Verbesserungen, aber di« Einkünfte an« der ererbten Scholle verringerten sich, anstatt sich zu iheben. Schon al« Tbekla eben erwachsen, mebrten sich die Sorgen von Jahr zu Iabr Ihre Jugend war keine fröhliche. Je reifer sie wurde, desto klarer übersah sie die Sachlage, wie die Schuldenlast erschreckend anwuchS, der Ruin nicht ans,»ballen war. Der Onkel, der kinderlose Wittwer, sammle ein kolossale« Vermögen, sagte der Vater os», und sie merkte e«, wie er sich an den Gedanken klammerte, der Br»der seine« Weibe«, da« er so sehr geliebt, werde die Zukunst seiner Kinder sicherstellen Al« den Vater dann eine tödtlich» Krankheit danieder warf, kam Bolgersen zugleich mil Arthur vor dessen Sterbe bett Mitleidig sah er auf Thekla und versprach in dir er kaltende Hand des Schwager-, daß er die beiden Waisen nicht verlassen wolle. Artbnr's Talent batte sich bereit« Bahn gebrochen» seine Bilder saudc» Anklang, wurden gekauft, er zählt« zn de« Obeiin« erste» Schülern nnd betbciligte sich au dessen Auf trägen. So schic» für ib» gesorgt. Tbekla bot der Obe,», eine Zuflucht in seinem Hause. Das Gut, das geliebte Miltitz, siel »1 die Hände der Gläubiger, sie niußie sich losreißc» von der alten Stätte, von Allem, was ibr lieb nnd gewohnt war, und trat in ganz neue ver- bältnissc. TaS Tranerjabr um den Vater war vorüber, aber ibr Leben neben dein Onkel batte sich ganz ander« gestaltet, als sie erwartet. Sie batte de» alternden Mann zu pflegen gedacht, ibm seine Häuslichkeit behaglich gestalten und damit von ihrer Dankbarkeitsschuld abtragc» wollen. Scho» al- der Onkel ibr zuerst eutgcgcntral, sah sie, daß er kein alter» pflegebedürftiger Greis war. Trotz seiner Iabre stand er »och in der Vollkraft de« Lebens. Er überschüttete sie mit Güte, er war freigebig bis zum Nebcrmaß, er nahm jede Sorge von ibrem Herzen, und dennoch — sie war noch keine Stunde in seinem Hause glücklich gewesen. Die Tonart, welche hier herrschte, war ibr fremd, da« ungebundene Künstlrr- leben, an welches der seil jangen Jahre» Verwittwete sich gewöbnl, schloß allerlei in sich, was sie beängstigte und ver letzte, dazu seine wachsende Vertraulichkeit, ja Zärtlichkeit. Er rühmte sich laut, daß ihm »och kein Weib widerstanden, und nabm es nicht Übel, wenn man ihn einen Don Juan schalt. Tbekla mit ibrem scharfen Verstände gewahrte freilich bald, wie ein gut Tbeil Prahlerei bei solchen Reden unterlief und sein LedeiiSwaiibel in Wahrheit wohl nie schlimm gewesen. Aber sie fühlte sich doch durchau« am falschen Platz« und wußte keine» Ausweg. Die Generalin WelSler batte zurrst ihr zagendes, be klommene« Herz getröstet und erwärm». Dir einfache, lieb reiche Frau, welch« ihr solche herzlich« Tbeilnahme «nd Zuneigung entgegenbrachle. erschien ibr wir eine Retterin, eine Zuflucht Aber auch da lag rin« peinlich« Hemmung — der Soda, der Heirath«c»udidat, nach dem all« berechnend«» --
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